48 Mein warmer Teddybär

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"Ja, das weiß ich. Aber manche Gefühle kann man einfach nicht unterdrücken. Ich habe keine Ahnung ob du das kennst." Er schnaubte. "Und wie ich das kenne. So gings mir natürlich nicht seit Beginn der Freundschaft mit deinem Bruder. Wie kommst du nur drauf." Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen und setzte mich auf die Knie, sodass wir auf einer Augenhöhe waren. "Ich verstehe nicht." "Oh, ich dachte ich hätte es dir bereits erzählt. Weißt du denn überhaupt, wie dein Bruder und ich uns kennengelernt hatten?" Ich schüttelte den Kopf und er erzählte mir kurz die Story. Doch als er fertig war, war ich immer noch verwirrt. "Und was hat das jetzt mit unterdrückten Gefühlen zu tun?" "Am nächsten Tag hab ich dich in der Schule gesehen und du bist mir direkt aufgefallen." Er schien einen Moment zu zögern. "Scheiße hört sich das schnulzig an." Ich gab ihm einen weiteren Klapps auf den durchtrainierten Bauch. "Jetzt hör auf die Stimmung zu ruinieren und erzähl weiter." "Das wars eigentlich schon. Ich hab Tyler nach deinem Namen gefragt und wenn es nach ihm geht, dann heißt du Lass-die-Finger-von-ihr." Wir mussten beide lachen, bevor mich die Erkenntnis erschlug.

"Und wie sollen wir es ihm dann sagen, dass du die Finger eben nicht von mir lassen konntest?" Wie als ob ich eine Bestätigung brauchen würde, legte er seine Hand auf mein Knie. "Ich glaube wir sollten ihn an ein Bett fesseln, damit er mich nicht k.o. schlägt." "Echt? Denkst du wirklich, er fände es so schlimm?" Die Verzweiflung in meiner Stimme konnte man deutlich hören. Das Letzte was ich jetzt noch brauchen könnte, wäre Stress mit meinem Bruder. "Das war doch nur ein Witz, Clary. Ich bin mir zwar nicht zu hundert Prozent sicher, aber ich glaube, dass er es gut auffassen wird oder sich zumindest damit abfindet. Und jetzt komm wieder her." Er streckte seinen Arm nach mir aus, weshalb ich mich wieder an seine Seite schmiege. "Aber wir müssen es ja noch nicht so bald tun. Lass uns so lange abwarten wie du willst. Wenn ich ehrlich bin, dann finde ich dieses Versteckspiel schon ziemlich scharf. Stell dir doch nur vor, wie ich dich in der Schule immer in unentdeckte Ecken ziehen würde und mir Küsse von dir stehle, sobald niemand hinschaut." Bevor ich ihm noch einen weiteren Klapps auf den Oberkörper geben kann, hält er meine Hand fest und zieht mich daran auf sich.

Ich lege mein Kinn auf seine Brust und schaue zu ihm auf. "Willst du nicht einmal ernst bleiben?" "Das ist mein Ernst, vertrau mir." Zweifelnd schaute ich ihn an, bevor ich mit den Schultern zuckte. "An mir solls nicht liegen." Ich will mich gerade wieder runterrollen, als er mich an der Taille festhob. "Ich würde uns jetzt liebend gerne umdrehen, aber ich bin mir echt nicht sicher ob das so gut wäre." "Wow, du machst deinen Job als Freund echt gut. Du bist verdammt aufmerksam." Seine Daumen kreisten in kleinen Kreisen über meine Hüftknochen. "Ist das so? Ist das nicht normal so? Wie viel Freunde hattest du denn, mit denen du mich vergleichen könntest?" Man merkte ihm an, dass ihn das Thema Exfreund und vergleichen nicht sonderlich gefiel, doch ich konnte ihn gewissermaßen beruhigen.

"Also erstens, ich tu dich mit niemandem vergleichen. Und ich hoffe wirklich, dass das bei dir genauso der Fall ist." Ich musterte ihn prüfend und als er nickte, redete ich weiter. "Und zweitens, im Vergleich zu dir habe ich noch nicht so viele Lover gehabt. Sondern nur einen." Überrascht klappte ihm sein Mund auf. "Einen? Hast du Beweise dafür?" "Nur dafür, dass der Eine existiert, warum?" "Weil ich dir irgendwie zutraue, dass du mehr Lover hattest. Es musste doch wenigstens die Hälfte deines Jahrgangs mal auf dich gestanden haben." "Jetzt übertreibst du aber. Die meisten nehmen mich im Unterricht nicht einmal war, da ich mich gezielt nicht melde. Du weißt doch, dass ich dieses Problem mit der Aufmerksamkeit habe." Richtung Ende wurde ich immer leiser, doch war weiterhin laut genug, sodass Flynn mich verstand. 

"Natürlich weiß ich das noch, du hast mir nur nie erzählt, dass du auch im Unterricht komplett untertauchst. Und wer ist dieser eine Typ, mit dem du mal zusammen warst?" "Du kennst ihn doch bereits. Es ist Tristan." Es dauerte einen kurzen Moment, bis es bei Flynn gefunkt hatte. "Der Spast, der dich in der Abstellkammer zu dieser Beichte gezwungen hat?" Echt? Dachte man das? Das war aber mal sowas von verdreht, allerdings auch mehr als möglich. Niemand wusste wie es wirklich dazu kam. 

Badboy's DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt