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>>Das ist doch nicht dein Ernst! Das kannst du nicht machen! Sag mir, dass das nicht wahr ist!<< aufgebracht warf James seine Hände in die Höhe, doch der Thronfolger beachtete ihn gar nicht.

Ohne ihm auch nur einen einzigen Blick zu schenken, richtete er sein Gewand und lief weiter den Gang entlang.

Die Hand, mit welcher der Schwarzhaarige den jungen Mann am Arm festgehalten hatte, rutschte dabei herunter. Empört stieß der eigentlich fröhliche Mann Luft aus und folgte den festen Schritten seines Freundes mit eiligen.

Wütend starrte er ihn von der Seite an, darauf wartend, dass er endlich einen Ton von sich geben würde. Er wusste, dass dieser vor allem nicht reagieren würde, wenn man ihn drängte.

Einige weitere Augenblicke verstrichen, bevor die Ungeduld des jungen Mannes endlich befriedigt wurde und der Prinz zu sprechen begann.

>>Das ist mein Ernst. Mein vollster Ernst<< wütend blieb James stehen, doch auch darauf ging Eliot nicht ein. Wie konnte man bloß so unglaublich stur sein?

Der junge Mann fühlte sich, als würde er versuchen mit einem Esel zu reden. Bloß, dass dies hier um einiges schlimmer war.

>>Eliot! Wag es dich das zu machen! Wie kannst du nur! Und dann redest du nicht einmal mit mir?! Ich glaube es nicht! Seit wann bist du so so... so unglaublich ungerecht mir gegenüber geworden?!<< er war außer sich vor Wut!

Er wollte den Weißhaarigen aus dem Weg schaffen und hinrichten lassen! Dabei hatte er ihm nicht einmal berichtet, dass er ihn wirklich hinuntergestuft und sogar in den Kerker gesteckt hatte!

Wie konnte er es wagen ihm so eine wichtige Information zu verschweigen! Es war unglaublich! James hatte nicht erwartet, dass Eliot ihm wirklich so wenig vertraute!

>>Wie sprichst du mit mir?! James, wenn ich dich daran erinnern dürfte, wie dein Stand ist! Du hast es allein mir zu verdanken, dass du jetzt hier stehst und-<< nun hatte sich der Thronfolger zornig seinem einzigen Freund zugewendet. Seine Augen funkelten vor Zorn und waren zusammengekniffen. Sein Kiefer mahlte so angespannt, dass er immer wieder knirschte und knackte. Und seine Halsschlagader war so sehr zu sehen, dass man hätte annehmen können, sie würde aus seinem Hals brechen.

Wie konnte er es bloß wagen! Er stellte seine Autorität in Frage! Und James wusste, wie sehr er dies hasste!

Doch ohne auf diesen Fakt zu achten, unterbrach er ihn auch noch.

>>Oh nein! So funktioniert das nicht! Du ziehst nicht schon wieder diese Karte! Das ist altes Geschwätz und das weißt du auch!<< zu oft hatten sie bereits darüber gesprochen, gestritten und diskutiert, als dass der Schwarzhaarige diesen Punkt hätte ernst nehmen können.

Zu oft hatte Eliot ihm bereits angedroht ihn herunterzustufen, oder dafür zu sorgen, dass sein Stand sich verschlechterte und nie hatte er dies getan. Anfangs hatte er noch Angst gehabt und sich den Worten des jungen Prinzen gebeugt, doch mittlerweile hatte er davor keinen Respekt mehr. Es war eine alte Floskel, welche er schon so oft gehört hatte, dass er sie beinahe auswendig kannte.

>>Ich brauche diese Worte nicht zu hören! Sie sind mir überdrüssig genauso wie er! Und wenn du nicht aufpasst, dann bist du es genauso! Ich habe keine Zeit für solche Spielchen!<< doch diese Worte erschütterten seinen Gegenüber nicht einmal.

>>Schick mich weg, wie man es damals wollte und du wirst sehen, was du davon hast! Du wirst es nicht allein aushalten! Und das weißt du ganz genau! Entweder du holst ihn also da heraus, oder du wirst definitiv zu spät zu dieser Volksanhörung kommen!<< James wusste nur zu gut, dass er der einzige war, welchem der Prinz vertraute. Dass er der einzige war, welcher ihn so gut und bereits so lange kannte. Er würde es nicht übers Herz bringen ihn einfach hinfort zuschicken in die Wüste und ihm seinem Tod zu überlassen.

Wüstenrose [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt