03. Juni 2016; Malte:
Die Woche, in der Henning im Krankenhaus gelegen hatte, war mir wie eine Ewigkeit vorgekommen. Jetzt kam er endlich zurück und ich freute mich wahnsinnig. Ich hatte, seit mir vorgestern der Schlüssel für die Wohnung übergeben worden war, schon die Sachen aus meinem Zimmer in der WG rüber in die Wohnung gefahren. Heute stand der endgültige Einzug an. Wir hatten am Morgen den Wagen am Proberaum beladen. Sevi hatte dann Chrissi und mich an der Wohnung abgesetzt, weil das neue Sofa geliefert wurde. Er holte Henning aus dem Krankenhaus ab, während Chrissi und ich das Sofa aufbauten. Wenn Sie kamen, würden wir die erste Fuhre ausladen. "Die Bude ist so schön! Da habt ihr echt einen Glücksgriff gemacht!" Chrissi sah sich immer noch staunend um. Wenn man herein kam, war links direkt ein offener Durchgang zum riesigen Wohnzimmer. Rechts ging es ins Badezimmer. Neben dem Bad war das Schlafzimmer. Den Flur gerade aus runter war die Küche. Durchs Wohnzimmer kam man auf einen kleinen Balkon. Außer im Badezimmer lag in der ganzen Wohnung Parkett und die Wände waren rot gemauert und an manchen Wänden weiß angestrichen. "Das kannst du laut sagen! Ich kann noch nicht so richtig glauben, dass das jetzt unsere eigenen vier Wände sind. Kannst du.. Ja, schieb mal ein bisschen. Nee, nicht ganz an die Wand." Wir schoben das Sofa in die Richtige Position und schauten uns dann um. Mehr war gerade nicht zu tun. "Sag mir doch schon mal so grob, was wo hin soll. Was hatten wir jetzt eingepackt? Den Kram für's Schlafzimmer, oder?" Fragte Chrissi und ich nickte. Wir gingen in den anderen Raum ich zeigte ihm, wie wir uns das Zimmer vorgestellt hatten. "Wäre cool, wenn einer von euch mir mit dem Bett helfen könnte. Henning kann ja eigentlich nur erklären und leichte Aufgaben übernehmen. Wenn überhaupt. Am Liebsten wäre mir, er liegt nur auf dem Sofa und dirigiert euch." Seufzte ich. "Malte, ich weiß, dass du das gut meinst. Aber Henning ist nicht aus Zucker. Ich bezweifle, dass er sich ans Sofa ketten lassen wird. Er lag jetzt eine Woche nur im Bett. Der wird hier genauso aufgeregt rum hampeln, wie du. Nimm ihm das nicht. Er freut sich genau wie du auf diese Wohnung." Ich wusste, dass er recht hatte. Aber andererseits wollte ich nicht, dass noch was passierte. "Ja.. Stimmt schon." Gab ich zu, er legte mir seine Hand auf die Schulter. "Wir machen das schon. Mach dir keine Sorgen, Henning passiert nichts. Freut euch zusammen auf euer Reich. Das wird toll." Versicherte er mir und ich lächelte ihn dankbar an. "Danke, Chrissi.." Die Türklingel schrillte durch die leere Wohnung und klang wahnsinnig laut. Ich drückte auf den Knopf für die Gegensprechanlage. "Wer da?" Fragte ich, wohl wissend, dass es nur Sevi und Henning sein konnten. "Ich hab hier eine Lieferung für Herrn Huck. Höchst wertvoll." Ich hörte das Grinsen in Sevis Stimme und drückte den Türöffner. Im Treppenhaus erklangen Stimmen und ich riss die Wohnungstür auf. Sevi schob mir Henning entgegen, die beiden grinsten übers ganze Gesicht. "Das ist in der Tat sehr kostbare Fracht." Scherzte ich nund umarmte Henning vorsichtig. Sofort zog er mich mit einer Hand an sich und wir küssten uns zärtlich. "Hey.." Flüsterte er gegen meine Lippen, ich lächelte. "Du bist wieder da." Ich konnte gar nicht beschreiben, wie sehr ich mich freute. Sevi und Chrissi zogen sich unauffällig ins Wohnzimmer zurück. "Was dachtest du denn?" Er lehnte seine Stirn an meine und sah mir in die Augen. "Du wirst mich so schnell nicht los. Niemals." Ich hob die Hände und legte sie an seine Wangen. "Ich liebe dich." Meine Nase stupste seine, ganz vorsichtig. "Ich liebe dich auch." Hauchte Henning und küsste mich wieder. Lange standen wir so im Flur, waren in unserer eigenen Welt. "Jungens, so schön wie Hennings Rückkehr auch ist, wir müssen anfangen. Sonst sitzen wir hier in drei Tagen noch." Rief Sevi irgendwann. Wir lösten uns langsam voneinander. "Du glaubst nicht, wie froh ich bin, dass das endlich bald ein Ende hat." Schief grinste Henning mich an. "Doch, das glaube ich.. Dann ist da keiner mehr, der uns unterbricht. Und uns stört, wenn wir.." Ich zupfte an seinem Hosenbund und studierte frech grinsend jede seiner Regungen. Henning machte große Augen und schluckte heftig. "D..dafür muss.. Muss ich aber.. erstmal heile werden." Stammelte er, ich drückte ihm einen Kuss an den Hals. "Wieso.. Eine heile Hand hast du doch." Flüsterte ich ihm ins Ohr, und jetzt war er es, der grinste. Lachend zog er mich zu den anderen.
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Vielleicht, vielleicht
Fanfiction> Fortsetzung von Sieben Jahre < Für die Kölner Band AnnenMayKantereit hat sich, seitdem Malte als Bassist hinzugekommen ist, das Leben um 180 Grad geändert. Der holprige Sommer 2014 liegt lange hinter ihnen. Das erste Studioalbum hatte eingeschlag...