-63- Er war mehr als andere glaubten das er war...

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(Stiles)

Alle sahen mich geschockt an. Ich hatte ihnen die Wahrheit erzählt. Was der Anima wollte, was mir der Nogitsune erzählte. Ich hatte es ihnen erzählt. Nun würden sie mich hassen. Dafür was ich alles getan hatte. Ich war Schuld an all dem. Ich ganz allein, sonst niemand. Nun wirst du bald keine Freunde mehr haben Stiles... Ich sah jeden einzelnen meiner Freunde an. Alle sahen geschockt und entsetzt aus. Aber auch überrascht, manche Mienen waren aber auch unergründlich. Vor allem die von Scott. Er sah mich still schweigend an, sein Gesichtsausdruck war fast ausdruckslos. Er schien zu überlegen wie er darauf reagieren sollte. Ich sah zu Derek, auch er schien nachzudenken. Nach langem Schweigen reckte sich Scott und kam mit ausdrucksloser Miene auf mich zu gelaufen. Meine Nervosität stieg, meine Augen weiteten sich. Wie würde er reagieren?

Da legte er sanft seine Hand auf meine Schulter. „Stiles wieso solltest du daran Schuld sein? Woher hättest du damals wissen sollen das es übernatürliche Wesen wie den Anima gibt? Woher Stiles? Es war ein dummer Zufall." sagte Scott überzeugt und zugleich streng. Ich sah ihn mit großen Augen an. Im Moment war ich ihm so dankbar wie nie zuvor. Nun merkte ich wieder wie sehr ich meinen besten Freund und zugleich irgendwie Bruder liebte. Er war immer für mich da, unterstütze mich immer, half mir in jeder erdenklichen Situation. Da begann ich zu Grinsen und schmiss mich ihm in die Arme, schlang die meinen um ihn und umarmte ihn fest. Da bemerkte ich auch wie sehr er abgenommen hatte in letzter Zeit. Scott war nicht mehr so muskulös, sondern eher mager und knochig. Ich spürte, als ich meine Hände auf seinen Rücken legte seine Wirbelsäule und Rippen unter meinen Fingern. Auch Scott legte fest seine Arme um mich und schien nun wohl das gleiche bei mir zu spüren, wie ich bei ihm. Wir waren alle sehr geschafft und erschöpft. Das lag wohl daran, dass wir schon seit fast 2 Jahren vom Anima und Nogitsune verfolgt wurden. Wir führten Kireg gegeneinander und Kriege erschöpften die Leute und taten ihnen weh. Seelisch und Körperlich.

Nach ein paar Minuten lösten Scott und ich uns wieder voneinander. Er sah mich kurz noch leicht lächelnd an und schritt dann zu seinem vorherigen Platz zurück. Nun begann Derek zu sprechen: „Das was Scott gesagt hat ist wahr Stiles... Du kannst nichts dafür und ich denke wir sind alle dieser Meinung, hab ich Recht?" Derek sah in die Runde und alle nickten. Ich war von Herzen gerührt. In solchen Momenten merkte ich was für gute Freunde ich hatte. Langsam ging ich zu Derek rüber, packte ihn an der Taille, zog ihn näher zu mich, sah ihm tief in die Augen und sagte: „Ich liebe dich." Er wollte es gerade erwidern, da drückte ich schon meine Lippen auf die seinen.

Es war nun eine Woche vergangen, seit dem alle die Wahrheit wussten

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Es war nun eine Woche vergangen, seit dem alle die Wahrheit wussten. Nun wussten sie auch das der Anima andere Wesen kontrollieren konnte, was für uns ein großer Vorteil war. Doch heute ging es um etwas anderes als den Anima: um Liam. Heute war seine Beerdigung. Seine Eltern hatten uns alle eingeladen. Derek und ich hatten gemeinsam in meinem Zimmer geschlafen, was wir seit dem wir wieder hier waren schon die ganze Zeit taten. Ich band gerade meine schwarze Krawatte, Derek war bereits fertig und sah mir vom Bett aus dabei zu. Er sah in seinem schwarzen Anzug wirklich gut aus. Als auch ich endlich fertig war stellte ich mich bereit vor ihn und sah ihn auffordernd an. „Gehen wir?" fragte ich ihn und versuchte dabei motiviert zu klingen. Doch es war Liams Beerdigung und ich wusste genau das mein Körper durch die gute Laune nur den tiefen Trauer unterdrückte. Derek lächelte leicht, stand auf und kam zu mir. Er nahm meine Hände. „Schaffst du das?" fragte er besorgt. Alle behandelten mich immer noch sehr vorsichtig, was wohl daran lag, das ich immer noch sehr dürr und blass war. Ich nickte leicht und meinte dann: „Ich denke wir müssen uns heute eher um Scott sorgen.."

Wir betraten gemeinsam, Hand in Hand, das Wohnzimmer. Alle waren schwarz angezogen und bereit zum Gehen. „Können wir?" fragte uns Scott, der nun aufgestanden war und uns erwartungsvoll ansah. Jedoch wusste ich, als sein bester Freund, das auch er seinen Trauer nur übertönte mit einem Lächeln und der vorgespielten guten Laune. Nachdem sich alle erhoben hatten und wir zu den Autos gelaufen waren, fuhren wir schon los. Lange fuhren wir nicht. Erst ging es für uns in die Kirche. Es waren nicht viele gekommen, nur wir und die Familie von Liam. Man spürte den Trauer, den alle hier fühlten. Er lag wie eine schwere Decke auf uns, bedrückte uns. Nachdem es in der Kirche fertig war, gingen wir auf den Friedhof. Bis jetzt weinte noch niemand. Wir betraten das Grab von Liam. Der Sarg lag bereits da. Geschockt starrte ich auf diesen. Dort drin lag unser kleiner Liam. Unser Beta Liam. Seine Eltern würden nie erfahren was er war und was er getan hatte. Das machte mich traurig.

Nun wurden einige Reden gehalten. Von Liams Mutter, Liams Vater, ein paar anderen Verwandten und dann... Scott. Langsam trat er nach vorne, er sah kurz zum Sarg, dann in die Menge. Er holte tief Luft und schien dann nach einem Punkt in der Menge zu suchen, zu dem er hinsehen konnte. Und da blickte er mich an. Ich nickte leicht und zeigte ihm somit, das ich hier war, bei ihm war.

Nun begann er zu sprechen: „Liam... Liam war.. ich weiß nicht wie ich anfangen soll. Er... Er war einfach wunderbar. Einer der tollsten, nettesten Menschen die je kannte. Er war einer meiner engsten und besten Freunde... Wir hatten zwar oft Streit und viele Auseinandersetzungen, aber er... Er war immer mein kleiner Liam. Man konnte ihm eigentlich nicht lange böse sein, er war immer so aufgeweckt, spaßig und energiegeladen. Manchmal sah man ihm sein wahres Alter gar nicht an..." er lachte kurz auf und verstummte dann wieder. Scott sah mich immer noch an, erst war sein Blick ausdruckslos gewesen, nun wurde er traurig. „Er war stärker als er aussah... besser als er glaubte das er war... Er war mehr als andere glaubten das er war..." nun sah er nur kurz zu Liams Eltern, so schnell das sie es gar nicht bemerkten. Sein Blick blieb wieder auf mir hängen. „Er hatte gekämpft, für das was er liebte, was ihm etwas bedeutete, was ihm wichtig war. Er hat es nicht verdient zu sterben... nicht so früh, noch nicht jetzt. Und doch ist er von uns gegangen... Er... er war doch mein kleiner Liam..." Liams Namen brachte Scott nur noch in einem Flüsterton heraus, dann verstummte er und sah zu Boden. Mein Hals war trocken, meine Augen waren feucht. Ich spürte Tränen, die mir die Wangen runterliefen. Scott sah wieder hoch und nickte dann kurz, um zu zeigen das er fertig war. Auch er weinte jetzt. Langsam schritt er durch die Reihen und setzte sich wieder neben mich.

Nun wurde der Sarg in das Grab gelegt. Alle versammelten sich darum, verabschiedeten sich noch ein letztes mal. Fast alle weinten. Scott, Theo, Lydia, Kira, Malia, Melissa, Lukas, Antonie und ich. Sogar Peter weinte ein wenig. Nachdem sich alle verabschiedet hatten wurde das Grab zu gemacht und die Beerdigung war beendet. Liams Mutter war von uns, vor allem Scott, besonders angetan und umarmte jeden von uns einmal ganz fest. Nachdem sie sich verabschiedet hatten fuhren wir nach Hause.

Love, Kill or Die //TW Fanfic. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt