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Taehyung

„Er ist was?!“, stoße ich aus und sehe Kookies Mutter entgeistert an. Dieser seltsame, fast schon gruselige Manteltyp, der Jungkook verfolgt hat, soll sein Vater sein?! „Er ist sein Vater... Ich... Ich hätte nicht gedacht, dass er jemals wieder auftaucht, nachdem ich... ihn verlassen habe...“, haucht die Dunkelhaarige und in meinem Kopf rattert es ohne Ende. „Aber hast du nicht gesagt, sein Vater sei abgehauen?“

Als sie darauf aber antworten will, geht plötzlich die Tür hinter uns auf und ein Arzt kommt rausgelaufen. Sofort gehe ich zu ihm und frage ihn, was mit Jungkook ist. „Also erstmal: Keine Sorge, es geht ihm eigentlich recht gut. Die Ohnmacht war bloß eine Folge des Schocks, er dürfte also gleich wieder wach werden und ziemlich verwirrt sein. Trotzdem sollten nicht alle gleichzeitig zu ihm gehen, das könnte ihn überfordern“, sagt er und ich atme beinahe sofort erleichtert auf.

„Ich gehe zu ihm!“, stelle ich klar und folge dem Arzt zu Kookies Zimmer, hinter mir seine Mutter.

Sofort als ich meinen Freund sehe, setze ich mich aufs Bett neben ihn und nehme seine Hand, die ich sofort küsse und mit beiden Händen umschließe. „Kookie... Ich hab' mir solche Sorgen gemacht...“, murmle ich und streiche ihm eine Haarsträhne aus seinem hübschen, etwas dreckigen Gesicht. Kurz drücke ich ihm noch einen Kuss auf die Stirn und richte mich dann wieder komplett auf, halte seine Hand aber weiterhin fest.

„Sag mal...“, fange ich an und sehe Kookies Mutter fragend an. „Wieso hast du eigentlich nie von Jungkooks Vater erzählt? Ich meine... Vielleicht hätte er ihn ja gerne kennengelernt oder so“, beende ich meine Frage und die zierliche Frau läuft zum Fenster, aus dem sie hinaus auf die Straße sieht. „Weil er kein guter Umgang für meinen Sohn gewesen wäre. Er war nicht zuverlässig und er... Er hat mich betrogen, deshalb bin ich umgezogen, als ich mit ihm schwanger war. Ich wollte einfach nicht, dass er Kontakt zu Jungkook hat, mein Sohn sollte ein anständiger Mann werden und das ist er jetzt...“, erzählt sie und ich sehe zu meinem Freund, der langsam wieder zu sich zu kommen scheint.

„Aber hätte Jungkook das nicht selbst entscheiden können? Ich meine-“ „Nein. Es war richtig so. Ihr kennt diesen Mann nicht, ihr wisst nicht, wie er ist und was ich seinetwegen durchgemacht habe, Taehyung“, unterbricht sie mich und während ich gerade antworten will, klopft es an der Tür. Ich erwarte schon, dass es meine Mutter ist, oder einer unserer Freunde, aber zu meiner Überraschung steht Mr Kwo-, Mr Jeon in der Tür und sieht besorgt zu Jungkook.

„Raus hier!“, sagt Mrs Jeon sofort laut, aber Mr Jeon lässt sich davon überhaupt nicht beeindrucken. Im Gegenteil, er kommt auf mich zu und legt eine Hand auf meine Schulter. „Danke, dass du auf meinem Sohn aufpasst, Taehyung. Er kann sich glücklich schätzen, jemanden wie dich zu haben“, sagt er und Kookies Mutter kommt sofort zu uns, um seine Hand von meiner Schulter zu schlagen. „Verschwinde und lass dich hier nie wieder sehen!“, schreit sie, weshalb ich heftig zusammenzucke und Jungkooks Hand fester drücke. „Wir brauchen dich hier nicht, Jiyong, am Allerwenigsten Jungkook!“

Mr Jeon nickt und dreht sich um, um das Zimmer zu verlassen, als ein leises „Warte“, zu hören ist und ich mich zu meinem Freund umdrehe. Jungkook setzt sich langsam auf und streckt seine Arme von sich, bevor er seine Beine vom Bett baumeln lässt und seine Mutter ansieht. „Ob du ihn nun hasst, oder nicht, Eomma: Er hat mir das Leben gerettet“, sagt er und steht auf, bevor er auf seinen Vater zugeht und seine Hand ausstreckt. „Danke“, murmelt er und Mr Jeon starrt gebannt auf die ausgestreckte Hand seines Sohnes, ehe er sie zögerlich ergreift und festhält.

Bevor er aber wieder loslassen kann, packt Jungkook fester zu und sieht Mr Jeon direkt in die Augen.

„Wieso? Wieso hast du dich nie gemeldet?“

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Friendzone ⇴ ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt