Als ich erwachte, spürte ich sofort die angenehme Wärme, die Haymitch neben mir ausströmte.
Mit einem wohligen Seufzen lehnte ich mich noch näher an ihn heran, atmete seinen mir so vertrauten Duft ein und schloss wieder die Augen, welche ich erst wieder öffnete, als ich spürte wie er seinen Arm fester um mich schlang.
Sofort und ohne das ich sagen konnte wieso, vielen mir Finnick's Worte wieder ein.
Die Dinge, die er hatte unter Snows Willkür erleiden müssen.
„Ist alles in Ordnung Süße?" Haymitch klang entspannt und strich mir sanft über die Schulter.
Ich legte meinen Kopf auf meine Hand, welche immer noch auf seiner Brust lag um ihn besser ansehen zu können: „Warum fragst du?"
„Weil du dich eben verspannt hast. Also was ist los?" Seine blauen Augen sahen mich eindringlich an und ich wusste, es wäre sinnlos und vor allem dumm zu schweigen.
„Ich frage mich, ob das Kapitol... ob Snow auch mit dir so etwas getan hat wie mit Finnick"
Ich schaffte es nicht wirklich ihn anzusehen, zu sehr würde es mich treffen, sollte er nun sagen, dass dem so war.
„Nein" Sagte er schlicht und küsste mich erneut auf die Stirn, so wie er es in der Nacht zuvor schon getan hatte.
erleichtert und doch verunsichert, weil seine Antwort so knapp ausfiel, sah ich zu ihm auf.
„Aber?" Hakte ich nach.
Er seufzte laut auf, nahm seinen Arm von mir und setzte sich mit dem Rück an die Wand aufrecht hin.
„Weißt du Süße, du kannst einem ganz schöne Löcher in den Bauch fragen"
Auch ich setzte mich nun auf, hielt dabei fest die Decke gegen meine Brust um mich zu bedecken und sah ihn dabei noch immer unsicher an.
Erneut seufzte er: „Ich weiß nicht ob Snow so etwas mit mir vorgehabt hat, doch er hat es nicht getan, weil er niemanden hatte mit dem er mich unter Druck hätte setzten können. Ich habe dir doch erzählt wie ich gewonnen habe?" Ich nickte leicht und er fuhr fort.
„Die Tatsache, dass ich gewonnen habe, indem ich das Kraftfeld genutzt habe und dem Kapitol damit eine Schwachstelle offenbart habe, etwas woran sie nie gedacht haben, hat Snow wohl ein wenig verärgert" Aufmerksam sah ich ihn an und hörte zu.
Ich merkte, dass er mich nur selten ansah, es schien ihm schwer zu fallen darüber zu reden.
„Ich habe eine Freundin, meinen kleinen Bruder und meine Mutter zurückgelassen am Tag der Ernte. Als ich wieder nach Hause kam, war alles so unwirklich. Das ich gewonnen hatte und sie nun alle wiedersehen durfte" Kurz schwieg er, sah weg und wurde leiser.
„Aber es war keiner mehr da. Snow hatte sie alle töten lassen zwei Wochen nachdem ich zum Sieger gekrönt wurde" Wieder sah er zu mir, seine blauen Augen wirkten so verletzlich und ich begriff mit einem Mal, dass unsere Geschichten, unsere Erfahrungen nicht wirklich unähnlich waren.
Wir beide hatten unsere Familien verloren, obwohl wir gewonnen hatten.
„Snow hat mit ihrem Tod, alles vernichtet, was mich hätte dazu zwingen können, mich zu verkaufen.... So wie bei dir"
Ich spürte wie meine Augen zu brennen begannen und das mir eine Träne die Wange hinab lief.
Ich hätte ihn nicht fragen sollen, was geschehen war, jeder hatte ein Recht auf seine persönliche Vergangenheit und diese gehörte ganz allein ihm.
„Nur das du nicht so schwach warst wie ich" Überrascht sah ich zu ihm auf.
Nicht schwach? Wie kam er darauf? Ich hatte so viel Angst und war so schwach, dass ich mich von Snow all die Jahre habe kleinhalten lassen, in dem glauben Tommy wiederzusehen.
„An deinem fragenden Blick erkenne ich, dass du nicht weißt was ich meine" Er grinste schief, so wie er es gerne tat.
„Ich habe getrunken. Ich war und bin wenn man es genau nimmt, noch immer ein Säufer. Ich habe diese Dinge im Alkohol ertränkt anstatt mich ihnen zu stellen, ich habe mir mein Leben erträglicher dadurch gemacht. Das hast du nie getan"
Ich legte ihm sanft meine Hand auf das Bein und hielt meinen Blick darauf, als ich leise sagte: „Ich habe dafür andere Dinge getan. Hätte ich mich eher zusammengerissen, dann hätten vielleicht noch andere Tribute aus 12 überlebt"
Er beugte sich zu mir vor, legte eine Hand in meinen Nacken, legte seine Stirn gegen meine, schloss die Augen und sprach: „Das alles ist vergangen und wir sollten es nicht weiter aufwühlen. Was zählt ist nun der Blick nach vorn"
Ich schloss ebenfalls meine Augen und nickte.
„Also, was machen wir jetzt?" Fragte er spöttisch und ich öffnete überrascht wieder die Augen aufgrund des plötzlichen Stimmungsumschwungs.
„Was meinst du?" Ich hob fragend eine Braue und er sah mich grinsend an.
„Nun, wir haben die Möglichkeit aufzustehen und uns unseren Tagesplan abzuholen, sowie eines dieser vorzüglichen Essensrationen, die einem auf der Zunge zergehen, oder wir bleiben noch ein wenig hier und..." Er kam nicht dazu zu Ende zu sprechen, da es lautstark an der Tür klopfte.
„Mr. Abernathy. Sie sollen sofort in die Kommandozentrale kommen!" Ertönte eine feste Stimme.
„Mr. Abernathy?" Haymitch stieg wütend vor sich hin grummelnd aus dem Bett und öffnete ziemlich nackt die Tür zu seiner Wohneinheit.
Ich konnte den Mann vor der Tür nicht sehen, da das Bett weiter in der Ecke des Raumes stand, doch konnte ich mir bildlich vorstellen, wie überrascht er dreinschauen musste.
„Ich komme sofort!" Daraufhin knallte er die Tür wieder zu und lief ins Bad.
Nach einer Weile, kam Haymitch frisch gewaschen und angezogen wieder, sodass ich nun ins Badezimmer gehen konnte.
Auf dem Weg in die Kommandozentrale musste ich grinsen: „Vielleicht hättest du dir vorhin etwas überziehen sollen"
„Glaub mir Süße, das war mir in dem Moment sowas von egal"
Die Tür zur Zentrale öffnete sich und wir setzten uns an den großen Tisch, an dem schon alle anderen saßen.
Wir beide kamen wohl zu spät, weil wir auch nicht pünktlich aufgestanden waren.
Coin sah uns lange an, als würde sie uns am liebsten über Pünktlichkeit belehren, doch schwieg sie, als Beetee anfing zu sprechen.
„Gestern Nacht sind unerwartet die Systeme des Kapitols heruntergefahren"
„Und was genau bedeutet das?" Fragte Boggs und Beetee grinste breit: „Mein Sendeblocker, den ich für sie entworfen habe, ist ebenfalls für einen kurzen Moment ausgefallen, das wurde vermutlich durch einen Stromausfall verursacht. Mit anderen Worten, wir können beginnen"
„Heute früh kam die Nachricht, dass der Staudamm des Kapitols gesprengt wurde. Vermutlich ist dadurch der Strom ausgefallen" Erklärte Plutarch.
„Gut, dann beginnen wir so schnell wie möglich. Beetee wird mit den Propos die Sicherheitssysteme lahmlegen und die Freiwilligen werden sich auf den Weg machen" Coin stand wieder auf und alle anderen folgten.
„Ich möchte, das Miss. Everdeen vorab nichts davon erfährt, von mir aus darf sie es erfahren, wenn das Hovercraft abgeflogen ist, aber vorher auf keinen Fall. Das könnte die ganze Mission gefährden"
Katniss befand sich nach ihrem letzten Zusammenbruch noch auf der Krankenstation.
Ich hoffte wirklich, dass sie sich wieder fangen würde, wenn wir Peeta retten konnten.
Wir waren acht freiwillige für diese Aktion.
Zum einen Gale, Boggs, der die Rettung leitete, Leeg 1 und Leeg 2, beide waren Zwillinge, welche sich bis aufs Haar glichen, bis auf die goldenen Sprenkel in Leeg 1 Iris. Warum die Beiden so hießen, wusste ich auch nicht.
Dann gab es noch Mitchell, Homes, Jackson und mich.
Wir waren alle in voller Kampfmontur, schusssichere Westen, Helme mit Nachtsicht, Schusswaffen einfach alles was wir brauchten.
Wir saßen uns im Hovercraft schweigend gegenüber, ich denke, jeder war auf seine Weise nervös.
Das einzige Geräusch war der Antrieb und die Stimme aus dem Cockpit, welche sagte, dass es nur noch eine Minute dauern würde, bis wir in den Verteidigungsring eindringen würden.
„Lichter aus" Sagte irgendwer und plötzlich wurde es dunkel.
„Noch zwanzig Sekunden" Erklang erneut die Stimme und ich hielt den Atem an.
Wenn das Kapitol uns entdecken würde, dann wäre alles aus, noch bevor es überhaupt begonnen hatte.
Ich betete, das Beetee nicht versagte.
„Zehn Sekunden... neun, acht, sieben..." Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich biss fest die Zähne zusammen.
„vier, drei, zwei, eins..." Stille.
Nichts geschah, doch atmete ich erst wieder erleichtert durch, als die Stimme sagte: „Keine Reaktion am Verteidigungsring. Wir sind im Luftraum des Kapitols"
Unser Hovercraft wurde über dem ehemaligen Trainingszentrum langsamer und Boggs stand auf: „Los geht's"
Ich kontrollierte wie alle anderen meine Waffe und stand ebenfalls auf.
„Wir leiten die Landung ein" Sagte der Captain und das Hovercraft senkte sich nach unten.
„Masken auf!" Befahl Boggs und ich setzte meine routiniert auf.
„Luke öffnen!" Sagte Boggs zu dem Captain und die Ladeluke des Hovercrafts ging auf.
Unter uns befand sich das Dach des Trainingscenters.
Ich konnte durch die Scheiben in die oberste Etage blicken, danach sah ich nichts mehr, weil das gesamte Gebäude in Dunkelheit gehüllt war.
Gale zerschoss die Scheiben mit den Gaspatronen und Boggs meinte das wir uns melden, sobald wir drinnen sind.
Ich konnte nicht sagen ab wann ich mich beruhigte, doch ich war es als wir uns abseilten, zu viel stand auf dem Spiel.
Das Abseilen dauerte lange, immerhin waren es über fünfzig Stockwerke, doch irgendwann kamen wir unten an.
Alles war dunkel, jeder hatte seine Nachtsicht eingeschaltet und ich hielt meine Waffe fest im Anschlag, stets bereit zu schießen.
„Gesichert" Hörte ich Gales Stimme durch mein Headset.
Ich sah am Boden zwei betäubte Männer in Friedenswächter Rüstung, die durch unser Gas Ohnmächtig geworden sein mussten.
„Kommando wir sind drin. Machen uns auf den Weg zu Ziel Nummer eins" Sagte Boggs und wir steuerten auf die erste Tür zu.
Leeg 1 öffnete die Tür leicht, warf eine Rauchbombe rein und verschloss diese wieder, bis wir einen Knall hörten, das sie hochgegangen war.
Erst dann stürmten wir hinein.
Wir liefen eine schmale Treppe hinab und ich versuchte das Gefühl in mir zu zerstreuen, das in mir schrie, dass es zu ruhig war.
Unten angekommen, standen wir vor einer großen Doppeltür, bei welcher wieder so verfahren wurde, wie bei der ersten.
Als wir den Knall hörten, rissen Leeg 1 und 2 die Türen auf und wir stürmten rein.
Fragend blickten wir uns in dem Raum um, welcher aussah wie ein Labor.
Ich blickte mich auf den Tischen um, überall lagen Zangen, eine Bohrmaschine, Spritzen und vieles mehr, dass mir Sorgen bereitete.
„Was ist das hier?" Fragte Homer, doch ehe jemand antworten konnte, wurde das Licht eingeschaltet.
Aus dem Reflex heraus schloss ich die Augen, doch konnte ich nicht verhindern, dass ich geblendet wurde.
So beißend und hell war das Licht in den Augen, durch das Nachtsichtgerät das wir trugen.
Vor Schmerz krümmte ich mich leicht und fasste mir unbewusst an den Helm.
Schnell schaltete ich die Nachtsicht aus, doch konnte ich für längere Zeit nicht meine Augen öffnen.
Wir waren im Moment alle ein leichtes Ziel, niemand von uns hätte dieser Sache entkommen können.
„Kommando? Kommando, hören sie mich?" Boggs sprach laut in sein Headset, doch ich vernahm keine Antwort von der anderen Seite.
Man hatte uns entdeckt und es schien als seien wir abgeschnitten von 13.
„Scheint als hätten sie wieder Strom" Meinte Gale und ich schaffte es meine Augen wieder ein wenig zu öffnen, auch wenn sie höllisch dabei brannten.
„Hoffen wir, dass es nur das ist" Kommentierte ich.
„Gesichert" Hörte ich Jackson neben mir sagen und Boggs richtete sich wieder auf, seine Waffe fest umklammert.
Plötzlich wurde die Tür geöffnet, die unser nächstes Ziel gewesen wäre und Friedenswächter stürmten den fast weißen Raum.
Schüsse fielen und alle gingen so schnell sie konnten in Deckung.
Ich hörte eine stumpfes aufstöhnen und sah neben mir, das Homes gefallen war.
Er lag in einer lache aus seinem eigenen, roten Blut und versuchte sich die Wunde in seinem Bauch zuzuhalten
Er lag zu offen und weit von mir entfernt, als das ich ihm hätte helfen können.
Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich packte meine Waffe fester, schloss kurz die Augen, atmete tief durch und kam leicht aus meiner Deckung hervor um auf unsere Gegner zu schießen.
Überall fielen Friedenswächter durch unsere Kugeln, ich konnte nicht einmal genau sagen ob einer von ihnen wirklich durch mich gefallen war oder nicht.
Auf unserer Seite gab es bisher keine toten, es schien, als wollten sie uns gar nicht wirklich treffen.
Gale hatte es allerdings an der Schulter erwischt, doch tat er dies gegenüber Boggs mit einer unwirschen Handbewegung ab und schoss weiter auf die Friedenswächter.
Es schien als wäre er durch die Verletzung noch mehr angestachelt unsere Gegner zu töten.
Die Schüsse wurden weniger und irgendwann hörten sie ganz auf, da keiner unserer Gegner noch stand.
Langsam verließen wir alle unsere Deckung, jedoch hielt jeder seine Waffe fest umklammert.
Schnell rannte ich zu Homes und presste meine Hände auf seinen Bauch, versuchte die Blutung zu stoppen.
Leeg 2 kam zu mir herübergeeilt und fühlte Homes Puls, da er sich nicht mehr rührte und seine Augen unnatürlich Leer an die Decke starrten.
Sie sah mich an und schüttelte leicht ihren Kopf.
Geschockt blickte ich Homes leblosen Körper am Boden an und ließ meine Hände, die auf seinen Bauch gepresst waren, langsam sinken.
Ich stand kurz wie unter Schock.
Es war als wäre ich zurück in die Arena katapultiert.
Das Blut eines anderen an meinen Händen, der metallische Geruch, all das machte mich fast verrückt.
Schnell stand ich auf, wischte das Blut an meinen Händen unwirsch an meinem Overall ab und ergriff wieder meine Waffe.
„Verdammt Jackson, hast du nicht gesagt es sei sicher?" Fluchte Boggs und Jackson sah schuldbewusst zu Boden.
„Es war nicht seine Schuld, die kamen durch die Tür" Erklärte Leeg 1 das offensichtliche, während ihre Schwester Homes Augen schloss.
„Egal, dann schlage ich vor, wir beenden wofür wir hier sind. Oder ist irgendwer anderer Meinung?"
Es gab keine Einwände und Boggs nickte ernst: „Gut"
„Boggs kommen" hörte ich eine leise Stimme durch das Headset und sofort antwortete Boggs: „Ich höre?"
Ein erleichtertes ausatmen von Beetee war zu hören und Boggs sprach weiter: „Kommando, ich brauche einen Lagebericht"
„Boggs, wir haben keine Zeit mehr, beeilt euch" Antwortete Beetee und ich spürte wie mich erneut die innere Unruhe erfasste.
Boggs sah uns an, nickte und deutete auf die nächste Tür: „Los weiter"
Langsam schritten wir über die Toten hinweg, wateten durch ihr Blut und erneut wurde bei der Tür so wie bei den anderen Durchgängen vorgegangen, ehe wir eintraten.
Ich wusste, das Peeta unsere Priorität galt und das wir ihn hinter dieser Tür finden würden, sollten die Angaben alle stimmen, doch hatte ich nicht damit gerechnet, dass wir auch Johanna, Lyme, Enobaria und Annie finden würden.
Sie steckten jeder für sich in einem schmalen Käfig, indem man nichts anderes konnte als stehen.
Es schien, als wollte uns das Kapitol alle zusammen auf einem Silber-Tablet servieren.
Peetas und Johannas aussehen schockierten mich, ich erkannte die Beiden gar nicht wieder.
Johanna hatte man das Haar abrasiert und sie wirkte völlig ausgezerrt, sie hatte überall auf der Haut so etwas wie runde Brandwunden, Blutergüsse und eitrige Wunden, deutlich sah man ihre Knochen unter der Haut hervorstechen und Peeta... er war erschreckend Dünn, bleich mit dunklen Ringen unter den Augen.
Annie, Enobaria und Lyme sahen gegen die Beiden wie das blühende Leben aus.
„Kommando, wir haben alle Zielobjekte gefunden" Erklärte Boggs, doch wieder kam keine Antwort.
„Kommando?... Kommando?" Ich sah, wie Boggs fest die Zähne zusammenbiss.
„Alles klar. Hovercraft bereithalten"
Ich beobachtete, wie sie alle aus den Käfigen befreit wurden.
„Okay, Jackson, Mitchell und ich nehmen die drei, ihr geht voraus und sichert den Weg"
Ich nickte und lief mit erhobener Waffe neben Leeg 1 und 2 voraus, Gale dicht hinter uns.
Auch wenn der Strom wieder an war und das Kapitol uns bemerkt hatte, war es dennoch sonderbar, das wir unbehelligt das Trainingszentrum verlassen konnten und uns keine weitere Patrouille angegriffen hatte.
Als wir wieder im Hovercraft waren, wurden die vier bewusstlosen auf die Stühle gesetzt und festgeschnallt. Dann setzten auch wir uns und flogen los.
„Okay, macht euch darauf gefasst, dass wir vermutlich abgeschossen werden, wie ein Vogel in der Luft" Erklärte Boggs.
„Sehr beruhigend" Kommentierte Gale.
Boggs sah ihn an und schien sichtlich besorgt: „Das soll es auch nicht sein. Das Kapitol wird spätestens dann noch einmal versuchen uns zur Strecke zu bringen, wenn wir über ihren Verteidigungsring fliegen. Ihre Geschütze werden auf uns gerichtet sein und sie werden schießen. Ob sie uns treffen, hängt ganz von unseren Captains ab"
Das war noch weniger beruhigend.
Unser aller Leben hing nun von den Beiden Menschen im Cockpit ab und ich konnte nichts dazu beisteuern um zu verhindern, dass wir abgeschossen wurden.
Erneut schlug mein Herz bis zum Hals, das Geräusch der Turbinen rauschte in meinen Ohren, oder war es das Rauschen meines Blutes?
Mein Atem ging schwer.
„Wir erreichen nun den Verteidigungsring. Bereit machen, es könnte turbulent werden" Erklang die Stimme des Captains.
Einen Moment war alles still, doch dann ertönte die Stimme erneut: „Wir sind durch.
Ihre Geschütze sind auf uns gerichtet. Aber bisher hat noch keiner Geschossen. Es ist als seien sie abgeschaltet"
Ich runzelte die Stirn.
Warum sollten sie ihre Geschütze abschalten? Sie haben uns doch hundertprozentig gesehen, oder nicht?
„Ich versteh das nicht" Meinte Leeg 1.
„Egal, Hauptsache, wir sind da raus!" Entgegnete ihre Schwester.
Ich hoffte sie hatte Recht, doch war es einfach zu leicht gewesen.
So leicht, dass ich ein ungutes Gefühl hatte.
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The Hunger Games-Sarah Riley and her life as a tribut
RomanceDas Kapitol hatte Sarah Riley mit ihrem Eintritt als Tribut in die 68. Hungerspiele alles genommen. Sie war allein und musste versuchen in der Arena gegen dreiundzwanzig andere Tribute zu bestehen, nicht einmal ihr Mentor Haymitch war eine große Hil...