17. Kapitel

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Elles Sicht

Ich fütterte Bellas Eule, als Mum mich hinunterrief. Natürlich leistete ich ihrem Ruf Folge und hetzte die Treppe hinunter. Mum wies auf einen blonden Mann, zwei blonde Jungen und eine Frau, die niedliche, braune Löckchen hatte. ,,Elladora, begrüße unsere Gäste." Ich knickste artig (in meinen mit Eulendreck verschmutztem Kleid) und lächelte leicht. ,,Mr. Malfoy, Mrs. Malfoy, Lucius und...?" Der andere blonde Junge trat einen Schritt vor und streckte mir seine Hand hin, die in edle Brokatärmel gehüllt war, Arminius Malfoy, Erbe des noblen und edlen Hauses Malfoy!", stellte er sich vor und ich nahm seine Hand. ,,Elladora Gaunt." Er trat zurück und Mum lächelte falsch. ,,Meine liebe Medusa, woher hast du denn dieses wunderschöne Schottenkaro?", fragte sie scheinbar interessiert und Mrs. Malfoy antwortete kühl:,,Druella, dass ist keineswegs Schottenkaro. Wie könnte ich das anziehen, was Schlammblüter ebenfalls tragen? Ich müsste mich in Grund und Boden schämen. Das, meine Teuerste, ist Kaschmir und Vikunja." Mum wurde bleich und ich konnte mir das Gefühl der Genugtuung nicht verkneifen. Bella, die hinter Mum stand, wurde rot im Gesicht. Peinliches Schweigen trat ein, bis Narcissa sich vordrängelte und Lucius anbetend ansah. ,,Wann hast du Geburtstag?", wollte sie wissen. Lucius lächelte belustigt und antwortete:,,Ich hatte am Dreiundzwanzigsten Februar." Narcissa schien enttäuscht zu sein, dass sie ihm nichts schenken konnte und verschwand hinter Dad, der sich nun räusperte und meinte, wir sollten in den Saal gehen.

Marvolos Sicht

Ich blätterte eine Seite um und legte meine Feder kurz neben mich, um mir den Text durchlesen zu können. Ich machte Hausaufgaben, da ich auch dieses Jahr mein O in Zaubertränke behalten wollte. Mit einem leisen Aufstöhnen legte ich das Buch schließlich weg und stand auf. Ich warf kurz einen Blick in den Spiegel und erschrak, als ich bemerkte, dass ich furchtbare Augenringe hatte. ,,Verdammte Scheiße.", knurrte ich und fuhr mir müde durch die weißen Haare, ehe ich die Tür aufschloss und die Treppe hinunterschlich. Im Haus war es stockdunkel, bis auf ein paar Fackeln, obwohl ich nie verstand, warum Onkel sie nutzte. Ich ging auf Zehenspitzen die Treppe hinunter und als eine Stufe knarrte, setzte ich mich kurzerhand auf das Geländer und rutschte hinunter. Mein Weg führte in die Bibliothek, die gegenüber lag. Ich drückte langsam die Klinke der großen Holztür hinunter und huschte hinein. Danach schloss ich die Tür und atmete tief durch, ehe ich mit der Suche begann. Suchen war nicht meine Stärke, aber ich hatte meinen Zauberstab liegen gelassen, also musste ich von Hand suchen. Bücher über Bücher stapelten sich in den Regalen - Manche mit seitlich dunklen Themen! Ich suchte nach einem bestimmten, auf das ich vor Ewigkeiten gestoßen war. Meine Hand fuhr über die goldenen Lettern und zerstörten Buchrücken, bis ich bei einem Halt machte. ,,Die Mitglieder des Reinblut-Adels... Perfekt!", flüsterte ich und zog es heraus. Kurz darauf fiel es zu Boden und ich schrie leise auf. ,,Onkel, du verdammter Bastard!", knurrte ich wütend und suchte nach etwas, mit dem ich das Buch aufheben konnte. Kurzerhand griff ich nach einem Pergament, dass aus einem Buch herausfiel und hob damit das Buch vom Boden auf. Es war staubig und ich pustete einmal über den Einband, ehe ich mich mit meiner Beute davonschlich.

Als ich in meinem Zimmer angekam, schlug ich das Buch auf und schon die ersten Buchstaben ließen mich erstarren. ,,Dieses Buch gehört Ilea Eden, als Geschenk von Orion Balck zu Weihnachten 1940." Und das war also vor Vierundzwanzig Jahren gewesen. Nun, sie hieß nie Eden, hatte Onkel gemeint. Immer Grindelwald. Ilea Grindelwald. Ich schlug das Buch auf und bemerkte einige Notizen bei einigen Familien, die mein Herz höher schlagen ließen. Es musste ihre Handschrift sein, geschwungen und verblasst. Ich blätterte weiter, bis ich zu einer Seize kam, die mich stocken ließ. Bagshot. Hatte Dumbledore nicht von dieser Familie erzählt? Die Seite war dunkelgrau, nicht hellbraun wie die anderen Seiten. Auch das dunkelgrau schien verblasst zu sein, sodass ich wusste, dass die Seite einst schwarz war. Die Namen, die noch zu lesen waren, waren goldfarben und ich sah überrascht, dass jemand mit Tinte einige Namen hinzukritzelte. Da war Guildford Bagshot, der zwei Töchter hatte (Romilda und Bathilda). Von einer der Töchter ging eine gerade Linie zu einem Namen, der hinzugeschrieben wurde. Gellert Grindelwald. Laut des Buches hatte er eine Beziehung mit Marie Declaíre gehabt, Onkels Schwester, und meine Mutter bekommen. Und Mutter hatte ebenfalls eine Beziehung gehabt. Mein Atem blieb für einige Sekunden aus, als ich den Namen las. SEINEN Namen. Tom Riddle - Nun, es sagte mir nicht viel, aber immerhin ein Name. Ich fuhr mit zitternden Finger die Linie nach, die die beiden bildeten. Zwei Linien. Auf der einen stand mein Name, Marvolo Grindelwald, und die andere machte eine Biegung und führte ebenfalls zu einem Namen, der mir sehr bekannt vorkam: Elladora Gaunt.

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Oben noch einen kotzhässlichen, unglaublichen ,,Stammbaum" 😂
LG Ilea

Die Erben des Elderstabs ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt