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Schon seit einigen Stunden kniete er neben anderen Mitgefangenen auf dem Boden und starrte auf eben diesen.

Während seine Knie anfangs noch stark geschmerzt hatten, schienen sie mit der Zeit beinahe schon taub geworden zu sein.

Doch das hing höchstwahrscheinlich auch mit der Kälte zusammen, welche nicht nur in der Luft der großen Halle hing, sondern auch Einzug und den harten Boden gefunden hatte.

In den ersten Minuten war er nervös von einem Knie auf das andere gewechselt und hatte versucht den Schmerz zu mildern oder gleich zu umgehen, doch es hatte alles nichts geholfen.

Als er dann auch noch einen unvorhergesehenen Schlag in die Seite bekam, welcher ihn darauf aufmerksam machte, gefälligst ruhig zu sein, hatte er es endgültig aufgegeben.

Beinahe wäre er zur Seite gekippt und hätte sich schwer keuchend seine Rippen gehalten, doch hätte er dies getan, wäre das mit Sicherheit nicht gut für ihn ausgegangen.

Denn dann hätte er sich den Regeln noch mehr widersetzt und einmal mehr eine Strafe bekommen.

Mittlerweile verstand er auch, dass die Strafen ein System hatten und nicht einfach so geschahen.

Die Männer wollten, dass die Gefangenen sich ruhig verhielten und sich weder wehrten noch gegen ihren Willen handelten. Doch auch, wenn er diese grundlegende Sache mittlerweile verstand, hatte er noch kein Gefühl dafür, was unter diese falschen Dinge zählten. Denn sonst würde er sie vermeiden und somit auch den Schmerzen ausweichen.

Er fühlte sich, als würde er mit allem was er tat, irgendetwas falsches machen. Doch auch fragen konnte er niemandem, für das Reden gab es nämlich Strafen, vor allem, wenn man sich mit Mitgefangenen austauschte.

Es war nicht gerecht! Nichts von dem allen war gerecht, oder gar richtig!

Man schmiss sie einfach ins kalte Wasser und ließ sie ihre engen Grenzen selbst austesten. Anstatt man ihnen einfach sagte, was von ihnen gewünscht war und was nicht! Dann hätten sie wenigstens diese unnötigen Schmerzen vermeiden können.

Sein Magen schmerzte ein wenig und ihm traten Tränen in die Augen.

Nachdem man ihn aus seiner Panik gerissen hatte, in dem man so lange auf ihn eingeschrien und teilweise auch geschlagen hatte, war er in einen anderen Raum gebracht worden.

Er wusste nicht genau, welcher, da er nicht aufgepasst hatte.

Seine Sicht war nämlich noch immer verschwommen gewesen, sodass er nur schwer erkannte, dass sie den Raum verließen.

In diesem anderen Raum gab man ihm ein wenig Nahrung und eine winzige Schüssel mit dreckigem Wasser, welche er jedoch trotzdem mit einem einzigen Zug leerte.

Zwar war es bei weitem nicht genug Nahrung, als dass er satt gewesen wäre, doch es reichte aus, damit er nicht verhungerte. Auch, wenn er glaubte, dass er davor schon am Hungertod genagt hatte.

Sein Magen hatte also ein wenig Inhalt bekommen, doch lange nicht so viel, dass er satt oder dieser gefüllt gewesen wäre.

Also schmerzte er noch immer, auch wenn er sich nicht ganz so sehr verkrampfte wie zuvor.

Die Haare des Weißhaarigen waren, als man ihn in die Reihe knien ließ, noch immer nass gewesen, sodass er noch mehr gefroren hatte.

Er hatte beinahe am ganzen Leib gezittert.

Seine Haut war erbleicht und unter seinen Fingernägeln hatte sich die Haut leicht bläulich verfärbt gehabt.

Zwar war es nun, nach etlichen Stunden, etwas besser, doch ihm war nicht warm.

Wüstenrose [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt