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Bereits seit mehreren Minuten schliff man den Hellhaarigen und seine Mitgefangenen durch die dunklen Straßen der Stadt.

Trotz der aufgehenden Sonne verdeckten die Häuser den Weg ihrer Strahlen, so dass die Wege, welche sie liefen im Schatten lagen.

Niemand sprach ein Wort, bloß schmerzerfülltes Keuchen war zu hören.

Vorne war das Seil, an welchem sie alle befestigt waren, an einen Karren gebunden, welcher von einem großen schwarzen Pferd gezogen wurde.

Auf dem Karren saß der Mann.

Das Pferd schnaubte immer wieder und stieß angestrengt die Luft aus.

Die Nüstern blähten sich immer wieder auf und Spucke, in Form von weißem Schaum tropfte seine Lippen herunter.

Der Kopf war leicht hinunter gebeugt, und die ebenfalls schwarze lange Mähne hing ihm nicht nur den Hals herunter, sondern auch ins Gesicht.

Auf der Stirn hatte es eine hellere bräunlich verfärbte Stelle.

Mit tränenden Augen blickte der magere Junge zu Boden.

Sein Körper schmerzte und der Zug, welcher stetig auf seinen Armen lastete verbesserte dies nicht wirklich.

Plötzlich hörte er zwei nackte Füße hektisch auf dem Boden aufkommen.

Sein Blick hob sich und er erblickte ein Mädchen, welches ein paar Personen weiter vorne in der Reihe stand.

Sie strauchelte und taumelnd schlugen ihre Füße sich in die kleinen Steinbrocken und den warmen Sand.

Das Mädchen schrie gequält auf. Ihr langen hellbraunen Haare waren verstrubelt, strähnig und fettig.

Sie knickte zur Seite weg und fiel auf die Knie.

Das verdreckte Knielange Kleid, mit welchem sie bekleidet war, flatterte und kam einige Sekunden nach ihr selbst im Sand auf.

Eine kleine Staubwolke wurde aufgewirbelt.

Der Karren kam zum Stehen und beinahe wäre der Hellhaarige gegen das Mädchen vor ihm gestoßen.

Das Seil, an welches das zu Boden gefallene Mädchen ebenfalls gebunden war, spannte und die Handschellen schnitten schmerzhaft in die Handgelenke des dünnen Jungen.

Die Mädchen und Jungen zwischen ihm und dem Mädchen fielen ebenfalls zu Boden und keuchten schmerzerfüllt.

Auf einmal wackelte der hölzerne Karren.

Das Pferd schnaubte unwillig und schwere Schritte waren zu hören.

Der Mann kam mit festen Schritten auf das Mädchen zu und beugte sich spöttisch vor ihr in die Knie.

Sein Gesicht war herablassend verzogen, während er das Kinn des Mädchens packte und es hin und her drehte.

Seine Lippen verzogen sich zu einem ekelhaften Grinsen und seine gelblich verfärbten Zähne kamen zum Vorschein.

Das Mädchen hatte den Kopf abgeneigt weggedreht, so dass ihre Haare ihr ins Gesicht fielen.

Leise schluchzte sie. Ihr Schultern erzitterten immer wieder.

Der Griff um ihr Kinn schien immer enger zu werden bis sie es schließlich nicht mehr aushielt und gepeinigt aufschrie.

Daraufhin packte der Mann ihren Hals und zog sie ein wenig in die Höhe. Die andere Hand hob er langsam.

Plötzlich schnellte sie hervor und das Nächste, was man hörte, war ein lautes Klatschen, gefolgt von einem herzzerreißenden Schrei.

Er zuckte kurz zusammen bevor er sich behutsam umsah.

Wüstenrose [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt