"Ich.. Ihr... Wie konntet ihr...?" Frustriert schrie ich auf. "Ist was?", fragte Flynn unschuldig, weshalb ich ihn vernichtend ansah. "Was sollte das?" Als Antwort hob es nur sein Handy kurz hoch. Das war also seine Rache. "Warum hast du da mitgemacht, Ty?" Er zuckte mit den Schultern. "Du hast mich als schwanger bezeichnet." "Willst du mich verarschen? Deshalb hast du mich doch schon mit Mary geärgert und behauptet, dass ich Drogen genommen habe." "Was soll ich sagen? Ich bin nun mal sehr nachtragend." Trotzig reckte er das Kinn.
Da ich ihnen nicht weiter den Gefallen tun wollte, mich darüber aufzuregen, nahm ich mein Handy. Eigentlich wollte ich Kelly wieder anrufen, stoppte aber, da ich neue Nachrichten in der Gruppe von ihnen hatte.
Kelly: Wir wollten euch nicht stören
Spencer: Ich stimm deinem Bruder zu
Emily: Ich auch
Kelly: Stimmt. Da nehmen wir glaube ich alle lieber Pornos, als dir zuzuhören
Emily: No front, aber is einfach so
Spencer: Hätten es Flynn und Tyler miteinander getrieben, wäre das natürlich noch mal was anderes...
Verstört betrachtete ich die letzte Nachricht.
Ich: Verdammt Spence, das ist mein Bruder!!!
Spencer: Na und?
Ich: Ich bin verstört...
Emily: Und wir sind das nicht oder was?
Sie glaubten es also wirklich. Wie sollte ich es ihnen denn beweisen, wenn die Jungs sehr wahrscheinlich alles bestätigen?
Ich: Da lief nichts!
Spencer: Wers glaubt...
Emily: Ich glaubs auch nicht
Spencer: @Kelly glaubt es auch nicht. Sie fährt grade und kann nicht schreiben
Emily: Dürfen wir denn überhaupt kommen oder werden wir genauso verstört wie dein Bruder?
Es klingelte, weshalb ich mein Handy auf die Arbeitsplatte legte und die Tür öffnete. "Ihr müsst mir glauben, Flynn und ich haben wirklich ni-" Erstarrt schaute ich zu Jake, welcher belustigt die Augenbrauen hob. Hinter ihm tauchte Kewin auf, welcher mir wissend zuzwinkerte. Frustriert ging ich wieder zurück in die Küche, in der sich Flynn und Tyler gerade ein High-Five gaben. Tyler hatte mein Handy in der Hand und als sie mich entdeckten hob er mir es hin. "Deine Freunde wollen wissen, ob du wieder zu beschäftigt bist um zu antworten." Entgeistert schaute ich sie an. "Ihr wart an meinem Handy?" "Wir mussten doch überprüfen, ob es geklappt hat."
Scheiße. Hoffentlich haben sie nicht Spencers Nachricht gelesen. Schnell riss ich es aus seiner Hand. Nach einem Blick aufs Display atmete ich erleichtert aus. Sie hatten nur bis zu Nachricht von Emily hochgescrollt, in der sie schrieb, dass sie verstört sei. Drei Nachrichten weiter oben und Spencer wäre enttarnt worden. Das war knapp.
"So" Aufgeregt klatschte Kewin in die Hände. "Wer hat jetzt mit wem rumgemacht? Flynn und Clary? War Tyler auch dabei?" Tyler und ich schauten uns an und drehten uns anschließend syncron zu Kewin, welcher uns wissensdurstig ansah. "Bist du eklig." Jake verzog das Gesicht. "Sowas nennt man inzest und ich glaube nicht, dass das hier der Fall ist." "Gar nichts ist hier der Fall. Flynn und Ty haben sich nur einen scheiß Spaß erlaubt und jetzt denken meine Freunde das Gleiche wie ihr." Begeistert spielten die Beiden die Szene nach und verlangten, dass ich ihnen das Handy zeigen soll.
Widerwillig zeigte ich es Jake und als er fertig war nahm mir Kewin mein Handy aus der Hand. Ich sah wie er im Chat hochscrollte und sich plötzlich versteifte. Mit einem undefinierten Blick gab er es mir zurück. Er hatte die Nachricht von Spencer gesehen. Ob er dadurch die richtigen Schlüsse ziehen würde? So verwirrt wie er gerade aussah konnte ich fast schon das Rattern in seinem Kopf hören. Bevor die anderen etwas merken konnte, steckte ich mein Handy in Hosentasche und öffnete den Kühlschrank.
"Cola, Fanta oder Sprite?", fragte ich die Jungs und als ich einen Blick über die Schulter warf, lächelte mir Kewin dankend zu. Es war kein großes Lächeln, sondern viel mehr ein schwaches. Ihn hatte das anscheinend ganz aus der Bahn geworfen. "Warum seid ihr jetzt eigentlich jeden Tag hier? Früher konnte ich immer einen entspannten Nachmittag hier genießen, aber jetzt seid ihr immer da." "Das liegt nur daran, dass ich auf dich Rücksicht genommen hab, Schwesterherz. Doch mittlerweile scheinst du damit zurecht zu kommen." "Das stimmt", antwortete ich und bemerkte wie mein Bruder begann zu strahlen. Für ihn war es bestimmt eine Umstellung, als er begann nach dem Vorfall nicht mehr seine Freunde kurzfristig nach hause einzuladen. Er war sichtlich froh, dass ich jetzt damit klar komme.
Es klingelte an der Tür und ich ging wieder zu Tür, dieses Mal aber mit meinem Handy. "Bitte glaubt mit." Flehend öffnete ich die Tür. Spencer musterte ich mehrmals von oben bis unten und blieb an meinem Gesicht hängen. "Entwarnung.", sagte er über seine Schulter. "Sie steht fest auf ihren Beinen, ihre Lippen sind nicht angeschwollen und sie hat weder Bumsknoten in den Haaren, noch anders verzauste Haare." "Du bist ein Schatz." Spencer wurde von meinen zwei Freundinnen von hinten umarmt. "Ihr habt das nicht ernsthaft geglaubt?" Sie zuckten nur mit den Schultern. "Aber jetzt wurden wir dank Spencer vom Gegenteil überzeugt.", meinte Kelly, bevor sie sich an mir vorbeidrückten.
Sie gingen in die Küche und als ich ihnen folgen wollte, kam mir Kewin entgegen und schob mich wieder aus dem Raum. Ich war mir nicht sicher, ob das falsch rüber kam, aber sein verzweifelter Blick ließ mich die Zweifel vergessen. "Stimmt das? Ist er so wie ich denke?" Ich starrte ihn nur an, da ich nicht wusste, ob ich es weitersagen durfte. Spencer hatte es uns im Vertrauen gesagt und dies wollte ich nicht missbrauchen. Allerdings war auch Kewin mittlerweile ein Freund und ihm gegenüber sollte ich eigentlich auch ehrlich sein. Es war eine verdammte Zwickmühle. Da ich seinen schmerzenden Blick nicht weiter ertragen konnte, nickte ich.
Verzweifelt stieß er die Luft aus und fuhr sich durch seine blonden Haare. "Wow, das ist... nun ja. Ich würd sagen, das ist der erste Typ auf den ich stehe und der auch schwul ist. Oder zumindest bi. Was weiß ich. Was soll ich jetzt machen?" Als mir auf die Schnelle nichts einfiel, redete er einfach weiter. "Ich hoffe das ist kein Problem, also falls wir zusammen kommen sollte." Langsam schüttelte ich den Kopf. "Ach, was sag ich überhaupt. Nur weil er schwul ist, heißt das noch lange nicht, dass er auch auf mich steht. Wieso ist das mit der Liebe nur so kompliziert?" "Wem sagst du das.", seufzte ich. Er lächelte mich an. "Bei dir scheint es doch einfach zu sein."
"Da stimme ich dir nicht ganz zu. Bei mir gabs auch Komplikationen und ich will gar nicht wissen wies weitergeht. Mittlerweile komme ich mit einer gewissen Menge an Aufmerksamkeit zurecht, allerdings heißt das nicht, dass jeder von uns erfahren soll. Du bist der Einzige und das soll vorerst auch so bleiben. Wenn mein Bruder davon was erfährt... Ich weiß einfach nicht wie er reagieren würde und momentan ist es noch zu frisch, das was Flynn und ich haben." Er nickte nur. "Jetzt rede ich nur von mir, obwohl wir doch eigentlich über dich reden wollten. Ich bin eine echt schlechte Freundin."
"Das bist du nicht. Du bist auch die Einzige, die das jetzt weiß. Also ich meine, dass ich weiß, das Spencer schwul ist. Aber was soll ich machen? Ich könnte in nächster Zeit auf Anzeichen Ausschau halten und vielleicht auch... Keine Ahnung. Ihn vielleicht auf mich aufmerksam machen?" Ich griff nach seiner Hand und drückte sie einmal zu. "Wir schaffen das zusammen." Genau in dem Moment kam Flynn aus der Küche.
Guten Morgen! Ich sitze gerade in meiner Deutschkonferenz und dachte mir, ich könnte doch endlich mal aufhören euch warten zu lassen und euer lang ersehntes Kapitel hochladen :)
Ich hoffe es war für euch etwa so lustig, wie für mich.
Wie ist das mit der Schule grade eigentlich bei euch? (Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass alle oder zumindest die meisten noch zu Schule gehen) Habt ihr auch Videokonferenzen oder bekommt ihr einfach das Material?
Kleiner Spoiler: Das nächste Kapitel ist zur Hälfte aus Flynns Sicht ;)
Habt noch eine schöne Woche <3
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Badboy's Devil
RomancePechschwarzee Haare und trotzdem wunderschöne, leuchtende grüne Augen. Das sind die äußerlichen Merkmale von Flynn Black, dem heißesten Badboy der Schule. Alle sind natürlich hin und weg von ihm. Nur Clarissa, die kleine Schwester seines besten Freu...