13. Mai 2016 (Teil 2)

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13. Mai 2016; Chrissi:

..Ich schaute ihr in die Augen und beugte mich zu ihr hinunter. Mein Herz hämmerte in meiner Brust und ich hörte, wie ihr der Atem stockte. War sie genauso nervös wie ich? Was, wenn sie das gar nicht wollte? Doch sie wischte meine Zweifel weg, als sie ihre Wange in meine Hand schmiegte und die Augen schloss. Ich lehnte mich vor, um die Lücke zwischen uns zu schließen. Plötzlich wurde unten die Haustür aufgerissen und Jonas Stimme schallte durch den Flur. "Chrissi? Seid ihr da? Bin wieder da, war einkaufen!" Wir schreckten auseinander, sie sah mich mit großen Augen an. "Ich.. Tut mir leid." Murmelte ich, frustriert. Jana zupfte mit roten Wangen an ihrem Pullover herum. Ich dachte für einen kurzen Moment, Enttäuschung in ihren Augen zu sehen. Hey, mir geht es genau so. Wieso ausgerechnet jetzt? Ich räusperte mich, drehte mich um und trat ans Treppengeländer. "Ja, wir sind hier oben!" Antwortete ich ihm, Jana trat neben mir ans Geländer. Jonas grinste sie breit an. "Hi! Ich bin Jonas. Cool, dass du da bist. Hab schon viel von dir gehört.." Zwinkerte er und schleppte die Einkäufe in die Küche. Ich schlug mir innerlich die Hand vor mein Gesicht. Jana schaute mich mit hochgezogener Augenbraue an. "Ach ja?" Grinste sie schief, ich spürte die Hitze in meine Wangen schießen. Bestimmt war ich knallrot. "Naja.. vielleicht ein bisschen. Aber nur Gutes!" Versprach ich ihr schnell, streifte ihre linke Hand mit meiner, bevor ich unsere Finger verschränkte. "Hey, alles gut. Ich find's süß." Murmelte sie und drückte sanft meine Hand. Ich musste nun auch grinsen. DU bist süß. "Und jetzt komm, wir helfen Jonas beim Auspacken. Aber erst muss ich wirklich, wirklich dringend mal da rein." Kichernd verschwand sie im Bad und ich schaute ihr nach. Als sie ein paar Momente später wieder heraus kam, zog ich sie an mich und legte meinen Arm um ihre Schultern. "Hast du Lust, was Leckeres zu kochen?" Fragte ich sie, während wir die Treppe hinab gingen und die Küche betraten. Jana nickte begeistert. "Klar! Ich koche total gerne!" Freute sie sich, ich lächelte. Es war so schön, sie hier bei mir zu haben. Wir einigten uns nach kurzer Inspektion auf Lasagne. Ich kümmerte mich um die Soßen, während Jana und Jonas das ganze Gemüse schnippelten. Die beiden unterhielten sich gerade über die Band und das Konzert morgen hier in Köln. Tourabschluss. Wir alle freuten uns tierisch, endlich wieder in unserer Heimat zu spielen. "Freust du dich auf morgen?" Fragte Jonas gerade, Jana strahlte. "Na klar! Die Jungs sind super. Kaum zu glauben, dass ich die Band nicht kannte, bevor ich beim Konzert in Frankfurt dabei war!" Sie warf mir ein Grinsen zu. Ich grinste zurück und nahm einen Löffel, um meine Soßen-Kreationen zu probieren. "Ich hoffe, ich bin morgen auch wieder so nah dran?" Jonas nickte. "Klar. Wenns nach Chrissi geht, würdest du neben ihm auf der Bühne sitzen." Gelächter brach aus und ich verschluckte mich an der Soße. Das Lachen wurde noch lauter. Es dauerte, bis wir uns wieder einkriegten. Jonas fing sich als Erster. "Ich bin übrigens auch dabei, morgen. Dann kann ich mal ein bisschen mit Malte abhängen. Hab gehört, wir haben momentan ähnliche Gesprächsthemen." Er zwinkerte mir zu und ich stöhnte innerlich auf. Bitte nicht.. Nicht, wenn Jana dabei war. "Wieso sträubt sich nur gerade alles in mir dagegen?" Fragte ich ihn, Jana sah fragend zwischen uns hin und her. "Ich glaube, da ist was an mir vorbei gegangen." "Ach, wir machen nur Spaß. Denk dir nichts dabei." Winkte Jonas zum Glück ab. "Du kannst gerne morgen mitkommen. Aber ich glaube nicht, dass du mit Malte abhängen kannst. Den gibts nicht einzeln." Scherzte ich, Jana grinste. "Das kann ich bezeugen! Als ich in Frankfurt dabei war, haben die beiden nur aneinander geklebt. Die sind aber auch echt ein süßes Paar." Sie stand auf und kam mit ihrem Brettchen zu mir herüber an den Herd, um die zerkleinerten Karotten in die Tomatensoße zu schütten. Konzentriert schaute sie dann ins Rezept, das auf der Arbeitsplatte lag. Ich beobachtete jede Regung in ihrem Gesicht, bis sie mich plötzlich anschaute. Wir lächelten uns still an. Wieder strich ich ihr diese Strähne aus dem Gesicht, steckte sie ihr hinters Ohr. Nicht hier, Chrissi. Nicht jetzt. "Da kenne ich noch zwei, die ein süßes Paar sind." Neckte uns Jonas, wir machten große Augen und liefen rot an. "Ich weiß gar nicht, wen du meinst." Schüttelte ich den Kopf, Jana lehnte sich lachend gegen meine Schulter. "Ich auch nicht. Keinen Schimmer." Kicherte sie. Jonas verdrehte die Augen. "Natürlich nicht." Janas Lachen schallte durch die Küche, ich schaute sie an und bekam dieses Kribbeln im Bauch. Du bist so schön. Als Jonas mit seinen Zutaten fertig war, kippte er sie auch in den Topf. Die Soßen wurden fertig und wir schichteten alles in einer Auflaufform und schoben sie in den Ofen. "So und wer macht jetzt sauber?" Fragte ich, Jonas meldete sich freiwillig. "Geht ihr ruhig hoch, ich sag euch bescheid, wenn das Essen fertig ist." "Alles klar, danke." Ich klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter und führte Jana wieder nach oben.

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