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Trotzdem er diesen Fakt seines Fehlers klar und deutlich realisiert hatte, wollte er nicht nachgeben.

So kräftig er konnte riss er sich herum und versuchte sich aus den festen und schmerzhaften Griffen der Wachen zu befreien, doch es wollte einfach nicht funktionieren.

Immer mehr Männer traten um ihn herum, kreisten ihn ein und hielten ihn fest, da bloß zwei nicht mehr auszuweichen schienen.

Panik schnellte innerhalb eines Augenblickes in ihm hoch und ergriff von ihm Besitz.

Tränen traten ihm in die Augen und versperrten ihm die Sicht. Der Junge merkte, wie er immer schlechter Luft bekam, der Druck auf seiner Brust verhinderte dies.

Das Blut rauschte nur so durch seine Venen und sein Puls schnellte in ungeheurer Geschwindigkeit in die Höhe.

Er spürte, wie sein Herz begann hastig zu schlagen. Beinahe so, als hätte es bereits zum nächsten Schlag angesetzt, obwohl der vorherige noch nicht beendet war.

Seine Gliedmaßen begannen schrecklich zu zittern und er merkte, wie ihn mit jedem Wimpernschlag dir Kraft verließ. Der Weißhaarige bekam immer mehr das Gefühl, dass er sich auf seinen Beinen nicht mehr halten konnte.

Watte hatte erneut seine Ohren gestopft und er nahm bloß noch am Rande wahr, dass er kaum etwas von seiner Umgebung mitbekam. Die großen braungebrannten Männer redeten auf ihn ein, schüttelten ihn und versuchten zu ihm durchzudringen, doch funktionieren tat dies nicht.

Die einzigen Geräusche, welche die Lippen des Jungen verließen, waren gequälte Schluchzer.

Der Hellhaarige spürte, wie ihm seine Gedanken und das Gefühl über seinen Körper durch die Finger glitt. Er versuchte sich darauf zu konzentrieren dies wieder zu erlangen, doch spätestens, als jemand ihn grob am Hals packte war es vorbei.

Man zog ihn an seinem schwachen Hals hoch und drückte noch fester zu. Die Griffe um seine Arme verfestigte sich ebenfalls. Als Reaktion darauf schrie der Junge auf.

Er erkannte durch den Tränenschleier auf seinen Augen nicht viel, doch er sah, wie die Männer immer wieder ihre großen Münder aufrissen und ihm selbst und den anderen Sachen etwas zu riefen. Immer wieder spuckten sie dabei, doch niemanden schien dies zu interessieren.

In der Ferne sah er weitere Männer anlaufen, welche bloß ihn im Visier hatten.

Diese wenigen Momente nahm er wir in Zeitlupe wahr. Eine ernüchternde Frustration und Verzweiflung ließ seinen Körper erschlaffen. Er spielte mit dem Gedanken einfach aufzugeben, sich seiner Panikattacke und der Strafe hinzugeben, doch dies konnte er einfach nicht mit sich vereinbaren.

Die Männer, welche bereits besprachen, was sie mit diesem Eindringling anstellen sollten, ließen alle unweigerlich ihren Blick zu dem, erstickenden, Jungen gleiten, welcher auf einmal begann aus vollem Leibe zu schreien.

Der Weißhaarige schrie sich die letzte Luft aus dem Körper, welche er zu Verfügung hatte in der Hoffnung, dass man vielleicht auf sein Anliegen aufmerksam wurde. Dass vielleicht sogar der Thronfolger etwas mitbekam.

Er konnte es einfach nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, wenn er nun aufgab. Er musste den Prinzen warnen, koste es was es wolle.

Dass er auch den Wachen hätte etwas erzählen können ignorierte er. Diesen vertraute er nicht. Vielleicht hielten sie ihn für einen Spinner und erzählten dem jungen Mann davon nichts.

Plötzlich riss man ihn aus den Gedanken, als er zu Boden schnellte. Der Schrei erstickte im Keim, während der Junge schmerzhaft aufkam und zu Husten begann.

Wüstenrose [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt