VIER

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Erstarrt vor Schreck, schaffe ich es nicht meine Hand von der Türklinke loszureißen.

Was war das?

„Verdammt, Zachary musste das sein?", ertönt Jay's Stimme genervt. „Jetzt habe ich sogar ein paar Blutspritzer abbekommen, weißt du eigentlich wie schwer das ist rauszubekommen?"

Ich würde gerne lachen, doch diese Situation ist überhaupt nicht lustig.

„Er hat mich gelangweilt."

Und das ist ein Grund jemanden zu erschießen?

Ich träume das nur oder?

„Mein Date erwartet mich, also was gibt es denn noch zu klären?"

In diesem Moment wird mir klar, dass ich schleunigst verschwinden muss und das sofort. Als die Gespräche anfangen lauter zu werden, wage ich es die Türklinke loszulassen und hoch zu schleichen.

Ein paar Gäste, die gerade an der Tür vorbei kommen schauen mich verwirrt an sowie ein Kellner. Doch ich schaue mich bloß hastig um. „Taxi.", japse ich und renne zum Ausgang.

Draußen angekommen suche ich mir sofort ein Taxi und da in London gefühlt überall Taxi's herumfahren habe ich sofort Glück.

Als ich dem Taxifahrer meine Adresse sage und er los fährt, kann ich nicht verhindern los zu schluchzen. „Scheiße, scheiße, scheiße.", murmel ich und schüttel mit meinen Kopf.

Immer und immer wieder lasse ich es mir durch den Kopf gehen und kann es nicht begreifen was da gerade eben passiert ist.

Ich weiß nicht was ich machen soll?

>>>

„Tiana, wir müssen zur Arbeit.", wieder klopft Alika gegen die Badezimmertür.

„Ich bin krank.", rufe ich und im nächsten Augenblick übergebe ich mich wieder.

„Was ist gestern passiert? Habt ihr was schlechtes gegessen?"

„Kannst du zur Arbeit vielleicht laufen und dann mein Auto mitbringen?", frage ich nach und ignoriere ihre Fragen.

Du musst zur Polizei, Tiana.

„Klar, mache ich.", antwortet sie und kurze Zeit später höre ich wie die Tür zugemacht wird.

Das ist das erste Mal das ich nicht zur Arbeit gehe, sonst immer.

Irgendwie schaffe ich es die Klospülung zu betätigen und meine Zähne zu putzen, bevor ich mich ins Wohnzimmer verkrieche und mein Handy in der Hand nehme. Doch gerade als ich die Polizei anrufen möchte, klingelt es an der Haustür.

Panisch stehe ich auf und schaue zur Tür, die direkt gegenüber des Wohnzimmers ist. „Tiana.", Jay.

Nein, nein, nein.

„Tiana, wir müssen reden.", seine Stimme klingt so anders als sonst.

Wieder klingelt jemand an der Tür, doch ich wage es nicht sie aufzumachen und renne ins Badezimmer, wo ich mich einsperre.

Kurze Zeit später höre ich wie die Tür eingebrochen wird und bin dankbar das ich ins Badezimmer gegangen bin. Dieses Mal gibt es kein Zögern und ich rufe die Polizei an.

„Hallo, Tiana Edison .. Ich möchte einen Einbruch melden in meiner Wohnung.", flüstere ich in den Hörer.

„Tiana, wo bist du?"

Beruhig dich, Tiana. Es wird dir nichts passieren und wenn - deine Lebensversicherung ist hoffentlich hoch genug für Zola, damit sie in Ruhe ohne Schulden studieren kann.

Scheiße nochmal.

Bevor ich weiter sprechen kann mit der Frau, wird die Tür aufgebrochen und vor mir steht ein ziemlich großer Typ und hinter ihm - Jay.

Der große Typ stellt sich wie ein Türsteher neben ihm auf. Er hat kurz geschnittene Haare, ein paar Narben im Gesicht und sieht allgemein so aus als wäre er vom Militär.

„Guten Tag."

Ich lasse das Telefon fallen und stehe langsam auf. Nach dem ich ins Badezimmer gerannt bin, musste ich mich einfach auf den Boden setzen. Meine Beine sind wie Pudding.

„Guten morgen wohl eher.", erwidere ich mit fester Stimme und frage mich woher das kommt.

Jay zieht eine Augenbraue hoch und schaut auf mein Handy das auf dem Boden liegt. „Du hast die Polizei gerufen?"

„Wieso stellst du eine Frage, dessen Antwort du mit Sicherheit weißt.", erwidere ich.

Er schnalzt mit seiner Zunge. „Jetzt bin ich mir zu 100% sicher, dass du wohl gestern alles mitbekommen hast."

Plötzlich kommt mir der Mord wieder durch den Sinn und als wäre ich nicht weiß genug, spüre ich wie ich noch blasser werde.

„Das ist wohl meine Antwort.", Jay schaut zu dem übergroßen Typen, der nun auf mich zukommt.

„Warte!", schreie ich.

Jay seufzt. „Was ist?"

„Wirst du mich jetzt auch töten?", frage ich ängstlich nach.

„Nein.", antwortet er und schüttelt mit seinen Kopf. „Schlimmer noch, du wirst meinen Bruder kennenlernen."

Gerade als ich nachfragen möchte was daran so schlimm ist, sehe ich wie der Militärtyp sich blitzschnell bewegt und zuschlägt.

Und plötzlich ist alles schwarz.

Tiana and the creepy clownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt