Hanna
"Wo ist Johanna Mitchell? Hat sie sich von ihrem Quarterback getrennt? Schon lange sieht man das junge Glück nicht mehr zusammen. Hat Brian sie wirklich nur für genügend Publicity benutzt? Wir wissen es nicht, aber wir werden es für euch rausfinden!", seufzend fahre ich mir über meine Augen und lausche der Stimme meiner Mutter die mir diesen kurzen Ausschnitt vorgelesen hat. "Meinst du nicht das du mal mit Brian reden solltest?", unterbricht meine Mutter die kurze Stille die entstanden war und ich lege meinen Kopf in den Nacken. Nicht diese Diskussion schon wieder. Ich bin nun seit drei Wochen in der Reha und merke wie der ganze Ballast immer mehr von mir abfällt und ich abschalten kann. Dennoch taucht meine Familie immer wieder mit irgendwelchen Artikeln über Brian und mich auf oder versucht noch mehr aus mir herauszubekommen. "Diese Diskussion werde ich nicht noch einmal mit dir führen und wenn du damit nicht aufhörst werde ich weder an mein Telefon gehen noch mich bei dir melden.", sage ich und merke wie ich langsam meine Geduld verliere. "Deine Mutter meint es nur gut.", höre ich meinen Vater aus dem Hintergrund und verdrehe meine Augen. "Das ist alles schön und gut Dad, aber ich kann dieses Thema nicht mehr hören.", entgegne ich ihm und kurz ist es wieder still am Telefonende. "Ich werde jetzt auflegen und zu meiner nächsten Physiotherapie gehen, ich habe euch lieb.", sage ich in die Stille hinein und lege einfach auf ohne eine Antwort abzuwarten. Ich fahre mir noch einmal durchs Gesicht, greife nach meinem Blindenstock und verlasse mein Zimmer. Bei den Räumen der Physiotherapeuten angekommen, setze ich mich auf einen der Stühle und warte geduldig das meine Therapeutin kommt. Neben mir bewegt sich der Stuhl und ich merke wie sich jemand setzt. "Hallo Johanna.", grüßt mich eine Männliche Stimme die mir seltsam bekannt vorkommt. "Hallo.", entgegne ich nur und versuche die Person neben mir zu ignorieren. "Wie lange wirst du noch hier sein?", fragt mich der Fremde und ich setzte mich gerader hin. "Wussten Sie nicht das es unhöflich ist sich einer blinden Person nicht zuerst vorzustellen bevor man sie fragt wie lange sie noch in der Reha sein wird?", beantworte ich seine Frage mit einer Gegenfrage und merke wie de Mann neben mir anfängt zu lachen. Jetzt erkenne ich wer es ist, es ist Liam. Brians bester Freund. Aber was macht er hier und ist Brian auch hier? Sofort verspanne ich mich und rutsche ein Stück von ihm weg. "Tut mir leid, ich dachte du hättest mich an meiner Stimme erkannt. Ich bin es Liam, du weißt schon der gutaussehende Spieler im ganzen Team.", sagte er und sorgt sogar bei mir für ein Schmunzeln. "Wie du vielleicht vergessen hast bin ich blind und kann nicht beurteilen wer von euch am besten aussieht.", sage ich und entspanne mich wieder ein bisschen. Liam lacht einmal auf und legt mir einen Arm um die Schulter, um mich kurz an sich zu drücken. "Deine Sprüche habe ich vermisst.", sagt er und wird kurz darauf aber wieder ernst. "Brian vermisst dich übrigens auch.", sagt er und ich halte die Luft an. Ich hätte mir denken müssen, dass er das Thema Brian ansprechen wird, deswegen war er doch bestimmt nach Kalifornien gekommen. "Und du bist deswegen extra nach Kalifornien gekommen?", frage ich ihn und schiebe seine Hand von meiner Schulter. "Weißt du wie schwer es war dich zu finden? Ich habe John förmlich anbetteln müssen damit er mir verrät wo du bist und er hat es mir auch nur verraten weil er sieht wie schlecht es unserem Quarterback geht. Er isst kaum noch etwas, trainiert nur noch und stürzt sich sogar in jeden Zweikampf auf dem Feld.", ich fahre mir mit der einen Hand durchs Gesicht und sehe ihn dann an. "Was willst du mit dieser Information bei mir bezwecken? Das ich wieder zurück komme und mich sofort wieder Brian an den Hals werfe? Das kannst du vergessen, ich habe es satt als Imageaufbesser zu fungieren. Dafür ist mir meine Zeit zu schade...", ich wollte mich gerade in Rage reden da stoppt mich Liam. "Als Imageaufbesser? Hanna wie kommst du denn darauf?", ich schnaube und funkel Liam wütend an. "Ach bitte, es ist klar das du ihn jetzt in Schutz nimmst, schließlich ist er dein bester Freund. Aber ich habe es selber gehört, er hat zu John gesagt, dass ich seinem Image gut tue, dass er mehr Werbeanfragen hat denje und, und, und... Aber das werde ich mir nicht antun, da muss Brian sich jemand anderen suchen müssen.", fahre ich ihn an und kurz ist Liam still. "Hast du dir das ganze Gespräch zwischen John und Brian angehört?", stellt er mir ganz ruhig einen Gegenfrage und ich schnaube auf. "Meinst du ich wollte mich noch mehr zum Idioten machen? Natürlich habe ich nicht mehr gehört, dass was ich gehört habe hat mir gereicht.", antworte ich ihm und warte auf eine Antwort seinerseits. "Das hättest du tuen sollen..", ich unterbreche ihn. "Bist du bis nach Kalifornien gekommen um mir zu sagen, dass ich mich bis zum bitteren Ende hinter meinem Rücken erniedrigen lassen sollte, wenn dem so ist kannst du gleich wieder gehen.", sage ich und höre nun Liam schnauben. "Du bist echt stur, kein wunder das Brian dich liebt. Du gibst diesem Sturkopf bestimmt dauernd Konter. Aber nein deswegen bin ich nicht bis nach Kalifornien gekommen. Ich wollte wissen was zwischen dir und Brian vorgefallen ist das du einfach ohne ein Wort einfach verschwindest. Wusstest du, dass Brian dir seine Eltern vorstellen wollte?", sagte er und ich stutzte. "Er wollte was?", harke ich ungläubig nach und warte auf seine Antwort. "Ja, er wollte dich seinen Eltern vorstellen. Er ist zu John gegangen um mit ihm abzusprechen, dass er ein par Tage frei bekommt und du genau so. Er wusste das du krankgeschrieben bist aber er wollte alles abgeklärt haben, damit du keine Stress bekommst. Als er John drauf angesprochen hat, wollte dieser Brian testen und sicher gehen das er es ernst mit dir meint. Brian kotzte die ganze Zeit schon diese Artikel über dich und ihn an und als John das Thema dann ansprach gab er ihm diese Antwort die du anscheinend mitbekomme haben musst. Aber er hat John versichert, dass es ihm mit dir verdammt ernst ist und er dich einfach aus der Schusslinie nehmen wollte. Naja, als er dann zu dir wollte warst du zum einen nicht da, bist nicht an dein Telefon gegangen, hast dich von deiner Familie verleugnen lassen und hattest das Schloss an deiner Wohnung ausgetauscht.", Liam ließ mir nach diesen Informationen zeit diese zu verdauen. Brian hatte mich gar nicht ausgenutzt sondern wollte mich lediglich aus der Schusslinie nehmen. "Ist Brian auch mitgekommen?", möchte ich von Liam wissen und warte gespannt seine Antwort ab. "Brian weiß nicht das ich hier bin, ich dachte mir ich rede erst einmal mit dir. Ich dachte mir du würdest bei Brian sofort wieder dicht machen, dass wollte ich vermeiden.", entgegnete er mir. Ich nicke, dass konnte ich verstehen. "Danke Liam, du bist ein guter Freund. Entschuldige bitte, dass ich dir gegenüber so Kratzbürstig war.", sage ich und sehe in seine Richtung. "Ist schon ok, es ist ja auch ein sensibles Thema. Wann kommst du denn wieder?", will er von mir wissen und ich seufze. "In sieben Wochen.", sage ich und höre ihn die Luft einziehen. "Ok, dann werde ich Brian mal solange in Schach halten bis du wiederkommst.", sagt er und ich höre wie er aufsteht. "Wann geht dein Flug zurück?", frage ich ihn und sehe zu ihm auf. "In drei Stunden, ich werde also langsam aber sicher aufbrechen müssen.", sagt er und ich erhebe mich auch. "Danke Liam."; sage ich und ziehe ihn in eine Umarmung. "Pass auf dich auf und wenn du wiederkommst möchte ich, dass du mit Brian sprichst und dieses blöde Missverständnis aus der Welt schaffst.", sagt er und ich nicke. "Wird gemacht!", Liam drückt mir einen Kuss auf die Wange und verabschiedet sich von mir. "Ach und Johanna, Brian liebt dich!", ruft er mir noch zu bevor seine Schritte verhallen und ich wieder alleine hier sitze. Brian liebt mich, wie konnte ich daran nur jemals zweifeln?
Frohes neues Jahr meine Lieben, ich weiß ich bin ein bisschen spät aber bei mir ist im Moment viel los. Ich hoffe ihr könnt es mir verzeihen. Über eure Kommentare würde ich mich sehr freuen. Schönen Abend euch noch :*
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Blinde Begegnung mit der Liebe
RomanceJohanna hat beschlossen endlich auszuziehen. Sie hat ein abgeschlossenes Studium,einen tollen Job, eine eigene Wohnung und eine Familie die sie in allem unterstützt. Die braucht sie auch denn Johanna, auch Jo genannt, ist blind. Was passiert wenn si...