Jungkook
Ich wache auf und Tae ist weg. Natürlich ist er das. Wieso sollte er auch bei mir bleiben? Ich bin einfach eine scheiß Katastrophe, die nur Ärger macht. Ich würde auch nicht bei mir bleiben wollen. Deshalb mache ich ihm auch keinen Vorwurf.
Ich habe meine Augen noch nicht ganz geöffnet, da fliegt plötzlich meine Tür auf und meine Mutter stürmt völlig aufgelöst in mein Zimmer. "Jungkook steh auf! Seungri wurde gestern verprügelt und liegt im Krankenhaus, wir müssen ihn besuchen!" weint sie und sammelt meine Klamotten zusammen, bevor sie sie mir aufs Bett wirft. "Beeil dich!" sagt sie noch, ehe sie schon wieder aus meinem Zimmer verschwindet und ich langsam aber sicher nicht mehr weiss, wo oben und unten ist. Ich drehe langsam aber sicher wirklich durch! Jetzt soll ich dieses Arschloch auch noch besuchen gehen?
"JUNGKOOK!" schreit meine Mutter von unten und wie von der Tarantel gestochen ziehe ich mich an und haste die Treppen runter. An der letzten Stufe wartet meine Mutter schon ungeduldig auf mich und tippt mit dem Autoschlüssel in der Hand auf dem Geländer rum. "Meinst du nicht, dass er erstmal Ruhe braucht? Wäre es nicht zu viel, wenn wir da jetzt zu zweit hingehen?" versuche ich, mich irgendwie rauszureden, beiße bei ihr aber direkt auf Granit. "Wir sind eine Familie, also verhalten wir uns auch so, und jetzt mach!"
Eine Familie. So verhalten. Eine Familie.
Wie ein endloses Echo schallen die Worte meiner Mutter mir während des ganzen Weges zum Krankenhaus durch den Kopf und ich bin so perplex, dass ich garkein Wort mehr rausbekomme. Diese dahingesagten Worte fressen sich regelrecht in mein Gehirn. Ich soll mich verhalten, wie es eine Familie tut. Ich...
"Eomma halt an!" platzt es aus mir raus und meine Mutter sieht mich erschrocken an, hält aber am Straßenrand. "Was ist denn? Ist dir schlecht?" Ja, seit Wochen. "Nein. Aber ich muss dir was sagen." "Kann das nicht bis später warten? Was ist so wichtig, dass wir deinen Onkel dafür warten lassen?" fragt sie ungeduldig und bevor ich richtig darüber nachdenken kann sage ich: "Dein Sohn." weshalb sie mich noch irritierter ansieht. "Jungkook Was soll das? Was redest du denn da?"
"Seungri hat sich an mich rangemacht und mich angefasst. Mehrmals." befreie ich mich endlich von dem ganzen Scheiß der letzten Wochen und atme tief durch. "Was?" ist alles, was meine Mutter neben mir sagt und krallt sich am Lenkrad fest. "Er hat mich-" plötzlich zieht ein stechender Schmerz durch meine linke Gesichtshälfte. Hat meine Mutter mich jetzt wirklich geschlagen? Mit der Hand auf meiner Wange sehe ich sie geschockt an. Meine Mutter, die Frau, die ich immer bewundert habe, sieht mich wütend an und drückt die Hand, mit der sie mich geohrfeigt hat an ihre Brust. "Raus aus meinem Auto." sagt sie angestrengt und ich realisiere das alles hier überhaupt nicht.
"Eomma was-" "RAUS! VERSCHWINDE UND NENN MICH NICHT SO, DU BIST NICHT MEHR MEIN SOHN!" schreit sie völlig ausser sich und ich zucke heftig zusammen. Ängstlich ziehe ich am Hebel, um die Tür zu öffnen und steige langsam aus. "Und wag es ja nicht, mein Haus wieder zu betreten du respektloser Bengel!" sagt sie noch, bevor ich die Tür zuwerfe und sie den Motor startet. Kurz darauf fährt sie einfach weg, ohne sich nochmal umzudrehen und ich stehe hier, völlig allein. Von meiner eigenen Mutter stehen gelassen.
Ich bin völlig allein.
Schlimmer kann es nicht mehr werden.
✧══════•❁❀❁•══════✧
Guten Morgen :)
DU LIEST GERADE
Friendzone ⇴ ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ ✓
FanfictionFriendzone (von englisch friend für Freund und zone für Bereich) bezieht sich auf eine rein platonische Beziehung zwischen zwei Personen, in der sich eine Person eine romantische oder sexuelle Beziehung wünscht, die andere aber nicht. Erstere befin...