Am nächsten Morgen begab ich mich mit Peeta zusammen zu Haymitch, es wurde Zeit, das dieser begann nüchtern zu werden, bevor die Spiele begannen.
Wie immer war Haymitch's Haustür nicht verschlossen und so betraten wir sein Haus.
Drinnen war es ausnahmsweise warm, Feuer brannte im Kamin und auch er hatte sich allem Anschein nach gewaschen, als er aufgestanden war.
Er sah und mit erhobener Braue an, hob seine Flasche zum Prost und trank.
Ich schüttelte den Kopf, dann zogen Peeta und ich unsere Mäntel aus und hängten sie auf, begaben uns gleich ins obere Stockwerk und suchten sämtliche Flaschen mit Alkohol zusammen, die wir finden konnten.
„So, ich denke das wäre jetzt soweit alles" Meinte Peeta, als er weitere fünf Flaschen vor mir abstellte.
„Zumindest in diesem Stockwerk" Murmelte ich und kippte die Inhalte der Flaschen in den Ausguss von Haymitch's Badezimmer.
Dann legten wir die leeren Flaschen in Kartons und gingen nach unten.
Ich entdeckte Katniss bei Haymitch, beide schlürften eine Schüssel Suppe, vermutlich von Mrs. Everdeen, als Peeta seinen Karton auf dem Tisch vor ihnen abstellte.
„So, das hätten wir" Sagte er.
Haymitch brauchte offensichtlich seine ganze Energie, um seinen Blick auf die Flaschen zu richten.
„Was hätten wir?" Fragte Katniss.
„Wir haben den Schnaps weggekippt und den ganzen anderen Alkohol den wir finden konnten" Antwortete ich.
Das schien Haymitch aus der Starre zu reißen, ungläubig wühlte er in den Karton herum und ich stellte nun meinen auch ab.
„Ihr habt was?"
„Wir haben alles weggekippt" Meinte Peeta nun gelassen.
„Er kauft sich doch einfach neuen" Wandte Katniss ein.
„Das wird er nicht, ich habe heute Morgen Ripper ausfindig gemacht und ihr gesagt, ich zeige sie an, sobald sie einem von euch beiden was verkauft. Sicherheitshalber habe ich ihr auch was gezahlt, aber ich glaube nicht, das sie scharf darauf ist, wieder von den Friedenswächtern geschnappt zu werden" Erklärte Peeta.
Haymitch holte mit seinem Messer aus, doch schlug ich mühelos seine Hand weg.
Es war erbärmlich wie schwach er war, wenn er betrunken war.
„Was geht es euch an, was er macht?" Brauste Katniss auf und stand auf, sah mich und Peeta böse an.
„Es geht uns sogar sehr viel an..." Begann Peeta, doch unterbrach ich ihn, wandte meinen Blick nicht von Katniss ab: „Wir alle vier gehen in die Arena und da können wir uns keinen Säufer im Team leisten, weder ihn noch dich!"
Sie verzog noch mehr das Gesicht: „Was? Gestern Nacht war ich zum ersten Mal in meinem Leben betrunken" Verteidigte sie sich, doch ich verzog meinen Mund zu einem fiesen Grinsen.
„Sicher warst du das. Und wir wollen doch auch, das es das einzige Mal bleibt"
Katniss wandte sich zu Haymitch und meinte: „Keine Angst, ich besorg dir schon was zu trinken"
„Dann zeige ich euch beide an und ihr könnt am Pranger ausnüchtern" Wetterte Peeta.
„Was soll das?" Fragte Haymitch leicht benommen vom Alkohol.
„Das könnt ihr nicht einfach machen!" Motzte Katniss los und ich spürte die Wut in mir hochkommen, also sprach ich angestrengt ruhig: „Haymitch sollte jetzt lieber seinen Entzug durchstehen, denn in der Arena würde ihn das nur zu einer Zielscheibe für die Anderen machen und keiner von uns wird die Zeit haben auf ihn zu achten, wenn es hart auf hart kommt. Oder bist du anderer Meinung?"
Verstimmt aber endlich stumm sah Katniss zu Boden, nur Haymitch wirkte noch immer zerknirscht.
„Effie schickt mir Aufnahmen aller lebender Sieger. Wir werden uns die Spiele anschauen und alles Menschenmögliche darüber lernen, wie sie Kämpfen. Wir werden an Gewicht zulegen und stark werden. Wir werden uns aufführen wie die Karrieros. Und einer von uns wird wieder gewinnen, ob es euch beiden passt oder nicht!" Peeta sauste aus dem Zimmer, griff nach seiner Jacke und knallte die Tür hinter sich zu.
Katniss und Haymitch zuckten zusammen.
„Ich kann selbstgerechte Menschen nicht leiden" Murrte Katniss vor sich hin und Haymitch entgegnete: „Wer redet hier von leiden können?"
Dann saugte er den letzte Rest aus seinem Flachmann und aus den Flaschen in den Kartons.
„Wenn es nach ihm geht, dann kommt ihr beiden Lebend zurück nach Hause. Du und Er" Dabei deutete ich auf sie beide.
„Tja, dann sind er und du die Gelackmeierten" Beschwerte sich Haymitch.
„Dann tut worum wir euch bitten und verhindert das" Sagte ich, ehe ich mich abwandte und ebenfalls das Haus verließ.
Nach ein paar Tagen erklärten sie sich einverstanden, die Karrieros zu spielen, denn das war die beste Methode.
Jeden Abend schauten wir uns die alten Zusammenschnitte der vergangenen Spiele und ihrer Sieger an.
Jeden Morgen versuchte ich Haymitch dazu zu bringen mit mir zu Joggen um ihn fit zu bekommen, jedoch war er von uns allen durch seinen Jahrelangen Alkoholkonsum der mit der geringsten Ausdauer, zudem bekam er immer mehr Zitteranfälle und Erscheinungen.
Der kalte Entzug machte ihm zu schaffen, doch wusste ich, auch wenn es mir schwerfiel ihn so zu sehen, das es ihm guttuen würde.
Katniss fragte einmal, warum sie bei der Tour der Sieger keinen der anderen Sieger kennengelernt hatten.
Dies war unüblich, doch Haymitch erklärte ihr, das Snow so verhindern wollte, das vor allem Sie, sich mit einem der anderen Sieger in möglicherweise aufständischen Distrikten verbündete.
Sieger hatten einen besonderen Status und wenn einer von ihnen, Katniss offenen Ungehorsam gegen das Kapitol unterstützt hätte, wäre das politisch gefährlich gewesen.
Mit der Zeit, als es auch Haymitch langsam besser ging, soweit das zumindest möglich war, denn sein Körper wollte sich nicht wirklich erholen, machten wir alle zusammen Morgens Übungen, wir joggten, hoben Gewichte und dehnten unsere Muskeln. Nachmittags übten wir uns in Kampftechniken, im Messerwerfen und Ringen, Katniss brachte uns sogar bei auf Bäume zu klettern.
Offiziell sollten Tribute nicht Trainieren, aber niemand versuchte uns davon abzuhalten.
Mrs. Everdeen stellte unsere Ernährung um, damit wir zunahmen, Prim behandelte unsere geschundenen Muskeln und selbst Gale kam ab und an vorbei, obwohl er Peeta und Haymitch ganz offensichtlich nicht mochte und zeigte uns wie man Fallen herstellte.
Die Wochen vergingen wie im Flug und ich wünschte mir, das es Haymitch schon besser gehen würde, aber seine Hände zitterten immer noch leicht und seine Ausdauer war noch immer miserabel, ich konnte nur hoffen, das er die Zeit in der Arena packte.
Der Tag der Ernte war heiß und schwül. Der Winter war gewichen, der Schnee geschmolzen.
Die Bewohner von Distrikt 12 warteten schweigend und schwitzend auf dem Platz, während Maschinengewehre auf sie gerichtet waren.
Wir standen alleine in einer kleinen abgesperrten Ecke, die Ernte dauerte nur eine Minute.
Effie mit ihrer metallic glänzenden Goldperücke, ließ den üblichen Schwung vermissen.
Sie musste die Loskugel der Mädchen eine ganze weile herumdrehen, ehe sie einen der beiden Zettel herauszog, auf dem wie alle wussten, meiner oder Katniss's Name stehen würde.
Dann trat sie mit bekümmerten Gesichtsausdruck ans Mikro und faltete den Zettel auseinander.
„Der erste Weibliche Tribut für Distrikt 12 ist..." Sie zögerte, sah zu Katniss und sprach dann ein wenig leiser „Katniss Everdeen"
Ich stand neben ihr, sah zu ihr herüber, erblickte die einzelne Träne, die ihre Wange hinablief, sah Effies Blick, als sie Katniss an ihre Seite bat.
Es war eine Farce, alle wussten, das Distrikt 12 nur vier Sieger hatte und das wir alle in die Arena mussten, diese Ziehung war also völlig irrsinnig.
„Wundervoll" Sprach Effie weiter und sah dabei aus, als würde sie gleich losheulen.
„Und jetzt zu den Männern" Sie trat an die Kugel der Männer und zog einen Namen: „der erste Männliche Tribut für Distrikt 12 ist, Haymitch Abernathy"
Haymitch trat an Effies Seite und dann zog sie auch schon den letzten Zettel aus der Loskugel für die Mädchen.
„Der zweite weibliche Tribut ist, Sarah Riley" Ernst sah ich auf die Leute im Distrikt, blickte in ihre traurigen, fassungslosen Gesichter.
Keiner von ihnen hieß gut was hier heute geschah, aber niemand von ihnen konnte sich dagegen wehren.
Ich trat neben Katniss und wartete das Peetas Name gezogen wurde, dann wiederholte Effie: „Wunderbar. Die Tribute aus Distrikt 12, Katniss Everdeen, Sarah Riley, Haymitch Abernathy und Peeta Mellark"
Schweigen erfüllte den Platz : „Tja, dann bleibt mir nur noch..." Begann Effie, doch unterbrach sie sich, als Mrs. Everdeen die drei Finger ihrer Hand hob und uns verabschiedete.
Ihr folgten Prim und Gale und dann der Rest aus Distrikt 12, sogar wir Sieger hoben unsere Hände, verabschiedeten uns von unseren Leuten und dann kamen auch schon die Friedenswächter und packten uns grob an den Armen, schleiften uns fort.
„Oh nein, Aber, aber, aber..." Effie wandte sich zu uns um.
„Katniss? Katniss?" Rief Prim aus der Menge und wurde zurückgehalten.
„Ich darf mich noch verabschieden" Meinte Katniss und wollte zu ihrer kleinen Schwester gehen, doch wurde sie unerbittlich weitergezerrt.
Ich konnte von Glück reden, das es bei mir niemanden mehr gab, von dem ich mich verabschieden musste und doch schmerzte es mich dies mitanzusehen.
„Planänderung, sofort zum Zug!" Murrte Thread und Katniss blickte immer wieder zu ihrer kleinen Schwester.
„Nein, ich darf mich noch verabschieden" „Katniss!" Rief Prim immer wieder.
„Nein!" Stieß Katniss neben mir verzweifelt aus, ehe sie laut und deutlich rief: „Leb wohl!" Dann waren wir auch schon um eine Ecke gezerrt und in einen Wagen gedrängt worden, der uns zum Zug gefahren hatte.
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The Hunger Games-Sarah Riley and her life as a tribut
RomanceDas Kapitol hatte Sarah Riley mit ihrem Eintritt als Tribut in die 68. Hungerspiele alles genommen. Sie war allein und musste versuchen in der Arena gegen dreiundzwanzig andere Tribute zu bestehen, nicht einmal ihr Mentor Haymitch war eine große Hil...