26. Kapitel

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Marvolos Sicht

Einige Monate waren vergangen und ich hatte mich unter der Anleitung des dunkles Lords verändert. Ich hob lächelnd meinen Zauberstab. ,,Tamolis!", rief ich laut und die Schneeflocken explodierten. Ich grinste leicht und die Hand auf meiner Schulter überzeugte mich von meinem Erfolg. ,,Marvolo.", tönte die Stimme des dunklen Lords. Ich drehte mich um und blickte in meine, seine, schiefergrauen Augen. ,,Es ist Zeit." Ich nickte fest und er schnappte beiläufig mit seinem Zauberstab. Von meinem hatte er die Spur entfernt, wofür ich wirklich dankbar war. Er reichte mir meinen innen ausgedehnten Koffer und nickte leicht. ,,Shiva bleibt bei mir. Ich habe mir die Freiheit genommen, dir eine Eule zu kaufen.", sagte er ruhig und eine kreischende, große Schleiereule kam angeflogen und setzte sich auf meine Schulter. ,,Danke, Vater.", murmelte ich und er nahm mein Kinn in die Hand und drückte es schmerzhaft nach oben. ,,Marvolo, du bist der Erbe von Slytherin, zudem noch mein Erbe und der Nachkomme von Gellert Grindelwald. Mache deinem Haus Ehre." Ich nickte heftig. Keinesfalls wollte ich ihn enttäuschen. Er ließ mein Kinn los und ich widerstand der Versuchung, die schmerzende Stelle zu reiben. Mein Vater reichte mir einen Gegenstand, den ich als Feder identifizierte und im nächsten Moment befand ich mich an der Hogwartsstation. Ich fuhr mir durch meine weißen Haare, die mir leicht gelockt über die Stirn fielen, ähnlich wie bei meinem Vater. Man sah nun etwas mehr die Ähnlichkeit und es wahr mir recht so. Ich lächelte, als ich in Richtung Hogwarts marschierte.

Elles Sicht

,,Wahrsagen war total öde! Warum haben wir das nochmal genommen, Elle?" Ich zuckte grinsend mit den Schultern und Phil schüttelte den Kopf. ,,Ich hätte Arithmantik und Muggelkunde nehmen sollen, genau wie Pandora!" Nun, das hätte ich vermutlich auch machen sollen, aber ich fand, mit Alte Runen war ich ganz gut dran. Ich war im selben Kurs wie Phil, also war es nicht schwer, ihn davon zu überzeugen, dass er Pandora endlich nach einem Date in Hogsmeade fragte! Ich lachte und winkte ihm zu, da ich Richtung Große Halle einbog und er noch einmal zu seinem Gemeinschaftsraum musste. Es war nicht sehr voll in der Halle, doch ich nahm meine Bücher für Verwandlung, Astronomie und Zauberkunst aus meiner drehbaren Tasche und legte sie auf den Tisch. Seit Marvolo verschwunden war, strengte ich mich wirklich an. Ich war vorher echt nicht gut gewesen, doch jetzt befand ich mich auf einem passablen Niveau. Nachdem ich Pergament und eine Feder fand, fing ich an, meinen Aufsatz für Astronomie zu schreiben. Dabei fiel mir gar nicht auf, dass sich Professor Dumbledore neben mich setzte. Erst, als ich verzweifelt nach einem neuen Tintenfass suchte, hörte ich ein leises:,,Tintulus!" Und mein Fass füllte sich wieder auf. Ich sah mich nach dem Helfer um und entdeckte den Schulleiter. ,,Danke, Sir.", murmelte ich und er lächelte leicht. ,,Gern geschehen, Elladora." Mir fiel natürlich auf, dass er mich bei meinem Vornamen ansprach, aber ich schwieg und schrieb weiter. ,,Weißt du, ich wollte mit dir reden.", bekannte der Professor auf einmal und ich hielt verwirrt inne und sah auf. ,,Professor?" Er nickte mir leicht zu. ,,Damals, in deinem ersten Jahr, glaube ich, als du Bellatrix Black verhext hast, wollte ich mit dir und Marvolo Grindelwald sprechen, richtig?" Ich nickte vorsichtig. ,,Nun, ich war ja verhindert. Ich musste die Gefangennahme deiner Mutter korrigieren, Elladora." Mein Herz blieb stehen und ich spürte, wie meine Feder aus meiner Hand rutschte. ,,Meine Mutter?", krächzte ich heiser und räusperte mich. ,,Ilea... großartiges Mädchen, aber so temperamentvoll..." Es schien, als würde er in Erinnerungen schwelgen. ,,Kennen Sie sie? Wie heißt sie? Und mein Vater?", brachte ich in einer wahnsinnigen Schnelligkeit heraus. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig. ,,Sie ist seit 1953 tot, Elladora, um dir und deinem Bruder das Leben zu schenken..." Es schien, als würde die Zeit stehen bleiben. ,,Mein Bruder?! Warum...!?" Er lächelte traurig. ,,Du kennst ihn  bereits... sein Name ist Marvolo... Marvolo Gellert Grindelwald." Marvolo war mein Bruder. Ich war eine Grindelwald. Meine Mutter war Ilea Grindelwald, diejenige, die einen Schüler mit dem Cruciatus gefoltert hatte. Mein Großvater war ein Massenmörder. Ich wollte gerade aufspringen, als die Türen der Großen Halle gegen die Wand schlugen und ein Junge mit weißen, lockigen, ihm ins Gesicht fallenden Haaren, und grauen Augen, hineintrat.

Die Erben des Elderstabs ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt