20 - Glücklich? Glücklich!

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Punkt 18 Uhr klingelt es an meiner Tür. Und keine Sekunde später drücke ich den Türöffner. Denn ich stand schon längst vor der Tür, so doll freue ich mich jetzt auf Phil. Meine Wohnungstür öffne ich schon und höre Phils große Schritte, die scheinbar nur jede zweite Stufe nehmen. Oben bei mir angekommen fällt er mir sofort dick grinsend in die Arme. „Wow, was ist denn mit dir los?", frage ich kichernd. „Ich habe dich vermisst. Eigentlich wollte ich schon vorher jede Sekunde mit dir verbringen, aber jetzt, wo wir zusammen sind, ist mein Verlangen nach deiner Anwesenheit ins Unermessliche gestiegen", nuschelt er in meine Haare. „Na komm, lass uns reingehen", mühsam kämpfe ich mich aus seine starken Armen, die mich gar nicht mehr loslassen wollen. „Bekomme ich wenigstens einen Begrüßungskuss?", mit schmollendem Mund guckt er mich an. Kopfschüttelnd, und ein dickes Grinsen auf den Lippen, drücke ich ihm kurz meinen Mund auf seinen. Man beachte, wir konnten uns noch immer nicht von meiner offenen Wohnungstür wegbewegen. „Na los jetzt", dränge ich, drehe mich um und verschwinde einfach im Wohnzimmer.

„Wann hast du den nächsten Termin?", Phil deutet mit einer Kopfbewegung auf meinen Bauch. „In drei Wochen. Bei Johanna in der Klinik." „Ach, ist eine wirklich nette Kollegin. Mit ihr habe ich schon öfter zusammengearbeitet. Darf ich denn da mitkommen?" Er hat seine Arme fest um mich gelegt und so sitzen wir dicht zusammengekuschelt auf der Couch. Leise Stimmen sind im Hintergrund aus dem Fernseher zu hören, doch folgen tut denen hier keiner. „Auf jeden Fall", ich hebe meinen Kopf, gucke ihm in die Augen und verwickle ihn dann in einen etwas längeren Kuss.

„Sag mal, hast du dein Grinsen heute auf Arbeit noch unterdrücken können? Jetzt kriegst du das ja auch nicht mehr aus dem Gesicht", hinterfrage ich, nachdem ich ihn eine Weile schweigend beobachtet habe. Wir haben noch gemeinsam gekocht und sitzen nun in der Küche am Tisch. „Ja, zumindest hat keiner gefragt, wieso ich grinse. Also werde ich nicht gegrinst haben. Außerdem hat mich Paula noch ganz schön bearbeitet. Sie weiß anscheinend alles?" Auch er hat seinen Kopf nun gehoben und widmet seinen Blick nicht mehr seinem Teller voller Nudeln, sondern mir. „Sie war die Erste, die von allem erfahren hat. Mit ihr war ich heute Morgen auch in der Klinik. Du warst dann der Zweite." Er nickt. „Eine Frage schwirrt mir aber schon den ganzen Tag im Kopf herum. Wie sagen wir unseren Eltern, dass wir Eltern werden, aber von ihnen völlig fremden Partnern?" Diese Frage habe ich mir heute tatsächlich auch schon des Öfteren gestellt. Ich zucke mit den Schultern. „Einfach zu ihnen fahren und es ihnen sagen, schätze ich. Meine Eltern machen daraus keine große Sache. Sie gehen damit immer locker um und bedrängen mich nicht. Aber ich würde sie gern überraschen und mit dir nach Berlin fahren, um es ihnen zu sagen", äußere ich meine Gedanken zu diesem Thema. „Klingt super. Nächsten Monat hat meine Mutter Geburtstag, vielleicht wäre das eine gute Gelegenheit, dich zu meinen Eltern mitzunehmen?" „Abgemacht. Müssen nur noch sehen, dass wir Frei bekommen", stimme ich zu und setze das Essen fort.

Von Übelkeit werde ich am nächsten Morgen geweckt. In Eile springe ich aus dem Bett, renne ins Badezimmer und hänge sofort über dem Klo. Sanft streicht mir eine Hand über den Rücken, während mir die Haare zurückgehalten werden und ich noch immer würge. „Gehts langsam wieder?", fragt Phil mit verschlafener Stimme. Anscheinend habe ich ihn durch meinen Aufsprung geweckt. „Mhm", bringe ich nach kurzem Warten hervor und putze mir anschließend die Zähne. Gestern bin ich nach dem Essen mit zu Phil gegangen und habe bei ihm geschlafen. Immerhin hatte er keine Sachen bei mir weshalb wir uns dann zu ihm verfrachtet haben. „Ich liebe dich. Und unsere beiden Kleinen", er umarmt mich von hinten, seine Hände legen sich schon wie automatisch auf meinen Bauch. Sanfte Küsse verteilt er in meinem Nacken, was mir eine Gänsehaut bereitet. „Ist das nicht verrückt? Wir sind seit gestern zusammen, haben noch nie bewusst miteinander geschlafen, aber erwarten zwei Kinder", nuschele ich schwer verstehbar mit einem Mund voller Zahnpasta. Phil grinst mich durch den Spiegel hinweg an. „Schon, aber ich könnte nicht glücklicher sein. Immerhin kennen wir uns ja auch schon länger und ich weiß nicht, seit wann deine Gefühle bestehen, aber meine sind jedenfalls schon ewig da." „Und meine erst mal, das war eine Qual, das sage ich dir." Kurzerhand schnappt sich Phil ebenfalls seine Zahnbürste und putzt sich mit mir zusammen die Zähne. Überrascht gucke ich ihn an und frage: „Wie spät ist es denn?" „Kurz vor 7, um 8 beginnen unsere Schichten", jetzt ist auch er durch Zahnpasta kaum noch zu verstehen.



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