(Stiles)
Ich öffnete verschlafen meine Augen. Die Sonnenstrahlen schienen in mein Zimmer und erleuchteten es. Ich setzte mich müde auf und schaute mich um. Wo war Derek? Ich stand auf und begann mich etwas verwirrt umzuziehen. Fertig angezogen trat ich runter ins Wohnzimmer. Dort saßen bereits Scott, Ethan und Jackson. Derek war nicht da. „Hey." murmelte ich. „Morgen.." sagte Scott und die anderen beiden begrüßten mich mit einem nicken. Ich ging in die Küche und fragte auf dem Weg nebenbei: „Wo ist Derek?" Scott antwortete: „Er war heute Morgen schon nicht da, als ich kam. Keine Ahnung wo er ist." „Ich hab ihn noch gesehen, als ich vom Joggen kam. Er sah wütend aus und ist ohne eine Wort zu sagen an mir vorbei rausgestürmt." meinte Jackson. Ich kam wieder mit einem Glas Wasser in der Hand und nickte den dreien nur zu. „Weißt du was er hatte?" fragte Scott mich. Ich schüttelte den Kopf, obwohl ich mir vorstellen konnte was er hatte. Vielleicht war er wütend, weil er selbst nicht gedacht hätte so zu fühlen. Vielleicht erkannte er noch nicht an das er schwul war. Ich mein ich war ja auch noch ein wenig überfordert mit meinen neuen Gefühlen...
Im Laufe des Tages kam dann noch mein Dad vorbei. Wir versuchten alle irgendwen zu erreichen, der uns helfen könnte. Aber entweder ging niemand ran, oder die Nummer war nicht vergeben... Nach ein paar Stunden gaben wir es dann auf. Wir saßen am Küchentisch und überlegten was wir nun machen sollten. Scott, der wohl die Hoffnung nie verlieren würde, meinte: „Vielleicht haben sie gerade keine Zeit... Oder so. Ein paar werden sich schon noch melden." „Dass bezweifle ich...." meinte ich dann. Wir hatten es immerhin vor einer Woche oder so auch schon versucht und nichts war. Die einzigsten die kamen waren Ethan und Jackson.
Da klopfte es an der Tür. Wir schauten alle auf. Mein Dad zückte bereits seine Knarre, doch da hielt ihn Scott zurück. „Nicht... Das ist meine Mum..." sagte er. Alle schienen sich wieder zu beruhigen. Scott ging und öffnete die Tür. Dann kam Melissa rein. Sie sah sich um und als sie mich entdeckte erhellte sich ihr Blick. „Stiles...!" rief sie aus und lief mit offenen Armen auf mich zu. Auf meinen Lippen bildete sich ein Lächeln und ich stand auf und umarmte sie fest. Scott stand neben uns und grinste. Als wir uns wieder lösten schaute mich Melissa erst mal von oben bis unten an. „Du hast dich ja fast gar nicht verändert!" stellte sie fest. Und ja... Das war tatsächlich so. Ich sah eigentlich noch genauso aus wie vor 7 Jahren... Was mir manchmal nicht so gut gefiel. Immerhin wurde ich schon oft als Jugendlicher geschätzt.
Nun saßen wir mit Melissa wieder am Tisch. Der einzigste der aus unserer Truppe fehlte war Derek. Und das könnte ich ihm jetzt echt übel nehmen. Wo war er verdammt?! Melissa fing nun an zu berichten: „Ich konnte Chris nicht erreichen, aber seine Schwester Kate. Sie will zwar nicht helfen Stiles zu beschützen, aber sie wird versuchen Chris dazu umzustimmen." „Das ist gut. Wir können Chris echt gut gebrauchen." sagte Scott. Da fragte Melissa: „Wo ist denn Derek? Ich dachte er wäre auch hier um zu helfen.." „Er ist seit heute Morgen nicht da... Wir wissen nicht wo er ist." antwortete Scott. Melissa nickte nur. Dann wandten wir uns wieder anderen Themen zu, zum Beispiel wie wir mich schützen können, ohne noch mehr Hilfe.... Nach dem wir dort nicht weit kamen, wollte mein Dad wissen wie der Nogitsune aussah. „Derek sah ihn als Frau... Bei mir war es ebenfalls eine Frau. Sie hatte dunkelbraune lange lockige Haare. Ihre Augen waren Nuss-braun. Sie hatte ne gute sportliche Figur und eben diesen verrückten Nogitsune Blick drauf..." erklärte Scott und musste auf seinen letzten Satz hin schmunzeln. „Also weißt du wie sie aussieht?" fragte mein Dad. Scott nickte. „Das ist ja schon mal gut..." murmelte er dann.
Nachdem wir noch ein paar Dinge besprochen hatten gingen mein Dad und Melissa auch schon heim. Ethan und Jackson gingen rauf in ihr Zimmer und Scott und ich blieben allein auf der Couch zurück. Wir saßen einfach nur da und sagten nichts. Wir starrten den Fernseher an, der angemerkt nicht mal an war. Nach langem Schweigen fragte Scott dann ohne Zusammenhang: „Wie gehts dir?" Er schaute zu mir rüber. Ich schaute zu Boden und sagte mit einem Nicken: „Gut..." Doch jeder hätte gemerkt das das eine Lüge wäre. „Stiles... Sag die Wahrheit." Ich atmete tief ein und aus. „Jaa.... Mir geht es verdammt nochmal nicht gut..." sagte ich also. Dann schaute ich zu Scott. „Wieso? Du weißt das du über alles mit mir reden kannst..." meinte Scott. Ich nickte und fuhr mir dann kurz mit der Hand übers Gesicht. „Mir.. Mir gehts zur Zeit einfach scheiße... Ich mein... Ich schwebe 24 Stunden in Lebensgefahr, ein paar meiner alten Freunde kommen alle und wollen ihr Leben für meine Sicherheit riskieren. Oder meine anderen alten Freunde kommen nicht und zeigen mir das es ihnen egal ist wenn ich sterbe... Außerdem fühle ich zur Zeit so viel aufeinmal und so viel unerklärliches und unerwartetes, das ich platzen könnte... Ich.. Ich weiß auch nicht, aber es geht mir zur Zeit gar nicht gut du hast recht..." sagte ich also und sah Scott nickend an. Scotts Blick verdunkelte sich etwas und er sah mich mitleidend an. „Du solltest dir nicht so sehr den Kopf darüber zerbrechen was mit deinen Freunden ist... Sicher sorgen sie sich um dich, aber ihr Stolz ist vielleicht einfach zu groß um dir zu verzeihen.... Und diejenigen die gekommen sind, sind nicht gekommen weil sie für dich sterben wollen, sondern weil sie für dich kämpfen wollen Stiles. Und das solltest du schätzen, denn nicht jeder hat so gute Freunde." sagte Scott aufbauend. Und tatsächlich. Nach seiner kurzen Rede ging es mir wirklich ein wenig besser. „Du hast Recht..." murmelte ich und hang dann noch ein kurzes: „Danke..." an. Scott klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. „Das wird schon wieder... Mit deinem Gefühlskram" meinte er. Ich lachte auf. „Ich hoffe es..." meinte ich. Scott lachte auch. „Bei mir wurde es auch wieder. Ich dachte es hört garnicht mehr auf mit den verschiedenen Gefühlen für die verschiedensten Menschen..." erzählte Scott. Und ich wusste an wen er da dachte.
Er und Malia waren nach dem Sieg gegen Gerard noch ein wenig zusammen, bis Kira zurück kam. Scott hatte viel mit seinen Gefühlen für beide zu tun... Er empfand noch etwas für Kira, aber auch etwas für Malia. Als wir dann begannen die Jäger zu jagen, kamen er und Kira sich immer näher. Und irgendwann entschied er sich dann für Kira. Malia war zwar sehr verletzt, half uns aber weiter und blieb in Scotts Rudel. Als ich es dann verlies und alles zusammenbrach, brach wohl auch Scotts Beziehung mit Kira zusammen...
Als wir noch ein wenig geredet hatten beschlossen wir beide ins Bett zu gehen. „Gute Nacht Stiles..." murmelte Scott müde. „Gute Nacht Scott... Ich warte aber glaube ich noch auf Derek." sagte ich. Scott nickte und ging dann in sein Zimmer. Ich saß nun also alleine auf der Couch. Ich schaute noch ein wenig Fern. Jedoch war der Fernseher so leise gestellt, dass ich fast garnichts verstand. Aber so konnten die Werwölfe wenigstens in Ruhe schlafen. Obwohl i h mir beim Thema schlafen bei Ethan und Jackson nicht so sicher war... Bei den beiden ging es echt rund Nachts. Scott meinte das er sie schon öfters gehört hätte. Er meinte belustigt das sie das Wort Schlafen wohl falsch verstanden hatten...
Wie ich so vor mich hin grübelnd auf der Couch saß und dem Fernsehprogramm folgte, bemerkte ich garnicht das Derek nach Hause kam. Ich merkte es erst, als er sich neben mich setzte und den Fernseher ausschaltete. Ich schaute etwas erschrocken auf und drehte mich zu Derek. Er sah mich durchdringend an. Wie als wollte er versuchen meine Gedanken zu lesen. „Wo warst du?" fragte ich kalt. Derek überhörte meine Frage einfach und befahl mir: „Geh jetzt ins Bett. Du hättest nicht auf mich warten müssen." Sein Ton war so kalt und ausdruckslos, wie als wäre gestern nie etwas zwischen uns passiert. Ich sah ihn entsetzt an. „Ist jetzt nicht dein Ernst?!" murrte ich. „Doch ist es Stiles. Geh jetzt." gefährlich Derek erneut. Ich stand noch entsetzter auf. „Spinnst du jetzt?! Was soll das? Wieso behandelst du mich jetzt wie ein kleines Kind?!" fragte ich Derek wütend. Ich hasste es, wenn er im einen Moment in meiner Gegenwart alle Gefühle zuließ und im nächsten wieder der kalte Derek ist und alle Gefühle abstreitet. „Stiles... Beruhige dich." murmelte Derek. „Ich soll mich beruhigen?! Ernsthaft? Du hast mich gestern geküsst du Arsch!" rief ich nun aufgebracht. Dereks Augen weiteten sich kurz, dann stand er ebenfalls auf. „Was war das gestern? Du hast mir deine Gefühle gezeigt und jetzt behandelst du mich so...?" redete ich weiter. Derek schaute zu Boden. „Das... Das war ein Ausrutscher." meinte er leise. „Ein Ausrutscher?! Was meinst du damit?" fragte ich. „Ich... Ich wollte nur ausprobieren wie das ist." sagte Derek nun. Das ist jetzt nicht sein Ernst. Mein Herz machte das echt nicht mehr mit. „Das ist jetzt nicht wahr? Wieso? Was.. was soll das? Ich dachte.. Ich dachte du würdest es ernst meinen... Diesen Kuss... Dieses Gespräch... Das war alles eine Lüge..." sagte ich traurig und verletzt. Derek lachte kurz auf. „Du dachtest doch nicht wirklich das ich schwul wäre Stiles? Also bitte... Akzeptiere es einfach und gehe jetzt ins Bett." meinte Derek etwas belustigt. Doch ich konnte jetzt nicht darüber lachen.
„Ja. Dann gehe ich jetzt ins Bett." sagte ich kalt. Wohl so kalt, das sogar Derek ein wenig erschrocken zu mir schaute. Dann machte ich kehrt. Ohne Derek noch einmal anzusehen. Ich gingt gekränkt die Treppen nach oben in mein Zimmer. Dort angekommen schmiss ich mich auf mein Bett. Was ein Arschloch! Innerlich kochte ich vor Wut. Doch auch Trauer breitete sich in mir aus. Derek hatte mich verletzt. Ich dachte wirklich er würde es ernst meinen... Doch er hat mich benutzt. Nur um etwas zu testen... Doch irgendein Teil in mir konnte das nicht ganz glauben und hoffte immer noch das Gegenteil. Als ich so weiter in meinen Gedanken versunken trauerte floss mir eine Träne runter. Ich liebte ihn... Das konnte ich wohl nicht mehr abstreiten...
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Love, Kill or Die //TW Fanfic.
Manusia SerigalaStiles ist nun 25 Jahre alt. Nach seiner turbulenten und gefährlichen Jugendzeit hatte er sich wieder einigermaßen erholt. Nichts ist noch so wie in der High School mit seinen alten Freunden. Stiles hat sie alle schon lange nicht mehr gesehen. Er we...