-'20'-

211 13 0
                                    

Die Gespräche schienen immer lauter zu werden.

Die Kommentare immer hasserfüllter.

Die Worte grausamer als je zuvor.

Der Weißhaarige wimmerte leise und kniff die Augen zusammen.

Kleine heiße Tränen flossen ihm über die Wangen.

Die Menschen um ihn herum schienen immer näher zu kommen.

Schienen, ihn immer mehr zu bedrängen.

Die Worte hallten in seinen Gedanken wider. Vermischten sich.

Bilder entstanden in seinem Kopf. Gesichter, welche die Worte sagten, verzogen sich zu elendigen Fratzen, die Mäuler weit aufgerissen.

Hohe ekelhafte Lacher verließen ihre Kehle.

Vorstellung vermischte sich mit Realität.

Die Stimmen in seinem Kopf, welche so viel schlimmer schienen, vermischten sich mit denen der Wirklichkeit.

Angsterfüllt blickte er auf und starrte direkt in eine der dunklen Fratzen, welche ihm schadenfroh entgegen grinste.

Die Zähne schienen immer länger zu werden. Immer schärfer immer dunkler. Die Augen der Gestalt rollten nach hinten. Wurden weiß.

Ein Wimpernschlag.

Wurden schwarz.

Die Iris stach weiß aus dem elendigen Schwarz hervor. Für einige Sekunden.

Dann verfärbte sich die Eine rot und die Andere golden.

Die Gestalt schien noch breiter zu grinsen.

Es war, als würden ihre Wangen beinahe bis zu den Augen hinauf hochgezogen werden. Als wären sie einfach gerissen.

Die Zähne schienen messerscharf und glänzten im Licht der riesigen Halle.

Die Gestalt streckte die Hand nach dem zitternden Jungen aus.

Ein Druck bildete sich auf seinem Brustkorb. Das Atmen fiel ihm schwer und er merkte wie sein Kreislauf wegsackte.

Die Kraft verließ seinen Körper.

Tränen liefen ihm aus den Augen, welche noch immer starr auf die, sich langsam bewegende Gestalt gerichtet waren.

Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken und Schweiß bildete sich auf seinen Handflächen und auf seiner Stirn.

Gequält schluchzte er auf, als die Augen der Fratze begannen, schadenfroh und grausam zugleich, zu glitzern.

Die Hand der Gestalt berührte beinahe seine Schulter, als er erschrocken nach hinten fiel und mit dem Rücken auf den kalten, harten Boden prallte.

Die Luft wurde aus seinen Lungenflügeln gepresst und kurzzeitig bekam er keine Luft.

Sein Kopf dröhnte und war ebenfalls mit einem lauten Knall auf dem harten Untergrund aufgekommen.

Er bekam keine Luft mehr.

Seine Atmung verschnellerte sich. Schnappend versuchte er irgendwie an den lebensrettenden Sauerstoff zu gelangen, da nahm er im Augenwinkel war, wie die Gestalt weiter näherkam.

Noch immer versuchte sie ihn zu berühren.

Panisch krabbelte er nach hinten.

Er konnte sich bloß mit seinen Beinen abstoßen, um sich fort zu bewegen.

Seine Hände waren noch immer von dem Metall der Handschellen umschlossen.

Da er wieder einigen Abstand zwischen sich und die Gestalt gebracht hatte, begann er nun sich auf eben diese zu fokussieren.

Wüstenrose [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt