33. Kapitel

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Marvolos Sicht

Ich starrte sie an. Sie starrte zurück und ich glaubte beinahe zu erkennen, wie sie zurückzuckte. ,,Meisssster...", zischte Shiva glücklich und kroch auf mich zu. Ich streichelte ihr gedankenverloren über den Kopf und ging ruhig zu meinem Bett zurück. ,,Weißt du, was seltsam ist, Elladora?" Wieder ein Zucken, begleitete von einem wütenden Blick. ,,Nun, wir sind Parselmünder. Die edlen Erben Salazar Slytherins, des einen wahren Gründers." Ein kleines Lächeln zierte meine Lippen und ich fuhr mir durch die verschwitzten, weißen Haare. ,,Aber wir sind nicht die Einzigen." Elle erstarrte und ich bemerkte, wie ihre Hand in die Tasche an ihrem Rock wanderte, wo ich ihren Zauberstab vermutete. Ich griff nach dem Elderstab und drehte ihn in der Hand, wobei mich eine Flut glücklicher Magie überrollte. Dieser Zauberstab war wie für mich gemacht. ,,Der andere Parselmund heißt Lord Voldemort.", ließ ich die Bombe platzen und grinste, als ich ihr Entsetzen sah. ,,Ich bin mir sicher, dass du ihn kennst, Elladora." Sie sich einen Schritt zurück. ,,Nein..." Shiva zischelte erregt und ich strich ihr beruhigend über die Schuppen. ,,Lord Voldemort war im selben Jahr wie Mum und stell dir vor... sie lebten elf Jahre lang zusammen in einem Waisenhaus!" Elles Augen weiteten sich geschockt und ich schlug noch einmal zu. ,,Der dunkle Lord, Du-weißt-schon-wer, Der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf... ist unser Vater! Ich war bei ihm in dem halben Jahr, in dem ich nicht hier war! Durch ihn habe ich meinen verdammten Onkel ermordet, diesen Schwächling..." Plötzlich wurde das Entsetzen in ihren Augen völlig ausgelöscht und blanke Angst und Hass spiegelten sich darin. Dann drehte sich das schwarzhaarige Mädchen um und floh aus dem Krankenflügel. Ich griff nach meiner Portschlüssel-Kette und flüsterte leise auf Parsel:,,Riddle Manor..."

Elles Sicht

Ich floh immer weiter, bis ich nicht mehr konnte. Schluchzend ließ ich mich an der Wand nieder und heulte laut los. Tränen rannen mir über die Wangen und neue Heulkrämpfe schüttelten mich. Mein Leben lag in Scherben vor mir. Ich saß dort, bis ich Schritte hörte und schluchzend aufblickte. ,,Professor Dumbledore... Sir... ich..." Er hob kurz die Hand. ,,Komm mit, Elladora." Ich rappelte mich auf und folgte ihm mit bebenden Schultern. Er brachte mich zu seinem Büro und führte mich die Wendeltreppe hinauf. In dem großen Raum saß die komplette Lehrerschaft.  Scheiße! Ich warf Dumbledore einen flehenden Blick zu, doch er schüttelte stumm den Kopf und wies mich an, mich auf einen freien Platz zu setzen. Das tat ich auch und wartete auf die folgenden Worte. ,,Elladora, vor gut einer Stunde kam eine aufgeregte Slytherin des fünften Jahres zu Professor Slughorn und teilte ihm mit, dass Marvolo Grindelwald verschwunden sei. Sie wurden zuletzt in der Nähe des Krankenflügels gesehen..." Dumbledore machte eine Pause und sah mich erwartungsvoll an. Was sollte ich erzählen? Die Wahrheit? Ich vertraute Professor Dumbledore. ,,Ich... eine Schlange brachte mich zu ihm, seine Schlange... also... er machte einige Andeutungen zu Parselmündern und fragte mich dann grinsend, ob es nicht ein Zufall sei, dass.... dass... Du-weißt-schon-wer auch ein Parselmund ist. Er erzählte mir, dass unsere Mutter und ... er... in der Schulzeit befreundet waren. Er war in dem halben Jahr, in dem er verschwunden gewesen ist, bei ihm! Voldemort ist mein verdammter Vater und Marvolo hat meinen letzten, lebenden Verwandten mütterlicherseits getötet!" Die letzten Worte brüllte ich heiser in den Raum. Schweigen legte sich über den Raum, Slughorn und Flitwick waren bleich wie Bettlaken, McGonnagall versteckte ihr Entsetzen nicht, Professor Sprout schien einer Ohnmacht nahe zu sein. Alles in allem waren die Reaktionen echt fabelhaft. Dumbledore war derjenige, der sprach.,,Er war nicht dein einziger Verwandter mütterlicherseits.", sagte er seltsamerweise und ich konnte ihn nur verwirrt anstarren, bis mir einfiel, dass der Vater meiner Mutter in irgendeinem Gefängnis vor sich hinmoderte. Stimmt ja. ,,Nun, Ms. Gaunt, ich denke, Sie haben bewiesen, dass Sie weder Ihrem Vater noch Ihrem Bruder ähneln.", murmelte Professor Slughorn und ich vermutete, dass er auch enttäuscht war, seinen Lieblingsschüler zu verlieren. ,,Nun, das werden harte Zeiten für unsere Schule. Wir beherbergen eineinhalb Jahre einen Mörder hier, der zudem ein Parselmund ist und der Sohn von Dem-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf!", grollte Madame Hooch leise, doch Dumbledore hob kurz die Hand. ,,Wir werden das nicht dem Ministerium melden." Proteste wurden laut, doch der Schulleiter sprach schnell weiter. ,,Es ist zu gefährlich und auch Elladora wäre dadurch gefährdet." Einige nickten zustimmend, während ich in dem Stuhl zusammensackte. Dumbledore blickte zu mir und lächelte leicht. ,,Es wird Zeit, Elladora, deine Seite zu wählen.", sagte er sanft und ich blickte auf. Schiefergrau traf auf eisblau und ich traf meine Entscheidung. ,,Ihre Seite, Sir. Die Helle."

Die Erben des Elderstabs ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt