Wenn das Ende von einem Blitz erleuchtet wird

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Wir hatten uns an den Strand zurückgezogen, dachten über all das nach, versuchten uns einen Plan zu überlegen, doch die Stimmung war gedrückt.
Man hatte mich darüber aufgeklärt, das sich mit dem drehen der Insel vom Füllhorn auch die Uhrzeiten geändert hätten und das wir nun die Welle abwarten würden um uns wieder orientieren zu können.
Finnick saß am Wasserrand und flocht einen Wasserkorb um zu fischen, schien jedoch völlig fertig mit den Nerven, Katniss und Peeta hockten unter den Bäumen, Beetee schien zusammen mit Lyme zu überlegen, auch Haymitch befand sich im Moment bei ihnen, Johanna schien ihrem ärger Luft zu machen und sammelte Wasser aus den Bäumen und ich saß einfach nur da, fühlte ich immer schlechter und schwächer.
Ein Kanonenschuss ertönte und Haymitch drehte sich mit einem Ruck zu mir um und kam auf mich zu, vermutlich hatte er befürchtet, das er wegen mir losgegangen war.
„Mir geht's gut" Flüsterte ich erschöpft als er vor mir in die Hocke ging.
„Verzeih mir wenn ich das sage Süße, aber du siehst beschissen aus"
Ich schmunzelte leicht: „Ich will mal sehen, wie du aussiehst wenn ein Schwert dich trifft"
„Das kam von dort" Sagte Peeta mit einem nicken in die Richtung über der nun ein Hovercraft anscheinend Einzelteile eines Tributes einsammelte, denn immer wieder verlor er irgendetwas und musste erneut seinen Arm herunterlassen.
„Das könnte der Bereich sein in dem die Bestien waren" Meinte Lyme und kam zusammen mit Beetee auf die Beiden zu.
„Ja, dann würde es auch Sinn ergeben, da in diesem Bereich hier die Schnattertölpel waren, es ist ungefähr zwei Stunden her" Meinte Peeta und begann auf einem Blatt eine neue Karte zu zeichnen.
„Das ist klasse, dann wissen wir wieder wo wir stehen"
Die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont und Finnick brachte die Fische die er gefangen hatte zu uns an den Strand, auch Johanna kam mit einigen Behältnissen Wasser zurück und setzte sich zu uns.
Alle begannen rohen Fisch zu sich zu nehmen, nur ich weigerte mich, beim bloßen Gedanken an Essen wurde mir schlecht, ein Zeichen dafür, das es mir echt mies ging.
„Wie geht es ihr?" Hörte ich Johannas Stimme fragen und Haymitch antwortete: „Ich fürchte nicht gut. Vor Stunde zu Stunde schlechter"
„Sie sieht sehr blass aus" Hörte ich Lyme sagen.
„Das liegt am starken Blutverlust" Erklärte Beetee: „Wenn das so weitergeht, wird sie es nicht schaffen"
Schwach öffnete ich meine Augen und murmelte: „Ich kann euch hören"
Betretenes Schweigen breitete sich aus und ich schloss erneut die Augen, war einfach nur müde.
„Was ist das, hört ihr das?" Fragte Katniss und dann erklang Peetas Stimme: „Das ist ein Fallschirm!"
„Nein, das sind zwei!" Ich hörte, wie einige aufstanden und umherliefen, dann verstummte der Signalton der Fallschirme und sie kamen zu uns zurück.
„Das ist Brot aus Distrikt 4" Erklärte Peeta und dann hörte ich Lyme sagen: „Und das hier scheint für Sarah zu sein"
„Zeig her!" Haymitch Stimme klang harsch, dann hörte ich wie er irgendetwas öffnete und schließlich wie er an meiner Schulter herumfummelte.
„Was machst du da?" Nuschelte ich leise und versuchte meine Augen zu öffnen.
„Distrikt 12 hat dir ein Geschenk geschickt Süße, wer sind wir es nicht gleich zu benutzen?" Hörte ich seine Stimme sagen und dann brannte es stark an meiner Schulter.
„Verdammt Haymitch!" Zischte ich, doch als der Schmerz nachließ, sah mir meine Schulter an.
Die Wunde die durch das Schwert verursacht wurde, schloss sich langsam aber stetig und ich hörte Haymitch erleichtert aufatmen.
„Das ist viel zu teuer" Murmelte ich und dachte an Distrikt 12, wie die Leute da vermutlich alles was sie hatten zusammengelegt hatten um mir dies zu schicken.
Ich wusste nicht wofür ich das verdient hatte.
Dann trug Haymitch mir auch etwas auf der Wange und an der Seite bei den Rippen auf.
„So, und nun musst du essen, damit es dir Morgen wieder besser geht!" Fuhr er mich hart an und reichte mir ein wenig Fisch.
Leider war ich noch immer zu schwach um selbstständig zu essen und so hörte ich Johanna aufseufzten.
„Gib her" Erklang ihre Stimme und sie ergriff meinen Fisch und begann mich zu füttern, was ich sehr befremdlich fand, denn so auf Hilfe angewiesen zu sein, war ich nicht gewöhnt und ich wollte es auch nicht wirklich, doch blieb mir nichts anderes übrig.
Plötzlich ertönte die Hymne von Panem und die Bilder der Gefallenen erschien am Himmel.
Zuerst war Wiress zu sehen, dann Gloss, dann Cashmere, Gold, Silver, Rea, Robin, Jon und dann Andrea, ich hatte nicht einmal mitbekommen, das heute so viele gestorben waren.
Wieder neun weniger, nun waren wir nur noch vierzehn.

Am nächsten Tag, war die Stimmung wieder ziemlich im Keller, der Blitz, hatte uns geweckt und einige nicht wieder einschlafen lassen, Finnick hatte sich von einem Albtraum anscheinend nicht wieder erholt und aus diesem Grund mit Katniss den Wachdienst getauscht, wohingegen ich durch meine Verletzungen noch immer geschwächt war und schnell wieder einschlief.
Die Wunden heilten gut und schnell, doch musste mein Körper allem Anschein nach noch ein wenig ruhen und ich wollte verhindern, das ich am nächsten Morgen für irgendwem zur Belastung wurde.
Ich war sogar so fest weggedämmert, das ich die zwei weiteren Kanonenschüsse in der Nacht nicht gehört hatte.
Ich und vermutlich auch alle Anderen konnten nur hoffen, das es die Karrieros waren.
Aber bei unserem Glück lagen wir in unserer Hoffnung vermutlich falsch.
Peeta und Katniss zogen sich ziemlich schnell zurück, angeblich wollte Katniss ihm schwimmen beibringen, doch vermutete ich das sie mit ihm einen Plan aushecken wollte, wie sie fliehen könnten.
Ich stand von dem Baum, an dem ich lehnte auf und lief über den Strand zu Haymitch, der gerade mit Lyme über irgendetwas redete und blieb hinter ihm mit ernster Miene stehen.
„Kann ich dich kurz sprechen?"
Überrascht drehte er sich zu mir um, musterte mich eindringlich und nickte dann, deutete Lyme, das er mit mir gehen würde und lief mir nach, einige Meter von den Anderen fort, erst dann blieb ich stehen, drehte mich zu ihm um und sah ihn an.
„Worum geht's Süße?. Sind es deine Verletzungen, sind sie wieder aufgebrochen?"
Unbewusst fasste ich mir an die noch immer schmerzende Schulter und schüttelte dann den Kopf: „Nein, das ist es nicht was ich mit dir besprechen wollte. Es geht um Katniss und Peeta. Ich glaube sie wollen abhauen"
Haymitch nickte ernst: „Ja, dasselbe habe ich mir auch schon gedacht. Sie wollten vermeiden einen von uns töten zu müssen, wenn es hart auf hart kommt"
Ich beugte mich nahe zu ihm herüber und flüsterte: „Dann lass es uns ihnen sagen, bevor noch ein Unglück geschieht"
Er schüttelte den Kopf: „Nein"
„Aber..." Plötzlich schlang er die Arme um mich, drückte mich fest an sich, vergrub sein Gesicht an meinem Hals und ich versteifte mich.
„Sie sind viel überzeugender, wenn sie es nicht wissen, vor allem Katniss würde alles versauen. Seien wir doch ehrlich Süße, sie ist keine gute Schauspielerin"
Ich konnte mich noch immer nicht entspannen in seiner Umarmung, auch wenn ich nun wusste, das er dies nur getan hatte, damit man sein Gesicht nicht sehen konnte, während er mit mir sprach.
„Vertrau mir, es ist besser so" Murmelte er, ließ mich wieder los und sah mich mit einem Blick an, der so viel ausdrückte und mir dennoch nichts sagte.
Ich nickte leicht, blickte zu Boden und biss fest die Zähne zusammen.
„Leute, ich hab einen Plan!" Rief Beetee und Haymitch wandte sich leicht von mir ab, dann sagte er: „Komm, hören wir uns an was er zu sagen hat"
Schweigend folgte ich ihm, zusammen trafen wir auf die Anderen, auch Katniss und Peeta waren wieder dabei und ich ließ meinen Blick zu Peeta schweifen.
Die Verunsicherung war in sein Gesicht geschrieben, was mir zeigte, das sie wirklich vorhatte abzuhauen.
„Ich hab einen Plan" Wiederholte Beetee und alle sahen ihn an.
„Wo fühlen sich die Karrieros am sichersten?" Fragte er und ich runzelte die Stirn: „Der Dschungel ist ein Albtraum" Erklärte Johanna und ich meinte: „Also vermutlich hier am Strand"
„Warum sind sie dann nicht hier?" Fragte Beetee und erneut sprach Johanna: „Weil wir hier sind, ihn uns genommen haben"
„Exakt und wenn wir weg wären, würden sie kommen"
„Oder sich am Rand des Dschungels verstecken" Wandte Finnick ein.
„Dessen Boden in ungefähr vier Stunden immer noch von der zehn Uhr Welle vollgesogen sein dürfte und was passiert um Mitternacht?"
„Da fangen die Blitze an einzuschlagen" Meinte Katniss.
„Genau! Wir machen es so, wir verschwinden bei Sonnenuntergang, wir bewegen uns Richtung Gewitterbaum, damit locken wir sie wieder zum Strand. Bevor es Mitternacht verlegen wir unseren Draht vom Baum, zum Wasser. Und wer sich im Wasser aufhält oder im Sand, bekommt einen Tödlichen schlag"
Ich verzog das Gesicht, als ich über all das nachdachte: „Aber würden wir damit nicht all die Fische töten?"
Beetee nickte: „Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass wir diese Nahrungsquelle dabei vernichten. Aber ihr habt im Dschungel doch noch andere Dinge entdeckt die man essen kann, nicht wahr Katniss?"
„Ja, Nüsse und Ratten. Zudem haben wir Sponsoren" Erklärte sie.
„Na, dann sehe ich darin kein Problem" Sagte Beetee: „Aber da wir Verbündete sind und dieser Plan unsere vereinten Kräfte erfordert, liegt die Entscheidung darüber, ob wir es versuchen wollen oder nicht, bei euch mit"
„Warum nicht?" Meinte Katniss mit einem Schulterzucken: „Selbst wenn es nicht funktioniert und wir nur die Fische damit töten, verlieren die Karrieros dadurch auch eine Nahrungsquelle"
„Ich sage wir versuchen es" Meinte Peeta.
Finnick hob die Brauen und sah Johanna fragend an, welche mit den Schultern zuckte ich nickte ernst und Lyme starrte einfach nur weiter grimmig vor sich hin, schien aber ebenso wenig abgeneigt vom Plan zu sein.
Haymitch schlug sich mit einem auflachen in die Hände und meinte: „Na dann, gehen wir es an"
„Moment, woher wissen wir, das der Draht dabei nicht durchbrennt?" Fragte Johanna jetzt doch noch und Beetee sah sie mit einem grinsen an.
„Ich habe ihn erfunden, da wird gar nichts durchbrennen"
Damit war es beschlossene Sache und wir begannen uns alle auf die Nacht vorzubereiten.

Kurz bevor wir aufbrachen, kam Haymitch noch einmal zu mir, bat mich mit ihm ein wenig zu gehen, damit wir ungestört sein konnten.
„Beetee hat vergessen etwas zu erwähnen, ich will das du vorbereitet bist" Ernst sah er mich an, trat wie schon einmal nahe an mich heran und dieses Mal war ich diejenige die es ihm leicht machte und sich an ihn warf.
„Pass bitte auf dich auf!" Sprach ich leise, jedoch so, das die Zuschauer und Snow es hören konnten, sie sollten nicht denken, das dies hier ein Gespräch anderer Art werden könnte.
„Gut gemacht Süße, also hör nun genau zu. Johanna wird Katniss zum gegebenen Zeitpunkt den Sender aus dem Arm schneiden" Gebannt lauschte ich seinen Worten, die er in mein haar nuschelte, während er mich fest an sich drückte.
„So wird das Kapitol sie nicht finden, wenn das Kraftfeld erst gefallen ist"
Ich runzelte die Stirn, das Kraftfeld sollte fallen? War dies Beetees eigentlicher Plan?
„Ich will, das auch du deinen herausschneidest, wenn es soweit ist"
Ich drückte ihn von mir, sah ihn lange einfach nur an, wusste nicht was ich sagen sollte und hoffte, das nichts schiefgehen würde.
„Gut, wenn du mir versprichst auch wirklich gut auf dich zu achten" Sagte ich nun wieder laut, da ich mich ja von Haymitch weggedrückt hatte und uns somit die Chance genommen hatte richtig miteinander zu sprechen.
Er nickte und lächelte leicht: „Immer doch Süße"
Kurz nach elf machten wir uns schließlich auf dem Weg, wir kamen nur schwerlich voran, einige von uns waren geschwächt und konnten nicht mehr ohne Hilfe laufen, ich jedoch hatte mich zum Glück soweit erholt, das ich es aus eigener Kraft schaffte den Berg Richtung Gewitterbaum zu erklimmen.
Dennoch lastete die dichte feuchtwarme Luft auf mir, wie auf allen anderen.
Seit die Spiele begonnen hatten, waren wir ihr ausgesetzt und alles in dieser Arena hatte dieselbe Temperatur, das Wasser, der Dschungel, wir.
Es war siedend heiß und ich sehnte mich nach etwas kühlem.
Als wir uns dem Baum näherten, hörte ich Finnick's Stimme sagen: „Wir sollten Katniss vorgehen lassen, sie kann die Kraftfelder hören"
„Hören?" Fragte Beetee sie interessiert und Katniss zuckte die Schultern: „Nur mit dem Ohr, das im Kapitol wiederhergestellt wurde"
„Gut, dann lasst unbedingt Katniss vorgehen" Erwiderte Lyme und Johanna seufzte, überließ Katniss nun die Führung, die sie bis eben noch innegehabt hatte.
Als wir beim Baum ankamen, begann Beetee sofort mit der Arbeit.
Erst betrachtete er sich den Baum genau, schien ihn zu studieren, dann begann er an den verschiedensten Ästen Draht drumzuwickeln.
An einige Äste kam er nicht heran, da half ihm Katniss, indem sie an dem Baum heraufkletterte.
Plötzlich ertönte die Hymne und ich blickte in den Himmel hinauf, sah die zwei weiteren Toten, von denen ich nicht einmal mitbekommen hatte, das sie in der Nacht zuvor gestorben waren.
Es waren der Morfixer-Mann aus Distrikt 6 und Alisson aus Distrikt 10.
Es war ein schreckliches Gefühl zu wissen, das all diese Menschen hatten sterben müssen, obwohl wir einen Plan hatten, der uns hier rausholen sollte.
„Also sind nur noch die drei Karrieros und ein weiterer Tribut übrig" Meinte Lyme neben mir, die ebenfalls in den Himmel gesehen hatte.
„Wer meint ihr ist noch übrig?" Fragte Johanna und ich überlegte, doch viel es mir nicht ein, zu viele waren in dieser Arena gewesen und zu viele waren schon hier gestorben.
„Chaff" Überrascht sah ich zu Haymitch, der mit undefiniertem Gesichtsausdruck ein paar Schritte von uns entfernt stand.
Plötzlich viel es mir wieder ein, Chaff, ein sehr guter Freund von Haymitch, kein wunder, das er allem Anschein nach so schlecht gelaunt war.
Ich ging zu ihm hinüber, berührte ihn sanft am Arm und meinte: „Er wird es schaffen, ganz bestimmt"
Überrascht sah er auf mich hinab, ob es daran lag, das ich ihn berührt hatte oder das ich versucht hatte ihn aufzumuntern, wusste ich nicht, doch plötzlich herrschte eine komische Spannung zwischen uns, der ich mich nicht entziehen konnte.
„Oh man" Seufzte Johanna: „Hey ihr Turteltauben, dafür habt ihr später noch Zeit"
Erschrocken fuhr ich herum, machte dabei mehrere Schritte von Haymitch fort.
Ich fühlte mich ertappt, obwohl es völlig irrsinnig war sich so zu fühlen, immerhin war doch gar nichts gewesen.
Oder?
„Hier" Beetee kam auf uns zu und reichte dabei Katniss die Drahtrolle: „Rollt ihn ganz langsam ab und kommt danach sofort wieder zurück"
Katniss sah überrascht zu Peeta, hatte sie anscheinend mit dieser Wendung nicht gerechnet.
„Ich gehe mit ihnen mit, als Wache" Wandte Peeta ein.
„Nein" Beetee sah zu ihm herüber: „Du bist zu langsam mit deinem Bein und außerdem brauche ich dich an diesem Ende. Sarah passt schon auf" Damit blickte er zu mir und ich nickte stumm.
„Wir haben jetzt keine Zeit zu diskutieren" Sprach Beetee weiter, als er sah, das Katniss etwas einwenden wollte.
„Tut mir leid. Wenn die Mädchen lebend da rauskommen sollen, müssen sie jetzt los"
Katniss küsste Peeta schließlich noch einmal und ich kam nicht umhin Haymitch anzusehen.
„Willst du dich nicht auch noch von ihm verabschieden?" Fragte mich Johanna mit einem belustigten und doch völlig ernstgemeinten grinsen.
Als Haymitch mich schließlich ebenfalls ansah, wurde ich rot, schüttelte den Kopf und fragte sie: „Bereit?"
Johanna zuckte die Achseln: „Wieso nicht?"
Ohne weitere Diskussion, machten wir uns auf den Weg.
Johanna und Katniss hielten die Drahtrolle, während ich mit gezogenem Messer hinter ihnen herrannte.
Ununterbrochen dachte ich über Haymitch nach, wieso ich so auf ihn reagierte, oder rot wurde, das war doch sonst nicht meine Art.
War es vielleicht einfach nur die Situation? Die Tatsache, das wir alle hier sterben könnten oder war es vielleicht etwas ganz anderes?
Was es auch war, ich musste es aus meinem Kopf bekommen, es störte meine Konzentration und die brauchte ich im Moment mehr denn je.
„Lasst uns schnell machen" Keuchte Johanna beim rennen: „Ich möchte so weit wie möglich vom Wasser weg sein, wenn der Blitz einschlägt, nur für den Fall, das Minus falsch gerechnet hat"
Immer weiter rannten wir den Abhang hinab, bis plötzlich ein Sirren erklang und der Draht von der Rolle zu uns herunter flog, sich um Katniss's und Johannas Handgelenke band und dann am Boden liegen blieb.
Alle drei blieben wir stehen, sahen uns an, wir wussten sofort was dies bedeutete und so reagierten wir schnell.
Beide befreiten ihre Hände aus dem Draht und während Katniss schon nach ihren Pfeilen griff, sah ich nur, wie Johanna mit der Spule des Drahtes heftig gegen Katniss's Kopf schlug.
Überrascht umschloss ich mein Messer fester, doch dann fielen mir Haymitch's Worte wieder ein und ich blieb so stehen, das ich die Beiden sehen und gleichzeitig Ausschau halten konnte.
Katniss war zu Boden gegangen, sie lag benommen da und ich sah aus dem Augenwinkel, wie Johanna ihr in den Arm schnitt.
Dies war sicherlich der Moment, den Haymitch meinte und ich tat es ihn nach, ich zog mit meinem Messer einen tiefen schnitt durch meinen Unterarm und zuckte leicht zusammen, biss mir fest auf die Zähne, während Katniss's Schrei durch den Dschungel hallte.
Schließlich ließ ich mein Messer sinken und suchte mit zusammengebissenen Zähnen in der Wunde nach dem Aufspührer und entfernte ihn.
Als ich mich wieder den Beiden zuwandte, sah ich wie Johanna ihr die blutigen Hände an den Hals legte und ihr zuflüsterte: „Unten bleiben"
Ich sah überall Blut.
Katniss, wie sie blass und mit geschlossenen Augen in ihrem eigenen Blut lag, es sah aus, als wäre sie tot.
Plötzlich erklangen Schritte und Johanna ergriff meinen Arm: „Komm!"
Wir rannten los und ich hörte noch die Stimme von Brutus, wie er meinte: „Die ist so gut wie tot! Weiter!"
So schnell unsere Beine uns trugen rannten wir durch den Dschungel und ich hoffte, das der Plan noch immer durchführbar war.
Keuchend entrann uns unser Atem und plötzlich viel Johanna über eine Baumwurzel und als sie wieder aufstehen wollte, presste sie schmerzhaft die Hand auf den Knöchel.
„Komm hoch" Ich versuchte ihr aufzuhelfen, doch schlug sie meine Hand weg und sah mich hart an: „Zu zweit sind wir nun zu langsam, lauf zu den Anderen!"
Ich runzelte verzweifelt die Stirn, sie hatte recht, wenn ich mit ihr rennen würde, würden sie uns bald einholen, doch sie zurückzulassen, war keine Option.
„Verflucht!" Murmelte ich, half ihr zu einem umgestürzten Baum und setzte sie dort ab, dann drückte ich sie gegen ihren Willen unter diesen und stand wieder auf, sah mich um, wartete auf die näherkommenden Schritte.
Als Louis von den Karrieros hinter einem Baum zum Vorschein kam, warf ich mein Messer und traf ihn mitten im Hals.
Er hatte nicht einmal mehr Zeit gehabt zu reagieren, er sank einfach nur röchelnd zu Boden und dann erklang auch schon der Kanonenschuss.
Ein schrei ertönte und ich blickte nach rechts, erkannte Chaff, der, wo auch immer herkam und nun gegen Brutus kämpfte, von Enobaria war nichts zu sehen.
„OK, du bleibst hier unten, ich suche die anderen" Meinte ich zu Johanna, sah sie jedoch nicht an, aus Angst, das mich Enobaria beobachten könnte und so herausfinden würde, wo Johanna versteckt war.
„Geht klar und nun verschwinde hier!" Zischte sie zurück.
Schließlich rannte ich los, hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend, weil ich sie zurücklassen musste und weil der ganze scheiß Plan völlig schiefging.
Kurz vor dem Gewitterbaum, hörte ich einen lauten knall und funken sprühen, dann sah ich Beetee mit einem Speer am Boden liegen um den sein Draht gewickelt war und mit dem er offensichtlich auf das Kraftfeld eingeschlagen hatte.
„Verdammt Beetee!" Ich rannte zu ihm, schlitterte über den Boden und fühlte seinen Puls.
Ich atmete erleichtert aus, als ich ihn spürte, schwach aber da.
„Katniss!" Erklang Peetas Stimme von weiter weg, dann folgte ein Kanonenschuss und ein weiterer und mir gefror das Blut in den Adern.
„Peeta!" Katniss war auf den Baum zugekommen und blickte sich wild nach Peeta um und zum ersten Mal fragte ich mich, wo alle nur hin waren.
Wo war Lyme, wo Haymitch?
„Johanna! Sarah! Katniss!" Erklang mit einem Mal Finnick's Stimme und ich sah ihn am anderen ende aus dem Dschungel kommen.
Katniss zog blitzschnell einen Pfeil aus ihrem Köcher und legte ihn an, zielte auf Finnick, welcher die unbewaffneten Hände hob.
Mich hatte sie allem Anschein nach noch nicht bemerkt und so verhielt ich mich still.
Es war der Moment gekommen, ausgelöst durch Johannas und mein Verhalten, das Katniss sicherlich der Meinung war, niemandem mehr trauen zu können.
„Vergiss nicht wer der Wahre Feind ist" Sprach Finnick mit einem Mal und es klang verdammt nach Haymitch's Worten kurz vor der Arena.
Sie hatten sicherloch darüber gesprochen und nun schien auch Katniss klar zu werden, was Haymitch wohl damit gemeint hatte, denn sie ließ den Pfeil langsam sinken und sah zu mir und Beetee, dann hinauf in den Himmel und plötzlich kam sie schnellen Schrittes auf uns zu, wickelte den Draht vom Speer und begann ihn auf den Pfeil zu binden.
„Katniss, nein, das ist zu gefährlich!" rief ich und auch Finnick kam nun auf uns zu gerannt.
„Verdammt Katniss, nein!" Schrie er.
Plötzlich schlug der Blitz in den Baum ein und Katniss schoss ihren Pfeil in den Himmel hinauf.
Ein weißer Lichtstrahl raste den Draht entlang und einen Augenblick lang, erstrahlte die Kuppel in grellblauem Licht.
Beetee, Katniss und ich wurden mit dem Einschlag des Blitzes in den Baum und schließlich in das Kraftfeld weggeschleudert.
Ich schlug hart mit meinem Bein gegen einen Baum, kam dann am Boden auf, schlitterte durch das geäst und blieb schließlich liegen.
Ich atmete ein paarmal tief durch, dann versucht ich mich aufzurichten, erkannte noch immer Beetee's bewusstlosen Körper neben mir, oder vielleicht sogar schon toten?
Dann sah ich weiter und erblickte Katniss, die reglos am Boden lag.
„Katniss?" Ich versuchte mich aufzurichten, doch fiel ich sofort wieder zu Boden, schmerz verzerrte meine Sicht und ich blickte an mir hinab, sah mein Bein in einem merkwürdigem Winkel abstehen und wusste, es war gebrochen.
„Verdammt!" Zischte ich und sog dabei tief die Luft in meine Lungen.
„Sarah!" Hörte ich Haymitch's Stimme und Erleichterung erfasste mein Herz, dann zuckte ich zusammen, als neben mir etwas laut scheppernd auf den Boden einschlug.
Ich sah mich um, überall waren Flammen und der Himmel viel uns buchstäblich auf den Kopf.
Erde und Pflanzenteile flogen herum, Bäume wurden zu Fackeln, das Kraftfeld hatte seinen Dienst aufgegeben und völlige schwärze herrschte am Himmel, bis auf das grelle Licht, das durch das entstandene Loch hereinquoll.
„Sarah!" Haymitch und Lyme kamen aus dem Wald gerannt und er blieb bei mir stehen, während sie zu Finnick rüber rannte.
„Alles in Ordnung?" Ich nickte unter schmerzen: „Ja, aber Beetee ist vielleicht tot und Johanna habe ich im Dschungel zurückgelassen, wir müssen sie holen"
„Dafür bleibt fürchte ich keine Zeit mehr" Er hatte sich hingehockt und Beetees Puls gefühlt, verständnislos sah ich ihn an.
„Wieso ist dafür keine Zeit mehr?"
„Sie kommen schon um uns zu holen" Ich folgte seinem Blick nach oben und sah ein Hovercraft, das mehrere Seile abließ und zusätzlich seinen Arm runterließ um Katniss aufzuheben.
Furcht stand in meinem Gesicht und Haymitch versuchte mich zu beruhigen: „Das sind unsere Leute"
Verständnislos sah ich ihn an, ergriff jedoch das Seil, so wie er neben mir und sofort spürte ich den elektrischen stoß durch meinen Körper fahren, der meine Glieder versteifte und verhinderte, das ich abstürzten konnte, dann wurden wir hoch gezogen und erneut fuhr der Arm herunter um auch Beetee aufzulesen.
Oben angekommen, wurden wir sofort versorgt, während wir abflogen.
Meine Gedanken waren bei Johanna, die ich zurückgelassen hatte und bei Peeta, den ich nicht hatte sehen können, ich wusste nicht einmal ob er noch lebte.

Man hatte unsere Wunden größtenteils versorgt, mein Bein stand nun wieder im richtigen Winkel und war fest eingegipst und man hatte mir Krücken verpasst, zudem hatte ich offensichtlich eine lange Schnittwunde während der Explosion an der Wange davongetragen, und da die Medizinische Versorgung nicht so gut war wie im Kapitol, würde es eine weile dauern, bis meine Wunden verheilt waren, wenn auf der Wange nicht sogar eine Narbe bleiben würde.
Haymitch hatte eine tiefe Wunde an der Seite gehabt, die genäht worden war, Lyme und Finnick waren größtenteils unversehrt und Beetee eigentlich auch, zumindest sah es so aus, denn er war noch immer bewusstlos durch den starken Stromschlag des Kraftfeldes.
Alle standen wir um einen Tisch herum, wobei ich saß und lauschten Plutarch Heavensbee's Worten.
„Kein Kontakt zu 7,10 und 12. Dafür hat 11 inzwischen die Verkehrswege unter Kontrolle, jetzt haben wir zumindest Hoffnung, dass sie ein paar Lebensmittel rausschaffen können"
Finnick's heisere Stimme erklang neben mir, leise und fast unverständlich: „Könnt ihr mich nach Distrikt 4 bringen, ich muss zu Annie"
„Nein, tut mir leid. Ich kann dich auf keinen Fall nach 4 bringen. Aber ich habe einen Sonderbefehl gegeben, sie rauszuholen, falls möglich. Mehr kann ich nicht tun, Finnick" Erwiderte Plutarch und ich berührte mitfühlend Finnick's Rücken, als er in sich zusammensank.
„Dann lasst mich einfach hier raus, ich finde allein nach 4" Versuchte es Finnick erneut und Plutarch fiel ihm härter ins Wort: „Sei nicht töricht. Das ist das Schlimmste was du tun könntest. Das wäre ihr sicherer Tod. Solange du am Leben bist, werden sie sie am Leben lassen, als Köder"
„Es ist ja gut, fahren sie ihn nicht so an, nur weil er zu der Frau will, die er liebt und beschützen will!" Zischte ich wütend.
Unsere Nerven waren alle zum zerrweißen angespannt und ich hatte zudem starke Kopfschmerzen, was mich irgendwie übellaunig machte.
Als die Tür sich öffnete und Katniss darin stand, völlig aufgelöst und verständnislos und uns ansah, bewegte sich Haymitch mit einem lächeln auf sie zu.
„Na, hast du dich selbst ausgeknockt, Süße?" Fragte er und plötzlich stürzte sich Katniss vor, er ergriff ihre Handgelenke und presste sie gegen die Wand.
Ich richtete mich auf meine Krücken auf und bewegte mich geschockt auf die zwei zu, als ich die Spritzte in ihrer Hand sah.
„Ach nee, du und eine Spritzte gegen das Kapitol? Jetzt weißt du warum keiner dich mit der Planung betraut" Zischte Haymitch und versuchte Katniss dazu zu bringen sich endlich zu beruhigen.
„Lass fallen" Meinte Haymitch und ich konnte sehen, wie der Druck auf Katniss's Handgelenk zunahm, bis sie notgedrungen die Spritzte fallen ließ.
„Was macht ihr hier verflucht?" Zischte sie aufgebracht und Finnick hob beschwichtigend eine Hand.
„Wir konnten dir von unserem Plan nichts sagen, weil dich Snow die ganze Zeit beobachtete hat" Versuchte Haymitch ihr zu erklären: „Es war besser es zu verschweigen"
Wütend rang Katniss ihre Arme frei und Haymitch trat zurück.
„Was für ein Plan?" Fragte sie und sah dabei fahrig von einem zum anderen.
„Johanna hat dich K.O geschlagen, um dir den Aufspührer aus dem Arm zu schneiden und Brutus und Enobaria von dir abzulenken" Erklärte Haymitch weiter.
„Was?" Katniss hob die Hand an ihre Schläfe als hätte sie schmerzen: „Was willst du damit..."
„Wir mussten dich retten, weil du der Spottölpel bist, Katniss" Wandte nun Plutarch ein: „Solange du lebst, lebt die Revolution"
„Peeta" Flüsterte sie nun als ihr das ganze ausmaß dessen bewusst wurde.
„Die anderen haben Peeta gerettet, weil wir wussten, dass du das Bündnis aufkündigen würdest, wenn er gestorben wäre" Sagte Haymitch: „Und wir konnten das Risiko nicht eingehen, dich ohne Schutz zu lassen"
Seine Worte waren sachlich und seine Miene ließ nicht deuten, was er dachte oder fühlte.
„Wo ist Peeta?" Fragte sie nun rundheraus.
„Katniss" Ich ging langsam auf sie zu, sprach in ruhigem Ton um sie nicht aufzuregen.
„Er wurde zusammen mit Johanna und Enobaria vom Kapitol geschnappt"
Mit einem Satz sprang Katniss erneut auf Haymitch los, der nun nicht damit gerechnet hatte und grub ihre Fingernägel in sein Gesicht, zerkratzte es und gab ihm eine Ohrfeige.
Überrascht reagierte ich gar nicht, war zu geschockt von den Gefühlen und den Emotionen die dieses Mädchen im Moment versprühte.
„Du Drecksschwein!" Schrie sie ihn an.
„Du mieses... Du hast gesagt, dass du ihn rettest, nicht mich!" Schrie sie wie wild während Haymitch mit ihr kämpfte.
Plötzlich stieß Plutarch ihr eine Spritzte in den Arm und ihre Wut verebbte, ihre Schläge wurden langsamer und erstarben schließlich, sie sank langsam in Haymitch's Armen zu Boden und das letzte was sie sagte war: „Du hast es mir versprochen, du bist ein Lügner! Du Lügner" „Schhht" Beruhigte sie Haymitch und richtete sich dann langsam wieder auf, verzog vor schmerz das Gesicht und ich runzelte die Stirn.
„Wir sollten sie in ein Bett bringen lassen und am besten festbinden, damit sie sich und andere nicht verletzten kann" Meinte Plutarch und Haymitch nickte.
„Ich hole jemanden" Meinte Lyme, die bisher nur stumm dagestanden hatte und verließ den Raum.
„Gut, ich werde mich nun auch zurückziehen, es war alles ein wenig anstrengend" Meinte Haymitch und ich runzelte noch mehr die Stirn und sah zu, wie er den Raum verließ.
Ich folgte ihm ohne etwas zu den Anderen zu sagen und betrat ohne zu klopfen das kleine Abteil, das man ihm zugeteilt hatte.
Überrascht drehte er sich zu mir um, doch konnte er nicht schnell genug seinen Pulli wieder nach unten schieben, ich hatte die aufgeplatzte Wunde schon bemerkt und humpelte auf ihn zu.
„Das sollte erneut genäht werden" Er wank ab und setzte sich auf sein Bett, ich folgte ihm, setzt mich neben ihm und berührte ihn sanft an der Seite, woraufhin er die Luft schmerzhaft einsog.
„Man Süße, du weißt wie man einen Mann anpackt" Scherzte er und ich blickte wütend zu ihm auf.
„Das ist nicht lustig Haymitch, das ist eine ernste Verletzung, die sollte jemand behandeln" Plötzlich spürte ich eine seiner Hände in meinem Nacken und eine andere an meiner Hüfte, dann wurde ich schnell zu ihm herangezogen und von ihm geküsst.
Überrascht riss ich die Augen auf, versuchte zu begreifen, was hier gerade geschah und dann, von mir eigentlich völlig ungewollt, schloss ich langsam meine Augen und genoss dieses für mich völlig neue und ungewohnte Gefühl.
Ich wusste nicht wohin mit meinen Händen, also ließ ich sie einfach nutzlos an meinen Seiten herabhängen, bis er den Kuss mit einem Mal wieder beendete, seine Stirn an meine lehnte und murmelte: „Danke"
Verständnislos blickte ich ihn an und sah ein schmunzeln in seinem Gesicht: „Danke, das du meine Wunde behandelt hast"
Dann ergriff er eine meiner Hände und legte sie auf seine Brust, kräftig schlug sein Herz unter meiner Handfläche und ich spürte die Wärme seines Körpers überdeutlich.
„Sie begann zu heilen, als du in mein Leben getreten bist" Sprach er weiter und mir wurde klar, dass er nicht von seiner Seite sprach und ich begriff das auch meine Mauern gefallen waren, das auch mein verwundetes Herz begonnen hatte zu heilen, seit ich ihn kannte.
Schweigend saß ich einfach nur da, meine Hand auf seiner Brust, sein stätig klopfendes Herz unter meiner Handfläche und mein eigenes wild in meiner Brust schlagend.
Mir wurde klar, was all die Gefühle in Bezug auf Haymitch zu bedeuten hatten, warum ich mir Sorgen um ihn machte, warum ich wollte das es ihm gut ging, warum ich rot wurde in seiner Gegenwart und warum die Tatsache, das alle denken könnten, wir wären zusammen, mir dieses Flattern im Magen bescherte.
Ich hatte Gefühle für Haymitch!
Überwältigt von dieser Erkenntnis, stand ich ruckartig auf, wäre jedoch fast gefallen, da ich die Krücken ganz vergessen hatte.
Panik schnürte mir die Kehle zu, ließ mich nicht Atmen und ich wollte einfach nur raus, raus aus diesem Raum, weg von ihm.
Ich sah sein verständnisloses Gesicht und ergriff die Flucht.
Noch nie hatte ich solche Gefühle verspürt, nicht für einen Mann der nicht mit mir verwand war.
Ich hatte Angst, Angst vor dem Verlust, der unweigerlich eintreten würde.
Noch nie war jemand lange an meiner Seite gewesen, den ich geliebt hatte, das Kapitol hatte sie mir immer wieder unweigerlich genommen und es würde auch dieses Mal so sein, ich durfte das nicht zulassen, ich durfte ihn nicht an mich heranlassen!
Ich musste diese Gefühle verschließen, ganz tief in meinem Herzen, damit sie mich nicht verletzten konnten.

Einige Tage später, wir waren auf dem Weg nach Distrikt 13. Da erfuhren wir, warum wir keinen Kontakt mehr zu Distrikt 12. hatten.
Das Kapitol hatte kurz nach den Spielen Hovercrafts geschickt und Brandbomben abgeworfen.
Distrikt 12. gab es nicht mehr.

The Hunger Games-Sarah Riley and her life as a tributWo Geschichten leben. Entdecke jetzt