Nachdem Prim sich einverstanden erklärt hatte mit Peeta zu sprechen, waren Haymitch, Katniss, Plutarch und ich zusammen in den Beobachtungsraum gegangen und sahen zu, wie Katniss kleine Schwester den Raum betrat, indem Peeta an das Bett gefesselt worden war.
In diesem Raum saßen schon zehn Mitglieder seines Genesungsteams, alle samt mit Klemmbrettern ausgestattet.
Durch den Einwegspiegel beobachteten wir, wie Prim sich seinem Bett langsam näherte, ohne das Peeta mitbekam, das wir Ihn beobachteten.
„Ich erkenne Ihn kaum wieder." Hauchte ich und Haymitch ergriff meine Hand und drückte diese leicht.
Peeta wirkte so wirr und Fremd.
Als er Prim sah und erkannte, weiteten sich seine Augen vor Schreck, während sie sich auf sein Bett setzte.
„Hey." Murmelte sie und Peeta sah sie erschrocken an: „Prim? Wie kommst du hierher?"
„Sie ist zu dicht dran." Beschwerte sich Haymitch neben mir an Plutarch Gewand.
Dieser sah Ihn nur kurz an und sagte knapp: „Ist schon Ok."
„Wir sind hier in Distrikt 13. Es gibt Ihn wirklich, die Geschichten sind wahr." Gab Prim mit Ihrer ruhigen, sanften Stimme wieder.
„Du wurdest gerettet."
Peeta starrte vor sich hin, ich sah wie sein Mund sich auf und zu bewegte, als suche er nach einer Frage, oder einer Entgegnung, von der er sich nicht sicher war, wie er sie Formulieren sollte.
„Meine Familie hat mich noch nicht besucht." Murmelte er und ich spannte mich neben Haymitch deutlich an, während Katniss eine Hand an die Scheibe des Einwegspiegels legte und aussah, als würde sie Ihn am liebsten tröstend in den Arm nehmen.
„Es gab einen Angriff auf 12." Sagte Peeta nun von sich aus und Prim bestätigte dies leise.
„Meine Familie..." Das war der Moment, an dem er Prim ins Gesicht sah und aussah, als würde er jeden Moment die Tränen nicht mehr zurückhalten können, die in seinen Augen schimmerten.
Mein Herz schmerzte stärker bei diesem Anblick, als bisher sonst in meinem Leben.
Prim schüttelte Ihren Kopf.
Sie saß mit dem Rücken zu uns, weswegen ich Ihr Gesicht nicht sehen konnte, doch ich wusste auch so, das Prim einen liebevollen, tröstenden Blick aufgesetzt hatte.
Alles was ich bisher von Katniss Schwester mitbekommen hatte, war eine sanfte, gütige, mitfühlende Persönlichkeit, welche mutig genug war, anderen zu helfen.
„Die Bäckerei hat Ihn nicht überstanden." Hauchte sie leise und Peeta wandte daraufhin seufzend seinen Blick ab.
Von Trauer und Verzweiflung war keine Spur mehr, sie wichen einem kalten, entschlossenen Blick.
„Wegen Katniss." Hörte ich Ihn leise sagen und diese versteifte sich nun ebenfalls in dem kleinen Beobachtungsraum.
„Alles bloß wegen Katniss."
„Es war nicht Ihretwegen." Entgegnete Prim und Peeta sah wieder zu Ihr auf.
„Hat sie gesagt das du das sagen sollst?" Sagte er kalt und seine Stimme klang nun nicht mehr leise, sondern fest und unnachgiebig.
„Nein." Hauchte Prim: „Sie hat mir gar nichts gesagt."
„Sie ist eine Lügnerin Prim. Das ist ein Trick." Katniss trat einige Schritte von der Scheibe weg und sah geschockt in den Raum in dem Ihre Schwester und Peeta sich befanden.
„Peeta, was du da sagst ist nicht wahr." Versuchte Prim es erneut, doch irgendetwas in Peeta schien klick gemacht zu haben, denn er wandte sich Ihr immer mehr zu: „Sie schickt dich um mit mir zu reden. Sie weiß das du jetzt hier bist."
Doch während Prim versuchte Peeta zu beruhigen, schrie dieser auf einmal laut: „Du kannst Ihr nicht vertrauen!" Er zerrte dabei an seinen Fesseln und das ganze Bett wackelte.
Prim erhob sich eilig, während Peeta weiter schrie: „Sie ist eine Mutation! Ein Monster womit das Kapitol versucht uns alle zu vernichten!"
„Hol sie da raus!" Befahl Haymitch Plutarch, welcher anwies die Türen zu öffnen,damit Prim den Raum verlassen konnte.
Katniss starrte einfach nur weiterhin in den Raum hinein, während Peeta schrie und tobte.
„Sie ist eine Lügnerin! Du musst sie töten Prim! Du musst sie töten!"
Ich ließ Haymitchs Hand los und legte sie sanft auf Katniss Schulter, wodurch diese zusammenzuckte: „Das ist nicht Peeta Katniss. Das ist die Folge der Einwebung, das musst du begreifen."
„Ich weiß das das nicht Peeta ist." Sagte sie nur Tonlos neben mir und schließlich verabreichte man den noch immer schreienden Peeta ein Beruhigungsmittel und wir verließen langsam den Raum, während sein Genesungsteam sich fleißig Notizen machte.
„Katniss, wie geht es dir?" Fragte Plutarch draußen vor der Tür und diese schien gar nicht mehr Anwesend zu sein, denn sie wandte sich mit leeren Blick ab und murmelte: „Ich kann hier nicht mehr bleiben. Wenn Ihr wollt das ich der Spotttölpel bin, dann müsst Ihr mich wegschicken."
„Wo willst du hin?" Fragte Haymitch sie und Katniss sah Ihn mit emotionslosem Blick an und sprach in Tonloser Stimme: „Ins Kapitol. Das ist der einzige Ort, an dem ich etwas ausrichten kann."
„Ausgeschlossen." Wandte Plutarch ein: „Nicht bevor nicht alle Distrikte sicher sind. Die gute Nachricht ist, das die Kämpfe fast überall vorüber sind. Außer in Distrikt 2. Aber der ist eine harte Nuss."
Dann wandte sie sich an Plutarch und Ihre Augen funkelten mit einem Mal entschlossen: „Dann schickt mich nach 2."
„Ich bin nicht gerade begeistert davon, das du dich schon wieder in den Kampf stürzen willst, süße." Sagte Haymitch grimmig dreinblickend in meine Richtung und ich sah setzte mich auf die Kante seines Bettes.
Es brachte nichts sich zu streiten: „Ich begleite Katniss. Ich lasse sie nicht alleine dorthin fliegen und kämpfen."
Er wandte sich mir zu und kam auf mich zu, blieb dicht vor mir stehen und sah auf mich hinab.
Sanft, jedoch mit druck, legte er seine Hände an beide Seiten meiner Wangen und beugte sich zu mir hinab.
Er legte seine Stirn an meine und sah mir mit seinen hellen Augen intensiv in die meinen .
„Was geht nur in dir vor sich?"
Ich musterte sein Gesicht eingehend und sah Ihn entschuldigend an: „Ich weiß es selbst nicht."
Er seufzte, schloss die Augen und legte seine Lippen auf meine.
Es war sonderbar, wie selbstverständlich er dies tat, als hätten wir nie etwas anderes getan.
Doch im Grunde hatte ich mich doch erst vorgestern Nacht zu Ihm in seine Wohneinheit gewagt und wir hatten uns unsere Gefühle gestanden.
Falsch, ich hatte Ihm meine Gefühle gestanden, er selbst hatte nichts gesagt.
Er hatte nur einmal angedeutet das er tiefere Gefühle für mich hatte, nach den 75. Hungerspielen, als ich seine Wunde behandelt hatte.
Als er mich ganz unvorbereitet geküsst hatte und mir gesagt hatte, ich hätte seine Wunden geheilt.
Er hatte keine Körperlichen Wunden gemeint, das wusste ich.
Das hatte er damals mehr als deutlich gemacht, und dennoch, hatte er nie von Liebe gesprochen.
Er küsste mich jedoch mit einer Selbstverständlichkeit, wie nur Liebende es taten.
Ich hob meine Hände an seinen Nacken und strich dort durch sein blondes Haar und erwiderte den Kuss sanft, während ich meine Augen schloss.
Leise seufzte ich gegen seine Lippen und als der den Kuss unterbrach und sich schwer atmend aufrichtete, sah er mit einem Schmunzeln auf mich hinab: „Puh. Du machst mich fertig süße."
Verständnislos erwiderte ich den Blick und stand schließlich langsam auf.
„Ich werde jetzt noch einmal trainieren gehen. Ich will vorbereitet sein, wenn wir Morgen nach 2 aufbrechen."
Haymitch nickte und trat beiseite: „Du wirst Morgen gut auf dich achtgeben, nicht wahr?"
Überrascht sah ich Ihn an, ehe ich langsam nickte: „Sicher. Das tue ich immer."
Ernst erwiderte er meinen Blick und ich verließ Ihn daraufhin.
Distrikt 2 ist erwartungsgemäß groß.
Er bestand aus mehreren verstreuten Bergdörfern.
Ursprünglich gehörte jedes Dorf zu einem Bergwerk, oder Steinbruch, doch in diesen Zeiten hatten sich viele darauf verlegt, Friedenswächter zu beherbergen und auszubilden.
Da die Rebellen Luftunterstützung aus 13 hatten, stellten die Dörfer kein Problem dar.
Die Herausforderung lag im Zentrum des Distrikts.
In einem nahezu undurchdringlichen Berg, schlug das militärische Herz des Kapitols.
Seitdem Plutarch am Abend zuvor noch eine Rede an die Rebellenführer gehalten hatte und von einer harten Nuss sprach, die wir knacken müssten, nannten wir den Berg nur noch „die Nuss".
Er wurde gleich nach den dunklen Tagen errichtet, als das Kapitol 13 verloren hatte und dringend einen neuen, unterirdischen Stützpunkt brauchte.
Ein Teil der Streitkräfte, war zwar in den Randgebieten des Kapitols stationiert, wie Atomraketen, Flugzeuge und Kampftruppen, aber ein beachtlicher Teil befand sich jetzt in der Hand des Feindes.
Distrikt 13 mit einem Unterirdischen Aufbau zu kopieren war nie in Frage gekommen, dafür hatte sich der Berg mit seinen Tunneln einfach geradezu angeboten.
Im Innern befanden sich riesige Höhlen, welche das Kapitol mit Pfeilern und Wänden hatte verstärken lassen, damit sie dort einen neuen Stützpunkt errichten konnten.
Es wurden Computer aufgestellt, Besprechungszimmer, Kasernen und Waffenlager errichtet.
Die Zugänge wurden erweitert, damit die Hovercrafts aus der Flughalle herauskonnten.
Raketenabschussvorrichtungen wurden Installiert.
Äußerlich sah der Berg weitgehend aus wie jeder normale Berg mit mehreren Zugängen, doch Innen, glich er einer Festung.
Aus 2 waren stets die Karrieros gekommen.
Im Gegensatz zu den anderen Einwohnern der verschiedenen Distrikte, wurden die in 2 regelrecht gepäppt.
Sie wurden gut ernährt und versorgt.
Manche wurden Arbeiter in der Bergwerken oder Steinbrüchen.
Andere wurden für Tätigkeiten in der Nuss ausgebildet oder in den Rang eines Friedenswächters erhoben.
Schon frühzeitig wurden sie hart für den Kampf trainiert.
Die Hungerspiele, boten die einzigartige Gelegenheit, zu Ruhm und Reichtum, sowie Wohlstand zu gelangen.
Die Leute in 2 schluckten die Propaganda des Kapitols natürlich leichter, als wir anderen und machten sich die Gebräuche des Kapitols zu eigen.
Aber letztendlich waren sie doch bloß Sklaven.
Und wenn es auch jenen, die Friedenswächter wurden, oder in der Nuss arbeiteten, nicht bewusst war, die Steinmetze begriffen es sehr wohl.
Und diese bildeten den Kern des Widerstands.
Wir befanden uns nun schon zwei Wochen hier und die Lage schien unverändert.
Die am Rande gelegenden Dörfer waren unter der Kontrolle der Rebellen, die Stadt war geteilt und die Nuss unerreichbar wie eh und je.
Jeden Tag taten wir was wir konnten.
Katniss nahm Propos auf, denn richtig Kämpfen durfte sie nicht, während ich in den letzten zwei Wochen nichts anderes getan hatte als das.
Ich hatte mittlerweile in meinem Leben mehr tot gesehen als ein Mensch sehen sollte und ich fürchtete, das wenn es soweiterging, ich am Ende abgeklärter sein würde, als ich wollte.
Jemanden zu töten war leicht, fast schon zu leicht.
Nur das danach, die Gefühle und Gedanken, die mich hinterher immer gequält hatten, blieben hier in 2 komplett aus.
Das Lag im Moment wohl weniger daran, das mir die Menschen, die ich tötete egal waren, als vielmehr daran, das ich schlichtweg keine Zeit hatte mir hinterher groß Gedanken machen zu können.
Ich kam nach jedem Einsatz zurück in die Zentrale, nahm mit Katniss und den Anderen an den Einsatzbesprechungen Teil und besuchten hinterher die Verwundeten.
Danach viel ich meist in einen tiefen, traumlosen Schlaf der Erschöpfung und wenn ich mal Zeit hatte, wurde mir gestattet mich mit Haymitch über Funk in Verbindung setzen zu dürfen.
Es war für Ihn vermutlich noch zermürbender als für mich, da er sich beständig um mich sorgte, wenn ich im Einsatz war.
In 13 kümmerte man sich weiter intensiv um Peetas Behandlung und Plutarch versicherte Katniss am Telefon stetig, das es Ihm deutlich besser ginge, während Haymitch die ungeschönte Wahrheit sagte und uns klarmachte, das dies alles andere als der Fall sei.
Prim hatte die Idee, das man das Einweben rückgängig machen könnte, indem man die negativen Erinnerungen bewusst heraufbeschwor und Ihm dann eine starkes Beruhigungsmittel verabreichte.
Bisher hatten sie es an nur einer Erinnerung ausgetestet und sah nicht schlecht aus laut Haymitch, wenn auch nicht herausragend.
Es dauerte zwei weitere Tage, in denen ich nicht mehr zu einem Einsatz zugelassen wurde, da man sich endlich dazu entschlossen hatte die Nuss endgültig zu Knacken.
Lyme, welche wir auch aus dem Kapitol hatten retten können und welche vor circa einer Woche zu uns gestoßen war und nun die Kommandantin von 2 wurde, stand am Konferenztisch und sah uns ernst an.
Wir besprachen anhand einer virtuellen Rundreise um die Nuss, wie es um die Befestigungsanlagen stand und Lyme berichtete uns von gescheiterten versuchen, die Nuss einzunehmen.
Nachdem Lyme mit Ihrer Erzählung endete, begann das Stundenlange diskutieren und beraten und ich wusste, das ich nicht viel zu diesem Strategiegespräch beitragen konnte, außer: „Ist es denn zwingend Notwendig, die Nuss zu erobern? Reicht es nicht, wenn wir sie... blockieren?"
Alle außer Beetee sahen mich verwirrt an: „Das könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein. Erkläre uns, worauf du hinauswillst."
„Nun, wenn ich Katniss in 13 beim Jagen beobachtet habe, fiel mir auf, das sie bei dem Bau eines Tieres, niemals versuchen würde diesen zu stürmen. Sie hatte im Grunde immer nur zwei Möglichkeiten. Die Tiere darin einzusperren, oder hinauszuscheuchen."
„Wir haben versucht die Eingänge zu bombardieren." Sagte Lyme an mich gewandt: „Doch sie sind so tief in den Fels gehauen, das sie kaum nachgeben."
„Daran hatte ich auch nicht gedacht." Entgegnete ich: „Ich dachte eher daran, uns den Berg selbst zunutze zu machen." Ich sah Lyme und alle anderen entschlossen von meiner Idee, genau an.
„Wir lösen Lawinenzüge aus."
„Das wäre aber Kompliziert. Wenn wir die Abläufe der Detonationen nicht ganz genau planen, dann können wir nicht mehr eingreifen, wenn etwas schiefgeht." Wandte Beetee ein, welcher aufgestanden war und nun aus dem Fenster blickte, welches einen perfekten Ausblick auf die Nuss bot.
„Wenn wir uns von der Vorstellung verabschieden, die Nuss besitzen zu wollen, bräuchten wir auch nicht einzugreifen." Wandte nun Gale ein, welcher mich so wie es schien verstanden hatte.
Ich nickte eifrig: „Genau, wir machen sie einfach dicht."
„Du schlägst also vor, das wir Steinlawinen nutzen, um die Zugänge zu blockieren?" Fragte Lyme skeptisch und ich nickte erneut: „Genau. Wir sperren den Feind ein und schneiden Ihn von der Versorgung ab. So können sie Ihr Hovercraft nicht einsetzen und Ihnen bliebe nichts anderes übrig, als sich über den Eisenbahntunnel ins Freie zu flüchten, wenn sie darin nicht ersticken wollen."
Denn die Belüftungsanlagen waren dürftig, bis bestenfalls nicht vorhanden.
„Nicht wenn wir Ihn sprengen!" Sagte Gale Schroff und ich sah Ihn verwirrt an.
Der Junge schien kein Interesse daran zu haben, das Diejenigen die in der Nuss waren, überlebten.
Er wollte sie alle in einer Falle sterben lassen.
In den Gesichtern der Anderen spiegelten sich die unterschiedlichsten Reaktionen wieder.
Von Betroffenheit, bis Genugtuung war alles vertreten.
„Wir können den Leuten da drin ohnehin nie wieder trauen." Sagte er leichthin und ich musterte Ihn ernst.
„Sie sollten zumindest die Chance haben, sich zu ergeben." Wandte Lyme ein und ich stimmte Ihr sofort zu: „Mein Plan, war nicht dafür gedacht, das wir ein Massenschlachten veranstalten."
„War uns denn der Luxus sich zu ergeben vergönnt, als sie die Brandbomben auf 12 fallenließen?" Fuhr Gale mich hart an und ich biss fest die Kiefer zusammen.
Lyme sah aus, als wollte sie Gale am liebsten erschießen, oder zumindest eine reinhauen, während ich ruhig blieb, was Gale nur noch wütender zu machen schien, denn nun schrie er: „Wir haben gesehen, wie Kinder verbrannt sind! Und wir konnten nichts tun!"
Sofort dachte ich an all die Toten, die wir in 12 gesehen hatten, nachdem wir das Jubel-Jubiläum hinter uns gebracht und von 13 aus der Arena gerettet wurden.
Ich erinnerte mich an die ineinandergeschmolzenen Körper, bei denen es unmöglich war zu sagen, wer dies einmal gewesen war.
Ich wusste, das seine Worte bei Katniss fruchteten, denn sie schloss die Augen, schien das gleiche zu sehen wie ich und als sie sie wieder öffnete, sah ich darin puren Hass.
Doch war ich ebenso überrascht, als sie beruhigend eine Hand auf Gales Unterarm legte und sanft sagte: „Gale. Die Nuss ist ein altes Bergwerk. Das ist so, als würdest du ein riesiges Minenunglück auslösen."
Ich senkte den Blick, als sie dies sagte,hatten wir doch alle in den Minen in 12 damals jemanden verloren.
„Nur nicht so plötzlich, wie das Unglück, bei dem unsere Väter umgekommen sind!" Konterte er an Katniss gerichtet: „Ist das etwa euer Problem? Das unsere Feinde vielleicht noch ein paar Stunden Zeit haben, über Ihren bevorstehenden Tot nachzudenken, anstatt einfach begraben zu werden?"
„Was du vorschlägst ist Massenmord." Wandte ich ein: „Du weißt doch nicht einmal wie diese Leute in die Nuss gekommen sind. Was wenn man welche von Ihnen gezwungen hat? Vielleicht werden sie gegen Ihren Willen dort festgehalten? Selbst unsere eigenen Spione sind unter Ihnen. Sollen diese auch sterben? Frauen, Kinder? Willst du das all diese unschuldigen Menschen sterben, nur damit du dein Rachedurst stillen konntest?"
„Ich würde einige wenige opfern, um viele zu retten, ja. Und wenn ich ein Spion da drinnen wäre, würde ich sagen: Los, setzt die Lawinen in Gang." Konterte er und ich wusste, das es kaum noch Sinn machte mit Ihm darüber zu diskutieren.
Ich konnte nur hoffen, das die Anderen nicht seiner Meinung waren.
„Du sagtest wir haben zwei Möglichkeiten." Sagte Boggs und sah mich an.
„Sie einsperren oder raustreiben. Ich schlage vor, wir lösen die Lawinen aus, tasten den Eisenbahntunnel jedoch nicht an und geben Ihnen so die Möglichkeit sich zu ergeben. Wenn sie auf den Platz flüchten, nehmen wir sie dort schon in Empfang."
„Schwer bewaffnet, will ich hoffen." Murrte Gale: „Denn sie werden es sein, glaub mir."
Ich seufzte: „Sicher werden wir Waffen tragen. Aber keiner Schießt, solange er nicht den eindeutigen Befehl dazu bekommen hat." Ich sah Gale dabei scharf an und hoffte, das er verstand.
„Solltest du dazu nicht in der Lage sein, kannst du gleich hierbleiben."
„Wer hat dich denn zur Anführerin gemacht?!" Fuhr er mich an und Beetee hob die Hand: „Das reicht. Wir weihen jetzt Distrikt 13 ein und machen es so, wie Sarah und Boggs es Vorschlagen."
Gale wollte gerade aufbegehren, als Beetee weitersprach: „In einem hatte Peeta recht, als er im Kapitol in den Propos sprach. Das alles hier führt dazu, das wir Gefahr laufen uns selbst zu zerstören. Ich habe mal mit den Zahlen herumgespielt, wenn man die Verluste mit einbezieht und die Verwundeten, dann... ich denke wir sollten mal darüber reden."
Ich senkte erneut den Blick.
Sicher hatte Peeta einst gemeint, das wir uns selbst zerstören könnten, indem wir uns gegenseitig Töten.
Aber ich fürchtete es war noch weitaus schlimmer als der eigentliche Tot selbst.
Ich fürchtete, das wir am Ende unsere Menschlichkeit opferten.
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The Hunger Games-Sarah Riley and her life as a tribut
RomanceDas Kapitol hatte Sarah Riley mit ihrem Eintritt als Tribut in die 68. Hungerspiele alles genommen. Sie war allein und musste versuchen in der Arena gegen dreiundzwanzig andere Tribute zu bestehen, nicht einmal ihr Mentor Haymitch war eine große Hil...