18 Immun oder doch nicht?

13.6K 411 63
                                    

Mein Display leuchtete auf.
Eine Nachricht von Kelly.

Bin da.
Machst du bitte auf?
Ich hab Angst, das wenn ich Klingel auf einmal Jake da steht.

Ich verdrehte die Augen.
"Chris ich bin gleich wieder da. Willst du vielleicht was malen?"
Sie nickte begeistert.

Ich holte den Karton mit meinen ganzen Topmodellblöcken aus meinem Ankleidezimmer und leerte ihn auf meiner Tages Decke aus.
"Such dir was aus. Und achte bitte darauf, das du nichts anmalst. Soll ich uns unten kurz noch was zu essen machen?"
Sie nickte wieder begeistert.
"Ich ess alles."

Lachend verließ ich mein Zimmer, doch ich kam nicht weit. Kaum das ich die Tür geschlossen hatte, rannte ich in jemanden.

"Boah ey, kannst du nicht aufpassen?"
"Dieses Mal keine Beleidigung? Ich bin fast schon enttäuscht my little Devil."

Ich hob gerade den Zeigefinger um ihm ordentlich die Meinung zu geigen, als ich beschloss ihn einfach zu ignorieren.
Ich kannte ihn besser als er wusste.
Denn ich wusste, das er es hasste wenn man ihn ignorierte.

Ich ließ meine Hand also wieder sinken und ging einfach an ihm vorbei.
"Hey, ignorier mich nicht einfach, sonst..."
Ich blieb stehen und wirbelte rum. Er stand direkt hinter mir. Etwas zu nah für meinen Geschmack, doch dieses Mal blieb meine Angst weg, nur leider wollte sich dieses kribbeln in meinem Bauch nicht verziehen.

Ich will mich nicht dumm stellen, so wie die meisten immer in den ganzen Klischee Büchern. Ich weiß was es bedeutet, nur verstand ich es einfach nicht. Ich kannte ihn zwar schon länger, aber er bemerkte mich erst seit ein paar Tagen.

"...sonst was?", unterbrach ich ihn.
Er kam noch einen Schritt näher, sodass er den Abstand zwischen uns minimiert und kaum noch etwas zwischen uns passte.

Ungewollt verdoppelte sich mein Herzschlag und ich begann schneller zu atmen. Ein total neues Gefühl war es trotzdem, da diese Reaktionen sonst nur eintraten, wenn ich in Panik verfiel.

Schnell trat ich einen Schritt zurück, denn zum Glück war dieses mal keine Wand hinter mir. Kaum hatte ich etwas Abstand zwischen uns gebracht, machte er diesen wieder zunichte.

"Da fällt mir noch was ein."
Ich trat wieder einen Schritt zurück und bevor er reagieren konnte drehte ich mich schnell um und lief die Treppe runter.

"Du willst es wohl unbedingt rausfinden, was?", hörte ich Flynn noch hinterher rufen, doch ich ignorierte ihn wieder. Etwas schlimmes konnte er mir nicht antun, dann hätte er nämlich ein gewaltiges Problem mit meinem Bruder.
Dafür waren große Brüder schließlich da.

Unten an der Tür angekommen, riss ich sie auf und blickte in das entgeisterte Gesicht von Kelly.
"Ist was?"
Gerade als es aussah, als ob sie sich beruhigt hätte, fiel ihr Blick hinter mich und sie begann dieses Etwas böse anzufunkeln.

Ohne mich umzudrehen wusste ich, wer hinter mir stand. Ich packte Kelly an der Hand, zog sie ins Haus und schloss die Tür hinter ihr.
"Freut mich auch dich zusehen Kell."
Ich umarmte sie kurz, bevor sie begonn ihre Jacke und ihre Schuhe auszuziehen, allerdings ohne den Blick von Flynn zu lösen, welcher vermutlich gerade auf uns zukam.

Ich winkte ab.
"Lass ihn einfach, ich erzähl dir später alles."
"Was wirst du ihr alles erzählen? Etwa unseren ganzen gemeinsamenen Freitag? Ich dachte das bleibt ein Geheimnis zwischen uns beiden."

Jetzt war ich diejenige, die ihn anfunkelte, während Kelly hörbar nach Luft schnappte.
"Clary, hast du...?"
"Spinnst du? Doch nicht mit dem da."
Ich verdrehte die Augen und schlug Flynn auf den Arm, wobei er nicht aufhörte mich pervers anzugrinsen, bevor ich Kelly wieder an der Hand packte und sie in die Küche zog.

"Jetzt spucks schon aus."
Ich holte unseren Sandwichmaker aus dem Schrank und die benötigten Lebensmittel.
"Du glaubst ihm doch nicht wirklich oder? Ich glaubs einfach nicht. Bin ich etwa das einzige Mädchen, das gegen seinen Schwarm immun ist?"

"Du weißt genau auf wen ich stehe, C. Nämlich auf..." Schnell hob ich meine Hand vor ihren Mund.
"Spinnst du? Ist ja nicht so, das hier noch fünf andere im Haus sind?"

Sie zog die Augenbrauen hoch.
"Fünf? Etwa die vier Jungs und Mary?"
Ich schüttelte den Kopf.
"Nein, die vier Jungs und Chris. Flynns kleine Schwester."

Kelly's Mund klappte auf.
"Black hat eine Schwester? Echt jetzt? Ohhh. Mein. Gott."
Bevor sie noch mehr sagen konnte, klingelte es und ich öffnete mit Schwung die Küchentür.

"Was...",begann eine mir nur allzu bekannte Stimme, bevor ich mit der Tür gegen ihn knallte.

Vermutlich war es sein Kopf, so hohl wie es klang

Hab ich dir schonmal gesagt, das du fies bist, Jess?

Ja... Vielleicht ein... Oder auch zweimal...

Schnell schloss ich die Tür und starrte Flynn an. "Echt jetzt? Du hast gelauscht?"
"Alles in Ordnung Clary?", ertönte Kellys Stimme auf der anderen Seite der Tür.

"Jaja. Machst du bitte schonmal Sandwiches? Ich glaube Em und Spence sind da"
Ich packte Flynn am Arm und zog ihn in Richtung Treppe.

"Warum zum Teufel hast du gelauscht?"
Die Tür klingelte wieder.
"Ich hab es geschafft.", sagte er zufrieden, als ich mich schon umgedreht hatte, um die Tür zu öffnen.

"Du hast was geschafft?"
"Du ignorierst mich nichtmehr."
Ich brauchte mich gar nicht umzudrehen, denn ich konnte mir denken wie er gerade grinste.
Ich verdrehte die Augen, doch innerlich schlug ich mir gegen die Stirn. So dumm konnte ich doch nicht sein.

Ich beschloss ihn einfach wieder zu ignorieren, so gut es eben ging, und öffnete die Tür.

***

"Er hat was?", rief meine Freundin Emily entgeistert. Sobald sie und Spencer angekommen waren, hatten wir begonnen uns allen, Chris eingeschlossen, Sandwiches zu machen, während ich begann alles zu erzählen.

Und mit alles meine ich fast alles.
Das Detail, das wir die eine Unterhaltung in der Abstellkammer gehalten hatten und dass mein Bruder am Schluss reinkam hatte ich ausgelassen.

Ich weiß auch nicht genau wieso. Vermutlich weil ich einfach nicht wollte, dass sie schmutzige Fantasien von mir und Flynn bekamen.

Gerade hatte ich ihnen erzählt, das er gestern Abend in mein Zimmer kam, als mein Handydisplay aufleuchtete. Sofort griff Kelly danach.

"Schade, war nur dein Bruder. Warte mal..."
Vermutlich ohne die Nachricht meines Bruders zu lesen, tippte sie kurz ein paar mal auf meinem Handy rum und quiekte kurz auf.

"Was ist?"
"Oberkörperfrei? Ich glaube du hast ein Detail vergessen bei deiner Geschichte."
Woher...? Mist, sie hatte vermutlich den Chat von meiner Mum und mir gelesen.

Ich riss ihr mein Handy aus der Hand.
"Ihm war vermutlich warm. Ich hab keine ahnung. Wieso sollte ich auch nachfragen?"
Spencer begann alle Sandwiches auf einem Teller zu stapeln.

"Ja keine Ahnung. Vielleicht weil er direkt neben dir in einem Bett geschlafen hat. Und zwar Oberkörperfrei"
Ich verdrehte die Augen.
"Ihr müsst aber auch alles immer so sehen. Ihm war vermutlich einfach nur warm. Außerdem lag seine Schwester zwischen uns."

Ich weiß auch nicht was mit mir los wahr. Normalerweise konnte ich, zumindest meiner Familie und meinen besten Freunden gegenüber, super Lügen und argumentieren. Aber jetzt...?

Oben angekommen, gab ich die Teller, sie hatten nicht alle auf einen gepasst, meinen Freunden und öffnete die Tür.

Ich trat ein und schlug erschrocken die Hände vor den Mund.
Das war jetzt nicht deren ernst...

Was denkt ihr was los ist?
(Die die es schon kennen, bitte nicht spoilern)

Wir haben übrigens die 5k hinbekommen
Dankeee
xoxoAlex💞

Badboy's DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt