-70- Wir haben sie gerettet, wir haben uns gerettet.

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(Stiles)

Nachdem Derek und ich uns wieder voneinander lösten, ich ihn an der Hand nahm und ihn ermutigend ansah, drehten wir uns zu Lukas. Dieser stand mit heftigen Wunden und zerrissenen Kleidern, einem erschöpften Blick in einer Ecke und blickte sich schwer schnaufend um. „Es ist vorbei." sagte nun auch er außer Atem. Ich nickte, ging langsam auf ihn zu und meinte leise: „Ohne dich hätte ich's nie geschafft... Da-..." er schnitt mir das Wort ab, indem er mich einfach an sich zog und fest umarmte. Als auch wir uns wieder lösten blickten wir uns in der Halle um. Wo war Scott? War das erste was mir in den Sinn kam. Theo, Peter, Isaac und Jackson kamen in unser Sichtfeld und ebenfalls um sich blickend auf uns zu gelaufen. „Es ist endlich vorbei!" schrie Peter und hob die Hände. Wir drei begannen zu lachen und nickten. In der ganzen Lagerhalle lagen Leichen am Boden, standen verwunderte und verwirrte Wesen herum und sahen sich ängstlich um. Ich hatte noch nicht auf die Leichen geachtet, wollte gar nicht wissen wer von uns gegangen war. Als das andere Grüppchen zu uns stieß umarmten wir uns alle auch erst mal, dann gingen wir weiter. „Irgendwer muss sich um die anderen Wesen kümmern, sie aufklären..." sagte Peter und sah zu Isaac und Theo, die nickten und mit ihm dann zu einem verängstigten Beta gingen. Derek, Lukas und Jackson gingen mit mir durch die Halle und hielten Ausschau nach den anderen, bis wir einen Haufen zu Boden gekrümmter Menschen sahen, die sich über jemanden beugten.

Es waren Lydia, Kira und Scott. Scott. Er lebte. Ich rannte zu ihnen. „Leute! Euch geht es gut!" rief ich erleichtert aus, Scott drehte sich mit verweintem Gesicht zu mir um. Sein Blick wurde trauriger und erleichterter zu gleich. „Du lebst!" heulte er, sprang auf und fiel mir um den Hals. Er begann zu schluchzen, legte seinen Kopf auf meine Schulter und packte mich fest. Auch ich schloss meine Arme um ihn und spähte etwas verunsichert über seine Schulter zu Lydia und Kira, bis ich ein bekanntes Gesicht am Boden liegen sah. „Malia..." flüsterte ich und Scott nickte schluchzend. Wir lösten uns und ich ging langsam geschockt und entsetzt auf ihre Leiche zu. Lydia und Kira weinten, Lydia hielt ihre Hand. Malia lag mit starren offenen leeren Augen tot auf dem Boden. Eine klaffende Wunde am Hals. „Sie ist tot..." schluchzte Lydia weinend. Ich brach neben ihr auf die Knie, Scott auf der anderen Seite. Entsetzt sah ich in ihr Gesicht. Tot, Malia tot. Nun begann auch ich zu weinen, ich spürte wie mir Tränen die Wangen hinab liefen und mir ein Schluchzen entkam. „Nein..." hauchte ich und nahm Malias andere Hand. „Nicht du auch noch..."

Nachdem wir Malias Augen geschlossen hatten und wieder aufgestanden waren, gingen uns immer noch Freunde ab. Wir wollten uns schon aufmachen und sie suchen, bis einer der Zwillinge -Ethan- zu uns gerannt kam. „Stiles! Chris! Er... wird sterben!" stieß er hart schnaufend aus und zeigte in eine Richtung. Entsetzt blickte ich zu ihm, Scott, Derek und ich eilten mit Jackson Ethan hinter her. Dieser führte uns durch einen dunklen Gang, bis wir in einen kleineren Lagerraum kamen, wo ebenfalls Leichen am Boden lagen. In der Mitte des Raums knieten Aiden und Antonie neben dem noch lebenden Chris. Geschockt rannten wir zu ihnen und knieten uns ebenfalls neben sie. „Chris! Du musst durchhalten!" rief Scott und packte seine Hand. Chris hatte einen tiefen Kratzer in der Schulter, der ihm bis über die Brust reichte. „Es... ist zu spät..." brachte er hustend hervor und lächelte leicht. „Aber man kann dich noch ins Krankenhaus bringen! Du musst leben! Chris..." versuchte es Scott mit brechender Stimme weiter, doch Chris schüttelte den Kopf. „Shhh..." machte er leise und drückte Scotts Hand leicht. Scott begann wieder zu weinen und schüttelte widerwillig den Kopf. „Du musst..." flüsterte er. Doch es war hoffnungslos. Chris lächelte nochmals leicht und sagte dann leise: „Jetzt geh ich zu meiner Tochter...." Und dann schloss er die Augen und war von uns gegangen...

Wir hatten die Polizei gerufen, mein Dad kümmerte sich um alles. Die Leichen wurden abgeholt und untersucht. Wir liesen es aussehen, als hätte uns eine Gang überwältigt. Die verängstigten Wesen, die kontrolliert wurden, stellten wir als Geisel dar. Alles klappte perfekt. Nur das schlimme an diesem Ende war, das wir zwei Freunde verloren hatten.

Derek und ich saßen in meinem Bett. Wir starrten gen gegenüberliegende Wand. Keiner von uns sagte etwas. Meine Wunden waren genäht und verbunden, es war nun schon eine Woche seit dem Kampf vergangen. Viel war dazwischen nicht passiert, wir hatten alles organisiert, uns um alles gekümmert. Den Familien von Chris und Malia Bescheid gesagt, den Familien der anderen Wesen Bescheid gesagt. Bald würde die Beerdigung von Malia sein, danach folgte die von Chris. Wir konnten unseren Sieg noch nicht feiern, hatten nicht die Lust und das Gefühl zum feiern. Wir waren diese Woche alle so beschäftigt gewesen, dass wir unsere Trauer kaum gespürt hatten. Wir hatten sie alle verdrängt, nicht wahrgenommen. Nun war sie da und stürzte auf uns alle herab.

Derek und ich schwiegen nun schon seit einer Weile, wir waren nebeneinander aufgewacht und hatten bemerkt das heute nichts zu tun war, das wir uns heute mit unserem Trauer auseinander setzten mussten. „Es ist vorbei." sagte Derek plötzlich, immer noch an die Wand starrend. Ich sah nickend zu ihm. Mein Körper fühlte sich gerädert, schwer und schmerzhaft an. Mein Kopf ziepte bei jeder Bewegung. „Doch es fühlt sich nicht so an. Es fühlt sich falsch an, verstehst du mich?" fragte er mich, nun mich anblickend. Ich nickte wieder und fuhr mir dann mit der Hand übers Gesicht. Langsam kroch ich zu ihm und legte meinen Kopf auf seine Schulter, Derek legte einen Arm um mich. „Ich dachte Siege wären Ruhmreich, toll, befreiend. Nicht so deprimierend..." murmelte ich und diesmal nickte Derek. „Doch wir müssen voraus blicken. Die beiden starben für eine größere Sache, nicht für dich, sondern für alle. Sie starben, weil sie gekämpft hatten. Wir müssen stolz auf sie sein! Und auf uns, denn wir kämpften auch. Obwohl ich es auf der falschen Seite tat, nicht aus freien Stücken..." sagte Derek, ich sah zu ihm hoch. „Es war schrecklich Stiles... Dich verletzten zu müssen. Ich hatte selbst nichts bemerkt, aber danach erfahren zu haben das ich es tat. Einfach schrecklich. Scott geht es momentan auch nicht besser damit... Das war einfach schrecklich..." redete er weiter und sah dann zu mir. „Ich liebe dich." Ich begann zu lächeln: „Ich liebe dich auch." Dann küsste er mich zärtlich.

Derek war nun mein Partner, würde ewig an meiner Seite weilen

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Derek war nun mein Partner, würde ewig an meiner Seite weilen. Wir waren nun alle in Sicherheit, hatten den größten Feind besiegt. Den Anima. Wir konnten nun alle in Frieden leben, unser Leben weiter leben. Egal ob miteinander oder getrennt. Wir konnten leben. Alle Menschen konnten Leben, der Anima konnte seinen Plan nicht durchsetzten, wir hatten nicht nur unser Leben, sondern das Leben aller gerettet. Chris, Malia und Liam hatten es gerettet. Irgendwann würden wir zu ihnen stoßen, irgendwann... Wir würden ewig leben können und irgendwann an einem natürlichem Tod sterben, keiner von uns glaubte daran, doch nun war es wahr. Wir waren wieder frei. Wir würden Freunde bleiben, den Kontakt halten oder vielleicht auch nicht. Doch wir würden einander immer Respektvoll begegnen, uns ansehen und wissen: Wir haben sie gerettet, wir haben uns gerettet.

Love, Kill or Die //TW Fanfic. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt