6. Kapitel

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Marvolos Sicht

,,Das ist unser Gemeinschaftsraum.", schnarrte der Vertrauensschüler und wies auf eine Steinmauer. Nicht nur ich sah ihn irritiert an. ,,Wir haben ein Passwort dafür, das jede Woche gewechselt wird! Vergesst es bloß nicht, verstanden?!" Wir nickten alle eifrig. Der Vertrauensschüler stellte sich vor die Mauer und raunte:,,Veritaserum!" Die Mauer knirschte leicht und verschwand im Boden. Ich blinzelte etwas überrascht und folgte dem Vetrauensschüler. ,,Die Passwörter sucht Professor Slughorn aus, unser Hauslehrer. Er gibt sie an die Vertrauensschüler weiter, also können Sie sich im Notfall an diese wenden, falls sie das Passwort nicht mehr wissen." Ich lachte in mich hinein. Wie konnte man den ein Passwort vergessen? Der Gemeinschaftsraum war riesig, langgezogen und mit rohen Steinwänden, die eine düstere Stimmung hervorriefen. Grünliche Kugellampen ließen alles in grünem Licht erscheinen. Ich entdeckte einige Schrumpfköpfe und grinste. Ich hatte mal einen so stark verzaubert, natürlich unabsichtlich mit der Kindermagie, dass er nicht mehr sprechen konnte. Das könnte interessant werden... Der Vertrauensschüler wies uns Jungen in den Jungentrakt, in dem man zu fünft ein Zimmer hatte, und die Mädchen folgten einer Vertrauensschülerin in den Mädchentrakt. ,,Es stehen an jeder Tür eure Namen dran.", sagte der Vertrauensschüler und wies auf die glänzenden Schilder. Die anderen Jungen verschwanden in den ihnen zugewiesenen Zimmern und da fand auch ich endlich meines. Ich ging hinein, ohne auf die Namen meiner Mitbewohner zu achten, und setzte mich auf ein Bett, das ganz in der Ecke stand, sodass ich ungestört meinem Onkel schreiben konnte. Die Tür wurde aufgerissen und Malfoy und Wilkes kamen hinein. Sie entdeckten mich und winkten grinsend. ,,Wir haben noch Barebone Thurkell und Robert Macdougal." In diesem Moment wurde die Tür eingerissen und ein kleiner, dicker Junge fiel uns vor die Füße. Er grinste verlegen und stand auf. ,,Barebone Thurkell.", stellte er sich vor und klopfte sich den Staub von der Kleidung. Malfoy sah etwas pikiert aus, antwortete aber:,,Lucius Malfoy." Wilkes warf dem Jungen einen abschätzigen Blick zu, ehe er meinte:,,Du bist wahrlich mit der Tür ins Haus gefallen. Wilkes, Adrian Wilkes!" Er lächelte Thurkell zu, der sich an mich wandte. Seine Augen wurden tellergroß. ,,Grindelwald!", raunte er verschreckt und hastete zum nächsten Bett. Ich runzelte die Stirn und wechselte einen Blick mit Malfoy. ,,Wo bleibt denn Macdougal?", wollte Wilkes wissen und sah verwirrt auf die zerstörte Tür. ,,Hier!" Ein strammer, braunhaariger Junge trat durch den Rahmen, holte seinen Zauberstab heraus und rief:,,Reparo!" Die Tür setzte sich von selbst zusammen und ich musterte den Neuankömmling mit unverhohlenem Neid. Ich hasste es, wenn jemand etwas besser konnte als ich! Ich war der Beste, niemand sonst! Und ich würde dafür hart arbeiten...

Elles Sicht

Ich ließ mich auf das Bett fallen und streichelte sanft meine Eule. Pandora lächelte wieder verträumt und setzte sich an das große Fenster. Die anderen Mädchen packten aus oder unterhielten sich miteinander. ,,Sag mal, hast du schon Lucius gesehen?", wollte ein blondes Mädchen, von ihrer Bettnachbarin, wissen. Diese nickte mit einem kühlen Lächeln und sagte ruhig:,,Natürlich! Die Malfoys kommen immer Sonntags zur Teezeit zu uns. Ich bin Pamela Parkinson!" Sie reckte ihre Stupsnase in die Luft und grinste, als sie die neidischen Blicke der anderen Mädchen sah. Okay, ich war auch neidisch... Lucius war eben sooo toll! Und so hübsch! Ich meine, wer möchte nicht gerne einen blonden, blauäugigen Jungen, der aussieht wie ein Prinz und zudem noch der Erbe eines der reichsten Familien Englands ist? Alle! Nun, es gab da noch diesen anderen Jungen, Grindelwald, der auch ziemlich hübsch war mit seinen zerstrubbelten, weißen Haaren, aber... er war gruselig und überhaupt nicht mein Typ! Ich warf Pamela einen Blick zu, der sie sofort in die Hölle schickte, wenn sie mich angesehen hätte. Ich ließ mich in das Bett zurück sinken und sah hinauf zum Baldachin. Irgendwann schlief ich ein.

Die Erben des Elderstabs ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt