Brian
„Sie geht nicht an ihr scheiss Telefon!", frustriert über de Tatsachen, dass ich Hanna nicht erreichen konnte und sie sich auch nicht bei mir meldete, fuhr ich mit meiner Hand über meine Augen. „Vielleicht hat sie auch einfach viel zu tun.", versuchte Liam mich aufzubauen und nahm einen schluck von seinem Bier. „Deswegen hat sie auch die Schlösser ihrer Wohnung ausgetauscht, geht nicht an ihr Handy und lässt sich sowohl von ihrer Familie als auch von John verleugnen?", spottete ich und setzte mich auf mein Sofa. Liam sagte nichts aber das brauchte er auch nicht denn er wusste ich hatte recht. Ich versuchte nun seit einer Woche Hanna zu erreichen, um sie zu fragen was passiert ist, dass sie mir ihren Schlüssel für meine Wohnung zurückgegeben hatte und dann abgetaucht war. Ich verstand. Die Welt nicht mehr, es war alles so harmonisch gewesen. Warum verschwand sie also von jetzt auf gleich ohne ein Wort zu sagen? „Was ist wenn du noch einmal mit ihrem Bruder sprichst?", riss mich Liam aus meinen Gedanken und ich legte seufzend meinen Kopf in den Nacken. „Ich weiß nicht wie oft ich schon mit ihm gesprochen habe und jedes mal dieselbe Antwort erhielt. Ich weiß nicht mehr was ich sonst noch machen soll! Es war doch vorher alles in Ordnung gewesen und von jetzt auf gleich ist sie weg.", entgegnete ich meinem Kumpel.Hanna
„Essen ist fertig.", rief ich durch die Wohnung meines Bruders und hörte kurz darauf schritte die mir bewiesen, dass er mich gehört hatte. Nachdem wir beide unseren Teller befüllt hatten setzten wir uns an den Tisch und fingen an zu essen. „Wann geht es morgen los?", fragte mein Bruder in die Stille hinein und ich schluckte meinen Bissen hinunter, um ihm antworten zu können. „Mein Taxi kommt um 6 Uhr und bringt mich dann zum Flughafen.", entgegnete ich ihm und kurz war es wieder still. „Musste es unbedingt Kalifornien sein? Konnte es nicht eine Reha hier im Umkreis sein?", geräuschvoll legte mein Bruder sein Besteck auf den Tisch und ich seufzte. „Du weißt ganz genau, dass es besser so ist! Ich werde dort richtig abschalten können und ungestört meine Reha durchziehen können.", antwortete ich ihm und aß in ruhe weiter. „So ein Bullshit! Du hättest dich hier genau so gut entspannen können.", fuhr er fort und nun legte ich mein Besteck geräuschvoll auf den Tisch. „Kann ich eben nicht, willst du nicht verstehen das mich hier alles an Brian erinnert und ich nicht in Gefahr laufen möchte ihn zufällig auf der Straße zu begegnen? Ich muss hier raus, um mir über einige Dinge klar zu werden.", entgegnete ich ihm und schob meinen Teller weg, mir war der Appetit vergangen. „Ich gehe ins Bett, wir sehen uns in 10 Wochen wieder.", ich gab meinem Bruder zum Abschied einen Kuss auf die Wange und verschwand im Gästezimmer. Schnell machte ich mich Bettfertig und setze mich mit meinem Rechner ins Bett. Ich erledigte noch einzige Sachen für die Arbeit und packte schließlich alles zusammen.
Der Wecker klingelte für meinen Geschmack viel zu früh, ich hatte die halbe Nacht wachgelegen und mir über alles den kopf zerbrochen. Müde schleppte ich mich ins Badezimmer und machte mich fertig. Da mein Flug ungefähr sechs Stunden gehen würde, zog ich mir etwas bequemes an und band meine Haare grob zusammen. Schnell schnappte ich mir meinen Koffer und verschwand so leise wie möglich aus der Tür und verließ den Wohnkomplex um unten auf mein Taxi zu warten. „Hanna!", rief mich eine bekannte Stimme und ich zuckte zusammen. Was machte er hier? Woher wusste er, dass ich heute morgen hier draußen stehen würde? „Was machst du hier?", fragte ich ihn und spürte wie er vor mir zum stehen kam. „Ich habe die ganze Zeit versucht dich zu erreichen aber du hast dich nie gemeldet! Ich habe mir sorgen um dich gemacht und als ich dann gehört habe das du in die Reha gehst musste ich dich noch einmal sehen und versuchen das mit dir zu klären. Warum hast du dich nicht bei mir gemeldet?", sprudelte es nur so aus ihm heraus und ich versteifte mich. „Weil es nichts mehr zu sagen gibt, es ist aus zwischen uns also sah ich keine Dringlichkeit mich bei dir zu melden.", entgegnete ich ihm kalt und war erstaunt wie ruhig meine Stimme kg wo es in mir doch tobte und ich nichts lieber getan hätte als mich in seine Arme zu schmeißen. „Schluss? Seit wann ist denn Schluss?", fragte er mich erstaunt. „Mach es doch bitte. Nicht schwerer als es ist. Wir hatten eine tolle Zeit aber auch die geht irgendwann auch vorbei, am besten ist es jetzt wenn wir uns einfach auf das wesentliche konzentrieren und die Sache abhacken.", fuhr ich fort und hörte ihn aufschrauben. „Abhacken? Auf das wesentliche konzentrieren? Wie soll ich etwas abhacken wenn ich noch nicht einmal weiß warum etwas vorbei ist? Hanna, bitte lass uns doch noch einmal in ruhe über alles reden und du sagst mir warum es für dich vorbei ist.", ich hörte den flehenden Unterton in seiner Stimme und wand mich innerlich. Ich wollte so gerne mit ihm reden, ihm so gerne sagen was ich für ihn empfand und einfach alles hinter mir lassen aber seine Worte hatten mich so sehr verletzt, dass ich nicht über meinen Schatten springen konnte. „Miss Mitchel?", hörte ich eine unbekannte Stimme und drehte mich in die Richtung aus der sie kam. „Ja?", antwortete ich und wartete seine Antwort ab. „Ich bin ihr Taxi zum Flughafen.", entgegnete mir die fremde Stimme, lächelte ihm zu und reichte ihm meinen Koffer. Zum Schluss drehte ich mich noch einmal zu Brian um und lächelte ihn schwach an. „Ich wünsche dir alles gute.", ich wollte mich gerade umdrehen als er nach meiner Hand griff und mich zurück hielt. „Bitte sag mir was ich falsch gemacht habe.", flehte er und ich entzog ihm meine Hand die unaufhörlich kribbelte. „Weißt du Brian, manchen Menschen bin ich als Mensch wichtig und nicht dafür da ihr Image aufzupolieren. Da ich dies anscheinend jetzt für dich erledigt habe wünsche ich dir alles gute für deine Zukunft und nur das Beste. Wir sehen uns!", entgegnete ich ihm, drehte mich um und verschwand in meinem Taxi. Als der Fahrer losfuhr seufzte ich auf und rutschte in meinen Platz ein Stück weiter runter. Ich hatte mich Brian gestellt und ihm gesagt es sei vorbei. Das war das Schlimmste gewesen was ich je hatte tun müssen und besser fühlte ich mich auch nicht.
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Blinde Begegnung mit der Liebe
RomanceJohanna hat beschlossen endlich auszuziehen. Sie hat ein abgeschlossenes Studium,einen tollen Job, eine eigene Wohnung und eine Familie die sie in allem unterstützt. Die braucht sie auch denn Johanna, auch Jo genannt, ist blind. Was passiert wenn si...