Kapitel 38

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Ich weiß nicht wie viele Tage, vielleicht sogar Wochen, ich hier schon im Keller gefangen war. Ich hatte kein Zeitgefühl mehr und machte mir immer mehr sorgen um mein Kind. Ich bekam nichts zu essen und auch nichts zu trinken. Wie lange konnte mein Kind wohl überleben wenn ich keine Nahrung bekam? Auch ich merkte, dass ich von Tag zu Tag schwächer wurde. Hoffentlich fand Brian mich bald und würde mich hier rausholen. Lange hielt ich das hier nicht mehr aus.

Brian

"Wo kann sie nur sein? Sie ist jetzt seit fast zwei Tagen verschwunden und die Polizei hat immer noch keinen Hinweis wo sie sein könnte.", verzweifelt raufte ich mir die Haare und sah zu Liam. Ich war immer noch im Krankenhaus und konnte keine Minute lang mehr stillsitzen und nur noch zusehen. "Entspann dich, sie werden sie schon noch finden.", versuchte er auf mich einzureden aber ich bekam meine Gedanken nicht unter Kontrolle. Es trieb mich in den Wahnsinn nicht zu wissen wo sie war und wie es ihr ging. Was war mit unserem Baby? Lebte es noch? Lebte Hanna noch? Ich wurde hier noch völlig verrückt. Plötzlich klopfte es an der Tür und ich wurde aus meinen Gedanken gerissen. Ich richtete mich noch ein bisschen mehr auf und bat denjenigen rein. Als ich sah, dass es nur meine Eltern waren sackten meine Schultern ein bisschen weiter nach unten. Ich hatte gehofft es wäre die Polizei. "Wie geht es dir mein Sohn?", meine Mutter umarmte mich und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Mein Vater kam hinter ihr zum Vorschein und legte seine Hand auf meine Schulter ehe er einmal kurz zudrückte. "Ich habe dir etwas zumessen mitgebracht. Das Essen hier kann ja niemand essen wenn man zu Kräften kommen will.", brabbelte meine Mutter drauf los und ich schenkte ihr ein kleines lächeln. Kurz war es still im Raum bis mein Vater das Wort ergriff. "Hast du schon etwas neues gehört?", fragt er mich und nun sackten meine Schultern endgültig hinunter. "Nichts, einfach nichts. Niemand hat irgendeine Spur von ihr oder nur einen Anhaltspunkt wo sie sein könnte.", klärte ich meine Eltern über den neusten Stand der Dinge auf und schloss für einen Moment meine Augen. "Das wird schon mein Junge, so wie du mir deine Hanna beschrieben hast ist sie stark. Sie schafft das.", versuchte er mich aufzumuntern und ich schluckte meinen Frust hinunter. "Ich weiß das sie das ist, aber was ist mit unserem Kind? Wie sollen beide überleben wenn sie niemand findet?", sagte ich und rieb mir einmal über die Augen. "Euer Kind? Habe ich etwas verpasst?", hörte ich Liams verblüffte Stimme und sah meinen besten Freund an. "Ja, Hanna ist schwanger. Ich weiß es auch erst seit fünf Tagen. Sie hat es mir an dem Tag der Gala gesagt.", antwortete ich ihm und sah die Überraschung in seinem Gesicht. "Na dann wird es Zeit, dass wir dein Mädchen finden, schließlich möchte ich Patenonkel werden.", sagte er und schnappte sich sein Handy. "Was hast du vor?", fragte ich ihn doch er hatte bereits eine Nummer gewählt und war aus dem Raum verschwunden. Kurze Zeit später klopfte es erneut an meiner Tür und ich ließ die Person eintreten. Als ich die Person erkannte die herein kam setzte ich mich erneut auf und sah die Person voller Erwartungen an. "Wir haben einen Hinweis wo sich ihre Verlobte befinden könnte. Ein Trupp von Männern stürmt gerade das Haus. Ich dachte mir vielleicht wollen sie die Life-Bilder sehen.", sagte der Kommissar der sich um Hannas Fall kümmerte und ich nickte ihm begeistert zu. Mein Vater machte dem Mann platz und dieser holte ein Tablet aus seiner Tasche. Das erste das man sah war eine wackelnde Kamera und Männer die sich aufstellten um in das Gebäude zu gelangen. Als nächstes sah man das dieses Gebäude gestürmt wurde, alle Räume durchkämmt und jeder Winkel abgesucht wurde. Die Männer hatten bereits alle Räume durchsucht und nichts gefunden, völlig frustriert rieb ich mir über mein Gesicht und schreckte erst wieder hoch als ich eine andere Stimme hörte die den Männern etwas zurief. Er hatte eine Treppe nach unten gefunden. Das war unsere letzte Hoffnung. Ich spürte die Hand meiner Mutter wie sie fest meine Umfasste und genauso darauf wartete zu sehen ob Hanna in diesem Keller war wie ich.


Leider ist es heute ein wenig kürzer aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Einen lieben Gruß.

Blinde Begegnung mit der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt