-'38'-

165 9 0
                                    

Das Erste, was der Weißhaarige spürte, als er wieder zu Bewusstsein kam, waren seine brennenden Gliedmaßen.

Noch ehe er die Augen aufschlug stöhnte er gequält auf und drückte seinen Rücken etwas durch. Seine Muskeln krampften und pochten. Sie zogen und brannten, wo es nur ging.

Er konnte nicht einmal mehr sagen, wie genau der Schmerz herkam. Ob von seinem Kopf, seinen Rippen, seiner Lunge oder doch einfach aus seiner Seele. Seine Seele, die diesem Schmerz, dieser Belastung einfach nicht mehr standhielt und sie nach außen trug. Nach außen übertrug. Auf seinen Körper. Es war, als würde alles gleich Schmerzen.

Er merkte, wie viel Kraft und Anstrengung es ihn allein kostete seine Augen zu öffnen. Vor Schmerz stöhnte er auf, als helles Sonnenlicht direkt in seine Augen fiel.

Sein Magen krampfte und ließ ihn beinahe vor Schmerz schreien.

Der Hellhaarige hatte das Gefühl, als könne er keinen einzigen Finger mehr rühren. Er fühlte sich, als hätte er alle Fähigkeit dazu verloren, wobei dies wahrscheinlich lediglich an der fehlenden Kraft lag.

Zitternd stemmte er seine Hände in den Untergrund und er dann bemerkte er, wo er sich eigentlich befand und was ich dort eigentlich umgab.

Sein Körper lag gebettet auf der weichsten Matratze, welche er jemals in seinem Leben berühren durfte. Auf seinem Körper lag eine dünne Bettdecke, welche sich um seinen mageren Körper schmiegte. Sie war so unglaublich weich, dass er sich am liebsten genussvoll zurückgelehnt und dies alles etwas mehr genossen hätte, doch er konnte nicht.

Zu sehr schwebten seine Gedanken beinahe augenblicklich bei dem jungen Prinzen, welcher wohl nicht viel von dieser Situation halten würde. Er würde ihn anschreien und bestrafen, dass er das Bett nicht beschmutzen und gefälligst daraus verschwinden solle.

Diese Gedanken, so scharf wie ein gewetztes Messer, bohrten sich schmerzhaft durch sein Herz und hinterließen riesige Löcher. Tränen bildeten sich in seinen Augen und tropften bald schon seine Wangen hinunter.

Leise wimmerte er auf, aber biss sich gleich darauf fest auf die Wange, um dies zu unterbinden. Man durfte ihn hier auf keinen Fall entdecken, sonst würde man ihn erneut... bestrafen.

Ein kalter Schauer, welcher den Rücken des Jungen hinunterrollte, ließ ihn vor Angst zittern. Seine Gedanken lagen einzige und allein bei dem wütenden Mann mit pechschwarzen Haaren, welcher ihn in seinen Gedanken erneut immer wieder unter Wasser drückte.

Seine Tränen schienen dicker und heißer zu werden, als er an das hasserfüllte und verabscheuende Gesicht des muskulösen jungen Mannes dachte. Warum konnte er auch nicht einmal etwas richtig machen? Ein erneuter Stich durchfuhr ihn, doch bei diesem Mal nicht seine Seele, sondern viel eher sein Herz.

Wütend über sich selbst strich er sich die Tränen aus dem Gesicht, auch wenn dies wohl kaum etwas brachte, da weitere hinterherkamen. Warum fühlte er sich schlecht? Der Prinz war ganz sicher derjenige, welcher etwas falsch gemacht hatte.

Sein verschwommener Blick glitt durch das Zimmer, in welchem er sich befand. Es war ähnlich eingerichtet, wie das des Prinzen, doch es gab einen erheblichen Unterschied. Dieses hier war nicht so sehr mit Gold oder weiß verziert. Eher mit Holz, dunklen Farben und irgendwie auch etwas Liebe. Beinahe augenblicklich wurde ihm warm ums Herz, als er sie Bilder erblickte, welche gegenüber von ihm auf einer hölzernen Kommode standen.

Man sah zwei Jungen, welche spaßeshalber miteinander rauften und glücklichlächelten. Ein trauriger Ausdruck zierte sein Gesicht. Gerne hätte er auch solche Erinnerungen, wie der Besitzer dieses Raumes.

Einige Momente später durchfuhr ihn ein Gedanke, wie ein Blitz. Wie der Besitzer dieses Raumes... Wer war überhaupt der Besitzer?!

Hektisch blickte der Weißhaarige sich um, doch niemand war zusehen. Sein Herz klopfte schnell und aber gegen seinen Brustkorb und vor Angst und Nervosität bildete sich Schweiß auf seiner Stirn.

Wüstenrose [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt