Chapter 14 - Bloody Aggressions

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Kyrie P.o.V

Ich lief seit einer Woche mit so einer extremen Wut in mir rum, die ich nicht mal mehr an meinem boxsack rauslassen kann, da dieser mir nicht mehr ausreicht.
Noch wütender macht es mich, dass Nero sich die Woche nicht Blicken gelassen hat.
Alle glaubten so langsam daran, dass die Werwolf Gen Aggressionen aufkommen und sie nur so stark sind, da sie erst jetzt hochkommen.
Ich lief gerade nach Hause und verfluchte alles, was mich nervte.
Die Menschen, die Lautstärke, den wolkenbedeckten Himmel, den Schnee, die Kälte, Nero...
Warte was? Nero?!
Von automatisch wurde ich schneller, mein Blick war auf ihn fokussiert, doch bevor ich ihn erreichte, war er plötzlich verschwunden.
In mir staute sich mehr Wut an und ich rannte nach Hause.
Soll doch jeder denken, dass ich von Nero gerade sitzen gelassen wurde und ich jetzt mit einem Heulkrampf nach Hause renne.
Damit ersparen sie sich eine Menge tote.
Als ich zu Hause ankam und die Tür schloss, hörte ich stimmen in der Küche.
Ich lehnte meinen Kopf an die Tür und versuchte mich zu beruhigen, was aber nicht klappte.
Mein Kopf pulsierte leicht.
„Kyrie! Was ist los?" Kenay kam aus der Küche.
Ich blieb still, das Pulsieren in meinem Kopf wurde stärker.
„Kyrie, wenn was ist, rede mit uns." versuchte es nun Cara.
Ich blieb weiterhin still, versuchte das Pulsieren unter Kontrolle zu bekommen.
„Kyrie-" setzte Shane an, doch ich unterbrach ihn.
„Lasst...lasst mich einfach...in Ruhe." mittlerweile spürte ich das pulsieren in meinem ganzen Körper und ich hatte das Gefühl, dass meine Schläfe gleich platzt.
„Kyrie. Du musst jemanden umbringen, nur so hören die Aggressionen auf."
Meine Schläfe pochte, mein Körper erzitterte und ich drehte mich ruckartig um.
Alle wichen einen Schritt zurück und schauten mich ängstlich an.
„LASST MICH IN RUHE, VERDAMMT!" schrie ich, danach hielt ich mir vor Schmerz den Kopf.
„Kyrie, du bist gerade nicht bei sinnen, das Werwolf Gen will raus, dass merkt man wegen deinen Augen, die jetzt mehr Grün als Braungrün sind. Lass es zu."
Ich schaute sie verständnislos an.
„An...An meinen Händen soll...soll kein Blut...kleben." sagte ich außer Atem.
Aufeinmal wurde alles schwummrig, hörte alles nur noch gedämpft.
Ich hielt mich an dem Regal zu meiner Rechten fest, doch rutschte weiter nach vorne und riss alles runter.
Beim nächsten Regal war es genauso und plötzlich sah ich alles rot.
Ich rannte raus auf die Straße, sah einen betrunkenen Jugendlichen und es war so, als hätte ich Blut geleckt.
Es war so, als würde mein Verstand nicht mehr funktionieren, als ob jegliche Menschlichkeit aus mir wich, wie als hätte man einen Schalter umgelegt und ich wäre zum Monster mutiert.
Und ehe ich mich versah, lag der betrunkene Junge unter mir und ich haute seinen Kopf immer und immer wieder gegen den Asphalt.
Sein Gesicht war Blutüberströmt und unter ihm bildete sich eine Blutpfütze, doch das hinderte mich nicht daran seinen Kopf weiter auf den Boden zu schlagen.
Erst als er aufhörte zu zappeln und ich seinen Atem nicht mehr hörte, kam die Menschlichkeit wieder und ich ließ von ihm ab.
„Was hab ich getan...?" fragte ich flüsternd an mich gewandt.
Ich...Ich hatte jemanden umgebracht!
Ich lief panisch hin und her, wusste nicht, was ich machen soll.
Ich wollte nicht in den Knast!
Plötzlich hörte ich Schritte die sich mir nährten und nach einigen Sekunden vor mir zum stehen blieb.
„Ich weiß, was Shane und dein Bruder Dir erzählt haben, ich werde aber nicht versuchen mich rein zureden, sondern helfe dir, diesen Typen da wegzuräumen."
Ich schaute Nero in die Augen, die nichts als Neutralität ausstrahlten.
Ich nickte langsam, Nero schnappte sich den Jungen und lief mit ihm in den Wald.
Ich blieb noch immer auf der Straße stehen und schaute die Blutpfütze an. 
Aufeinmal bekam ich das Verlangen, dieses Blut zu probieren, also kniete ich mich hin und tippte mit dem Finger rein, den Finger voll Blut setzte ich dann an meine Zunge und schluckte.
Metallischer Geschmack mit salziger Note.
Ich tippte wieder mit dem Finger rein und machte das weitere fünf Minuten so, bis mir bewusst wurde, was ich da tat.
Ich stand auf und rannte zurück nach Hause.
Niemand wird von dieser Nacht erfahren, zumindest nicht bis zum nächsten Vollmond.

Pretty HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt