Raxhe
Der Arme. Er konnte anscheinend nicht einmal mehr richtig schreiben. Mission geglückt würde ich mal sagen. Was seine Rache wohl war? Ich glaube nicht, dass ich mich so einfach provozieren ließ wie er. Jungs waren da schon immer etwas anfälliger. Ich meine, ich geier auch nicht jedem Typ hinter her, nur weil er einen geilen Oberkörper hatte. Man kann nicht alle Jungs in eine Schublade stecken, aber dennoch sind viele, vor allem in unserem Alter, nur aufs den Körper aus.
"Habt ihr heute Zeit?", fragte Spencer in die Runde. Ich nickte sofort. Ich konnte zwar kaum erwarten, was seine Rache war, aber ich glaubte, dass es ihn mehr provozieren würde, wenn er noch weiterhin warten muss. "Wenn ihr wollt können wir zu mir. Mary arbeitet heute länger, also hätten wir die Küche für uns alleine." Alle stimmten begeistert zu. "Kelly könntest du die beiden mitnehmen und dann das einkaufen, was ihr wollt? Ich fahr währenddessen nach hause und überprüf was wir noch brauchen." Wieder nickten alle und gemeinsam verließen wir die Mensa. Ich freute mich jetzt schon auf den gemeinsamen Tag. Sowas hatten wir schon länger nicht gemacht, da entweder einer nicht konnte oder gewisse andere Personen dazu kamen.
***
"Du nervts." "Ich nerve?" "Ja, du nervst." "Komisch, in der ersten Pause kam mir das aber gar nicht so vor." Ich schlug ihm auf den Oberarm und blickte in die funkelnden, moosgrünen Augen, welche mich belustigt betrachten. Eigentlich hatte ich vor, wie geplant nach hause zu fahren, doch kaum wollte ich den Motor starten, wurde meine Beifahrertüre geöffnet. Es war nicht schwer zu erraten wer es war. "Ich spreche nur aus, was wir beide denken." "Ach ja? Was denke ich denn?" "Du findest es nervig, dass du nicht schon längst losgefahren bist, um in einer dunklen Gasse anzuhalten und mich zu vernaschen." Ich schnaubte. "Ja klar. Sonst noch irgendwelche Fantasien von mir?" "Eine Menge. Willst du sie hören?" Empört schnappte ich nach Luft und startete endlich den Motor.
Eigentlich hatte ich geplant alleine heimzufahren, um einen freien Kopf zu bekommen oder mit Kewin zu telefonieren. Ich konnte mir vorstellen, dass er eine Menge fragen hatte und jede Einzelheit wissen wollte und ich hätte liebend gern mit jemand darüber geredet. Meinen Freunden wollte ich noch nichts sagen. Ich bin mir selbst nicht ganz sicher warum, aber bisher hatte sich nie eine Gelegenheit geboten und ob ich es jetzt tun will, weiß ich noch nicht.
"Hier!", rief Flynn und riss mich somit aus meinen Gedanken. Erschrocken zuckte ich zusammen und blickte ihn finster an. "Was?", giftete ich zurück, da ich mich echt erschreckt hatte. "Eine dunkle Gasse." Sofort musste ich grinsen. "Ich wusste es, du willst es genauso sehr wie ich." "Wie sehr willst du es denn?" Normalerweise würde ich niemals so leicht so ein Gespräch führen, aber da wir es ins lustige zogen konnte ich damit leben. "Das weißt du genau.", presste er zwischen seinen Zähnen hervor. Oh, so lustig war das Gespräch auf einmal nicht mehr. "Oh." "Nicht 'oh'. Kiki hat mich die ganze Pause nicht mehr in Ruhe gelassen, weil sie dachte, dass sie der Grund dafür gewesen wäre." Unwillkürlich musste ich wieder Grinsen.
"Das tut mir natürlich sehr leid." Ich parkte in unserer Auffahrt und stieg schnell aus. "Du Biest.", hörte ich ihn noch sagen, bevor ich leise kreischend zur Haustür rannte. Hinter mir hörte ich die Autotür zuschlagen, weshalb ich schnell meinen Schlüssel raussuchte und die Tür aufschließen wollte, doch Flynn kam mir zuvor. Kaum hatte ich den Schlüssel ins Schlüsselloch gesteckt, wurde ich von hinten umarmt und gekitzelt. Ich kreischte wieder auf und nur mit Mühe schaffte ich es, die Türe aufzuschließen. "Flynn hör auf. Unsere Abmachung von der Party gilt immer noch. Naja, nicht ganz. Aber niemand darf vorerst davon erfahren. Erst recht nicht Tyler."
"Ich habe meinen Namen gehört?" Ty tauchte im Flur auf und musterte uns. "Ja, es ging darum, dass du dir zu fein bist, um deinen besten Freund mit nach hause zu nehmen.", lügte ich schnell und hoffte, dass er keinen Verdacht schöpfte. "Wer sagt denn, dass der da mein bester Freund ist? Als ob ich mich mit sowas abgebe." Gott sei dank, er hatte nichts bemerkt. Abwertend schaute er Flynn von oben bis unten an, wofür er einen festen Schlag von ihm in die Magengrube bekam. Sie begannen sich spielerisch zu kloppen, weshalb ich nur seufzte und mich an ihnen vorbeischob.
In Küche rief ich Kelly an, welche sofort ran ging. "Das hat ja ewig gedauert. Hattest du einen Unfall oder was?" "Seid ihr schon dort?", wich ich ihrer Frage aus, was sie nicht sonderlich störte. "Ja, schon seid über fünf Minuten." Upsi. "Wisst ihr denn schon was ihr wollt?" Während sie mir Sachen aufzählten und ich überprüfte, ob wir alles hatten, kamen Flynn und Tyler in die Küche. Ich hörte Kelly und Spencer am anderen Ende der Leitung diskutieren, welche Schokolade und Chips sie nehmen. Die Zeit nutzte ich und stellte zwei Gläser und eine Cola auf den Tresen. Dankend füllte Tyler die Gläser, während mich Flynn beobachtete. Mein Handy war auf Lautsprecher und langsam bildete sich ein teuflisches Grinsen auf meinem Gesicht.
"Ja Clary, genau so.", stöhnte Flynn plötzlich, weshalb ich ihn verstört anschaute. Meinem Bruder ging es nicht anders und auch auf der anderen Seite der Leitung trat Stille ein. "Jaaa.", stöhnte er weiter. Tyler schaute verwirrt zwischen Flynn und mir hin und her und schien unsere Blicke falsch zu verstehen, denn auf einmal bildete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht, welches genauso teuflisch aussah wie Flynns. "Verdammt Clary, kannst du nicht die Tür abschließen? Sowas muss man als Bruder nicht sehen." Verwirrt schaute ich nun auch Tyler an, doch ihn schien das nicht zu stören. "Ich weiß, wir haben uns früher als Kleinkinder nackt gesehen, aber das ist was anderes. Damals waren wir jünger und waren nicht... beschäftigt."
Ich hörte wie an der anderen Seite der Leitung die Luft eingezogen wurde und augenblicklich schoss mir das Blut in die Wangen. Das hatten sie nicht wirklich getan. "Wehe ich versteht das jetzt falsch. Ich schwöre-", begann ich mich meinen Freunden zu erklären, doch Flynn unterbrach mich. "Nicht reden, Clary." Ich war so verdutzt, dass ich wirklich verstummte. Triumphierend strahlte mich Flynn an. "Sowas zieh ich mir nicht rein. Dafür gibt's Pornos. Die sind deutlich besser, vor allem, weil dort auch keine Verwandten mitspielen." Schnell sprang Flynn auf und rannte zur Küchentür, welche er laut zu knallen ließ.
"Jetzt sind wir wieder allein..", raunte Flynn laut genug, sodass man es am Telefon verstehen konnte. Ich starrte mein Handy an. Anruf beendet. Sie hatten einfach aufgelegt. Sie hatten das alles wirklich geglaubt. Ach du scheiße. ich konnte mich auf was gefasst machen.
Ich hab selten so über etwas in meiner Story gelacht wie gerade. (das klingt jetzt nicht selbstverliebt oder?)
Bin ich die einzige die es bisschen lustig fand? Bin bei dem Thema Humor in meinem Geschichten immer super unsicher 😬Frohes Neues übrigens!
xoxoAlex

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Badboy's Devil
Storie d'amorePechschwarzee Haare und trotzdem wunderschöne, leuchtende grüne Augen. Das sind die äußerlichen Merkmale von Flynn Black, dem heißesten Badboy der Schule. Alle sind natürlich hin und weg von ihm. Nur Clarissa, die kleine Schwester seines besten Freu...