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Ein grausamer Schmerz durchzuckte ihn, als er mit einem Tritt gegen seine geschundenen Rippen aus seiner Ohnmacht gerissen wurde.

Vor Schmerz wimmernd kniff er seine Augen zusammen und traute sich keinen Moment in die Augen seines vermeintlichen Vaters zu blicken.

Zu schmerzhaft wären die Stiche, welche ihn bei diesem Anblick in seinem Herz treffen und es klirrend zerbrechen würden.

>>Steh auf Nichtsnutz! Du hast heute auf den Markt zugehen und unsere Ernten zu verkaufen!<< ein weiterer Tritt in das Gesicht des Weißhaarigen und der deutlich Stärkere ließ von ihm ab.

Wie sollte er bloß die Ernte, oder eher das, was davon geblieben war, verkaufen?

In dieser Saison hatte eine der schlimmsten dürren das gesamte Königreich erreicht und somit auch ihre Felder. Das Resultat waren mehr als die Hälfte verringerte Ernten und Preise für Lebensmittel und Wasser, welche ins Unermessliche stiegen.

Davon abgesehen wurden die Rationen, welche jedem Bürger zugeteilt wurden, gekürzt, was im Umkehrschluss bedeutete, dass der zierliche Junge in den letzten Wochen noch weniger Nahrung bekommen hatte und sich sicher war die Schmerzen noch lange ertragen zu müssen.

Gerade durch die mangelnde Ernährung verlangsamten Heilprozess.

Schmerzvoll ächzend versucht er sich langsam aufzurichten, scheiterte jedoch und kippte zur Seite.

Sein Kopf traf daraufhin ein weiters Mal den Boden und fing an schmerzhaft zu wummern.

Der Schädel des Hellhaarigen fühlte sich an, als würde er gleich platzen und vor seinen Augen tanzten bunte Sprenkel gemischt mit schwarz-weißen Punkten.

Wimmernd hielt er sich den Kopf und rollte sich schluchzend zu einer Kugel zusammen.

Er wusste welche Strafen ihn bei der Missachtung dieser Aufgabe erwarten würde, doch in diesem Moment zweifelte er mehr als an, dass er es überhaupt schaffen würde zu stehen, geschweige denn einen Schritt oder sogar den ganzen Weg zum Markt zu gehen.

Doch auch, wenn er sich ziemlich sicher war, dass er den Weg zur Stadtmitte kaum bestreiten konnte, wusste er nur zu gut, dass er die Strafe, welche ihm blühen würde, höchstwahrscheinlich nicht überleben würde.

Vor Schmerz stöhnend richtete er sich behutsam auf und strich sich schniefend mit seinen zierlichen Händen über Augen und Wangen.

Seine Rippen pochten stechend gegen seinen Brustkorb und seine Augen brannten.

Von seinem Geweine waren diese ausgetrocknet und seine Wange fühlten sich kühl und unangenehm an.

Mühsam stützte er sich mit seinem Armen auf dem Boden ab und versuchte sich nach oben zudrücken. Doch als er anfing Gewicht auf seine Arme zu verlagern, knickten diese weg und er kam ein weiteres Mal schmerzhaft auf dem Boden auf.

Um Schmerzenslaute zu unterdrücken, biss er sich auf die Unterlippe.

Zwar schmerzte dies auch, jedoch lenkte es ihn ein winziges bisschen von seinen restlichen Schmerzen ab. Er biss so fest zu, dass er bald schon Blut schmeckte und das empfindliche Fleisch daraufhin langsam losließ.

Dafür presste er seine Lippe, sowie seine Augen nun so fest zusammen wie er konnte und versuchte erneut aufzustehen. Dabei presste er seinen Rücken schon fast an die Wand und drückte sich an dieser, mit aller Kraft, welche er in diesem Moment aufbringen konnte, hoch.

Vorsichtig öffnete er erst sein linkes und dann rechtes Auge.

Noch immer an die Wand gepresst stand er nun wackelig auf seinen Beinen.

Wüstenrose [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt