Die Erben des Elderstabs ✔

35. Kapitel

Elles Sicht

Ich holte tief Luft. Ich sollte gehen. Ich schritt schneller auf das große Gebäude zu und achtete nicht auf die Wachen, die davor standen. ,,Miss! Sie können hier nicht einfach so herein!" Ich zeigte ihm die Notiz, die mir Dumbledore mitgegeben hatte und die beiden tauschten einen Blick. ,,Gehen Sie rein. Sie haben genau fünfzehn Minuten.", schnauzte der Eine und ich nickte resigniert. Fünfzehn Minuten reichten, um ein paar Fragen zu stellen. Ich ging die angetretene Treppe hoch und zögerte, ehe ich in einen langen Gang kam. Noch mehr Auroren - Diese schienen informiert zu sein, dass ich da war. Sie musterten mich mit Abscheu, wa sich ihnen kaum verübelte, gaben aber den Weg frei. Ich holte tief Luft und Entschlossenheit stählte meine Gedanken. ,,Guten Abend, Mr. Grindelwald.", sagte ich mit monotoner Stimme. Ein leises, graues Lachen ertönte aus der Zelle und ein alter Mann, dessen reinweiße Haar in fettigen Strähnen hinabhing, humpelte zu den Gitterstäben. ,,Wer beehrt mich?", krächzte er und ich schauderte vor Ekel. ,,Elle Gaunt.", sagte ich und hob möglichst würdevoll den Kopf, meinen Zauberstab auf den Gefangenen gerichtet. ,,Ich erinnere mich nicht, dich jemals gesehen zu haben." Er runzelte die Stirn und ich knurrte leise:,,Ich bin deine... Enkelin." Er musterte mich und grinste, wobei ich sah, dass viele seiner Zähne fehlten. ,,Ileas Brut, was? Dumbledore sagte, es wären Zwillinge." Ich erstarrte. Dumbledore hatte Kontakt zu einem Massenmörder, der zudem so schlimm war wie Lord Voldemort? ,,Mein Bruder Marvolo, aber ich habe ihn seit fast drei Jahren nicht mehr gesehen. Er hat seinen Großonkel umgebracht und ist zu unserem Vater gerannt. Vermutlich." Ich musste meine Beherrschung im Zaum halten, um Grindelwald nicht zu verfluchen, als dieser laut lachte. ,,Guter Junge.", keuchte er immer noch lachend. ,,Grindelwald. Ich habe dieses Zeichen gefunden und mir wurde gesagt, es sei deines. Ebenso ist es auf einem Grabstein eines gewissen Ignotus Peverell abgebildet. Was ist der Zusammenhang?!" Ich zeigte ihm ein Notizbuch, in das ich das Zeichen gemalt hatte. Ein Dreieck, in dem in der Mitte ein Kreis war - Es wurde von einem Atrich geteilt. ,,Ahh.", murmelte Grindelwald und seine verschiedenfarbigen Augen funkelten. ,,Die Heiligtümer des Todes... tatsächlich habe ich den Elderstab besessen, ihn aber deiner Mutter überlassen. Was sie damit gemacht hat, weiß ich nicht..." Am Ende wurde sein Blick milchig und abwesend, doch ich räusperte mich laut. ,,Was sind die Heiligtümer des Todes?" Grindelwalds Blick klärte sich und er zischte leise:,,Der Elderstab, unbesiegbarer Zaubestab, der Stein der Auferstehung, holt Tote ins Reich der Lebenden. Und der Umhang, der unsichtbar macht... wie lange habe ich danach gesucht." Er grinste schaurig und in eben jenem Moment hörte ich ein lautes Brüllen. ,,Zeit um, Gaunt!"

Marvolos Sicht

,,Nein! Hör mir zu, Marvolo!" Ich schwieg und achtete nicht auf ihre wütende Stimme. ,,Wir schaffen das zusammen, ja? Ich werde dir helfen. Wenn du dem dunklen Lord hilfst, werde... werde ich... mich ihm ebenfalls anschließen." Ich drehte mich um und musterte die Brünette, junge Frau. ,,Das wirst du nicht tun, Ted." Sie stemmte wütend die Hände in die Hüften. ,,Werde ich wohl! Ich werde dich verdammt noch mal heiraten, Marvolo Grindelwald, egal ob du ein Todesser bist oder nicht! Du bist achtzehn und ich neunzehn! Alt genug, nicht?" Ich stöhnte leise auf und fuhr mir durch die Haare. ,,Darum geht es nicht. Die Zeiten sind gefährlich-" Doch sie unterbrach mich sauer. ,,Ich werde dich heiraten und das ist mein letztes Wort!" Und damit drehte sie sich um und stolzierte weg. Ich vergrub seufzend das Gesicht in den Händen und hörte ein leises Lachen. Ich drehte mich um und blickte gereizt in Lucius' Augen. ,,Halt die Klappe, Malfoy." Er lachte lauter und hielt sich kichernd den Bauch. ,,Marvolo, alter Junge, sieht so aus, als müssten wir eine Hochzeit planen!" Grummelnd hob ich den Elderstab und sendete einen Fluch, doch der Blonde wich mir geschickt aus und ich sprang auf. ,,Verdammt!", zischte ich und fing schnell und mit verletzem Stolz zurück zum Herrenhaus.