-51- Es hat mir die Luft abgeschnürt.

919 39 4
                                    

(Stiles)

Mit einem brummenden Kopf wachte ich in meinem Bett auf. Immer noch erschöpft riss ich die Augen auf und sah mich um. Ich war allein. Ich setzte mich langsam und vorsichtig auf. Mein ganzer Körper schmerzte immer noch, auch wenn die Wunden schon verheilt waren, tat mir noch alles weh. Bedacht darauf nicht umzukippen, setzte ich meine Füße auf den Boden und stand auf. Vorsichtig holte ich mir Anziehsachen und schlüpfte in diese, dann trat ich langsam auf die Tür zu. Ich überlegte kurz: Sollte ich runter gehen? Vielleicht waren meine Freunde noch sauer... Oder vielleicht wollten sie mich nie wieder sehen... Aber dann hätten sie mich nicht gerettet. So öffnete ich die Tür und schritt langsam die Treppen runter. Unten im Wohnzimmer angekommen hatten sich alle versammelt und redeten.

Als ich den Raum betrat, trat Stille ein. Alle sahen mich an. Ich suchte jedoch nur einen bestimmten Blick. Derek. Und ich fand ihn auch. Er stand an die Sofalehne gelehnt neben Scott und sah mich besorgt an. „Stiles... Du bist wach!" stieß mein Dad erfreut und erleichtert zugleich aus und kam auf mich zu. Er umarmte mich sanft, packte meinen Körper und zog ihn an sich. Ich legte meinen Kopf auf seine Schultern und schloss die Augen. Er war immer noch für mich da. Mein Dad. Als er mich wieder losließ waren immer noch alle Blicke auf mich gerichtet. „Wie geht es dir?" fragte mich mein Dad. Ich überhörte seine Frage und fragte: „Wie lange hab ich geschlafen?" Melissa sah mich mitleidend an. „Nachdem du geheilt bist, bist du wieder ohnmächtig geworden. Ich schätze es war zu viel Kraftaufwand für deinen noch frischen übernatürlichen Körper. Deswegen hast du etwas länger geschlafen. Du lagst in medizinischer Hinsicht im Koma Stiles... Und das für einen Monat." erklärte sie mir. Mein Herz blieb kurz stehen. „Einen Monat?!" stieß ich entsetzt aus. Ich konnte doch nicht etwa einen Monat geschlafen haben. Melissa nickte nur. Etwas perplex trottete ich auf die Couch zu und setzte mich. Nun sah ich zu Scott, der neben mir saß. „Scott... Es.. Es tut mir so l..." doch er schnitt mir das Wort ab: „Lass gut sein Stiles. Das spielt keine Rolle mehr. Wir alle machen mal Fehler. Und ich hätte nicht so ausrasten dürfen, das war es der Alpha nicht wert. Du bist und bleibst mein bester Freund. Mein Bruder." sagte er und legte seine Hand vorsichtig auf meine Schulter. Alle sahen sehr besorgt aus. Und ich fragte mich tatsächlich wieso.

„Was schaut ihr denn alle so besorgt? Ich bin wieder wach und alles ist gut!" meinte ich nun in die Runde. Da lachte Derek kurz auf. „Stiles hast du dich mal im Spiegle angesehen? Du siehst schrecklich aus!" antwortete er mir. Ich stand verirrt auf und trat ins Bad. Ich schaltete das Licht an und betrachtete mich im Wandspiegel. Ach du scheiße.

Ich sah tatsächlich schrecklich aus

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Ich sah tatsächlich schrecklich aus. Mir kam es vor als wäre ich nur noch Haut und Knochen. So zog ich mein Shirt hoch und betrachtete meinen Oberkörper. Man konnte klar und deutlich jeden einzelnen Knochen sehen -vorallem die Rippen. Wenn ich mich bewegte drangen sie besonders durch meine Haut hervor. Ich zog meine Ärmel hoch und betrachtete meine Arme. Sie schienen wie zwei Stöcke auszusehen. Mein Gesicht hatte seine Fülle verloren. Große angeschwollene rot-blaue Augenringe lagen unter meinen Augen. Meine Wangen Knochen stießen noch schlimmer hervor. Meine Haare sahen zerzaust und Volumenlos aus. Sie hingen schlaff an meinem Kopf. Als ich auf meine Hände sah, bemerkte ich die kaputten, mit weißen Streifen übersäten Fingernägel. Wenn ich mit der Zunge über meine Lippen fuhr, spürte ich die aufgerissene trockene Haut. Als ich weiter nach unten auf meine Füße und Beine sah und diese bewegte, sah ich auch dort Knochen hervordringen. Ich sah schrecklich aus. Das war alles was mich nun beschrieb.

Entsetzt trat ich wieder aus dem Bad. „Wie.. Wieso?" war alles was ich nun raus brachte. Melissa begann zu erläutern: „Wir wollten dich nicht ins Krankenhaus bringen, so habe ich ein paar nötige Geräte mitgebracht die dir Essen und Trinken im Koma so-gesehen einflößen sollten. Jedoch hat dein Körper die Schläuche, Spritzen und alles mögliche abgewehrt. Das heißt wieder ausgeschieden oder gar nicht mal in sich reingelassen. Wir konnten dich also nicht füttern und tränken. Das heißt du hast einen Monat lang nichts gegessen und getrunken. Wir konnten dir nur beim sterben zusehen und hatten schon fast die Hoffnung aufgegeben, das du überlebst. Jedoch schien dein Körper nicht aufgeben zu wollen. Du hast die ganze Zeit einfach nur dagelegen und eine Art Winterschlaf gehalten, so wie es Tiere im Winter eben tun. Es war sehr komisch, aber du hast es über die Runden bekommen zu überleben ohne essen und trinken. Dein Körper hat in der Hinsicht immer wieder neu geheilt." Ich stand perplex im Raum und starrte Melissa an. Ich hatte einen Monat nichts gegessen und getrunken und es überlebt?! Wow. Das war krass.

„Darf ich jetzt etwas essen und trinken?" durchbrach ich nun die Stille. Da begannen meine Freunde zu lachen. „Aber gerne doch!" rief Scott, stand auf und lief schnurstracks in die Küche. Ich folgte ihm lächelnd. Derek lief mir nach. In der Küche angelangt hatte Scott bereits eine Pizza in den Ofen geschoben und mir eine Flasche Wasser hingestellt. Diese packte ich, schraubte sie auf und begann zu trinken. In großen Schlücken leerte ich die Flasche schnell. Als ich sie ausgetrunken hatte stellte ich sie ab und spürte wie wieder etwas Kraft meinen Körper durchfloss. Dies tat es jedoch nicht lange.

Plötzlich wurde mir übel und ich bekam keine Luft mehr. Das Wasser, das ich eben getrunken hatte kam mir wieder hoch. Ich stürmte zum Waschbecken und spukte das eben getrunkene wieder aus. Als mein Körper wieder leer war stellte ich mich auf und drehte mich zu Derek und Scott. Beide musterten mich geschockt und besorgt. „Stiles... Was sollte das?" fragte mich Scott entsetzt. Ich atmete angestrengt und schüttelte dann den Kopf. „Ich konnte es nicht bei mir behalten... Es.. Es hat mir die Luft abgeschnürt." erklärte ich verwirrt und etwas ängstlich. Was wenn ich nichts mehr trinken konnte? Nichts mehr essen konnte? Nie wieder...

Love, Kill or Die //TW Fanfic. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt