Elles Sicht
Ich gähnte müde und fuhr mir durch die zerzausten, schwarzen Haare. Plötzlich bemerkte ich, dass das nicht mein Bett war. Nein, eigentlich wohnte ich bei Meda und ihrem Freund Ted Tonks in einer Wohnung nahe Islington. Nein, das war nicht mein kleines, gemütliches Bett! Dieses hier war groß, ungemütlich und hatte raue Bettwäsche. Die Gestalt neben mir regte sich und auf einmal kamen Erinnerungen an die letzte Nacht zurück:
Ich war aus Nurmengard zurückgekehrt, kurz darauf hatte Meda mir einen Brief geschickt und angefragt, ob ich bei ihr und ihrem Freund Ted übernachten wollte. Ich hatte natürlich zugestimmt, da ich keine Wohnung hatte und keinen Platz zum Schlafen. Also hatte ich angenommen und war am Abend in eine nahe gelegene Bar gegangen: vermutlich um mich zu betrinken - Ich wusste es selber nicht mehr ganz genau. Dann sah ich ihn. Nun, ich hatte ihn zuletzt am Morgen gesehen, jetzt sah er nur erschöpft aus und ziemlich heruntergekommen. ,,Arminius?", fragte ich vorsichtig und setzte mich, mit meinem Butterbier, neben den Blonden. Er hob den Kopf und grinste gezwungen, doch es wurde zu einer Grimasse. ,,Elle. Ich habe nicht erwartet, dich so früh zu treffen, schon gar nicht hier." Er wies träge auf die Umgebung, in der einige betrunkene Pärchen kicherten. Ich legte den Kopf schief und schwieg, bis er weitersprach. ,,Es ist alles gerade scheiße. Meine Eltern haben mich enterbt, weißt du. Ich habe mich geweigert, dieses Mädchen, irgendwas mit M, heiraten. Ich habe keine Lust auf den ganzen Reinblut-Quatsch." Er seufzte leise auf und fuhr fort. ,,Mein Vater hat mich angebrüllt und sagte, ich sei eine Schande für die Familie und ich sollte gefälligst dem größten Zauberer aller Zeiten dienen, wie er selbst und MEIN Bruder." Ich zuckte heftig zusammen und Schmerz schoss in mich. Größter Zauberer aus der Sicht der Malfoys? Voldemort, mein Vater. Lucius war ein Todesser. ,,Ähm.. also, er hat mich vor Du-weißt-schon-wen geschleift, der versucht hat, mich zu foltern, doch sieh mal an, wer ihn daran gehindert hat: Marvolo Grindelwald, dein großherziger Bruder, der im Übrigen an der Seite seiner Verlobten stand, Campbell oder sowas. Grindelwald hielt es nicht einmal für nötig, sein dunkles Mal zu verdecken, ebensowenig wie seine reizende Freundin. Du-weißt-schon-wer hat tatsächlich auf ihn gehört und ich... bin appariert." Ich unterdrückte ein Zittern und biss mir heftig auf die Lippe, dass sie beinahe anfing zu bluten. Marvolo auch. Marvolo und Lucius waren verdammte Todesser! Aber was hätte ich erwarten können? Marvolo gehorchte nur seinem Vater und Lucius... Lucius war immer besessen von der Idee gewesen, den Muggelgeborenen ihren Platz zu zeigen und das war seiner Meinung nach unter ihm. Ich nahm vorsichtig Arminius hat und flüsterte heiser:,,Komm mit mir. Ich wohne heute Nacht bei Andromeda Black und ihrem Freund Ted Tonks. Danach können wir weg von alledem, ja?" Arminius hob den Kopf und reine, blaue Augen trafen auf schiefergraue. ,,Ich liebe dich, Elle.", sagte er dann und ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen. ,,Ich weiß.", antwortete ich. Wusste ich es tatsächlich? Nein, eigentlich nicht, aber ich hoffte es. ,,Komm.", flüsterte er. ,,Bleib diese Nacht bei mir." Ich sah die Sehnsucht in seinen Augen, den grenzenlosen Schmerz und nickte, unfähig, Worte zu äußern. Er zog mich von der Bank und brachte mich irgendwohin - Wohin, weiß ich nicht. Danach war alles verschwommen, aber ich war mir sicher, dass er mich küsste. Nein, mehr als das. Wir hatten miteinander geschlafen und er hatte sich, wie ein Ertrinkender, an mich geklammert.
Ich schwang die Beine aus dem Bett und betrachtete meinen blonden Adonis. ,,Oh, Arminius.", hauchte ich und strich ihm langsam die verschwitzten, feinen Haare aus der Stirn.
Marvolos Sicht
Ich hatte mir meinen neunzehnten Geburtstag weniger pompös vorgestellt, doch immerhin war es auch mein Hochzeitstag, also war es vermutlich angemessen. Der dreiundzwanzigste Mai 1972. Ich grinste, als ich meine Braut sah. Wie flüssiges Gold umgab das Kleid sie, eine schlichte Kette aus Silber umschmeichelte ihren langen, schlanken Hals. Damast zierte die Spitzen ihres Kleides und ein Diadem schmückte ihre kastanienbraunen Locken, die ausgebreitet auf ihren Rücken fielen. Ihre blaubraunen Augen trafen meine und ich lächelte sanft. Hinter Ted schritten ihre Brautjungfern, Bellatrix Black, seit drei Monaten nun Bellatrix Lestrange, da sie Rodolphus Lestrange geheiratet hatte - Er war der jüngere Sohn von Beowulf Lestrange, der sieben Jahre jünger war als meine Mutter. Noch eine Brautjungfer war Narcissa Malfoy, die zielstrebig und gerade ging, wie es sich für die sechzehnjährige Tochter eines alten Hauses gehörte. Die jüngste der Jungfern war Teds Cousine Darlene Campbell, die erst zwölf Jahre alt war und ziemlich aufgeregt wirkte. Der dunkle Lord war nicht bei der Hochzeit, dafür aber eine Vielzahl von Todessern und Neutralen, wie man es bei einer normalen Hochzeit nicht erwartete. Teds Vater trat vor und reichte seiner Tochter seinen Arm und führte sie zu mir. Ich nahm sanft ihre Hände in meine und schenkte ihr ein beruhigendes Lächeln. Der Bindebeauftragte räusperte sich leise und sprach laut:,,Ein Zauberer und eine Hexe aus edelsten Geblüt stehen heute hier, um das ewige Bündnis einzugehen! Miss Teddy-Caroline Campbell, treten Sie vor und sprechen Sie Ihren Schwur." Und Ted schwor. Treue, sowohl, was den Beischlaf betraf als auch die Loyalität, Gehorsam und vielerlei andere Dinge. Nachdem sie ihren Schwur beendete, trat sie zur Seite und warf mir verstohlen einen Blick zu. ,,Mister Marvolo Gellert Grindelwald, treten Sie vor!" Einige Zauberer und Hexen zuckten zusammen und der Bindebeauftragte murmelte irgendetwas. Ich trat ebenfalls vor und schwor - Ich konnte mich am Ende nicht genau erinnern, was ich schwor. ,,Nun fast euch an den Händen und geht den ewigen Bund ein." Ich nahm Teds Hände in meine und drückte sie liebevoll, wobei ich ihr fest in die Augen sah. ,,Marvolo...", wisperte sie und ihre Augen leuchteten. Währenddessen wandte sich ein leuchtendes, schimmerndes Band um unsere Hände, beinahe wie beim Unbrechbaren Schwur, glühte hell auf und verschwand aprubt. ,,Küssen Sie Ihre Gemahlin nun.", wandte sich der Mann an mich und ich beugte mich hinab, nahm sanft ihr Kinn in die Hand, hob es an und legte meine Lippen auf ihre, wobei die Gäste explodierten. Ja, nun war Ted eine wirkliche Grindelwald geworden.
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Als Entschädigung, dass ich nicht schreiben konnte, ein ziemlich langes Kapitel! Genießt es und teilt mir eure Meinung mit xD
LG Ilea
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Die Erben des Elderstabs ✔
Fanfiction,,𝘐𝘤𝘩 𝘦𝘯𝘵𝘴𝘪𝘯𝘯𝘦 𝘮𝘪𝘤𝘩, 𝘥𝘢𝘴𝘴 𝘥𝘶 𝘥𝘦𝘪𝘯𝘦𝘯 𝘕𝘢𝘮𝘦𝘯 𝘪𝘮𝘮𝘦𝘳 𝘨𝘦𝘩𝘢𝘴𝘴𝘵 𝘩𝘢𝘴𝘵, 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘸𝘢𝘩𝘳, 𝘌𝘭𝘭𝘦?" ZWEITER BAND [BEENDET] 34,212 Wörter Marvolo Grindelwald und Elle Gaunt kennen sich nicht, bis sie in Hogw...