-'44'-

150 8 0
                                    

Gleißend hell schien die Sonne auf ihn herab, als feste Griffe urplötzliche seine beiden Oberarme griffen und ihn emporzogen.

Träge öffnete der Junge seine Augen und erblickte verschwommen einige Gestalten. Stumpf hörte er wie eben diese laut auf ihn ein brüllten. Doch diese Worte waren keines Falls freundlich.

Er kniff die Augen ein wenige zusammen. Versuchte so gut es ging den großen, braungebrannten Männern zuzuhören, doch es funktionierte nicht.

Weit rissen die Gestalten ihre dunklen Münder auf und blickten herabwürdigend auf ihn herunter.

Er versuchte sie zu verstehen. Konzentrierte sich so gut es ihm möglich war, doch nichts geschah. Weder verstand er sie besser noch ihre verletzenden Worte oder ihr Vorhaben. Dadurch, dass er die Augen weit zusammengekniffen hatte, konnte er nicht erkennen, welche Bewegungen die Männer machten.

So traf ihn auch der Schlag, welchen er nicht kommen sah, wie aus dem Nichts. Stöhnend fiel er zu Boden. Der Weißhaarige rutschte schmerzhaft aus dem Griff und sein Kopf schlug hart auf dem staubigen roten Sand auf.

Ein hoher Ton raubte alle seine Sinne. Seine Lippen verließen gequälte Geräusche und die Tränen begannen ihm langsam aus den Augenwinkeln zu laufen.

Sein Kopf dröhnte und schmerzte. Das Geräusch schien lauter zu werden und ein pochender Schmerz machte sich, von seiner Stirn aus, in seinem ganzen Schädel breit.

Er schrie auf und drückte sich seine verdreckten Hände auf die, nicht anders aussehenden, eigentlich, hellen Ohren. Das Geräusch sollte endlich verschwinden!

Doch geschehen tat dies nicht. Sein Bitten, sein Flehen und seine Tränen waren mehr als nur überhört worden.

Anstelle dessen geschah etwas anderes. Der Ton hörte abrupt auf und das dumpfe Gefühl verschwand. Augenblicklich hörte er die lauten, angsteinflößenden Stimmen der Männer, welche ihn vor Furcht zittern ließ.

Jemand packte ihn und schliff ihn mit sich. Seinen Körper zog man schmerzhaft und rücksichtslos über die winzigen Steine.

Immer wieder bekam er einen Tritt in die Seite. All diese waren von den verschiedensten Männern.

Dabei schrie er laut auf. Sie trafen oft seinen Brustkorb, seine Rippen oder seinen Magen. Zu sehr musste er sich auf den Schmerz konzentrieren, als dass er hätte jedes Wort mitbekommen können, doch einige Worte drängen selbst in diesem Zustand zu ihm durch.

>>... elender dreckiger Bastard! Unsere Maje... rinzen einfach... hintergehen... Abhauen... Wagst... Untat... Bereuen... Wir... Schmerzen... gern zufügen<< Angst stieg in ihm auf. Was taten diese Männer mit ihm? Warum warfen sie ihm dies vor? Welche grausame Strafe würde ihn nun erwarten?

Seine Gedanken waren so laut und panisch, dass diese seinen ganzen Körper überflutete. Er begann zu zittern, um sich zu treten und zu schreien. Am liebsten hätte er die nächsten Stunden gar nicht erlebt.

Vor Schmerz keuchend musste sich der Hellhaarige an der Wand des Ganges festkrallen.

Die Situation, in welcher die Männer ihn geholt hatten, war zwar schon Tage her, doch noch immer ließen die Bilder ihn nicht los.

Waren es seine Träume, welche ihm dieses Ereignis immer wieder zeigten oder waren es die Flashbacks, welche immer wieder unvorbereitet kamen und ihn diese folgenden Stunden nicht vergessen ließen? Er wusste es nicht.

Bei jeder Berührung dieser Information stieg Panik im ihm empor, seine Kehle schnürte sich zu und augenblicklich begannen die kleinen salzigen Tropfen zu fließen.

Wüstenrose [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt