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Noch bevor der Weißhaarige sich vor der grausamen Folter erholt hatte, packte man ihn erneut am Arm und schliff ihn aus dem Raum.

Das Blut war größtenteils von seinem Körper gewaschen worden. Seine Kleidung war nass und er fror unglaublich.

Seine nassen Strähnen tropften auf seine Stirn und seinen Nacken und ließen ihn erzittern.

Noch immer bekam er keine Luft.

Tränen flossen heiß über seine unterkühlten Wangen.

Seine Gliedmaßen zitterten und seine Beine konnten sein Gewicht kaum noch halten.

Der Schweiß rann noch immer über seine Stirn.

Sein Hals schmerzte durch die ganzen Schreie und bloß gequälte, klägliche Laute überkamen seine Lippen.

Immer wieder knickten seine Beine zur Seite weg, doch trotz dessen schliff der Mann ihn erbarmungslos durch den Gang.

Die Taubheit seiner Ohren ließ langsam nach und es war nicht mehr so, als würde er wie durch Watte hören.

Vor Schmerz kniff er seine Augen zusammen, als er die Geräusche seines Umfeldes wahrnahm. Sie schienen ihm viel zu laut.

Der Druck auf seinem Brustkorb ließ langsam nach und mit den Augenblicken konnte er wieder besser atmen. Es fiel ihm nicht mehr schwer und die hastige Atmung beruhigte sich.

Er spürte praktisch wie sich der Sauerstoff endlich wieder in seinen Lungenflügeln ausbreitete und er wieder richtig Luft bekam.

Die Gedanken, welche sich in der Panik noch um seine Vergangenheit und seinen Vater gedreht hatten, verblassten langsam.

Doch, je mehr die Erinnerungen verschwanden, desto mehr begann sein Kopf zu dröhnen.

Es schien gegen seine Schädeldecke zu pochen und in seinen Schläfen spürte er seinen Puls.

Mit jeder Bewegung schien sich das Pochen zu verstärken und am liebsten wäre er einfach stehen geblieben. Aber man zog ihn desinteressiert weiter und achtete gar nicht auf den zierlichen Jungen, welcher noch immer an der Schwelle der Panik stand.

Zwar hatte er sich etwas beruhigt, doch brauchen tat es nicht mehr viel, um ihn erneut in diesen dunklen Abgrund hinunter stürzen zu lassen.

Und das merkte auch er selbst.

Sein Herz schlug immer noch, beinahe schmerzhaft, panisch gegen seinen Brustkorb und der Schweiß vermischte sich mit dem grausamen Nass, welches sich noch immer überall auf seinem Körper befand.

Liebend gerne hätte er es sich von der Haut gekratzt und dabei vielleicht auch die oberste Hautschicht mit abgezogen. Er fühlte sich schrecklich in seiner Haut.

Seine Wunde am Arm traute er sich gar nicht erst zu betrachten.

Sie brannte und schmerzte, als ob jemand stetig in dieser herum bohren würde.

Er spürte die kühle Luft auf der Nässe, welche ihm nicht nur eine Gänsehaut über den Körper schickte, sondern auch wie sie sich schmerzhaft über die Wunde zog.

Man konnte nun wahrscheinlich die Fleischwunde genaustens betrachten, besonders da das Blut, welches sie zuvor verdeckt hatte, nun weggewaschen war.

Immer weiter zog man ihn durch den Gang und gab nicht auf den Jugendlichen acht.

Der Körper des Jungen schien noch immer aufgebracht und kämpfte mit den Nachwirkungen seiner Panikattacke. In seinem Geist jedoch herrschte gähnende Leere.

Wüstenrose [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt