9. Kapitel

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Marvolos Sicht

Ich hastete zur Eulerei und stolperte beinahe über die Treppen. Lucius hatte mir gezeigt, wo sie sich befand und ich war, um ehrlich zu sein, angewidert. Es war alles schmutzig. Ich entdeckte den Waldkauz meines Onkels sofort. Es war ein widerliches Biest, das immer auf mir herumhackte. Ich band ihm den Brief von seinem Fuß und brachte mich gerade noch so in Sicherheit, als der Kauz zuschnappte. Ich rollte das Pergament auf und las:

Marvolo,

ich bin zweifellos glücklich, dass du nach Slytherin gekommen bist und hoffe, du vernachlässigst deine Studien nicht?! Sei vorsichtig mir Malfoy und Wilkes. Ihre Väter gehören einem selbsternannten, dunklen Lord an. Nun, es ist nur eine Frage der Zeit, bis dieser verschwindet, deswegen musst du dir keine Sorgen machen. Halte dich ansonsten an die beiden. Malfoy ist der Spross einer reichen Familie aus puren Reinblütern, also wurde er vermutlich auch in grundlegenden und dunklen Zaubern unterrichtet. Das war keine Aufforderung an dich, dass du dunkle Künste praktizieren sollst, aber graue können nicht schaden.
Und pass ja auf! Grindelwalds haben die unangenehme Angewohnheit, in heiklen Situationen zu sterben, oder eingebuchtet zu werden!

Pasquale J. Declaíre,
Lord von Conasureau

Bei der Unterschrift lachte ich verbittert auf und rollte das Pergament zusammen. Er hatte immer noch die Dreistigkeit mit ,,Lord von Conasureau" zu unterschreiben, dem Landsitz, den seine Urgroßmutter mütterlicherseits im vererbt hatte. Nur bedauerlich, dass er es verlor - ähm... verspielte?. Ich warf dem störrischen Kauz einen Eulenkeks zu und machte mich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum. Ich zuckte überrascht zusammen, als ich ein Mädchen sah, das mit verzweifelten Gesichtsausdruck vor der Mauer saß. Sie bemerkte mich und heulte bitterlich los. Ach, du meine Güte, dachte ich angewidert. ,,Was ist los?", fragte ich und versuchte, nicht genervt zu klingen. ,,Ich... weiß das Passwort n-nicht! Meine Schwester hat mich allei-alleine gelassen...", schluchzte sie. Er nahm an, dass sie ebenfalls ein erstes Jahr war und seufzte leise. ,,Das Passwort ist ,,Puritate sua non dirigetur"" Das kleine Mädchen schniefte dankbar und rappelte sich auf, als sich die Mauer öffnete. ,,Wie heißt du denn?", wollte er wissen und trat in den Gemeinschaftsraum. ,,Andromeda.", murmelte sie und hob dann ihr Kinn. ,,Andromeda Black."

Elles Sicht

,,BELLATRIX, DU VERDAMMTES MISTSTÜCK!", brüllte ich und zog Meda hinter mir her, die ziemlich verblüfft aussah. Es war gerade Wochenende, also musste Bella irgendwo sein. Da sah ich sie. Sie stand mit irgendwelchen kichernden Slytherinmädchen in einer Ecke des Korridors. ,,Bellatrix Druella Black!", zischte ich wütend und sie drehte sich um. Sie riss ihre Augen in gespielter Überraschung auf. ,,Schwesterherz!", rief sie spöttisch und musterte Meda abschätzig. ,,Hast du geweint, Süße?", fragte sie und zog eine Schnute. Mir reichte es und ich zog meinen Zauberstab. ,,Wingardium Leviosa!" Bella kreischte wütend auf. ,,Lass. Mich. Runter!", rief sie laut und ihr Gekreische lockte sowohl Schüler als auch Lehrer an. Und zu meinem Unglück ausgerechnet Professor Flitwick, McGonagall und Dumbledore. Ich stöhnte innerlich auf. Die Hauslehrerin der Gryffindors kam wütend auf mich zu. ,,Miss Gaunt! Brechen Sie sofort den Zauber ab!" Ich senkte den Zauberstab und Bella fiel auf den Boden. Sie jammerte laut auf und wimmerte:,,Aua!" Ich bemerkte, wie ihre Augen funkelten. Es war alles nur ein Spiel. ,,Ich bin sehr enttäuscht von Ihnen!", sagte McGonagall leise. ,,Zwanzig Punkte Abzug von Ravenclaw!" Flitwick kam herbei und sah mich überrascht an. ,,Hervorragende Zauberarbeit, Ms. Gaunt, aber an dieser Schule verhexen wir nicht unsere Mitschüler!" Ich senkte den Kopf. Als ich ihn wieder hob, stand Dumbledore vor mir, sein Gesicht eine undurchdringliche Maske. ,,Miss Gaunt, kommen Sie bitte mit in mein Büro. Mister... Grindelwald, Sie auch." Ich bemerkte erst jetzt, dass die Schlange auch in der Zuschauermenge stand und jetzt etwas verblüfft wirkte. Wir folgten Dumbledore, in gebührenden Abstand. Warum, zur Hölle, machte man so ein Theater um einen harmlosen Schwebezauber?!

Die Erben des Elderstabs ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt