2. Kapitel

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Elles Sicht

Andromeda meinte, ich strahlte heller als Bella, wenn ihr gerade wieder eine Bosheit gelang. Das brachte mich zum Kichern und so verpasste ich beinahe den Moment, in dem wir apparierten. Narcissa nahm schnell meine Hand, sodass ich nicht zurückblieb. Ich kniff fest die Augen zu. Wie ich apparieren hasste! Irgendjemand stieß mich an und ich blinzelte. Wir waren am Bahnhof King's Cross. Ich strahlte, womit ich Medas Aussage zustimmte, und zupfte Dad am Umhang. ,,Dad? Gehst du mir mit durch die Wand?", bettelte ich und sah ihn aus großen Augen an. Er lächelte leicht und nahm meine Hand. ,,Natürlich, Elladora." Ich verzog kurz das Gesicht. Ich mochte meinen Namen überhaupt nicht. Er klang fast so schlimm wie der Name von Mum. Dad nahm meinen Wagen und ich hielt mich an ihm fest. Dann rannten wir auf die Mauer zu und ich glitt ins Schwarze. Als ich aufblickte, leuchtete mir ein Schild entgegen, auf dem stand:,,Gleis 9 3/4" Hinter mit kamen Bella und Narcissa, dann Mum mit Andromeda. Narcissa umklammerte Bella weinend, bis Mum sie schimpfend wegzog. Ja, wir wussten alle, dass sich so etwas nicht gehörte. Schon gar nicht dort, wo es alle sahen. Ich strich Narcissa über den Kopf und meinte:,,Wir sehen uns bald wieder, Cissy, ja?" Sie schniefte leise, nickte aber tapfer. Ich drehte mich zu Meda um, die ungeduldig wartete. ,,Auf Wiedersehen, Mum, Dad und Cissy!", rief ich und eilte ihr hinterher.

Marvolos Sicht

Um ehrlich zu sein, war der Bahnsteig ziemlich langweilig. Ich hatte ihn mir wirklich größer und pompöser vorgestellt. Ich hätte Onkel wirklich zustimmen sollen, als er sagte, es sei einfach nur ein schmuddeliges, stinkende Gleis mit einer uralten Lokomotive. Jetzt sah ich es selbst. Ich seufzte genervt und hob meinen Koffer aus dem Gepäckteil. Die Eule, die ich bekommen hatte, schlug nervös mit den Flügeln, als ich den Köfig hochhob. Onkel musterte mich kurz abschätzend und sagte dann widerwillig:,,Wiedersehen, Marvolo. Mach deinem Haus keine Schande, hörst du?!" Ich nickte ernst und antwortete:,,Das werde ich nicht, Onkel! Du kannst dich auf mich verlassen." Er nickte abwesend und legte mir die Hand auf die Schulter. ,,Wenn ich höre, dass du dich mit der falschen Sorte abgibst, gibt das Ärger, hörst du?", raunte er und ich nickte verärgert. Natürlich würde ich mich nicht mit der falschen Sorte einlassen! Ich war schließlich ein Declaíre! Ich hob kurz die Hand, dann ging ich auf die Lokomotive zu. Ich fuhr mir kurz durch die zerstrubbelten, weißen Haare, um sie zu glätten, ehe ich einstieg.

Die Erben des Elderstabs ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt