EPILOG

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Ein paar Monate später

„Zachary, wenn du nicht sofort dein scheiß Müll wegräumst, dann kriegst du von mir einen Arschtritt bis nach Indien.", schreie ich nach oben.

Die Angestellte neben mir fängt schon an zu zittern. „Madame, das ist meine Aufga-", ich unterbreche sie sanft.

„Sie sind mit ihrer Kollegin bloß für die Küche zuständig und nicht dafür, Zachary's Sachen wegzuräumen. Wenn er schon sein dreckiges Geschirr im Wohnzimmer liegen lässt, muss er das auch wegräumen und damit meine ich auch seine Unterlagen.", dabei schaue ich die junge Frau neben mir lächelnd an.

Doch sie scheint nicht so fröhlich auszusehen, da sie ziemliche Angst vor Zachary hat. Aber das hat gefühlt jeder hier im Haus. Es ist wirklich nichts Neues für mich.

„Vögelchen, der Boss kann gerade nicht.", kommt es von Ben, der sich an dem Treppengeländer lehnt und zu mir herunter schaut.

„Wie bitte?", dabei verschränke ich meine Arme vor der Brust. „Okay, er kann nicht.", murmle ich vor mich hin. „Seine wichtigen Unterlagen findet er im Müll wieder.", zische ich und laufe los.

Die Angestellte möchte mir die Sachen abnehmen. „Nein, ich mache das.", zische ich sie an und schnappe mir die Unterlagen, um dann durch die Küche nach draußen zu laufen.

„FUCK!", kreische ich los, als ich gerade die Sachen in den Mülleimer schmeißen wollte und lasse Zachary's Unterlagen auf den Boden fallen.

Ein lachender Zachary steht vor mir und trägt dabei seine dämliche Clownmaske. „Man, Zachary.", Ich schlage ihm gegen die Brust und er zieht mich zu sich.

„Erinnerst du dich?", fragt er nach.

„Woran?", frage ich, als es mir einfällt.

Genau so haben wir uns kennengelernt, nur dass ich nicht seine Sachen zum Müll gebracht habe, sondern die restlichen Essensreste von dem Restaurant, wo ich gearbeitet habe.

„Ah.", erwidere ich. „Und deshalb trägst du die Clownmaske, um ein auf Romantiker zu machen, damit ich deine Sachen nicht wegschmeiße?", dabei hebe ich bloß seine Augenbraue hoch.

Er nimmt die Maske von seinem Gesicht und grinst. „Das war geplant, Tiana."

Verwirrt schaue ich ihn an. „Was meinst du?"

„Ich meine damit - Schau dich an und guck mal bitte, wie weit du in deinem Leben gekommen bist und das nur durch deine harte Arbeit. Und jetzt hast du deinen Traum erfüllen können, indem du Kunst studierst.", lächelt er mich an. „Ich hatte nie einen Traum, Tiana. Erst als du gehört hast, dass ich jemanden erschossen habe."

Ich muss Lachen. „Das war echt Scheiße, Zachary.", dabei mache ich einen Schmollmund. „Er war vielleicht ein netter Mensch."

„Und genau weil du so ein großes Herz hast, bist du mein Traum geworden."

Gerührt lege ich eine Hand auf seine Brust und schaue hoch in seine Augen. „Das war süß. Lass mich raten - Ich kriege einen Heiratsantrag?", grinsend hebe ich meine Hand hoch.

Hinter mir höre ich ein paar lachen, weshalb ich kurz nach hinten schaue, um festzustellen, dass dort Ben, Michael, Cassandra und meine Schwester stehen. Das war ja so typisch. Zola ist schon seit ein paar Tagen hier und jetzt kann ich verstehen warum.

Ich schaue wieder zu Zachary, der mich kopfschüttelnd anschaut. „Typisch.", sagt er und öffnet die Schatulle in seinen Händen.

„Der war bestimmt teuer od-", er unterbricht mich, indem er mich küsst.

„Bist du dir sicher?", fragt er, als er den Ring hochhält. „Du gehörst damit endgültig mir."

„Oh, Baby. Ich gehörte schon dir, seitdem ich von deinem Bruder entführt wurde.", stelle ich klar und nehme ihm den Ring weg, um ihn mir selbst an den Finger zu schieben.

Hinter uns ertönt ein lautes Klatschen, doch ich ziehe bloß Zachary zu mir herunter und küsse ihn.

Als wir uns voneinander lösen, strahle ich ihn an. „Du musst deine Sachen trotzdem jetzt wegräumen.", stelle ich klar.

Er lacht bloß sind hebt mich in seinen Armen hoch. „Nachher.", verspricht er mir.

„Jetzt wird gefeiert!", ruft Cassandra.

Sie wurde in den paar Monaten zu einer guten Freundin von uns und bringt auch sehr viele gute und legale Ideen mit hinein.

„Achja - Baby.", flüstert er mir ins Ohr.

„Was?", frage ich nach und schaue ihn ernst an.

„Wir müssen in zirka 6 Stunden los."

Äh - Was?

„Stopp.", ich lasse mich von ihm auf dem Küchentisch absetzen, während die anderen schon jubelnd ins Wohnzimmer gelaufen sind. „Wohin müssen wir?", frage ich nach.

„Wir suchen meine Schwester.", antwortet er knapp. „Außerdem kann es ganz höchstwahrscheinlich sein, dass jemand aus dem Gefängnis ausgebrochen ist und auch höchstwahrscheinlich meine Schwester sucht."

Verdammt. Das kann doch nicht wahr sein? Doch irgendwie überrascht es mich auch nicht.

„Ich brauche jetzt erstmal ein Glas Wein.", brumme ich und breite meine Arme aus, damit er mich wieder trägt.

Er beißt mir spielerisch in den Nacken. „Du kriegst alles von mir, Baby. Sogar mein Herz besitzt du schon längst.", raunt er mir ins Ohr.

„Und du besitzt mein Herz, mein gruseliger Clown.", seufze ich und lege meine Lippen auf seine.

Es ist nicht das Ende unserer Geschichte, sondern erst der Anfang.

•••
N: The End.

Nicht ich weine, sondern du!

Tiana and the creepy clownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt