Chapter 44 - magic consequences

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Am nächsten Tag fühlte ich mich sogar noch besser, als gestern.
Der Zauber hatte wirklich funktioniert und ich fühlte mich nicht mehr so leer, zerrissen und Zwiegespalten.
Ich wusste endlich, was ich wollte, aber ich konnte mich nicht auf Nero einlassen.
Die Trennung von Shane liegt gerade mal drei Tage zurück und solange er mich noch liebt, kann ich nicht mit Nero zusammen kommen, da ich ihm nicht wehtun will.
Ich lief seelenruhig in die Küche und traf dort auf Kenay und Nero, beide schauten mich vielwissend an.
„Ist was?"
„Wann wolltest du uns sagen, dass du dich von Shane getrennt hast?" fragte mich mein Bruder.
„Ich-...Woher wisst ihr das?"
„Shane hat es mir gestern, als du noch bewusstlos warst, gesagt.
Er meinte, dass es ihn gewundert hat, dass du ihn für den Zauber ausgewählt hast und nicht mich. Ich war verwundert und fragte, wieso er sowas denkt und er sagte mir, dass du dich von ihm getrennt hast." Nero schaute mich traurig an.
„Ja, ich habe mich von Shane getrennt, weil mir zu der Zeit viel zu viel im Kopf schwirrte und ich nicht wusste, was ich will.
Es ist besser für uns beide, da er somit jemand besseren finden und ich mich vollkommen auf die Vernichtung der Dämonen konzentrieren kann."
„Der Zauber hat ja wirklich geklappt. Du weißt endlich wieder was du willst." Kenay schien glücklich zu sein.
„Was willst du, Kyrie?" fragte mich Nero aus dem nichts.
Ich schaute ihn an und alles in mir sehnte mich nach ihm. Ich wollte Nero, seine Liebe, einfach alles.
„Ich will niemanden, keinen Freund oder sonstiges." log ich.
Beide nickten nur, Kenay aß zufrieden sein Müsli weiter und Nero schaute betrübt aus dem Fenster.
Wieso ich nicht mit Nero zusammen sein wollte hatte auch einen anderen Grund als der mit Shane.
Ich hatte Angst, Angst davor, dass er in mir immer noch Kyriana sieht und auch nur deswegen Gefühle für mich hat.
Ich konnte mir solchen Liebeskummer nicht leisten, er könnte mich brechen und mich hilflos den Dämonen ausliefern.

„Kyrie, kommst du bitte in mein Büro?" rief mein Vater durch das Haus, seine Stimme bebte vor Wut.
Was hab ich angestellt, dass er so wütend ist und mich sogar in sein Büro ruft?
Mit einem sehr mulmigen Gefühl ging ich ins Büro meines Vaters und erstarrte vor Schreck, als ich fünf Damen, ungefähr im Alter meines Vaters, da stehen sah.
Eine dieser Frauen sah Tiffanya ziemlich ähnlich, was mich draus schließen lässt, dass es ihre Mutter sein soll und ihre Mutter ist eine der fünf Urhexen, was wiederum heißt, dass die anderen vier auch Urhexen sein müssen.
Die fünf standen in einem Halbkreis hinter meinem Vater mit verschränkten Armen und schauten mich wütend an.
„Darf ich fragen, was ich angestellt habe?" fragte ich nervös, da mich die Blicke der Urhexen ziemlich einschüchterten.
„Das solltest du eigentlich wissen, junges Fräulein!" sagte die eine Urhexe.
„Nein, ehrlich gesagt weiß ich es nicht. Deswegen frage ich ja."
Die Fünf schauten sich verwirrt an und dann mich.
„Du weißt es wirklich nicht. Nun gut, bevor wir dich in dein Missgeschick einweihen, stellen wir uns dir erstmal vor. Ich bin Giselle, du kennst bestimmt schon meine Tochter."
Ich nickte.
„Das ist Ricarda, neben ihr Alexis. Zu meiner Rechten ist Aries und das neben ihr ist Samara." Sie fing von links nach rechts an, mir die Namen der Hexen zu nennen.
Ricarda hatte Kurzes, Blondes Haar und blaue Augen, Alexis hatte mittellanges, braunes Haar und braune Augen, Giselle hatte langes, Pechschwarzes Haar und grüne Augen, Aries hatte langes, Rotes Haar und so dunkelblaue Augen, die fast Lila wirkten und Samara hatte dunkelblondes oder hellbraunes Haar und braun grüne Augen.
„Also, was hab ich jetzt angestellt?"
„Du hast einen uralten Zauber verwendet, von dem eigentlich keine Hexe weiß, außer wir natürlich." sagte Samara.
„Wieso haltet ihr den Zauber eigentlich versteckt? Er kann zerrissene Seelen heilen."
„Das stimmt, aber was keiner über diesen Zauber weiß, ist, dass er ein großes Opfer aufbringt." sagte Aries.
„Welches Opfer?"
„Dein Herz ist für alle Ewigkeit an das Herz des anderen gebunden, der Dir dabei geholfen hat, den Zauber zu vollbringen." sagte Alexis.
„Und das schlimme dabei ist, dass das Herz der anderen Person nicht an deines gebunden ist, er kann lieben, wen er will, während du nur ihn lieben kannst, für den Rest deines Lebens." meinte Ricarda und schaute mich dabei traurig an.
„Der Zauber hat mehr Todesopfer gebracht als die Zerrissenheit der Seele. Dein Herz wird brechen und das zerreißt dich mehr, als deine Seele es gemacht hat." Giselle schaute Elijah vielwissend an.
„Ich habe Kenay und dir extra nichts von dem Zauber erzählt, da ich wusste, was er mit den Leuten macht. Ich hätte ja nicht wissen können, dass Kenay sich wirklich auf Nero einlässt, aber es ging um das Leben seiner Schwester, also hätte ich es irgendwie ahnen können." erzählte mir mein Vater.
„Ich-Ich wusste es nicht...ich dachte, der Zauber sei harmlos." eine Träne rollte meine Wange hinab.
„Kind, wieso hast du den Zauber nicht mit jemanden durchgeführt, der dich aus ganzem Herzen liebt?" fragte mich Aries.
„Ich wollte es mit Shane machen, aber der Zauber hat nicht funktioniert und als ich ihn mit Nero durchgeführt habe, da hat es geklappt."
„Dieser Zauber ist genauso heimtückisch wie die Dämonen." sagte Alexis.
„Genauso heimtückisch wie die DeLavegas. Er wird ihr das Herz brechen wie meiner Tochter!" schimpfte Giselle.
„Er funktioniert nur mit der Person, die du auch liebst. Was haben wir uns damals bei dem Zauber gedacht?" fragte Amara die anderen Hexen, diese zuckten nur mit den Schultern.
„Das heißt, ich bin ein Leben lang an Nero gebunden?" die fünf Hexen nickten.
„Gib uns den Zauber bitte zurück, wir verstauen ihn wieder in den Katakomben."
Ich lief schnell ins Zimmer und brachte ihn eine Minute später zu den Urhexen.
„Ist alles in Ordnung, Kind?"
Ich schüttelte den Kopf.
„Ich hätte nie diesen Zauber durchführen sollen. Nero will nur was von mir, da er in mir Kyriana sieht."
„Meine Güte, wie lange ich diesen Namen nicht mehr gehört habe. 500 Jahre wenn ich mich nicht irre?" fragte Amara.
„Ja, es sind wirklich schon 500 Jahre her. Nero war ziemlich angetan von ihr." sagte Ricarda.
„Aber jeder blinde würde sehen, dass Kyrie und Kyriana unterschiedlich sind. Es liegen Welten zwischen Ihnen."
Alle nickten und ich fühlte mich wie das sechste Rad am Wagen.
Ich musste immer wieder daran denken, dass ich mir mein Leben verbaut habe und das nur, wegen diesem Zauber.

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