Unsanft wurde ich durch ein Rütteln an der Schulter geweckt und ich schlug blinzelnd die Augen auf.
Verwirrt sah ich direkt zu Haymitch auf und fuhr hoch in eine sitzende Position.
„Was... Habe ich auf deinem Schoß gelegen?"
Er lachte auf: „Ja das hast du Süße. Mächtig unbequem, aber was soll ein Gentleman wie ich schon dagegen machen?"
Erbost knuffte ich ihn gegen die Schulter.
„Du hast mich geweckt?" Fragte ich und ließ meine Hand schon leicht zu meinem Messer gleiten, doch berührte er mich nur beruhigend am Arm.
„Sieh nur" Er deutete mit dem Kopf ungefähr dreißig Meter neben uns und ich folgte seinem Blick.
„Sind das...?" Begann ich, stand dann auf und grinste breit.
„Johanna und einige der Anderen, vielleicht ist auch Katniss mit Peeta dort!" Schnell griff ich nach Haymitch's Arm um ihm aufzuhelfen, dann rannte ich los.
„Johanna!" Rief ich, als ich näher war und überrascht sah sie mich an, dann lachte sie auf und kam mir entgegen.
„Sarah! Ich hätte nicht gedacht euch noch mal wieder zu sehen" Dann umarmte sie mich und ich runzelte verwirrt über ihr Aussehen die Stirn.
„Was ist passiert?" Fragte ich sie und sie stieß nur ein „tz" aus und machte ein grimmiges Gesicht.
„Snow ist passiert"
Noch immer verwirrt sah ich sie an und gerade als sie den Mund öffnen wollte, rief jemand: „Johanna"
Sie drehte sich um und ich erkannte Finnick, der um einen Baum herumkam und auf uns zulief.
„Finnick!" Rief Johanna und zusammen gingen wir auf ihn zu.
„Endlich haben wir euch gefunden" Verkündete Finnick und strahlte uns an.
Ich sah mich um, erkannte Beetee, der sich im Wasser das Blut vom Körper wusch, Wiress, die immer wieder im Kreis lief und „Tick Tack" murmelte, Katniss und Peeta, die gerade hinter Finnick aus dem Wald kamen und zum Schluss entdeckte ich Lyme, die ebenfalls übersät mit Blut war.
„Sarah!" Peeta kam auf mich zu und umarmte mich zu meiner Überraschung heftig, was mir einen arroganten Blick von Katniss einbrachte.
„Haymitch" Nun ging Peeta zu ihm und umarmte ihn.
„Ihr habt es also da raus geschafft, was ist mit den Anderen?" Fragte Lyme mich und ich schüttelte den Kopf: „Ich fürchte von unserer Gruppe, sind wir die Einzigen"
Sie verzog nickend das Gesicht und ging ebenfalls zum Wasser um sich zu säubern.
„Wir dachten es wäre Regen weißt du, wegen der Blitze" Erklärte Johanna Finnick gerade und ich hörte gespannt zu.
„Wir hatten alle solchen Durst. Da trafen wir dann auch auf Lyme und als es auf uns herunterprasselte, merkten wir, das es gar kein Regen war. Es war Blut, dickes, heißes Blut. Man konnte nichts sehen und man konnte nichts sagen, weil man es sonst schluckte. Wir sind herumgeirrt und haben einen Ausweg gesucht. Dabei hat Blight dann das Kraftfeld berührt"
Blight? Sofort viel mir wieder der schüchterne schlanke Mann ein, der mir oder besser gesagt, für den Johanna mir eine Liebeserklärung gemacht hatte.
Es tat mir leid um diesen Mann, ich hatte ihn sehr gemocht und verdient hatte er das alles hier nicht.
„Das tut mir leid Johanna" Meinte Finnick und Johanna zuckte mit den Schultern und sagte ernst: „Ach, weißt du, er war keine große Hilfe, aber er war aus der Heimat und er hat mich mit den Beiden da allein gelassen. Nun, obwohl, Lyme kam ja auch noch dazu"
Johanna deutete auf Beetee: „Der hat beim Füllhorn ein Messer in den Rücken bekommen, nur wegen diesem bescheuerten Draht, hätte er sich abstechen lassen!" Wiress kam auf uns zu, noch immer murmelte sie Tick Tack und stieß dabei gegen Johanna, die sie danach grob in den Sand stieß.
„Bleib einfach unten!"
„Lass sie in ruhe!" Fuhr Katniss sie an und half Wiress auf die Beine.
Johannas Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen: „Ich soll sie in ruhe lassen?" Fauchte sie: „Was glaubst du eigentlich, wer sie für dich aus dem Blutenden Dschungel rausgeholt hat, du..."Bevor Johanna weiterreden konnte, schnappte sich Finnick das kleine Energiebündel und warf es sich trotz heftiger Gegenwehr über die Schulter und trug sie ins Wasser.
Dort tauchte er sie mehrmals unter, während sie Katniss üble Beleidigungen an den Kopf warf.
„So macht man sich Freunde" Kommentierte Haymitch und Katniss fachte ihn an: „Ach halt die Klappe Haymitch!"
Haymitch zuckte die Schultern, grinste und fand all das lustig, während ich dastand und nicht genau wusste, warum sich nun alle in en Haaren hatten.
„Was sollte es überhaupt heißen, sie hat sie für mich da rausgeholt?" Fragte Katniss und ich zuckte die Schultern: „Du wolltest sie doch als Verbündete"
„Schon, aber..." Sie stockte, lächelte Wiress an und führte sie nun ebenfalls zum Wasser und half ihr sich sauber zu machen.
Lyme hatte sich mittlerweile auch im Wasser gesäubert und kam wieder zu uns an den Strand.
„Wir sollten dieses Mal hier am Strand bleiben und kampieren. Hier ist es sicherer als im Dschungel" Ich nickte.
„Ja, Haymitch und ich haben auch schon festgestellt, das diese Mutationen nie bis zum Strand können, genauso wie wenn sie gegen die unsichtbaren Barrieren laufen"
„Ich gehe Feuerholz suchen" Verkündete Peeta und ich sagte, dass ich ihn begleiten würde, da ich von uns Beiden wenigstens eine Waffe hatte.
„Du und Haymitch seht hungrig aus, habt ihr schon gegessen?" Fragte Peeta und ich schüttelte den Kopf, während wir am Rand des Dschungels holz vom Boden aufsammelten.
„Ihr?"
„Ja, Wir hatten Muscheln, Fische, ach ja und Brot"
„Brot?"
„Ja, fast jeden Abend bekommen wir Brot geschenkt und das aus den verschiedensten Distrikten" Erklärte er mir und ich nickte verstehend.
Sicherlich hatten sie aus Distrikt 4 Brot bekommen, weil Mags und Finnick dabei gewesen waren, eventuell hatten sie aus 11 und 12 auch welches bekommen, aber das auch die Anderen Distrikte welches geschickt hatten, zeigte, das die Menschen nun zusammenhalten wollten, denn alle hatten einen gemeinsamen Feind und der waren nicht wir.
„Und getrunken?" Fragte Peeta und ich meinte: „Ich weiß nicht mehr wann das letzte Mal war, Lyme hatte den Zapfen, als wir getrennt wurden"
„Wir haben auch einen, dann können wir doppelt so viel Wasser sammeln" Freute er sich und ich stimmte ihm zu.
Als wir genug Holz gesammelt hatten, gingen wir zurück zum Strand, wo schon alles für ein Feuer vorbereitet war und wo Finnick fleißig Meeresfrüchte bereithielt, die er anscheinend während dessen gefangen hatte.
Es wurde langsam dunkel und alle setzten sich im Kreis um die Feuerstelle.
Katniss konnte am besten Feuer machen, also rieb sie so lange zwei Stöcker aneinander, bis es anfing zu qualmen, dann wurden die Fische über dem Feuer geröstet und wir begannen zu essen.
„Wie habt ihr Mags verloren?" Fragte Johanna Finnick nun und er blickte traurig in die Flammen.
„Im Nebel" Antwortete er und Katniss fügte hinzu: „Finnick hatte Peeta auf der Schulter und ich Mags. Irgendwann konnte ich nicht mehr. Finnick miente, Beide auf einmal könne er nicht tragen und da gab sie ihm einen Kuss und ging geradewegs ins Gift"
„Das tut mir leid, sie gehörte fast zur Familie" Gab Johanna an Finnick gewandt wieder.
„Wie kommt's, das du Plus und Minus bei dir hast?" Fragte Katniss sie nun.
„Hab ich doch gesagt, ich hab sie für dich mitgeschleppt. Haymitch meinte, falls wir uns verbünden, müsse ich sie zu dir bringen"
Verwirrt blickte ich zu Haymitch, der gerade herzhaft in seinen Fisch biss und uns dann überrascht ansah.
„War das an dem Abend, als du Finnick dein Armband gegeben hast?" Fragte ich ihn und er schüttelte den Kopf: „Nein, früher"
„Wer war alles bei euch?" Fragte Peeta und sah mich dabei an, sodass ich gezwungen war ihm zu Antworten.
„Lyme, Joan, That, Sam, Filli, Lex und John. Es gab von Anfang an ziemliche Unruhe in unserer Gruppe. Aber die hat sich dann recht schnell zerschlagen" Verwirrt von meiner Aussage, sah Peeta zu Lyme und Haymitch, woraufhin dieser antwortete: „Zuerst haben wir Joan und That verloren, bei ziemlich aggresiven Pflanzen. Dann folgten Sam, Fillie und Lex bei einer Mörderischen Bestie, durch die wir uns dann aus den Augen verloren hatten und dann habe ich John bei durchgeknallten Doppelgängern von und verloren"
„Doppelgängern?" Fragte Finnick überrascht und Haymitch nickte: „Ja, die sahen aus wie wir und griffen uns dann an"
„Scheiße, das Kapitol hat sich dieses Jahr ganz schön was einfallen lassen, oder?" Fragte Johanna.
Ich stand auf und legte mich ein wenig abseits hin um zu schlafen, Finnick und Johanna legte sich schon bald zu mir und ich dachte in dieser Nacht würde ich ein wenig erholsamen Schlaf bekommen, aber ich lag falsch.
„Leute!" Rief Katniss aufgeregt und ich setzte mich auf.
„Ihr werdet es nicht glauben, aber Wiress hat die Lösung"
„Was du nicht sagst" Murmelte Johanna gehässig und ich meinte nur: „Was meinst du?"
Katniss strahlte über das ganze Gesicht: „Tick Tack! Es ist eine Uhr. Die Arena ist eine Uhr!"
Nun setzte sich auf Johanna auf und musterte sie.
„Scheiße!"
Schnell hatte sich die Gruppe versammelt und man diskutierte miteinander.
„Die Arena ist also wie eine Uhr aufgebaut und jede Stunde gibt es eine Neue Bedrohung, aber immer nur in dem betreffenden Segment" Erklärt Katniss.
„Den Anfang machen die Blitze, dann kommen Blutregen, Nebel, Affen. Das sind die ersten vier Stunden"
„Ich weiß nicht, was dazwischen liegt, aber ich denke so gegen fünf, kommen die Pflanzen, dann folgen die Bestien und die Doppelgänger" Meinte Lyme und ich nickte.
„Ja, das könnte hinhauen"
„Gut, ich weiß auch noch, das gegen zehn die Welle kam" Erklärte Katniss.
„Dann ist der Fall doch sonnenklar, wir bleiben beim Strand und halten uns immer von dem Aktiven Bereich fern" Meinte Haymitch locker und ich fragte mich langsam, ob ihm der nötige Ernst abhanden gekommen war.
„Wiress, du bist ein Genie" Murmelte Finnick.
„Gut, also Leute, ich schlage vor, wir schlafen nun, einige von uns halten Wache und morgen überlegen wir uns einen Plan" Lyme stand auf, setzte sich wieder ans Feuer und hielt ihre Axt fest umklammert.
„Gut, machen wir es so" Beetee erhob sich ebenfalls und legte sich dann nahe dem Feuer hin und versuchte zu schlafen.
Auch ich versuchte es, doch als dann die Hymne von Panem ertönte und alle gefallenen des Tages zeigte und durch die viele Aufregung, gab es schlichtweg bald darauf auf und setzte mich wie schon einmal zu Lyme.
Am nächsten Morgen, machten wir uns alle auf zum Füllhorn, weil Finnick sich überzeugen wollte, ob wir mit unserer Vermutung richtig lagen.
„Seht nur, es zeigt auf zwölf" Meinte Peeta und blieb stehen.
„Da schlägt mittags und um Mitternacht der Blitz ein" Sagte Katniss und Beetee ging zu ihr und fragte: „Er schlägt wo ein?"
„In den großen Baum da" Katniss deutete auf einen sehr hohen Baum in diesem Bereich und ich konnte mit fug und recht behaupten, das es der größte Baum in der gesamten Arena war.
„Gut" Beetee betrachtete sich lange den Baum und schien zu überlegen, Wiress setzte sich an den Rand des Füllhorns und begann zu summen, die Anderen sahen sich nach Waffen um.
„Wie geht es dir?" Fragte mich Haymitch, als er plötzlich neben mir auftauchte.
„Gut" Antwortete ich und er sah mich skeptisch an.
„Du siehst aber nicht so aus. Du bist blass, hast aber einen starken Sonnenbrand um die Nase, deine Lippen sind trocken und du siehst schwach aus"
„Wow, danke für die Analyse Doc" Spöttelte ich, doch dann sah ich ihn ernst an und sagte: „Mir geht es gut, zumindest besser als gestern, nun wo ich was im Magen hab"
Er nickte, schien nicht wirklich überzeugt, doch sagte er nichts mehr dazu.
Verwirrt sah ich ihn an und stutzte: „Hörst du das auch?"
„Was?"
Stille herrschte um uns herum und ich fuhr mit einem Ruck herum, sah gerade noch wie ein tropfnasser Gloss Wiress die Kehle mit einem Messer aufschneidete.
„Nein!" Schrie ich und zog mein Messer, doch war Katniss nun auch schon herumgefahren, hatte blitzschnell ihren Pfeil und Bogen gegriffen und traf Gloss mitten in die Schläfe, dieser fiel daraufhin um wie ein nasser Sack.
Blut ergoss sich am Rand des Füllhorns, seins und das von Wiress und ich hätte schreien, können, da wir nun erneut jemanden verloren hatten.
Keine Sekunde danach, versenkte Johanna ihre Axt in Cashmeres Brust und Finnick währte den Speer von Brutus ab, der Peeta treffen sollte, woraufhin er von Enobaria ein Messer in den Oberschenkel bekam.
Gold und Silver stürmten von der anderen Seite auf uns ein, ich zog mein Messer, genauso wie Haymitch und wich einem Pfeil von Silver aus, um ihr daraufhin mein Messer in den Magen zu rammen.
Schnell trat ich zurück, griff nach dem am Boden liegenden Speer von Brutus und schlug damit nach ihr.
Gott sei Dank hatte ich endlich einen Speer, die Waffe, mit der ich am besten umgehen konnte.
Haymitch hatte in der Zwischenzeit Gold sein Messer in den Kopf gerammt und sich dessen Machete gegriffen, mit der er nun Silver von hinten die Kehle aufschlitzte.
Wir waren ein gutes Team.
Enobaria und Brutus, sowie Louis, zogen sich zurück, doch hechtete Katniss ihnen hinterher.
Bevor sie jedoch die Insel mit dem Füllhorn verlassen konnte, gab es einen Ruck unter unseren Füßen und die Insel begann sich schnell um sich selbst zu drehen.
Ich viel, genauso wie alle anderen und versuchte mich irgendwo festzuhalten, an einem kantigen Felsen schaffte ich es auch und schnitt mir dabei in die Handfläche.
Blut machte meine Hände glitschig und ich hatte Schwierigkeiten mich zu halten und als dann auf einmal die Waffenständer umfielen und ein Schwert auf mich zuraste und mich dabei schwer an der Schulter verletzte, ließ ich los.
„Sarah!" Hörte ich noch Haymitch's schrei, ehe ich unter die Wasseroberfläche tauchte und mich immer wieder um mich selbst drehte.
Ich verlor die Orientierung, versuchte auszumachen, wo oben und wo unten war, doch schaffte ich es nicht.
Ich wurde so herumgewirbelt, das ich selbst wenn ich schwimmen könnte, keine Chance hatte.
Plötzlich prallte ich mit meinem Kopf gegen etwas Hartes, ich vermutete mal, das es einer der Steinernen Wege war, die vom Füllhorn wegführten, auf jeden Fall wurde ich ab da an bewusstlos.
Als ich das nächste Mal erwachte, atmete ich tief ein, fuhr aus einer liegenden Position hoch, spuckte Wasser und begann zu husten.
Verwirrt sah ich mich um, erkannte die Anderen um mich herum und versuchte zu begreifen was geschehen war.
Finnick saß mir am nächsten, also sah ich ihn an, er hatte anscheinend meinen fragenden Blick bemerkt, denn er sagte: „Du warst weg. Wärst fast ertrunken, ich habe dich eben wiederbelebt"
„Das hat er bei Peeta auch schon getan" Meinte Katniss aus dem Hintergrund irgendwo und ich hatte mühe das alles zu erfassen, dann sah ich Haymitch, der mit leerem Blick hinter all den Anderen stand und dem ein Ärmel seines Overalls fehlte.
Als ich aufstehen wollte, schmerzte meine Schulter plötzlich höllisch und ich sah dorthin.
Blut quoll durch ein dunkles stück Stoff, welches ich als Haymitch's Ärmel identifizierte.
„Du bist schwer verletzt, du verlierst viel Blut, deswegen haben wir die Wunde abgebunden" Erklärte Finnick mir erneut und ich nickte, obwohl mein Verstand noch immer nicht klar denken konnte.
„Außerdem hast du eine Platzwunde an der Stirn, vermutlich bist du irgendwo gegengestoßen, aber diese Wunde ist nicht so schlimm wie deine Schulter"
Erneut nickte ich, als plötzlich drei Kanonenschüsse ertönten.
Alle sahen sich um und schließlich erschienen drei Hovercrafts über einem Bereich in der Arena und sammelten drei Tote Tribute ein.
„Ich hoffe das waren die Karrieros!" Zischte Johanna wütend.
„Das denke ich nicht, wäre zu einfach" Antwortete Beetee.
„Wer ist außer uns noch alles übrig?" Fragte Katniss und Lyme sah sie an: „Keine Ahnung, aber ich habe mitgezählt, wie dürften noch ungefähr fünfzehn oder so sein"
Plötzlich ertönten schreie: „Katniss, hilf mir!"
Katniss sah sich nach dem Dschungel um, zögerte nicht lange und schrie: „Prim!" Dann rannte sie auch schon los.
„Nein, Katniss, Katniss warte!" Rief Finnick und rannte ihr nach, auch Peeta und die Anderen folgten ihr, nur ich blieb mit Haymitch und Lyme zurück.
Haymitch nickte der Frau zu und auch sie verschwand, dann sah er zu mir.
Ich hatte gerade ein paar Schwierigkeiten, denn ich war zu schwach um aufzustehen, anscheinend hatte ich doch mehr Blut verloren als gedacht, zudem dröhnte mein Kopf.
„Komm, ich helfe dir" Haymitch trat neben mich, griff mir unter den gesunden Arm und half mir auf meine wackeligen Beine.
„Danke" Nuschelte ich und blinzelte ein paar Mal, da meine Sicht kurzzeitig verschwommen wurde.
„Wie geht es dir?" Fragte er und ich lachte verbittert auf, hatte ich ihm diese Frage doch vor einigen Stunden noch mit ,gut' beantwortet.
„Schlecht" Und er nickte, führte mich in den Dschungel, den Anderen nach.
„Ich dachte schon, du wärst Tot. Ich sah dich im Wasser treiben und sprang sofort zu dir, doch warst du völlig leblos"
„Mich haut nichts so schnell um" Kommentierte ich um die Stimmung ein wenig aufzulockern, doch schaffte ich es nicht, denn als ich Haymitch von der Seite ansah, blickte er noch immer Ernst drein.
„Finnick hat dich gerettet. Weil ich es nicht konnte"
Ich stockte, blieb unvermittelt stehen und zwang ihn so auch stehenzubleiben und mich anzusehen.
„Spinnst du? Haymitch, rede nicht solches Zeug! Auch ich hätte nicht gewusst, wie man einen Menschen wiederbelebt. Finnick ist im Gegensatz zu uns am Wasser aufgewachsen, da hätte es mich gewundert, wenn er es nicht könnte. Aber wir, haben kein Wasser, die Chane bei uns zu ertrinken ist gleich null. Also gib dir nicht die Schuld"
Verbissen blickte er zu Boden, nickte, schien jedoch nicht wirklich zu glauben, dass er unrecht hatte.
„Haymitch, bitte..." Schweigen umhüllte uns, wurde nur von den Schreien der Anderen durchbrochen.
„Wir sollten weiter. Vielleicht brauchen sie unsere Hilfe" Sagte er dann und führte mich sanft durch den Dschungel.
„Als wäre ich jetzt noch eine große Hilfe" Witzelte ich, doch Haymitch reagierte noch immer nicht.
Verdammt, was war nur mit dem Mann los, erst nahm er nichts ernst und nun nahm er alles todernst?
Ich gab es auf, seufzte und blickte mich nach den Anderen um.
Als wir sie fanden, herrschte große Aufregung, Peeta rief immer wieder: „Es wird alles gut"
Und: „Alles okay, es sind nur Mutationen, es ist nicht echt!" Verwirrt sah ich, das Katniss vor ihm in die Knie viel und auch Finnick ging zu Boden und hielt sich die Ohren zu.
„Was ist los?" Fragte Haymitch, der genauso wie ich die vielen schwarzen Schnattertölpel über Katniss und Finnick beobachtete.
„Die Schnattertölpel ahmen die schreie ihrer Liebsten nach um sie zu quälen und bis die Stunde rum ist, kommen sie anscheinend da nicht mehr raus" Erklärte Johanna.
Geschockt sah ich erneut zu den am Boden gekrümmten und dann wieder zu den vielen Mutationen, die sie umflogen.
Wir konnten nichts tun, als abwarten, warten das es vorbei geht, doch würden Katniss und Finnick danach noch dieselben sein?
Ich stellte mir vor, wie ich mich fühlen würde, eine Stunde lange die Schreie meiner kleinen Schwester, meines Bruder mit an hören zu müssen.
Ich wollte gar nicht darüber nachdenken und wandte mich ab.
Haymitch führte mich zu einem Baum und ließ mich daran herabgleiten, dann ging er zu Peeta.
Nach der Stunde, ging es mir noch schlechter, der Provisorische Verband von Haymitch war mittlerweile völlig durchgesuppt von meinem Blut, doch wollte ich niemanden etwas sagen, sie hatten nun genug zu tun Katniss, die Zitternd am Boden lag und sich noch immer die Ohren zuhielt zu beruhigen und Finnick der Teilnahmslos neben ihr saß wieder aufzubauen.
„Das ganze Land liebt deine Schwester, wenn die ihnen was antun würden, dann... vergiss die Distrikte, dann gäbe es Aufstände im Verdammten Kapitol" Hörte ich Johanna zu Katniss sagen, dann stand sie auf, sah in den Himmel und schrie: „Ich hätt nen kleinen Vorschlag Snow, wie wäre es, wenn wir dir mal Feuer unterm Hintern machen würden! Du weißt, du kannst unmöglich, das komplette Volk hier reinstecken!"
Alle sahen sie an, ich lächelte schwach.
Johanna war mutig, wild und leicht aufbrausend und aus diesem Grund war sie mir so sympathisch.
Als sie die Anderen wieder ansah und deren Gesichter bemerkte, meinte sie mit einem Schulterzucken: „Was? Die können mir nichts anhaben. Ist keiner mehr da, den ich liebe"
Schmerzhaft zog sich mein Herz zusammen und mir wurde mit einem Mal klar, dass ich nicht die Einzige war, die alles verloren hatte, Johanna hatte durch Snow und das Kapitol auch alles verloren und auch Haymitch war allein.
All diese Menschen, die mir auf so unvorhergesehene Weise über den Weg gelaufen sind, teilten das gleiche Schicksal wie ich, lebten dasselbe Leben wie ich, litten wie ich.
Ich war mit meinem Leid nicht mehr alleine und wenn Haymitch's Plan Erfolg hatte und wir einen Weg hier heraus fanden, würde ich auch nicht alleine kämpfen müssen.
Sie alle waren an meiner Seite und ich war an ihrer.
DU LIEST GERADE
The Hunger Games-Sarah Riley and her life as a tribut
RomansDas Kapitol hatte Sarah Riley mit ihrem Eintritt als Tribut in die 68. Hungerspiele alles genommen. Sie war allein und musste versuchen in der Arena gegen dreiundzwanzig andere Tribute zu bestehen, nicht einmal ihr Mentor Haymitch war eine große Hil...