Als wir endlich im Kapitol ankamen, wurden wir sofort von unseren Vorbereitungsteams in beschlag genommen.
Katniss und ich teilten und Flavius, Octavia und Venia, doch lange hielt ich es in ihrer Nähe nicht aus, da die drei immer wieder anfingen zu weinen.
Katniss musste sie trösten, ich wusste, das es sie in gewisser weise nervte, immerhin waren wir diejenigen, die abgeschlachtet werden sollten, aber naja.
„Ich halte das nicht aus. Ich bin raus!" Ich stand von meinem Sitz auf und wollte gerade unter den überraschten Augen von den vieren den Raum verlassen, als Cinna endlich eintrat.
„Wenn du jetzt auch noch weinst, bringe ich dich auf der Stelle um, das schwöre ich. Und du..." Er deutete mit dem Zeigefinger auf mich: „...bleibst hier. Ich warte schon seit einiger Zeit darauf mit dir zu arbeiten"
Ich runzelte die Stirn: „Mit mir oder an mir?" Fragte ich patzig.
Er hob nur belustigt über meinen Ton eine Augenbraue und wandte sich dann wieder zu Katniss um: „War's feucht heute Vormittag, oder was?"
„Du könntest mich auswringen" Erwiderte sie.
Cinna legte ihr einen Arm um die Schulter und ging mit ihr zum Mittagstisch.
Zähneknirschend verließ ich heimlich nun doch den Raum.
Als ich leise die Tür hinter mir schloss, atmete ich hörbar aus, zu anstrengend war es sein Leben, seine Welt wieder in die Hände eines anderen zu geben.
„Na Süße, auch die Nase voll?" Erschrocken fuhr ich herum und erblickte Haymitch.
„Du auch?"
Er lehnte sich neben mir an die Wand und meinte gelassen: „Sie haben mir was zu Trinken angeboten und da dachte ich mir, es ist besser, wenn ich den Raum verlasse und nicht riskiere von dir Erwürgt zu werden"
Ich schmunzelte, war aber innerlich doch ein wenig überrascht, das er dem drang wiederstanden hatte.
„Und du hast wirklich nichts getrunken?"
„Nein" Ich blickte zu ihm auf und sah ihn skeptisch an: „Nicht mal genippt?"
Lachend wandte er sich zu mir: „Nein. Süße, ist das so schwer zu glauben?"
„Nun, nach dem Zwischenfall im Zug, ja" Er verzog das Gesicht und daraufhin sprach ich weiter: „Aber ich muss sagen, wenn es stimmt, was du sagst, dann bin ich ziemlich stolz auf dich"
Wieder schmunzelte er, doch als er den Mund erneut öffnete um zu sprechen, öffneten sich die Tür zu meinen Vorbereitungsraum und Octavia sah schniefend zu mir: „Sarah, Cinna fragt nach dir. Wir wollen nun die Kostüme anpassen, damit sie nachher richtig sitzen"
Ich seufzte und wandte mich noch einmal zu Haymitch, als ich mich von der Wand abstieß: „Man sollte meinen, das wir zwei nicht so wichtig sind, immerhin sind dieses Jahr die zwei Liebenden aus Distrikt 12 wieder dabei"
„Irgendwas haben wir falsch gemacht" Murmelte Haymitch.
Ich grinste und folgte Octavia.
Nach gut zwei Stunden, waren wir fertig.
Katniss und mein Kostüm unterschied sich nicht wirklich von einander, ein schwarzes Kleid, enganliegend, am Hals geschlossen und am Dekolleté offen, ich fühlte mich darin nicht wirklich wohl, doch musste es wohl sein.
Unserer Make-up, war so ganz anders, als alles was ich bisher sah, ich war damals so geschminkt worden, das ich aussah als würde ich aus einem Kohlenbergwerk kommen und Katniss war das sanfte, liebreizende Mädchen gewesen, doch nun, hatten wir dramatische Highlights und dunkle Schatten und sie wirkte auf mich so fremd wie ich mich selbst empfand.
Wir hatten stark gewölbte Augenbrauen bekommen, da ich blonde Brauen hatte, wurden diese schwarz bemalt, unsere Wangenknochen sahen markanter aus, die Augen glühender und die Lippen tiefviolette.
Die Haare trugen wir ebenfalls sehr ähnlich, viele geflochtene Zöpfe, hier und dort hochgesteckt und fertig war Cinna's Werk.
Katniss wirkte fast überirdisch und würde die Zuschauer verzaubern, ich selbst kam mir ungeheuer albern vor, was vermutlich daran lag, das ich so ähnlich zurechtgemacht worden war wie Sie.
Ich sollte nicht so aussehen, ich sollte eigenständiger sein, nicht ein zweites Mädchen in Flammen, denn das dieses Kostüm brennen würde, war doch klar.
„Dieses Mal, kein Winken, kein Lächeln, ich will, das ihr beiden, wenn ihr auf den Wagen steht, nur geradeaus schaut, als würdet ihr die Zuschauer nicht wahrnehmen, als wären sie euch egal" Erklärte Cinna uns.
„Endlich mal etwas, was ich gut kann" Meinte Katniss mit einem angedeuteten grinsen.
Als wir gerade den Raum verlassen wollten, um draußen auf die Jungs zu treffen, hielt Cinna mich noch einmal auf, sah mich freundlich an und meinte dann: „Dein Kostüm mag zwar aussehen wie ihres und auch Haymitch wird Peeta sehr ähnlich sehen, aber ihr zwei seid anders. Sobald der Zeitpunkt gekommen ist, da Peetas und Katniss's Kostüme anfangen Flammen zu schlagen, werden deines und das von Haymitch qualmen, rauchen, euch wie mystischer Nebel umhüllen. Ich will, das ihr als Team wahrgenommen werdet, aber auch als völlig anders, als die beiden. Ich denke, das kommt euch auch gelegen. Zudem, ist es das, woran ich immer denken muss, wenn ich dich mit diesen kühlen, blauen Augen sehe, Nebel"
Das Cinna überhaupt etwas in mir sah, verwunderte mich, vor allem, etwas wie Nebel.
„Wieso Nebel?" Fragte ich und sein Grinsen wurde breiter.
„Ganz einfach, Flammen kann man anfassen, auch wenn man sich verbrennt, doch Nebel, ist nicht greifbar, er ist wunderschön und angsteinflößend zugleich. Er zwingt dich, dich nur auf beschränkte Sinne zu verlassen, du musst mehr tun als mit deinen Augen sehen, um zu begreifen, wie wundervoll er ist"
Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte, ich war ein wenig überwältigt und zugleich hatte ich Angst.
Ich hatte Angst davor, ihn zu enttäuschen, seine Wahrnehmung von mir zu zerstören.
„So und nun geh. Ich habe noch etwas zu erledigen"
Ich verließ nun ebenfalls den Raum, folgte Katniss die schon im Aufzug auf mich wartete und zusammen fuhren wir hinunter ins Erdgeschoss, des Erneuerungsstudios, wo die Tribute und ihre Wagen in einer riesigen Halle darauf warteten, dass die Eröffnungsfeier beginnen würde.
Die Sieger, standen mit ihren Mentoren, sofern sie einen hatten, in Grüppchen zusammen und unterhielten sich.
Es war ein Komisches Gefühl, zu sehen, wie gut sich alle kannten und man selbst war der totale Außenseiter.
So mussten sich Katniss und Peeta wohl auch gerade fühlen.
Katniss und ich waren nicht die Typen, die herumgingen und sich vorstellten, also blieb sie lieber bei den Pferden ihres Wagens und tätschelte unauffällig dem Tier den Rücken und ich sah mich in der Menge nach Haymitch um.
Ich entdeckte ihn bei Chaff und Seeder, angeregt unterhielt er sich mit ihnen und ich kam nicht umhin zu bemerken, dass er in seinem Kostüm irgendwie gut aussah.
Es war ebenfalls enganliegend und schwarz und dich völlig anders Geschnitten als unsere Kleider.
Während Peeta, den ich im Augenwinkel einmal flüchtig gesehen hatte, einen Schnitt hatte, der seine arme betonte, indem er bis zu den Schultern frei blieb, hatte Haymitch lange Ärmel bekommen und zwar nicht, weil seine Arme nicht ansehnlich gewesen wären, sondern einfach, weil es besser zu ihm passte.
Sein Haar wurde anscheinend nicht angerührt, noch immer hing es ihm lang ins Gesicht und ließ mich schmunzeln.
Ich wollte gerade zu ihm hingehen, als sich plötzlich jemand vor mir aufbaute.
Überrascht blickte ich in das Gesicht eines schlanken, großen Mannes mit kurzen braunen Haaren.
Ich runzelte kurz die Stirn, versuchte ihn einzuordnen, doch als ich sein Kostüm ansah und erkannte, das er einen Baum darstellte hatte ich es und fragte verwirrt: „Du bist Blight, aus Distrikt 7. Richtig?"
Er nickte und sein Gesicht wirkte sehr ernst.
„Kann ich irgendetwas für dich tun?" Noch immer sah er mich ernst an, doch schwieg er weiterhin.
Plötzlich schlang im Johanna Mason aus seinem Distrikt einen Arm um die Schulter, was ihn zusammenzucken ließ und sah mich ein wenig arrogant an.
„Blight hier, wollte dir schon lange mal sagen, dass er auf dich steht. Doch er hat sich nie getraut und nun, da wir alle sterben, hat er sich endlich durchgerungen, mehr oder weniger"
Blight war irgendwo zwischen dreißig und vierzig Jahren, er sah ganz gut aus, doch schien er nun weniger ernst als vielmehr verunsichert, durch Johanna.
Er biss fest die Zähne zusammen, was ich daran erkannte, das seine Kiefermuskeln sich verspannten.
„Ähm, also... ich" Was sollte ich darauf sagen? Ein Mann, de mir sagte, dass er mich mag, oder eher, Johanna Mason sagte mir, das der Mann mich mochte, wie reagierte man da?
„Tja Blight, sieht so aus, als wär das ne Abfuhr" Meinte Johanna und klopfte ihm dann aufmunternd auf die Schulter.
„Aber mach dir nichts draus, wir werden vermutlich schon bald andere Dinge im Kopf haben, die uns Sorgen machen sollten" Dann ließ sie den armen Kerl bei mir allein zurück und verschwand.
„Es, tut mir leid..." Murmelte er verbissen und ich wandte schnell ein: „Schon in Ordnung. Das muss dir nicht leidtun. Es ist sehr schmeichelhaft, aber..."
Begann ich, doch wusste ich nun nicht was ich noch sagen sollte.
„Aber sie ist mit mir zusammen" Überrascht drehte ich mich um und sah Haymitch, wie er nach meiner Hand griff und fest in Blight's Gesicht sah.
Er blickte noch kurz zwischen uns hin und her, ehe er nickte und verschwand.
„Nun, eigentlich sollte ich mich wohl bedanken, da du mir geholfen hast, aber ihn anzulügen ist vielleicht nicht unbedingt die richtige Wahl gewesen"
Er blickte mich erstaunt an, als wäre er wirklich überrascht darüber: „Meinst du?"
Ich runzelte die Stirn, doch da zog er mich auch schon zu unserem Wagen, da das Signal ertönte und wir gleich rausfahren würden.
Wir waren ein Wagen vor Katniss und Peeta, aber wie immer mit Distrikt 12 am Schluss.
Als wir nach draußen Rollten, hatte Haymitch meine Hand noch immer nicht losgelassen und würde es vermutlich auch nicht tun, solange wir fuhren.
Die Hymne von Panem ertönte und die Menge begann zu schreien, zu klatschen und zu jubeln.
Sämtliche Tribute wurden auf den Flaggen am Rand in groß abgebildet, blieben jedoch zum Schluss wieder sehr lange auf Katniss ruhen.
Schließlich, entsprang unserem Kostümen ein Funke und silberner Rauch, schlängelte sich Nebelartig von uns ab und wehte hinter uns her.
Vermutlich nur einen halben Meter hinter uns, doch es brachte die Menge dazu auszurasten, erneut zeigten sie Haymitch und mich auf den Flaggen und dann wieder Katniss und Peeta, die wie ich so sehen konnte, in Flammen aufgegangen waren.
Cinna hatte es wieder einmal geschafft und ich grinste innerlich.
Nach außen hin, tat ich aber was er uns geraten hatte, ich starrte nur gerade aus und als wir bei Snow ankamen und dort unsere Wendung machten, sah ich mit grimmigen Gesichtsausdruck zu ihm auf.
Ich hasste diesen Mann, er hatte mir alles genommen und versuchte erneut mir alles zu nehmen, doch würde ich dieses Mal besser achtgeben und das was mir wichtig war verteidigen.
Als wir wieder in die Halle einfuhren und die Einführungsfeier vorbei war, verließen wir unsere Wagen und gingen mit Katniss und Peeta zusammen zu Chaff und Seeder.
„So macht man sich Freunde da draußen, Leute" Meinte Haymitch mit einem grinsen und sah Katniss und Peeta an.
„Tja wir lernen ja auch von den Besten" Murmelte diese.
„Darf ich vorstellen, das sind besondere Freunde von mir, Seeder und Chaff"
Der Dunkle Mann, trat vor, zog Katniss am Nacken zu sich heran und küsste sie auf den Mund, überrascht zuckte sie zurück, wirkte richtiggehend verständnislos.
„Sie sind aus Distrikt 11" Haymitch und Chaff lachten beide auf, als sie Katniss sahen und Haymitch sprach weiter: „Er ist sehr freundlich, du darfst ihn aber nicht zu dir einladen, er trinkt deinen ganzen Schnaps aus" Dann reichten sich die beiden Männer die Hände um sich endlich zu begrüßen.
„Haymitch, jetzt wo du es erwähnst, Lust nachher noch was zu trinken?" Fragte Chaff und Haymitch verzog leicht das Gesicht, ehe er grinste und mit einem Blick zu mir meinte: „Tut mir leid man, aber diese Dame hier, würde mir die Hölle heiß machen, sollte ich vor den Spielen Alkohol anrühren"
Erstaunt sahen Seeder und Chaff nun zu mir und ich fühlte mich unwohl.
„Das hätte ich nicht für möglich gehalten, das es irgendjemand schaffen würde, das Haymitch aufhört zu trinken" Meinte Seeder und Chaff reichte mir seine Hand, die ich zögernd ergriff.
„Ich hätte wohl lieber dir einen Kuss geben sollen" Meinte er Lachend, doch sah er dabei Haymitch auf eine Weise an, die ich nicht verstand.
„Das lassen wir mal lieber. Also Leute, wir sehen uns" Haymitch reichte beiden noch einmal die Hand, ehe wir zusammen zu unseren Räumen gingen.
„Jetzt versuchen wir die Schminke abzukriegen und dann reden wir über die anderen Tribute"
„Diese Tribute sind völlig durchgeknallt" Murmelte Katniss und warf noch einen Blick zurück.
„Es gibt ausnahmen, er da ist ein guter" erklärte ihr Haymitch.
Wir stiegen in einen der Fahrstühle ein, doch ehe diese sich schloss, betrat noch Johanna Mason den Lift und stand nun mit genervten Blick vor uns.
„Also ihr seht echt super aus" „Danke" Murmelte Katniss und verzog skeptisch das Gesicht.
„Meine Stylistin ist so ne Versagerin!" Zischte Johanna, drehte sich mit dem Rücken zu uns und zog die Haarklammer heraus, die aussahen wie Blätter und ließ ihr Haar herabfallen.
„Distrikt 7. Holzverarbeitung, Bäume, äh. Seit vierzig Jahren straffiert sie unsere Tribute als Bäume aus" Verwirrt sah ich dabei zu, wie Johanna begann sich auszuziehen.
„Ich hätte Lust dieser Frau meine Axt in den Kopf zu hauen" Murmelte sie hörbar laut.
„Und wie fühlst du dich, jetzt wo die ganze Welt mit dir schlafen will?" Fragte sie noch immer mit dem Rücken zu uns.
„Tz, ich glaub nicht, das die ganz Welt..." Begann Katniss, doch unterbrach Johanna sie und drehte sich zu uns um.
„Ich hab nicht mit dir geredet" Sie sah zu Peeta, zog sich das Haar über die Schulter und meinte zu ihm: „Reißverschluss?"
Peeta zog ihr den Reißverschluss herunter und meinte dabei: „Klar"
Ich sah aus den Augenwinkeln, wie Katniss zu ihm sah und dabei das Gesicht verzog.
Peeta lächelte, jedoch erstarb sein Lächeln, als Johanna sich wieder zu uns wandte und sich das Kleid abstreifte.
Völlig Nackt stand sie vor uns und ich wusste ebenfalls nicht genau wo ich hinsehen sollte.
Katniss hatte das Gesicht abgewandt, Peeta sah immer wieder von ihrem Gesicht nach unten auf ihren Körper und wieder rauf, Haymitch grinste und starrte ungeniert und ich hätte ihm dafür am liebsten eine reingehauen.
„So ist es besser" Atmete sie auf und sah dann schelmisch lächelnd zu Haymitch und zwinkerte, was ihn noch breiter grinsen ließ.
Als der Fahrstuhl sich öffnete, wandte sie sich ab und meinte: „Danke. Das müssen wir unbedingt mal wieder machen"
„Wir haben zu danken" Sagte Haymitch und kassierte dafür einen stoß in die Seite von mir, woraufhin er mich überrascht ansah.
Grimmig blickte ich zur sich schließenden Fahrstuhltür.
„Johanna Mason, Distrikt 7" Erklärte Haymitch dann an Katniss und Peeta gewandt.
Peeta atmete hörbar aus und Katniss hatte noch immer das Gesicht verzogen, dann lachte Peeta auf und Katniss fragte ihn: „Was ist?"
„Das ist deinetwegen, Katniss. Merkst du das nicht?" Meinte er.
„Was ist meinetwegen?"
„Na, das die sich alle so benehmen, Finnick mit seinen Zuckerwürfeln, Chaff, der dich küsst und der Striptease von Johanna" Er versuchte etwas ernsthafter zu klingen, aber es gelang ihm nicht.
„Sie spielen mit dir, weil du so... du weißt schon"
„Nein, weiß ich nicht" Fuhr sie ihn zischend an.
„Na, damals in der Arena, da hattest du schon ein Problem damit gehabt mich anzusehen oder anzufassen, du bist so...rein" Erklärte Peeta und sie fuhr ihn wütend an: „Bin ich nicht! Letztes Jahr habe ich dir doch jedes Mal die Kleider vom Leib gerissen!"
„Schon, aber... ich meine, für das Kapitol bist du rein. Für mich bist du genau richtig. Sie wollen dich nur ein bisschen aufziehen"
„Nein, die wollen sich über mich lustig machen, genau wie du!" Rief sie und ich verdrehte die Augen, warum mussten die Beiden immer streiten?
„Nein" Meinte Peeta mild und unterdrückte noch immer ein Lächeln.
Als sich der Fahrstuhl schließlich zu unseren Räumen in Etage 12 öffnete.
Verließ ich schnell den Lift und verschwand in meinem Zimmer, zog mir dieses alberne Kleid vom Leib, löste mein Haar aus den unzähligen Zöpfen und trat unter die Dusche.
Heiß Duschte ich mich ab, wusch mir gründlich die Schminke ab und verwandelte mich immer mehr und mehr zurück in das unscheinbare Mädchen aus Distrikt 12.
Als ich schließlich aus der heißen Dusche trat, klopfte es an meiner Zimmertür, ich zog mir einen Bademantel über, trocknete nebenbei mit einem Handtuch mein Haar ein wenig und öffnete die Tür.
Haymitch hatte noch immer das schwarze Kostüm an und stand nun mit ernstem Gesichtsausdruck in der Tür.
„Kann ich reinkommen?" Fragte er und ich ließ ihn schließlich mit einem verdrehen meiner Augen rein und schloss hinter ihm die Tür wieder.
Wie selbstverständlich setzte er sich auf das Bett und klopfte neben sich auf die Matratze.
Zögernd und skeptisch ging ich auf ihn zu und setzte mich.
„Was war los mit dir, das im Aufzug war doch nur ein Spaß. Wie Peeta schon sagte, die machen das alles nur wegen der Kleinen"
„Deswegen kommst du her?" Fragte ich ihn.
„Ja. Du scheinst sauer zu sein"
„Haymitch, ob du Johanna ansiehst oder sonst irgendetwas mit ihr machst, geht mich doch ohnehin nichts an. Also warum bist du hier und rechtfertigst dich?"
„Ich weiß es nicht" Sagte er und ich ließ meinen Blick zu Boden sinken.
Was hatte ich auch erwartet?
„Ich denke, es liegt daran, das du mir zu wichtig bist, als das ich wollte das du mich hasst"
Überrascht sah ich wieder auf: „Haymitch ich hasse dich nicht. Du bist der wichtigste..." Ich stockte, als ich sein Grinsen sah.
„Der Wichtigste? Was Süße?" Hakte er nach.
„Ich fasse es nicht, du wusstest, das ich so etwas sagen würde und bis deswegen hier!" Fuhr ich ihn aufgebracht an und stand auf.
„Nun nicht unbedingt diese Worte aber ja, so welche in der Art"
Ich wandte mich zur Tür und wollte sie öffnen: „Du solltest jetzt gehen" Doch Haymitch war nun aufgestanden und hielt mich am Arm zurück: „Sarah, hat er dir je wehgetan?"
Verwirrt blickte ich zu ihm auf, ich hatte keine Ahnung von wem er sprach, da er das Thema zu schnell gewechselt hatte.
„Wen meinst du?"
„James" War seine Schlichte Antwort und nach einem kurzen Zögern, wegen der Überraschung, riss ich ihm meinen Arm weg und stand nun mit dem Rücken dicht an der Tür, mein Herz schlug schmerzhaft stark in meiner Brust und ich suchte in seinen Augen nach antworten auf unzählige Fragen.
Schließlich wurde es mir klar und ich lachte bekümmert auf: „Deswegen bist du wirklich hier, nicht wegen der Sache im Fahrstuhl, sondern wegen dem Video. Du hast es gesehen?" Es war eigentlich nicht wirklich eine Frage, eher eine Feststellung, aber dennoch nickte er.
Ich konnte ihm nicht länger in die Augen sehen, wandte mein Gesicht ab und fragte dann mit leicht erstickter Stimme, obwohl ich so um Fassung bemüht war: „Wieso hast du das getan?"
„Ich wollte wissen, was wirklich passiert ist. Ich wusste, das es damals geschnitten worden war und ich wollte wissen, was dir wiederfahren ist, was er getan hatte" Erwiderte er ruhig.
„Na dann hast du doch deine Antwort!" Zischte ich wütend und sah ihm ins Gesicht, ich musste zu meinen Leidwesen feststellen, das Haymitch ein wenig verschwommen war, was bedeutete, das ich Tränen in den Augen hatte.
Ich hasste es so schwach zu sein!
„Nein, habe ich nicht. Ich wollte wissen, ob er dir im Distrikt wehgetan hat. Ich wollte wissen, ob er das schon einmal versucht hat oder ob er es sogar geschafft hat"
„Das geht dich überhaupt nichts an!" Fuhr ich ihn an.
Haymitch schlug mit seiner Faust wütend gegen die Wand und ich erschrak.
„Doch es geht mich etwas an! Ich sagte doch, du bist auch meine Familie und ich werde dich beschützen und für dich da sein, als bitte... sag es mir. Ich muss es wissen"
Ich beruhigte mich ein wenig nach diesen Worten und fragte ihn dann leise: „Wieso?"
Er verzog wie unter schmerzen das Gesicht: „Ich muss es einfach"
Ich zögerte noch einen Moment, aber sein Gesicht sah so flehentlich so verletzt aus, so hatte ich ihn noch nie gesehen und aus diesem Grund gab ich ihm die Antwort, die ihn erleichtert die Hände wieder entspannen ließ: „Nein. Er hat es nicht so versucht wie in der Arena, er wollte es, hat mich immer wieder gefragt und gedrängt. Aber nie so und er hat es auch nie geschafft"
Haymitch nickte, schien sichtlich beruhigt und ging dann zur Tür, öffnete diese und stand noch einen Moment darin, unentschlossen, ob er wirklich gehen sollte oder nicht.
„Chaff und Seeder sind dabei, ebenso wie ihre Mittribute Lex und Tamm" Dann verließ er den Raum, schloss hinter sich die Tür und ich musste erneut versuchen zu verstehen was er mit diesem schnellen Themenwechsel meinte.
Als ich mein Haar getrocknet, mir einen Schlafanzug angezogen hatte und schließlich im Bett lag, wurde es mir klar.
Sie waren dabei! Sie wussten von Haymitch's Plan und waren einverstanden uns zu helfen!
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The Hunger Games-Sarah Riley and her life as a tribut
RomanceDas Kapitol hatte Sarah Riley mit ihrem Eintritt als Tribut in die 68. Hungerspiele alles genommen. Sie war allein und musste versuchen in der Arena gegen dreiundzwanzig andere Tribute zu bestehen, nicht einmal ihr Mentor Haymitch war eine große Hil...