NEUN

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„Tiana, bringst du noch den Müll raus, dann kannst du auch Feierabend machen?", auffordernd schaut mich mein Chef an, der in seinem Büro ist.

Ich nicke kurz. „Kein Problem.", erwidere ich und laufe in die Küche, um den Müll zu entsorgen.

Von der Küche aus gelangt man nach draußen zum Müllkontainer, weshalb ich mich immer wieder frage warum das Küchenpersonal nicht kurz den Müll wegbringen können statt immer alles auf den Service zu schieben.

Gerade schmeiße ich den Müll weg und laufe wieder in die Küche, als ich einen Schuss höre.

Oh nein, nein, nein, nein! Nicht schon wieder!

Panisch bücke ich mich hin und krabbel leise zur Tür hin, woher der Schuss kam. Wehe wir werden jetzt ausgeraubt, dann fresse ich einen Besen.

„Gideon, ich habe keine Lust auf Spielchen heute Abend.", Ohoh mein Chef scheint wohl ein Problem zu haben.

Noch dazu weiß ich ganz genau zu wem die Stimme gehört. Er will mich doch verarschen oder?

„Ich-Ich weiß nicht wo-von du redest.", stammelt mein Chef herum.

„Muss ich mich wirklich wiederholen?", Er seufzt schwer und klingt eindeutig wie ein Psychopath.

„Aber Zachary-", es ertönt wieder ein Schuss und gleich daraufhin schreit mein Chef auf.

„MEIN FUß!"

„Heul nicht rum und beantworte meine Frage gefälligst.", erwidert er harsch.

Direkt nebenan ist nämlich das Büro meines Chefs, dessen Tür noch immer geöffnet ist.

Ich halte mir den Mund zu und versuche nicht laut auf zu schreien. Doch noch immer kann ich mich nicht bewegen.

„Ich mache-", Er schluchzt. „- keine Geschäfte mit deinem Bruder."

„Oh, Gideon. Ich hoffe es so für dich, denn sonst bleibt es nicht bei deinem Fuß.", knurrt er bedrohlich. „Ich möchte innerhalb des nächsten Tages die Hälfte deines Einkommens überwiesen bekommen und das für ein paar Monate."

„Was?", keucht mein Chef.

Ich wage es langsam die Tür zu öffnen um einen Blick zu erhaschen. Doch ich sehe nur Zachary von hinten. Er hat eine wirklich heiße Kehrseite, doch das werde ich ihm nie sagen können.

Verdammt Tiana, konzentriere dich!

„Du hast es schon Verstanden.", Er dreht sich um und so schnell wie möglich lasse ich die Tür  los und springe krieche hektisch zurück.

Scheiße.

Er hat mich 100% gesehen.

„Bist du alleine hier?", fragt Zachary mit ernster Stimme.

„Meine Kellnerin müsste Feierabend gemacht haben, wieso?", höre ich meinen Chef nervös antworten.

Zachary erwidert was daraufhin was nach eine Verabschiedung klingt und kurze Zeit später wird eine Tür geschlossen. Automatisch atme ich erleichtert aus.

„Tiana."

Ich kreische erschrocken auf und stehe schnell auf und schaue direkt in den faszinierenden Augen von Zachary, der hinter der Theke von der Küche steht. Leider ist das Fenster offen von der Küche.

„Zachary.", erwidere ich nervös.

Belustigt schaut er mich an und schüttelt meinen Kopf. „Du scheinst wohl gerne zu lauschen."

„Und du Leute zu erschießen?", Es klingt eher nach eine Frage.

Noch dazu bin ich total nervös und kann nicht aufhören auf meine Lippen zu kauen, eine schreckliche Angewohnheit.

Er kratzt sich mit der Pistole in seiner Hand seinem Hinterkopf und grinst schief. „Erwischt."

„Ich sollte gehen.", erwidere ich nervös. „Ich meine ich darf eh nichts sagen, wir haben ja eine Abmachung vereinbart.", erinnere ich ihn panisch.

Nicht das er mich hier und jetzt erschießt, vor allem erkennt man auf seinen Hemd ein paar Blutspritzer.

„Ich weiß, Tiana.",Er betont meinen Namen und leckt sich über die Unterlippe.

„Ich - gehe.", langsam und mit klopfendem Herzen betrete ich den Flur, wo auch Zachary steht und laufe dann kurz ins Personalraum um meine Tasche und Jacke zu holen.

Als ich wieder im Flur, also in der Eingangshalle stehe, ist Zachary noch immer da wo er vorher war. Er lässt mich keine Sekunde aus den Augen.

„Musst du nicht gehen?", nun scheint mein Mut wieder angekrochen zu sein.

„Ich bin heute mal ein Gentleman und fahre dich nach Hause.", Er hält mir die Tür auf.

Ich wage einen Blick zurück wo das Büro meines Chefs ist, doch die Tür ist noch immer zu. Was er wohl noch mit ihm gemacht hat?

„Ich bin mit meinem Auto da.", lehne ich ab.

„Du fährst mit mir.", seine Stimme duldet keinen Widerspruch.

Ich atme angestrengt ein und aus. Ich hasse es, wenn ein Mann mir was vorschreibt.

„Nein, Zachary. Du scheinst vielleicht bedrohlich zu sein mit deiner Waffe und so, aber ich bin eine unabhängige eigenständige Frau.", stolz recke ich meinen Kopf hoch, was ihn zu belustigen scheint.

„Okay, Tiana. Dann lasse ich die unabhängige eigenständige Frau alleine nach Hause fahren."

Erleichtert atme ich aus. „Doch dafür gehst du mit mir Essen.", er grinst breit.

Was? Sehe ich so aus, als möchte ich dasselbe wie bei Jay erleben?

••••
N: Immer dieser Zachary...

• Wenn ihr euch entscheiden müsstet zwischen Hören oder Sehen, was würdet ihr wählen?

Tiana and the creepy clownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt