Friendzone (von englisch friend für Freund und zone für Bereich) bezieht sich auf eine rein platonische Beziehung zwischen zwei Personen, in der sich eine Person eine romantische oder sexuelle Beziehung wünscht, die andere aber nicht.
Erstere befin...
Scheiße! Wieso musste dieser Penner genau in diesem Augenblick nach Hause kommen? Gerade, als ich endlich meinen Tae wiederhatte, so ein Dreck!
In meinem Zimmer schließe ich schnell die Tür hinter uns und sehe mich ängstlich im Zimmer um. "Unters Bett, schnell!" hetze ich Tae zischend und hebe meine Decke an. "Das ist doch hoffentlich nicht dein Ernst Kookie! Ich bin doch nicht deine Geliebte, die du vor deiner Ehefrau verstecken musst." protestiert er, aber dafür habe ich gerade wirklich keine Geduld. "Jetzt mach schon und diskutier nicht, verdammt!" befehle ich ihm schon fast und ziehe ihn am Shirt zu mir, sodass wir fast mit der Stirn gegeneinander knallen.
Schnaubend und leise fluchend kriecht Tae dann aber doch endlich unters Bett und dreht sich mit dem Gesicht zu mir. "Egal, was du gleich hörst, versprich mir, dass du hier bleibst und leise bist!" flehe ich noch, da geht auch schon meine Zimmertür auf und ich setze mich schnell aufs Bett, nachdem ich die Decke wie habe fallen lassen.
Seungri kommt auch direkt reingestolpert und steuert geradewegs auf mich zu. "Jungkooooooookie..." flötet er und schwankt hin und her, bevor er einen weiteren, großen Schritt nach vorne macht und sich plötzlich einfach wie ein nasser Sack auf mich fallen lässt. Überrascht ziehe ich die Luft ein und ich höre auch sofort, wie Tae unterm Bett wütend schnaubt. "Mhhhh, du schmeckst lecker, Süßer." knurrt Seungri mir ins Ohr, nachdem er mir einmal langsam übers Ohr geleckt und seine Hände unter unter meinen Hintern geschoben hat.
"Geh runter!" presse ich mühsam raus und versuche, ihn von mir zu schieben, aber der Idiot ist scheiße schwer.
Plötzlich höre sein lautes Atmen direkt an meinem Ohr und kurz danach fängt er auch schon an laut zu schnarchen. "Das kann doch nicht wahr sein." beschwere ich mich und versuche immernoch erfolglos, die Alkoholleiche von mir runter zu bekommen. Keine Chance. "Tae, hilf mir!" stoße ich aus und keine Sekunde später raschelt und poltert es auch schon unter meinem Bett. Tae steht langsam auf und klopft sich erstmal in aller Ruhe den Staub von den Klamotten. "Man, du solltest da drunter echt mal Staubwischen!" meckert er und ich sehe ihn bloß ungläubig an. Ist das gerade sein Ernst? "Hilf mir, verdammt!"
Taehyung packt Seungri an der Schulter und schiebt ihn mit aller Kraft zur Seite, sodass ich unter ihm wegrutschen und endlich aufstehen kann. Mein Onkel liegt auf dem Rücken und schnarcht einfach weiter vor sich hin. Taehyung hat mich, ohne dass ich es wirklich gemerkt habe, wieder fest in seine Arme gezogen, so fest, dass es mir schwer fällt vernünftig zu atmen. Aber das stört mich nicht, im Gegenteil. "Bloß raus hier." grummelt mein bester Freund und löst die Umarmung, um mich an die Hand zu nehmen und mit mir zusammen das Zimmer zu verlassen, gibt aber noch sowas wie "Weg von diesem Pedosäufer." von sich.
Wieder in der Küche stehen wir unschlüssig herum und sagen nichts. Aber was sagt man in so einer Situation auch? Gibt's dafür irgendeinen Leitfaden oder Bücher? "Wie verhalte ich mich, nachdem ich halb erdrückt und von meinem besten Freund vor dem Erstickungstod gerettet wurde?" Ja, ich sollte Autor werden, der Titel hat was. Über meine eigenen Gedanken grinsend, tippt Tae mich plötzlich an der Schulter an. "Hallo? Hast du nen Schock, oder was?" fragt er mit geschürzten Lippen und piekst auf meiner Brust herum.
"Was? Nein nein." winke ich ab und überspiele meine Unsicherheit, indem ich mir die Wasserflasche von der Küchenzeile schnappe und am Etikett herumknibble. "Dann lass uns endlich gehen, ich will raus hier." gibt er noch von sich, bevor er sich auf den Weg zur Tür macht. "Kommst du? Meine Mutter ist nicht da, sie fährt heute zu meiner Oma nach Daegu. Wir haben sturmfrei und du weisst, was das heisst." lächelt er mich wissend an und auch ich muss deswegen lächeln.
Sturmfrei bei Tae heisst nämlich, dass wir die ganze Nacht wach bleiben, Leute am Telefon verarschen, Filme sehen, uns vollstopfen, was trinken und einfach wir sind. Und genau das brauche ich jetzt.
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