Chapter 56 - know who you are.

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Den Rest des Tages ging ich Nero aus dem Weg, das tat ich mehrere Wochen lang, ich wollte nur Dante als meinen „Aufpasser" haben und sonst niemanden.
Nero musste es Akzeptieren und er tat es Gott sei dank auch.
Wäre dieses dämliche ziehen in meiner Brust nicht da, würde es so wirken, als hätte Nero nie existiert.
„Woher wusstest du eigentlich, dass ich mit deiner Mutter befreundet war und das Kyriana nur wegen deiner ausgestoßenen macht wieder zurückgekehrt ist?" fragte mich Dante, der auf meinem Bett saß, während ich auf dem Balkon stand und den See anstarrte.
„Ich habe in dem verbotenem Teil einen Zauber zur Beschwörung der Engel gefunden.
Ich habe Michael gerufen, mehrere Male, ich brauchte jemanden der mich verstand, der mich näher zu meiner Existenz bringt und das konnte nur Michael selbst.
Er erklärte mir, wie es dazu kam, dass Kyriana wieder unter uns weiht und dass es von mir ziemlich blöd war, mich in Nero zu verlieben."
Ich sagte es zum zweiten Mal laut und es klang immer noch absurd.
Und in diesem Fall gab ich Michael recht, es war dumm von mir, mich in Nero zu verlieben, wo es doch schon von Anfang an klar war, dass sein Herz nur Kyriana gehört.
„Verstehe mich nicht Falsch, Nero ist echt wichtig für mich und ich sehe ihn selbst wie einen Sohn, aber wieso hast du dich in ihn verliebt? Er war die ganze Zeit wie...wie...-"
„Wie ein vorzeige Dämon?"
„Genau! Also, warum?"
Ich atmete tief ein und aus.
Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass ich wirklich hier mit Dante war und mit ihm über meine Sorgen, Probleme und Gefühle sprach.
Er hatte mir alles mit meiner Mutter erklärt und seit dem verstanden wir uns auch ziemlich gut.
Er erzählte mir auch immer wieder mal Geschichten, die sie zusammen erlebt hatten.
„Trotz all seiner Grausamkeiten war er stets ehrlich zu mir, komischer weise war er auch immer da, wenn ich Hilfe brauchte und...er hat mich so angesehen, als gäbe es nur mich auf diesem Planeten.
Er war einfach immer da, auch als es mir gut ging.
Er war immer da."
Eine Träne rollte meine Wange hinab.
„Willst du ihn deswegen nicht sehen? Weil du Angst hast, dass er dich wieder mit diesem Blick ansehen wird?"
„Nein, ich habe Angst davor, dass er es nicht mehr tut."
Einige Sekunden später tauchten Virgil, Nero und Kyriana auf dem Grundstück meines Vaters auf und man sah, dass sie nicht gerade erfreut waren.
„Irgendwas stimmt nicht. Virgil war noch nie so aus der Fassung...ich muss mit Ihnen zu deinem Vater."
Ich nickte nur und starrte weiterhin auf Nero, dessen Blick mich auch traf und es tat weh.
Er sah mich nicht mehr so an, da war wieder so viel Distanz und leere in ihnen, aber auch Schmerz.
Ich drehte mich um und verließ meinen Balkon.
Sein Blick tat mir nicht gut, er tat mir nur mehr weh.

Dante P.o.V

„Virgil, so aufgebracht habe ich dich noch nie gesehen, was ist passiert?" fragte ich meinen Bruder, der es ziemlich eilig hatte zu Elijah zu kommen.
„Dante, verdammt! Lass mich los, ich habe keine Zeit dafür!" schrie er mich an, so wie damals.
„Was ist los, verdammt?!" schrie ich ihn zurück an.
„DIE VERDAMMTE UNTERWELT IST OFFEN! LUCIFER IST FREI!" brüllte er durch das ganze Haus.
Ich taumelte einige Schritte zurück.
Lucifer war frei?
Das hieß, dass auch...oh nein.
„Wir müssen es Elijah sagen."
Virgil nickte und gemeinsam betraten wir das Büro.
„Ich hab es schon gehört, Jungs. Aber was ist das Problem daran?" Empfang uns Elijah gleich.
„Tartarus. Er ist frei."
Elijah's Augen weiteten sich.
„Ich dachte, er wäre Tod?"
„Nein, Lucifer hatte ihn nur in der Unterwelt eingesperrt, diese wurde aber zerstört!" sagte Virgil verzweifelt und bei mir machte es plötzlich Klick.
„Kyrie." meine Stimme war nicht mehr als ein Hauchen.
„Kyrie hat die Unterwelt zerstört, durch ihre ausgestoßene macht."
„Ich bitte dich, Dante, Kyrie ist zwar mächtig aber-" fing Virgil an, wurde aber barsch von Elijah unterbrochen.
„Du hast recht. Aus irgendeinem Grund hat ihr Gott alle Kräfte der Engel und Hexen in die Wiege gelegt."
„Kyrie war seine letzte Hoffnung, also nahm er die Kraft aller Engel, die existierten und die macht aller Hexen und schenkte diese Kyrie.
Das ist auch der Grund, warum Kyrie all das überlebt hat."
Vor unseren Augen stand wahrhaftig der letzte Erzengel, Michael, und löste das lange Rätsel von Kyrie auf.
„Er wollte sie zu einer Waffe machen?" fragte Elijah fassungslos.
„Nein. Zu eurer Erlösung. Es war nie sein Plan, dass sie zu einem Vampir wird, aber Kyrie war das erste und letzte Baby in der Engelhierarchie seit Tausenden Jahren.
Er wollte Kyrie um alles in der Welt beschützen, auch wenn er sie zu einer Killermaschine dadurch gemacht hat, ihr Herz ist das eines Engels, eines Engel der Gewalten.
Sie hat das Barbarische Krieger Herz ihrer Mutter."
So schnell wie Michael gekommen war, so schnell verschwand er auch und wir drei konnten immer noch nicht fassen, was wir da gerade gehört haben.
„Wir sollten es Kyrie sagen." meinte Virgil und wir stimmten ihm zu.
„Das müsst ihr nicht, denn ich weiß es schon."
Wir schauten zur Tür, dort stand Kyrie, aber in ihren Augen hatte sie kein Tränen, sie waren auch nicht glasig.
Das waren sie eigentlich immer sobald es um die Wahrheit ihrer Vergangenheit ging.
„Wie lange weißt du es schon?" fragte ich sie.
„Paar Wochen. Michael hat mir alles gesagt und es ist okay, mir geht es gut."
Und es tat es tatsächlich, ihr ging es wirklich gut, da sie endlich weiß, wer sie wirklich war.

Pretty HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt