Kapitel 35

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"Hey, wie geht es dir?", begrüßte mich Lea als ich das nette kleine Kaffee um die Ecke meines Büros betrat. Sie nahm mich in den Arm und führte mich dann zu einem Tisch. "Sehr gut und dir?", antwortete ich ihr und nahm ihr gegenüber platz. "Gut, mir ist nur seit Tagen schlecht.", antwortete sie mir und ließ den Rest des Satzes im Raum hängen. Ich war erst ein bisschen perplex über diese Aussage doch nach kurzer Zeit fiel bei mir der Groschen. "Nein.", sagte ich und spürte das Lächeln in der Stimme der Frau mir Gegenüber. "Doch, ich bin im dritten Monat, zuerst habe ich es nicht bemerkt, aber jetzt es ist wie ein ganz anderes und neues Gefühl.", antwortete sie mir und ich griff über den Tisch hinweg ihre Hand um sie einmal kurz zu drücken. "Was sagt Liam dazu?", fragte ich und wartete gespannt auf ihre Antwort. "Der hat es zuerst nicht geglaubt doch nachdem er das Ultraschallbild gesehen hatte fiel er aus allen Wolken. Naja und jetzt plant er schon alles durch, vom Namen bis hin zum Zimmer und seiner weiteren Karriere.", lachte Lea und ich stimmte mit ein. Seit dem Vorfall im Büro waren zwei Monate vergangen und es war ein wenig Normalität eingekehrt. Brian und ich bekamen nicht mehr so viel Aufmerksamkeit und konnten uns voll und ganz auf uns konzentrieren. Jeden einzelnen Tag erkannte ich wie gut Brian mir tat und wie gut wir zusammen passten. "Wie läuft es mit Brian?", Leas Frage riss mich aus meinen Gedanken und ich sah in ihre Richtung. "Sehr gut, nachdem der ganze Pressetrubel endlich ein bisschen abgeklungen ist, ist alles um einiges entspannter.", beantwortete ich ihre Frage und nahm einen Schluck von meinem Tee. "Das freut mich zu hören, bist du diesen Freitag auch bei der Spendengala?", fragte sie mich und ich musste seufzend meine Augen schließen. "Naja, ich habe sie geplant also werde ich wohl oder übel dabei sein müssen.", antwortete ich ihr und hörte sie kichern. "So schlimm wird es wohl nicht werden.", sagte sie und ich rieb mir einmal über mein Gesicht ehe ich mir eine Hand auf meinen Bauch legte weil mir wieder einmal schlecht wurde. Lea schien es bemerkt zu haben denn sie sprach mich direkt drauf an. "Stimmt etwas nicht? Fühlst du dich nicht gut?", fragte sie besorgt und kurz darauf spürte ich ihre kühle Hand an meiner Stirn. "Es ist gleich schon wieder vorbei, mir ist seit einigen Wochen ständig übel aber nach kurzer Zeit beruhigt sich mein Magen wieder.", antwortete ich ihr und seufzte einmal. Da meine Gesprächspartnerin mir keine Antwort gab runzelte ich meine Stirn. "Wann hattest du zuletzt deine Periode?", fragte sie mich nach einiger Zeit und ich runzelte erneut meine Stirn. "Willst du damit etwa andeuten... nein, das kann nicht sein Brian und ich haben immer verhütet.", antwortete ich ihr und hielt kurz inne. In Gedanken rechnete ich kurz zurück und hielt den Atem an. "Das kann nicht sein, wir haben immer verhütet. Wie soll ich da schwanger geworden sein?", fragte ich sie perplex und lehnte mich mit geschlossenen Augen zurück. "Es gibt nur eine Chance das herauszufinden.", plötzlich spürte ich Leas Anwesenheit neben mir und spürte wie sie meine Hand nahm um mich hochzuziehen. " Was hast du vor?", fragte ich sie, als sie mir meine Jacke überwarf und mich mit sich zog. "Wir kaufen jetzt einen Schwangerschaftstest, dann kommst du mit zu mir und wir machen ihn gemeinsam.", sagte sie und drückte einmal kurz meine Hand. Zusammen gingen wir einen Test kaufen ehe sie mich mit zu ihr nahm. Schnell schrieb ich Brian, dass ich noch mit zu Lea gehen würde und er versicherte mir mich abzuholen wenn er und Liam mit dem Training fertig waren. Das gab Lea und mir genug zeit um den Test zu machen. Zuhause bei ihr angekommen machte Lea eine Kanne Tee während ich im Badezimmer verschwand und gleich drei Tests auf einmal machte. Nachdem ich fertig war legte ich sie ins Waschbecken und ging zurück zu Lea. Diese stellte mir eine Tasse mit dampfenden Tee vor die Nase und stellte einen Timer auf ihrem Handy. Jetzt hieß es warten. Die drei Minuten zogen sich wie Kaugummi und ich konnte nicht länger still sitzen. "Jetzt beruhig dich doch mal oder glaubst du Brian wäre nicht glücklich über Kinder?", unterbrach Lea die Stille und ich setzte mich wieder auf meinen Stuhl. "Naja so wirklich haben wir noch nicht darüber gesprochen also kann ich es nicht so genau sagen.", antwortete ich ihr. "Aber ihr habt schon übers heiraten gesprochen, da denke ich wird er nichts gegen Kinder haben. Brian würde einen tollen Vater abgeben, jedes Kind das ihm begegnet betet ihn an.", versuchte Lea mir das Thema schmackhaft zu machen und ich merkte wie mir warm ums Herz wurde. Ich konnte mir Brian durchaus als Vater meiner Kinder vorstellen, aber war es dafür nicht zu früh? Wir hatten gerade erst wieder zueinander gefunden. Das Klingeln des Handys riss mich aus meinen Gedanken und eine Welle der Unruhe schwappte über mich. "Komm, wir gehen nachsehen.", hörte ich Leas Stimme und spürte ihre Hand an meiner Schulter. Langsam schlich ich mit ihr ins Badezimmer und wartete ungeduldig auf das Resultat. Plötzlich spürte ich Leas Arme um meinen Hals und wurde von ihr in eine feste Umarmung gezogen. "Herzlichen Glückwunsch, du bist schwanger.", hörte ich ihre freudige Stimme und brauchte eine zeit um ihre Worte zu begreifen. Schwanger? Ich war tatsächlich schwanger. "Bitte sag es keinem.", flehte ich Lea an als ich meine Stimme wiedergefunden hatte. "Aber..", wollte sie protestieren doch ich schüttelte bestimmt meinen Kopf. "Ich muss erst einmal alleine damit zurecht kommen, dann kann ich es Brian erzählen. Versprich mir es für dich zu behalten.", sagte ich und griff nach ihren Händen. "Versprich es mir." ,flehte ich sie noch einmal an und hörte sie seufzen. "Na schön, ich werde es niemanden sagen. Aber versprich du mir keine voreiligen Entschlüsse zu treffen.", antwortete sie mir und ich nickte. Den restlichen Tag verbrachte ich noch mit Lea und ging später mit Brian nach hause. 

Gedankenverloren spielte ich mit meinen Haaren als ich Brians große Hände auf meinen nackten Schultern spürte. "Am liebsten würde ich mit dir hier bleiben. Du machst mich wahnsinnig und in diesem Kleid... warum quälst du mich so.", hörte ich Brians Stimme hinter mir und spürte kurze zeit später seine Lippen an meinem Hals. Genüsslich legte ich meinen Kopf zur Seite und lehnte mich an ihn. "Brian, wir müssen etwas besprechen.", stöhnte ich halb und schloss genießerisch meine Augen. "Worum geht es denn?", fragte er mich hörte aber nicht auf mich mit Küssen zu martern. "Brian, das Thema... es ist wirklich... also es ist wirklich ernst.", ich hatte große Probleme mich zu konzentrieren und er schien es zu merken. "Oh ja, mir ist es auch wirklich ernst, ich werde mich den ganzen Abend über beherrschen müssen meine Finger bei mir zu lassen.", murmelte er und biss mir einmal in meinen Nacken was mich stöhnen ließ. "Brian.", murmelte ich. "Ja, Liebste", kicherte er und ich löste mich von ihm, um mich zu ihm umzudrehen. Noch immer ein bisschen benebelt nahm ich seine Hände in meine und sah in sein Gesicht. "Seit ein paar Wochen habe ich immer wieder mit Übelkeit zu kämpfen. Als ich letztens mit Lea unterwegs war, hat sie mir erzählt, dass sie und Liam ein Kind erwarten als sie dann von meiner Übelkeit erfuhr überredete sie mich einen Test zu machen.", ich machte eine kurze Pause, um einmal tief durchzuatmen ehe ich meine nächsten Worte aussprach. "Alle drei Tests waren positiv. Brian, ich bin... ich bin schwanger.", teilte ich ihm mit und wartete auf seine Reaktion. Ich stand eine gefühlte Ewigkeit vor ihm und wartete was wohl passieren würde bis ich plötzlich hochgehoben und durch die Luft geschleudert wurde. "Ist das wahr? Ist das wirklich wahr?", hörte ich seine ungläubige Stimme und musste meine Tränen unterdrücken. "Ja, ich bin schwanger.", antwortete ich ihm und wurde wieder auf meine Füße gestellt. Kurz darauf spürte ich Brians Hände auf meinen Wangen und seine Lippen auf meinen. "Das ist die beste Nachricht die du mir überbringen konntest.", sagte er und küsste mich erneut überschwänglich. "Ich liebe dich so sehr.", sagte er und legte seine Stirn an meine. "Ich liebe dich auch.", sagte ich und verlor eine einzelne Träne. Eine riesen Last fiel von meinen Schultern und ich lehnte mich überglücklich an ihn. "Lass es uns bitte vorerst für uns behalten.", bat ich ihn und legte meine Hand an seine Wange. "Einverstanden, früher oder später werden es sowieso alle sehen können.", antwortete er mir und küsste mich noch einmal überschwänglich ehe er mir in meinen Mantel half und wir zusammen seine Wohnung verließen. Ich war über Glücklich. Brian hatte perfekt reagiert, jetzt konnte doch nur noch alles gut gehen oder?

Blinde Begegnung mit der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt