-25- Gewalt ist keine Lösung.

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(Stiles)

Liam saß immer noch zusammengekrümmt auf dem Boden. Sogar nach 15 Minuten hatte er sich noch nicht von Scotts Alpha Brüllen erholt. Anscheinend war Scott sehr wütend gewesen. Ich stand immer noch -von Aiden gestützt- mitten im Raum und wartete die Reaktion des Beta Wolfes ab. Irgendwann schaute Liam dann vorsichtig auf. Erst zu Scott, der mit strenger Miene vor ihm stand. Und dann zu mir. Sein Blick war nun nicht mehr ganz so hasserfüllt wie zuvor. In seinem Blick spiegelte sich etwas Angst wieder. Langsam richtete sich der Junge auf. Den Blick nun nicht mehr von Scott und mir gewandt. Als er dann wieder auf zwei Beinen stand, schien er immer noch sehr verstört und ängstlich zu sein, denn er zitterte am ganzen Körper. Mit schüchternem Blick schaute er sich schreckhaft um. Was ein Alphabrüllen so mit einem Beta machen konnte war wirklich krass. Dann sah er zu mir. Seine Augen blieben auf mir hängen. Er schien nachzudenken. Dann sagte er leise: „Es tut mir leid...." Nun schaute er wieder zu Boden. Scotts Miene wurde wieder etwas weicher. Ich spürte das es Liam ernst meinte. Scott schien es zu riechen. Liam lies sich nun geschafft auf die Couch sinken. Er zitterte immer noch und musste wohl diesen Schock erst mal verarbeiten. Mit seinen Händen streifte er sich übers Gesicht und stöhnte mit zitternder Stimme geschafft auf. Anscheinend schien es ihm gerade nicht gut zu gehen und jeder würde merken das das nicht an Scotts Alpha Brüllen lag.

Ich zeigte Aiden mit meinem Blick, dass er mir zu Liam helfen sollte. Scott schaute etwas misstrauisch zu mir, doch ich nickte ihm nur zu und zeigte somit, dass es schon ok sei. Aiden lies mich neben Liam auf die Couch, dann stellte er sich zu Scott. Ich sah zu Liam. Dieser hatte seine Hände immer noch vor seinem Gesicht. „Liam..." flüsterte ich vorsichtig und legte ihm dann sanft eine Hand auf die Schulter. Liam zeigte keine Reaktion. „Was ist denn los?" fragte ich leise. Liam schnaufte tief ein und wieder aus. Dann hörte ich ein Schluchzen seinerseits. „Liam?" flüsterte ich noch einmal. Nun schien er zu weinen, denn ich sah Tränen an seinen Wangen runterlaufen. „Liam?" versuchte ich es erneut. Da begann er zu sprechen: „Ich kann nicht mehr... Ich schaff das alles nicht mehr... Ich bin am Ende..." Nun nahm er die Hände von seinem Gesicht. Seine Augen waren leicht gerötet und nass, genau so wie seine Wangen. Ihm liefen immer noch Tränen runter. Da kam Scott zu ihm und kniete sich vor ihm hin. Liam schrak etwas zusammen, beruhigte sich aber schnell wieder, als er merkte, dass Scott ihm nichts böses wollte. „Liam du musst mit uns reden. Erzähl was passiert ist. Nur so können wir dir helfen." meinte Scott vorsichtig. Eine Hand lag auf Liams Bein, die andere hatte Scott auf der Couch um sich zu stützen.

Liam nickte stumm und erzählte dann: „Als du uns weggeschickt hast.. Kurz nach Stiles verschwinden...Ich bin durchgedreht, hatte meine Aggressions-Probleme nicht mehr unter Kontrolle..." Kurz verstummte er und verkniff das Gesicht. Wieder liefen ihm Tränen die Wangen runter. „Ich habe meine Eltern getötet... Nur weil sie mich geschimpft haben..." Den letzten Satz verstand man fast nicht mehr, da er ihn so leise mit zitternderer Stimme sagte. „Ich bin abgehauen... Hab versucht Hayden zu finden... Als ich sie fand hatte sie einen anderen.. Sie wies mich ab, wollte nichts mehr mit mir zu tun haben... Da bin ich durchgedreht, hatte mich wieder nicht mehr unter Kontrolle und hab... hab sie auch getötet." erklärte Liam mit zitternder Stimme weiter. „Ich... Ich war allein. Und wusste nicht mehr weiter. Ich bin irgendwo durch die Gegend gestreift und in Selbstmitleid förmlich versunken. Da.. Da hat mich dieses Ding... entführt... Es quälte mich... Es wollte wissen... Es wollte wissen.." er verstummte kurz und schien mit sich zu ringen. „Liam. Was wollte es wissen?" fragte Scott ihn nun ernst. „Es... Es wollte wissen wo Stiles ist." sagte er nun leise und da begann er noch mehr zu weinen. Scott sah nun zu mir auf. Er fragte ihn, ohne den Blick von mir abzuwenden: „Und was hast du gesagt?" „Ich habe ihm alles gesagt... Da ich so wütend und verletzt war und mich nicht mehr unter Kontrolle hatte... Ich habe ihm alles gesagt was ich wusste, dann durfte ich gehen." sagte Liam und kniff dann seine Augen zusammen, da er versuchte das Schluchzten zu unterdrücken. Scott sah nun mit geschocktem Blick zu Liam auf. Ich wusste gerade selbst nicht wie ich darauf reagieren sollte. War Liam vielleicht daran Schuld das ich in meine Wohnung in LA gefunden wurde? Das konnte gar nicht sein, denn er wusste ja nicht mal das ich dort wohnte... Oder?

„Es kam nach Beacon Hills, doch als es dich dort nicht fand suchte er mich wieder auf... Er zwang mich dazu dich zu suchen... Und ich fand dich... In LA. Ich berichtete ihm, doch es lies mich nicht wieder gehen. Ich wusste nicht mehr was ich tun sollte... Ich hatte alles zerstört und kaputt gemacht, was mir lieb war. Es... es tut mir so leid..." Liam begann wieder zu weinen. Nun sahen wir alle etwas geschockt aus. Liam war der Grund, das ich von meinem Zuhause weg musste... „Was ist dann geschehen?" fragte Scott weiter. „Es fand dich nicht in LA. Nur Scott.... Es zwang mich dazu dich weiter zu suchen. Und dann warst du hier. Ich musste ihm das berichten. Er schickte etwas anderes. Einen Alpha Werwolf. Doch der kam nicht zurück. So... so sollte ich dich selbst mitnehmen... und nun bin ich hier....." beendete Liam nun seine Erzählung. Er lies den Kopf hängen und die Tränen laufen.

„Du bist Schuld." meldete sich nun mein Dad zu Wort. „An all dem. Daran das Stiles jetzt von unten herab gelähmt ist und momentan nicht laufen kann, das er seine Zuhause in LA verlassen musste und seinen Traumjob aufgeben musste! Du bist an all dem hier Schuld?!" mein Dad rastete gerade wirklich aus. Er war so voller Wut, dass sich jetzt niemand zwischen ihn stellen sollte. „Es tut mir leid.." schluchzte Liam. „ES TUT DIR LEID? DU HÄTTEST STILES UND UNS FAST GETÖTET!" schrie er nun und kam dem Beta bedrohlich näher. Scott stand auf und hielt die Hände in Richtung mein Dad um ihn zurück zuhalten. „Noah. Beruhige dich. Gewalt ist keine Lösung." sagte er. Mein Dad lachte gehässig auf. „Du klingst wie ein Streitschlichter Scott. Du willst also wirklich das ich diesen Mörder hier neben meinem Sohn sitzen lasse?!" Nun meldete ich mich zu Wort: „Dad... Beruhige dich... Liam trägt keine Schuld." Da sahen alle -auch Liam- verwundert zu mir. „Liam trägt keine Schuld. Das wäre alles nicht passiert, wenn ich euch damals nicht verlassen hätte. Wenn hier jemand Schuld an etwas hat dann ich. Und wenn nicht ich, dann wir alle. Einer allein trägt hier nicht die Schuld. Außerdem hätte der Anima auch jemand anderen von euch entführen können... Jeder von euch hätte es sein können... Und so wie das nun mal bei Lebewesen ist geht der Überlebensinstinkt mit ihnen durch."  Danach herrschte Stille. Liam hatte aufgehört zu schluchzten, still saß er neben mir und sah mich dankend an. Anscheinend hatte er sowas mal gebraucht. Jemanden der ihm nicht die Schuld für alles gab. So lächelte er schwach und flüsterte: „Danke..." dann umarmte er mich plötzlich. Etwas erschrocken schaute ich zu ihm, dann legte ich auch meine Arme um ihn und genoss die Umarmung. Ich denke Liam wird uns ebenfalls helfen...

Nach unserer Umarmung schaute Liam noch vorsichtig zu Scott. Scott nickte lächelnd. „Du wirst uns helfen Stiles zu beschützen?" fragte Scott ihn. Liam nickte stürmisch. „Dann willkommen zurück im Rudel Liam." sagte Scott nun lachend. Da sprang Liam glücklich auf und warf sich Scott um den Hals. Scott wurde ein wenig nach hinten gestoßen, von der Wucht, mit der Liam ihn umarmte.

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Love, Kill or Die //TW Fanfic. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt