Als ich am nächsten Morgen aufwachte konnte ich es kaum abwarten die Geschichte über die Übernatürlichen Wesen zu hören.
Meine Morgenroutine schaffte ich in einer halben Stunde, für diese bräuchte ich normalerweise eine ganze Stunde.
In der Küche brüte ich mir einen Kaffee, meinem Dad schenkte ich Blut aus einem Blutbeutel in eine Tasse.
Er hasste es, sich von Menschen zu ernähren, weshalb er zu dieser Methode griff.
Kenny war gestern auf eine Messe gefahren und kommt erst heute Abend wieder, weswegen mein Dad mir die Geschichte seelenruhig hier in der Küche erzählen konnte.
Einige Minuten später hörte ich das Poltern an der Treppe und wie gleich darauf die Tür zur Küche geöffnet wurde.
„Morgen, Dad."
„Guten Morgen, Kyrie. Warum bist du schon so früh wach?"
Ich grinste.
„Du weißt, wieso."
Mein Dad rieb sich die Schläfen und seufzte auf.
„Ich weiß nicht, ob Dir die Geschichte gefallen wird. Es ist-"
„Erzähl sie mir einfach, trink deine morgendliche Tasse Blut und entspann dich. Dad, ich will nicht mehr im Dunkeln tappen, verstehst du?"
Er nickte, setzte sich auf den Stuhl und nahm einen Schluck aus seiner Tasse.
„Also, wir waren gestern stehen geblieben, wo die Dämonen Lucifer und seine Frau eingesperrt hatten und anfingen, die Engel auszurotten, richtig?"
Ich nickte.
„Ok, als die Dämonen anfingen, die Engel zu töten, musste Gott etwas dagegen unternehmen. Die Dämonen waren auf der Erde stärker als Engel, also erschuf er die Dämonenjäger, anders bekannt als Hexen und Werwölfe.
Nach einigen Tausend Jahren wollten die Hexen sich Verbündete anschaffen, so machten sie aus normalen Menschen Vampire, ich war einer der ersten zehn Vampire und somit fuhren wir mit unserer Mission fort.
Damals, als deine Mutter umgebracht wurde, riefen die Wölfe die fünf mächtigsten Hexen und verschlossen die DeLavegas und die Dämonen, die zur Zeit in der Hölle waren, dort unten.
Warum sie die DeLavegas einschlossen weißt du und ja, das war eigentlich die ganze Geschichte."
Ich nahm einen großen Schluck aus meiner Tasse und schaute dann auf die braune Brühe.
„Wir sind also nur dazu da, Dämonen zu töten." stellte ich fest und musste meinem Dad recht geben, Mir gefiel die Tatsache nicht, nur deswegen eine Hexe zu sein.
Mein Vater zuckte mit den Schultern und leerte seine Tasse.
„Weißt du, das Leben spielt nicht immer Fair. Man will aus einem Grund auf der Welt sein, aber ist wegen einem anderen hier."
Er stand auf und stellte die Tasse in die Spüle, ich blieb einfach nur da sitzen und überlegte.
Es gab erst nur Werwölfe und Hexen, dann machten die Hexen aus ein paar Menschen Vampire, aber wie sind die anderen übernatürlichen Wesen entstanden?
Haben die Hexen diese auch erschaffen? Haben sie sich untereinander gekreuzt um neue Wesen zu erschaffen?
„Worüber denkst du nach?"
Ich schreckte hoch und schaute in blaue Augen.
„Erschrecke mich nicht so!"
„Tut mir leid, ist die Hose noch trocken?"
„Nicht witzig. Was machst du überhaupt hier, Nero?"
„Ich wollte zu deinem Dad."
„Er ist wahrscheinlich in sein Büro gegangen. Was willst du von ihm?"
„Ist egal. Man sieht sich."
Somit lief er aus der Küche, die Treppen hoch zu meinem Dad.
Ich pustete mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und stützte dieses dann auf meine Handfläche.
Wieso fühlte ich mich jetzt so komisch?
Wollte ich etwa, dass Nero bei mir bleibt?
Ich stand auf, stellte meine Tasse ebenfalls in die Spüle und lief in mein Zimmer, doch blieb ich kurz vorm Büro meines Dads stehen.
„Die Hybriden werden allesamt eingesammelt und mit anderen hybriden gekreuzt. Das ist ein großes Problem, Elijah.
Als ältester Freund meines Vaters bitte ich dich, uns zu helfen."
„Ich würde gerne, Nero, doch steht zu viel auf dem Spiel. Ich will nicht egoistisch klingen, aber ich habe meine Tochter erst seit kurzem an meiner Seite und wenn ich euch helfe, könnte ich sterben und sie bleibt wieder allein mit Kenay.
Außerdem könnte sie herausfinden, wer du wirklich bist und das willst du doch nicht oder?"
„Nein. Ich hab in der Vergangenheit schon zu viel riskiert, ich will Kyrie nicht in unnötige Gefahr bringen."
Mein Herz schlug einige Pulse höher.
Ich bedeute Nero was.
Ich bin ihm nicht egal.
„Du bist ein guter Junge, Nero und ich weiß, du willst nur helfen und das Richtige tun.
Doch sobald Kyrie ihre Macht vollkommen ausgeprägt hat, wird sie alle Dämonen in der Unterwelt einsperren, es gibt keine Ausnahmen."
„Ich weiß. Der Zauber saugt alle Dämonen ein."
Eine Weile blieb es still und tausende fragen häuften sich in meinem Kopf.
Ich verstand die Welt nicht mehr und so langsam bekam ich Panik, dass gleich einer der beiden diese Tür öffnet und mich hier, mehr oder weniger, beim lauschen erwischt, also lief ich schnell in mein Zimmer und legte mich ins Bett.
Die Frage, die am lautesten in meinem Kopf hallte, war die, wieso es so schlimm ist, dass Hybriden sich untereinander vermehrten.
Was war da so gefährliches dran, dass Nero die Hilfe meines Dad's brauchte?
Tausende fragen, keine Antwort; die einzige Person, die mir Antworten geben kann, sitzt gerade im Büro meines Vaters und ist der Grund für mein höher schlagendes Herz.Elijah P.o.V
Ich schaute Nero eine Weile an und rieb mir dann mein Kinn.
Es ist schon wahnsinnig was dieser Junge alles erlebt hat und wie sehr Kyrie ihn um den Verstand bringt, doch gibt er es nicht zu.
„Ich an deiner Stelle würde es Kyrie sagen, Nero, bevor Yamato es tut."
Nero schaute auf und in seinen Augen laß ich den Zorn.
„Glaubst du, er wird sie auch holen wollen?"
„Ich glaube schon, denn auf irgendeine Weise ist sie ja ein Hybrid, da ich ein Vampir bin, aber davor ein Hexer war. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass sie es extrem auf sie abgesehen haben, da Kyrie ein Phänomen der Natur ist."
Nero ballte seine Hände zu Fäusten und ließ seine Zähne knirschen.
„Sollen sie ihr auch nur ein Haar krümmen, ich bring sie alle um. Jeden einzeln und Qualvoll."
„Nero. Wann willst du es Dir endlich eingestehen?"
„Dann, wenn ich ihr erzählen will, wer und was ich wirklich bin und dieser Tag ist noch nicht eingetroffen."
Ich schüttelte meinen Kopf und nahm einen schluck Whisky.
Dieser Junge ist echt stur, genau wie seine ganze Familie.
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Pretty Hell
ParanormalNach einem schrecklichen Vorfall zieht Kyrie mit ihrem Bruder, Kenay, nach New York, um ihr Leben von neu zu beginnen. Einige Monate leben sie dort friedlich, bis nach und nach die grausame Wahrheit ans Licht kommt und die Hölle auf Erden ausbricht...