VIERUNDDREIßIG

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Ich niese leise und halte mir meinen Mund zu, in der Hoffnung das er es nicht gehört hat. Plötzlich wird der Stuhl weggezogen und es bückt sich jemand hin. Geradewegs schaue ich ihn zu Schlitzen gezogenen Augen, die mich sauer anschauen.

Alika kreischt auf von dem Anblick von Zachary, dessen Anzug voll mit Blutspritzer ist. Auch ich muss schlucken und schaue noch immer in seinen Augen.

Das gibt Ärger.

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„Oh mein Gott!", ruft Alika geschockt und hält sich an mir fest.

Ich nehme ihre Hand dankbar an und starre Zachary in die Augen. Ein Fehler. Seine Augen funkeln mich wütend an, sehr wütend. Er hat nicht damit gerechnet, dass wir an seine Sachen gehen würden und das ist ein Fehler von uns gewesen, eindeutig.

„Steht auf.", kommt es knapp von ihm mit unterdrückter Wut.

Er selbst hat sich wieder erhoben und läuft weg. Alika und ich schauen uns ängstlich an, bevor ich tief ein und aus atme und langsam raus aus dem Schreibtisch krabbel.

„Wir können das erklären.", rufe ich sofort als Verteidigung.

Alika steht neben mir, während Zachary sich mit seinen Armen an seinen Schreibtisch abstützt. Seine Krawatte hängt locker um seinen Hals, wo viele Blutspuren dran sind. Als mein Blick auf den Schreibtisch fällt, entdecke ich die gruselige Clownmaske, die durchtränkt ist mit Blut. Scheiße.

Ich kann nicht verhindern, dass mir vor Angst mein Herz in die Hose fällt. Ich halte mich an Alika's Hand fest und wir beide schauen Zachary mit großen Augen an.

Er sagt noch immer nichts und fängt jetzt an seine Ärmel hochzukrempeln. Darunter erkennt man seine gebräunten und durchtrainierten Armen. „Erkläre es mir.", kommt es gefährlich leise.

„Alika hat ihre Kette verloren und wir haben sie gesucht.", das habe ich nicht gerade wirklich gesagt oder? „Dann haben wir gehört wie jemand kam und haben Panik bekommen."

Zachary hebt eine Augenbraue hoch und lacht spöttisch. „Willst du mich wirklich auf den Arm nehmen, Tiana?", zischt er aufgebracht.

Es ist als hätte ich vor mir einen anderen Mann, dass ist nicht der verrückte Zachary und auch nicht der auf seine Art und Weise liebevolle Zachary. Vor mir ist der skrupellose Mafiaboss.

„Mikael, bring die Freundin nach Hause und erkläre ihr dabei was passiert wenn sie irgendwas erzählt.", befiehlt er dem Rotschopf.

„Ja,Sir."

Alika guckt mich hilfesuchend an und ich nicke ihr zu. „Ist okay.", sage ich leise und lasse ihre Hand, sehr widerwillig, los.

Nachdem die beiden den Raum verlassen haben, starrt er mich noch immer an. Seine Augen lassen gar nicht von mir los.

„Es tut mir leid.", platzt es aus mir heraus. „Wirklich."

„Wofür? Du hast doch nur eine Kette gesucht.", erwidert er nach einer langen Redepause.

„Ich - du weißt doch, dass wir nicht nach einer Kette gesucht haben. Du bist nicht dumm.", murmel ich und schaue auf dem Boden.

Sein Anblick verängstigt mich, auch wenn ich es nicht zugeben möchte. Er zeigt mir in dem Outfit wie viel Macht er eigentlich hat und das macht mir eine Heidenangst.

„Ich bin sehr wütend, Tiana. Ich hätte nicht geglaubt, dass du so dumm sein kannst in meinen Unterlagen rumzuschnüffeln.", sagt er zwischen zusammengebissenen Zähnen.

„Es tut mir so leid.", ich schaue ihm wieder ins Gesicht.

„Geh einfach auf dein Zimmer, bevor ich wirklich ausraste.", knurrt er jetzt und starrt auf seinem Schreibtisch.

Ich laufe an ihm vorbei und schaue dann zurück zu ihm wie er da vor seinem Schreibtisch steht mit dem Rücken zu mir.

Scheiß drauf.

Ich laufe auf Zachary zu und umarme ihn von hinten. „Es tut mir leid.", meine Hände suchen seine und ich drücke sie kurz. „Wirklich."

„Jetzt geh.", sagt er nach einer Weile und seufzend löse ich mich von ihm und eile aus dem Raum.

Ich starre auf meine Arme wo nun Blut drauf ist und merke dabei wie tief ich eigentlich gefallen bin. Auch ich habe nun Blut an den Händen und das einfach nur weil ich hier - bei ihm - bin.

•••
N: Ohooo böser Zachary.

• Was wohl noch so passiert zwischen den beiden?

• Was wohl Jay so plant ..?

Tiana and the creepy clownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt